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Sappy
Hallo liebes Forum.

Ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll. Ich habe so viel im Kopf und nun kommt es mir so vor, als wäre alles gelöscht.
Ich leide schon seit meinem 17. Lebensjahr (heute mitte 30) unter Panikattacken, Hypochindrie usw. Ausgelöst wohl durch das damalige *beep* Ich war bereits vor 10 Jahren in einer Psychosomatischen Klinik, die mir sehr gut tat. Als die ersten Symptome auftraten, dachte ich, es geht zu Ende mit mir. Derealisation, Depersonalisation waren die zu der Zeit schlimmsten Symptome für mich. Sie waren neu und mir unbekannt. Zusätzlich natürlich die üblichen Symptome.

Nach dem Klinikaufenthalt (medikamentöse Behandlung habe ich immer abgelehnt), ging es mir bis vor einem halben Jahr sehr gut. Mit Ausnahme kleinerer Winterdepressionen. Seit Herbst 2015 geht es wieder bergab. Der Höhepunkt war vor ca. 4 Monaten. Ich bekam plötzlich, kurz vor dem einschlafen ein rauschen auf beiden Ohren. Panik hoch 1000. War ein paar Tage später bei einem HNO der sich meine Ohren anguckte und säuberte. Das wars. Er sagte, es liegt an der Angststörung. Das hat mich nicht beruhigt und ich ging einige Zeit später zu einem zweiten HNO. Dort wurden Tests gemacht und wieder die Ohren gereinigt. Ich bekam über Kopfhörer Pieptöne vorgespielt und sollte einen Knopf drücken, sobald einer dieser Töne mit meinem identisch bzw. ähnlich ist. Doch keiner dieser Töne war wie mein Ohrengeräusch. Ich habe ein rauschen, wie von einem alten Röhrenfernseher, oder Boxen die man laut aufdreht ohne dabei die Musik abzuspielen. Der Arzt sagte mir, es wäre eine somatoforme Störung.

Nun gut, einen Therapeuten konnte ich bis heute nicht finden. Der Hausarzt hat mich komplett durchgecheckt und mit Opipramol verschrieben. Als absoluter Medikamenten Gegner, bzw. Schisser, fiel es mir extrem schwer die Tabletten zu nehmen. Tue es nun aber seit fast 4 Monaten. Die Tabletten haben mir bisher sehr geholfen. Die Ängste sind natürlich nicht gänzlich verschwunden, aber eine gewisse Lockerung ist eingetreten.
Dieses Ohrenrauschen und auch mal pfeifen auf den Ohren macht es mir aber unmöglich mich in irgendeiner Form mal zu entspannen. Mir wurde gesagt es sei ein psychosomatisches Symptom. Ok gut, aber ich habe auch gelesen, dass sich das Gehirn so ein Geräusch merkt, quasi abspeichert und ich es dann nie wieder los werde. Das macht mir unglaubliche Angst Ich weiss nicht wie ich so leben soll. Ich bin vom ersten Moment an extrem angespannt und horche wieder viel in mich rein.

Es tut mir leid, falls ich etwas wirr geschrieben habe. Ich weiss einfach nicht wo ich anfangen und aufhören soll.
Meine Frage nun, kennt jemand von euch ein solches Sympton? Oder habe ich nun mein Leben lang diese Gräusche, ausgelöst durch diese verdammt Angststörung?
Über Rückmeldungen von euch würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße

11.07.2016 13:36 • 13.07.2016 #1


17 Antworten ↓


laribum
Tinnitus wurde augeschlossen?

11.07.2016 13:44 • #2


A


"Normales" Symptom?

x 3


Sappy
Ja, von beiden Ärzten. Sofern man es denn auschließen kann. Der Arzt zeigte mir nach dem Test die Kurve auf dem Monitor. Meine ging gerade. Er sagte, hätte ich einen Tinnitus, dann würde die Kurve irgendwo abfallen. Bei mir war alles wie es sein sollte...

11.07.2016 13:48 • #3


R
Wow! Du hast 1 zu 1 mein Stress-Ohrengeräusch beschrieben. Was Tinitus angeht gilt für mich selbiges. Also: Tests gemacht und alles ok - völlig andere Töne, kein Verlust von Hörleistung. Glaub bei mir war nur der Ohrendruck zu hoch.

Kam bei mir regelmäßig mit PAs, später auch unabhängig davon.
Wie siehts denn bei dir im hals-nacken Bereich aus? Verspannungen vorhanden? Da hab ich's immer drauf geschoben (auch wenn ich nicht weiß obs wirklich zusammenhängt). Wenn du magst, kannst du auch noch zum Zahnarzt gehen, manche bekommen Geräusche auch vom zähneknirschen (war bei mir aber nicht der Fall). Auf jeden Fall lebe ich, und die Ohrengeräusche sind deutlich besser und weniger geworden .

Geholfen hat: Ablenkung (weißt schon: abends/nachts Hörbücher, so bescheuert das klingt: Hausarbeit wie aufräumen, abwaschen etc., Musik hören und laut mitsingen, usw - Entspannungsübungen dagegen nur bedingt).

11.07.2016 14:11 • x 1 #4


Sappy
Hallo Risma,
jetzt wo du es sagst. Einen Über oder Unterdruck (weiss nicht mehr genau was es war) hatte ich auch. Der Arzt meinte aber es wäre nicht behandlungsbedürftig. Mit fallen die Ohren immer wieder zu. Durch gähnen usw. bekomm ich sie aber wieder auf. Was allerdings nicht lange anhält. Ich war vor ca. einem Monat für zwei Behandlungen beim Osteopathen. Gebracht hat es mir gefühlt gar nichts. Außerdem war ich noch bei einer Physiotherapeutin zur Mass.. Sie meinte ich wäre sehr verspannt. War bisher aber nur einmal bei ihr.
Ich versuche so gut wie nur möglich mich abzulenken. Und dann nehme ich es auch nicht wahr. Ich bilde mir eine, Tage gehabt zu haben, an denen es wirklich nicht einmal da war, oder auffiel. Aber dann kommt es plötzlich aus heiterm Himmel wieder. Entspannungsübungen bringen mir da auch nicht wirklich was. Ich kann einfach nicht abschalten. Dieses Geräusch quält mich ohne Ende. Am schlimmsten ist der Gedanke es könnte lauter werden oder womöglich ein krasses Piepen dazu kommen. Und deshalb achte ich permanent auf mein Gehör. Dieser Teufelskreis immer

11.07.2016 14:27 • #5


R
Ja mit den Mass. ist das so ne sache, wenn man unterbewusst immer weiter spannt. Da kann ich Lieder von singen .
Wieder und wieder Kreise aus denen man ausbrechen muss. Dass du das Geräusch nicht durchgehend hast, ist auf jeden Fall schon mal gut. Ablenken klappt zumindest so ein bisschen. Was du noch versuchen kannst ist, ein wenig anders mit den Geräuschen umzugehen. Es ist (wohl) kein Tinitus und wird dein Gehör damit auch nicht abschwächen. Es ist einfach nur nervig. Das sind aber zB. Migräne oder Kopfschmerzen auch, ohne dass man dabei Angst hätte, sie würden den Rest des Lebens anhalten.

Wenn das Geräusch wirklich vom Stress kommt (und davon wenigstens bin ich überzeugt - Nacken hin oder her), dann kannst du es prima füttern, indem du dich wegen ihm stresst, ihm aber auch den Wind aus den Segeln nehmen, wenn du so locker wie möglich damit umgehst. Und ja das klingt alles in der Theorie viel viel leichter als es ist .

Mein Problem ist, dass ich mit medis überhaupt keine Erfahrungen habe. Wie schauts denn bei dir bzgl. einer Therapie aus?

11.07.2016 15:01 • x 1 #6


Sappy
Therapie würde ich gerne in Angriff nehmen. Nur ist es, wie überall wohl, nicht leicht einen Platz, geschweige denn auf die Warteliste zu kommen. Ich nehme seit vier Monaten, wie gesagt, das aller erste Mal Medikamente. Aber auch nur weil ich wirklich an dem dunkelsten Punkt angekommen war, welchen ich bisher erlebt habe. Ich weiss genau was du meinst, mit dem füttern. Aber die Gedanken sind wie ein Zwang. So war es sonst auch immer mit anderen organen. Herz, Gehirn, Lunge usw. Ich war dann immer auf eines fixiert und hatte natürlich die abenteuerlichsten Symptome. Diese Symptome vergingen aber wieder. Die Ohren geben aber scheinbar keine Ruhe. Und eben dieses konstante nervige rauschen raubt mir den letzten Nerv. Natürlich habe ich dann auch Musik laufen, oder gucke eine Serie abends im Bett aber sobald ich wieder Angst bekomme, nehme ich das Geräusch auch dann wahr. Kennst du das? Sind die Geräusche bei dir konstant oder auch mal leiser oder sogar weg? Meinst du, das vergeht mit der Angstfreiheit auch wieder? Ist es ein Symptom wie alles anderen? Kein Arzt fand es besorgniserregend. Ich lese immer wieder dass bald 80% der Leute mit Ohrengeräuschen super damit leben können, es ausblenden können usw. Das kann ich aber nicht Wie verhält es sich bei dir?

11.07.2016 15:17 • #7


R
Ich fand es anfangs sehr besorgniserregend (hab mir irgendwelche Krankheiten angedichtet usw). Inzwischen nicht mehr. Dabei fällt mir ein, dass zB auch meine Mutter mir letztens mal berichtet hat, sie habe gelegentlich mal ähnliche Geräusche (ohne das sie sich nur im geringsten sorgen würde).
Ich fand wie gesagt hilfreich das Ganze als lästig aber eben harmlos einzuordnen und mich möglichst wenig zu stressen (so von wegen: bis dann und dann muss das Geräusch aber weg sein.. Das bringt NIX).
Wenn ich mich sehr konzentriere und in mich reinhorche, kann ich das Geräusch auch problemlos wieder hervorholen (scheint dann irgendwie von Hals/Hinterkopf zu den Ohren hin zu kommen - gefühlt jedenfalls). Aber wenn ich nicht gerade einen sehr stressigen Tag hatte oder den Nackenbereich trainiere (darum auch meine Vermutung), bemerke ich das gar nicht (das Gehirn kann ja tollerweise Dinge, die es als unwichtig empfindet, ausblenden).

Dass das Rauschen mit der Angst anschwillt, bzw. regelrecht über einen hinwegrollt, wenn man Angst bekommt, kenne ich sehr gut.

Was die Angstfreiheit angeht: Ich würde mal sagen zumindest der Fokus darauf geht weg. Und ohne Angstattacken holst du das Geräusch ja auch nicht so regelmäßig wieder hervor.

Auf jeden Fall wünsche ich dir Erfolg bei deiner Therapeuten-Suche. Nimm mir das nicht übel, aber es klingt, als könntest du ein wenig Unterstützung gebrauchen.

11.07.2016 15:45 • x 1 #8


Sappy
Vielen Dank für die netten Worte Hilfe wäre ganz gut momentan, da hast du Recht. Ich bleib dran. Werde auch versuchen mich von dem rauschen nicht bedroht zu fühlen. An Tagen an denen es mir mental besser geht, nehme ich es auch kaum wahr und selbst wenn, dann stört es mich sehr viel weniger. Trotzdem ist das eine ober nervige neue Sache gerade. Irgendwie hat sich dadurch mein ganzes Leben verändert. Meine Stimmung wird dadurch total gedrückt und immer wieder beeinflusst. Wenn es mir gut geht, dann kommt mir gleich wieder in den Sinn, dass ich ja eigentlich was habe, was mich stört. Ach, ich hasse diese Situation einfach

11.07.2016 16:09 • #9


J
Hallo,
mir geht es momentan ähnlich.

Ich hatte vor ein paar Wochen eine Erkältung mit Fieber und einen hartnäckigen Husten und Schnupfen und eines Morgens,
als ich den Frühstückskaffee kochte, fiel mir das linke Ohr zu und es fing an zu rauschen.

Seitdem habe ich das.

Untertags wenn ich abgelenkt bin, höre ich es kaum, außer ich bin gestresst, dann höre ich es.
Abends auf der Couch, wenn ich eigentlich gerne abschalten würde, höre ich das rauschen recht laut und bin auch immer kurz
vorm verzweifeln.
Oft mache ich mir dann einfache Ohrentropfen rein und verschliesse das Ohr mit einem Stück Tempo,
dann ist es einigermassen erträglich.

Ich kann dann auch relativ gut schlafen, aber sobald ich morgens die Augen aufmache ist das rauschen wieder da
und das ist soooo ätzend !

Meine Nebenhöhlen sind immer noch ziemlich zu und ich nehme auch schleimlösende Medikamente, aber ich habe auch dauernd
die Angst, was ist, wenn das jetzt so bleibt oder Gott behüte, noch schlimmer wird ?

11.07.2016 18:15 • #10


Sappy
Warst du damit schon beim Arzt? Manchmal frag ich mich auch, ob das Geräusch nicht schon immer da war und ich es nur in einem Moment der völligen Erschöpfung zum ersten mal wahrgenommen hab. Wie dem auch sei, es ist nun da und ich hoffe es vergeht wieder. Weiss nicht ob sich da nach knapp 4 Monaten noch was tun kann. Schlimm finde ich auch, dass man das Geräusch nicht erklären kann. Bzw. da ist für den Arzt nichts sichtbares. Das kanns doch nicht sein. Man soll sich entspannen und nen Gang zurückschalten. Aber wie? Ist dein Ohr denn immernoch zu? Ansonsten geht es mir genau so. Abends wenn man zur Ruhe kommen sollte ist es sehr nervig.

11.07.2016 18:24 • #11


J
Ja, das Ohr wurde auch schon gespült, weil vermutet wurde, dass es eventuell ein Pfropfen ist,
der nicht alleine weg geht, aber die Ohren sind absolut sauber, was Ohrenschmalz betrifft.

Nun wird vermutet, dass es einfach an den verstopften Nebenhöhlen liegt, weil ich schon merke,
dass sich beim schneuzen oder inhallieren und so etwas bewegt.
Es fühlt sich manchmal so an, als liefe eine Flüssigkeit durchs Ohr, so ähnlich, wie es ist, wenn man Ohrentropfen reinlaufen lässt.

Das Ohr ist nicht mehr ganz zu, aber fühlt sich immer noch etwas unnormal an ... ich kann das so
schlecht beschreiben, genauso wie den Ton, eine Mischung aus rauschen und pfeifen.

11.07.2016 18:47 • x 1 #12


Sappy
Ja, so ist es bei mir auch. Ein pfeifen habe ich auch. Aber eher im Hintergrund. Was ich aber wieder sehr interessant finde ist, dass ich nun kaum bis gar keine anderen Symptome mehr hab. Sonst hab ich immer ganz gern eine Herzangst und fixiere mich sehr auf Puls usw. Es hat auch immer oft gestolpert. Das nehme ich nicht mehr wahr, obwohl es ganz bestimmt unverändert da ist. Weisst du was ich mein? Meine Symptome haben sich immer abgewechselt. Keine Ahnung ob ich nun bei den Ohren angekommen bin, oder ob durch die Angststörung nun die Ohrengeräusche aufgetreten sind und diese bleiben.

11.07.2016 18:56 • #13


J
Das ist bei mir auch so ähnlich.

Lange Zeit hatte ich ein ganz schlimmes Globusgefühl und dachte, etwas drückt mir die Luft ab.

In letzter Zeit hatte ich oft mal Schwindel und Angst vor Herzinfarkt und/oder Schlaganfall.

Jetzt denke ich nur noch an meine blöden Nebenhöhlen und an mein Ohr und freue mich wie verrückt,
wenn ich merke, dass ich niesen muss oder eine laufende Nase habe

Das ist schon verrückt


Und was noch verrückter ist, gestern ging es meinem Hund nicht gut,
er hatte Bauchschmerzen und gebrochen und ich könnte schwören,
dass mein Ohr, solange es meinem Hund schlecht ging, vollkommen in Ordnung war

11.07.2016 19:01 • #14


Sappy
Oh ja, in Momenten in denen ich mich auf etwas anderes konzentrieren muss, ist es bei mir auch weg. Es kann doch aber nicht sein, dass unser Gehirn nur dann dazu in der Lage ist es auszublenden, wenn wir abgelenkt sind. Ich mein, warum schafft man es sonst nicht auch?! Ich konzentriere mich kaum noch auf das Leben sonder nur auf mich. ich ich ich.... Als wäre ich der Nabel der Welt. Das nervt. Ich hoffe es geht deinem Hund schon wieder besser

11.07.2016 19:19 • #15


laribum
Zitat von Sappy:
Es kann doch aber nicht sein, dass unser Gehirn nur dann dazu in der Lage ist es auszublenden, wenn wir abgelenkt sind.



?

Ist doch klar wenn man abgelenkt ist hat das Gehirn ganz andere Sachen zu tun, unwichtiges wird dann ausgeblendet. Das ist ja das Problem was viele haben. Sie horchen zu sehr in sich hinein, achten auf jedes zimperlein und bekommen dann Angst. Das blöde an der Sache ist das man das wieder irgendwie wegtrainieren muss und das geht halt nur durch Ablenkung. Denke mal auch das durch dieses ständige in sich hineinhorchen bzw auf jedes Symptom achten eine Art Gewöhnungseffekt eintritt.

11.07.2016 22:10 • #16


J
Zitat von Sappy:
Ich hoffe es geht deinem Hund schon wieder besser


Ja Danke ! Alles wieder gut

12.07.2016 00:17 • #17

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Zitat von Julifalter:
Zitat von Sappy:
Ich hoffe es geht deinem Hund schon wieder besser


Ja Danke ! Alles wieder gut

Das freut mich

Aber nochmal eine Frage zu dem ausblenden. Es scheint ja irgendwie zu klappen. Jedenfalls sobald man abgelenkt ist. Wann ist man denn soweit um es konstant zu können? Ich denke mal, sobald man die Angst davor verloren hat, oder?! Ach das ist doch alles ein großer Mist Könnte es auch sein, dass man dieses Grundgeräusch schon immer hatte und es aber plötzlich wahrgenommen hat, das Ansgt verursacht hat und es nun sitzt? Ich hab absolut keine Freude mehr. Jedenfalls keine echte und das macht mich sehr traurig Ich hoffe und wünsche mir sehr, dass das ein Symptom wie alle anderen auch ist und wieder vergeht

13.07.2016 15:14 • #18


A


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