Guten Morgen @Christine4070 ,
Zitat von Christine4070:Wenn es mir nicht gut geht, erwarten andere nicht so viel von mir und ich darf mir erlauben, auch mal weniger zu leisten...
Eine gute Erkenntnis. Da solltest Du ansetzen.
Es geht um die Erwartungen anderer. Sind es die anderen, die etwas von Dir erwarten - oder bist Du es selbst? Woher weißt Du, was andere erwarten - haben sie es Dir gesagt oder ist es nur Dein Gefühl?
Man ist nicht auf der Welt, um die Erwartungen anderer zu befriedigen.
Vielleicht hat man sich selbst zu hohe Ziele gesteckt und will es sich nicht eingestehen, dass man sich selbst überfordert.
Ich denke, dass das Ehrlichmachen sich selbst gegenüber, eine genaue Analyse dessen, was man wirklich will oder nicht, hilft. Ansonsten werden immer wieder mögliche Krankheiten vorgeschoben, die dann den Grund dafür liefern sollten, dass man bestimmte Erwartungen nicht erfüllen kann.
Deshalb ist es wichtig, etwas zu ändern. Und das muss man selber tun. Überdenken, was da nicht stimmt - und handeln. Egal, ob im Job oder innerhalb der Familie - es gibt immer Wege, die eigene Situation zu korrigieren. Nimm Dir Zeit für Dich selbst: Fange ein neues Hobby an oder belege Kurse, die Dich interessieren. Treibe Sport, power Dich aus. Treffe Dich mit Freundinnen und lache über Themen jenseits von Krankheiten. Buche einen Wellness-Urlaub ganz allein für Dich und genieße, dass man sich um Dich kümmert. Mach Dich hübsch und sammle Komplimente. Lauf durch den Wald, hole tief Luft und sage: Wie schön - ich bin gesund!
Ich weiß, wie sehr einen die Leidensgeschichten von z.B. Eltern noch viele Jahre später begleiten können. Mein Vater ist auch an Lungenkrebs gestorben. Meine Mutter auch an Krebs und meine Oma auch. Ich werde die schrecklichen Bilder aus Krankenhäusern nie vergessen. Aber letztendlich sage ich mir: sie haben es alle geschafft - zu sterben. Und ich werde es auch können - früher oder später.
Aber bis es soweit ist, darf man leben. Und man darf es reinen Gewissens.
Ich habe mir selbst über Jahre Freuden versagt - ich glaube aus Mitleid meiner Mutter gegenüber. Es war unmöglich für mich, etwas Schönes zu erleben, zu lachen, - während es meiner Mutter so schlecht ging. Meine Mutter wiederum warf mir vor, dass sie mich nie lachen sähe (?) Paradox - so etwas.
Es geht also darum, sich frei zu machen. Vor allem, von den vermeintlichen Erwartungen anderer. Du hast ja den Beweis, dass Dein Körper funktioniert - nur Dein Herz (Psyche) ist durcheinander. Folge doch dieser inneren Stimme und ändere etwas. Aber Du musst es eben tun und nicht nur darüber nachdenken.
LG, By_myself