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Thomass
Wollte einfach mal nach euren Erfahrungen fragen und wie ihr damit umgeht.
Ich wache nachts auf und denke gleich ist es so weite. Jeden Tag das selbe Spiel immer der Gedanke das man jeden Moment umkippt und das wars dann.
Danke Gruß Thomas

14.06.2021 08:21 • 15.12.2022 x 5 #1


65 Antworten ↓


E
Hallo Thomas ,

Das kenne ich es ist Leid pur.
Eine kognitive verhaltenstherapie hilft da wieder heraus zu kommen .
Ich denke mal ,dass du ziemlich erschöpft bist ,oder?
Ständig in Todesangst zu leben ist wirklich schrecklich und hat gar nichts mehr damit zu tun ,was Leben ist.

Ich weiß nicht, möchtest du einen Tipps von mir ,ich denke ja
Sonst würdest du dich nicht ans forum wenden ,
Gebe dir unbedingt das was dein Körper und deine Seele jetzt braucht, Thomas, hole dir professionelle Hilfe, unbedingt .
Ein forum oder Selbsthilfegruppe kann dich nicht heilen km gegenteil es kann dich weiter herunterziehen..
Ich weiß wie sich das täglich anfüllt ,bin seit Jahren an generalisierte Angststörung erkrankt .

14.06.2021 08:32 • x 4 #2


A


Jeden Tag Angst zu sterben

x 3


A
Hast du schon mit deinem Arzt darüber gesprochen...vielleicht könnte er dich beruhigen

14.06.2021 08:39 • #3


4_0_4
Das kann dir niemand in 5 Min erklären. Es sind langjährig aufgebaute und eingeübte Dinge.

Mir selbst ist weder ein Urvertrauen noch das grundlegende Sicherheitsgefühl bekannt.
Da hat nur entsprechend gute Therapie und wirklich sehr viel Eigeninitiative und Motivation geklappt.

Hier in dem Bereich Tagebücher habe ich einen Blog über das was ich mir als Therapie zusammengestellt habe.
Verstehen, bzw. annehmen oder einen Zugang dazu fanden bisher nur wenige. So ein Dutzend in Leute in 6 Jahren.

@Calima hat auch einen sehr hilfreichen Blog zum Thema Weg aus der Hypochondrie.

Global bedeutet es halt eine komplette Umstellung im Denken und Umgang mit sich selbst.

14.06.2021 08:46 • x 2 #4


MiniMami30
Ich kenne diese Ängste. Und wenn die psyche dann noch reale Symptome vorspielt, dann ist diese Angst noch schlimmer .

14.06.2021 08:49 • x 5 #5


W
Hallo Thomass,

Kenne das auch sehr gut , wie oben schon geschrieben unbedingt profess. Unterstützung holen.
Vll kann man auch dann den Auslöser finden und daran arbeiten. Kontrollverlust ist sicher hier auch ein Thema.
Es gibt viele gute Ratgeber, die dich unterstützen können und mit denen du dir selber viel aneignen kannst.

Buchtipps zum Thema:
Endlich leben ohne Panik von Hans Morschitzky

Wenn plötzlich die Angst kommt, Panikattacken verstehen und überwinden von Roger Baker

14.06.2021 08:54 • x 1 #6


A
Ja ich finde es auch sehr wichtig die Ursache zu finden..

Dazu ist es natürlich erforderlich einen Therapeuten zu finden dem du vertraust und du dich öffnen kannst.

14.06.2021 08:59 • x 1 #7


Christine4070
Zitat von MiniMami30:
Ich kenne diese Ängste. Und wenn die psyche dann noch reale Symptome vorspielt, dann ist diese Angst noch schlimmer .

Das ist leider nur zu wahr ich denke an jedem Tag in jeder Minute, dass ich bald sterben werde und meine Psyche befeuert das mit Symptomen.
Danke liebe Psyche für nix!

14.06.2021 09:44 • x 2 #8


Leben-mit-Angst
Zitat von Christine4070:
Das ist leider nur zu wahr ich denke an jedem Tag in jeder Minute, dass ich bald sterben werde und meine Psyche befeuert das mit Symptomen. Danke ...


So geht es mir auch, aber woher weißt du bzw. wisst ihr, das das wirklich nur psychisch ist? Ich kann mir nicht vorstellen, das das geht und die Psyche solche Beschwerden auslösen kann. Mir geht's grad so besch... wie noch nie!

14.06.2021 11:24 • #9


D
Informier dich über nahtoderfahrungen und leben nach dem Tod vieleicht hilft das!
Ich glaube dran das es nach dem Tod weitergeht es kann nicht das ende sein das ist unlogisch!

14.06.2021 11:32 • x 1 #10


Icefalki
Zitat von Thomass:
wie ihr damit umgeht.


Zu Beginn kann man damit nicht umgehen. Ist zu heftig, ist echt zu krank. Da stimmt überhaupt nichts mehr, da der Verstand, sofern noch verfügbar , null begreift, was hier abgeht.

Todesangst wegen nix. Also idiotischer geht es wirklich nicht.

Was man nicht weiss, dass man lange Zeit, aus irgendeinem Grund, den Stresslevel so hochgepusht hat, dass am Tag X der Kessel explodiert ist und jetzt kommt's, einen Zustand erlebt, der definitiv reine Todesangst ist. Jetzt ist die Angsterkrankung ausgebrochen und, man ist ja nicht dumm, aber diesen Zustand versteht man überhaupt nicht.

Könnte man sofort erkennen, dass nur der Kessel explodiert ist, weil man sich so gestresst hat, wäre das hilfreich. Passiert aber nicht, da einem die Zusammenhänge fehlen, und die Angst wie aus dem Nichts kommt.

Jetzt hat man die Angst vor der Angst erlernt und oh Wunder, der Stress geht sogar noch weiter. Neue Panik, neue Todesangst, nix hilft, alles furchtbar. Das Karusell dreht sich weiter und weiter.

Also, ganz zu Begin nur mal verstehen, dass sich Adrenalin, also Stresshormone durch Bewegung abbauen. Ich wusste das nicht und lag wie du im Bett und hab auf den Tod gewartet. Und darauf, dass ich jetzt durchdrehe und weggesperrt würde.

Alles nicht passiert und damals gab es, so dachte ich, ausser mir keinen Menschen auf dieser Welt, der so neben der Spur ist, wie ich..

Da wieder rauskommen ist pure Arbeit. Will man aber nicht tun, weil man nix versteht. Angst haben hat einen Grund. Angst bedeutet, etwas wird bedrohlich wahrgenommen. Und da man diese Bedrohung nicht erkennt, nun, dann beschäftigt man sich nur mit dem Gefühl.

Mach dich schlau, versuche zu verstehen, was Angst ist, was sie mit dem Körper tut und, ganz wichtig, daran stirbt man nicht, denn Angst zu haben heisst, dass der Körper sich nur auf kämpfen oder flüchten vorbereitet, dich also schützen will, das kann der prima ab.

Und noch etwas, verabschiede dich von der Vorstellung, dagegen ankämpfen zu können. Du hast sie nun, also akzeptieren und einen Weg finden, damit umgehen zu wollen.

Und nein, dieses will ich nicht haben, funktioniert nie.

14.06.2021 12:06 • x 5 #11


Calima
Zitat von MiniMami30:
Und wenn die psyche dann noch reale Symptome vorspielt,

Das tut sie nicht. Was man spürt, sind ganz normale körperliche Reaktionen - und die sind echt. Das Problem liegt aber nicht in diesen Reaktionen, sondern darin, dass wir sie zu "Symptomen" aufblasen. Und das tun wir bewusst und eigenständig. Heißt: Alles hausgemachter Stress.


Zitat von Annalehna:
Ja ich finde es auch sehr wichtig die Ursache zu finden..

Ich nicht . Denn die Ursache zu kennen, hilft vielleicht beim Verstehen, bedeutet aber nicht, dass damit auch die Angst im Griff wäre. Solange man auf der Verhaltensebene nichts verändert, bringt auch die beste Ursachenforschung nichts.

Zitat von Christine4070:
Danke liebe Psyche für nix!

Deine Psyche ist nicht schuld. Die reagiert, ebenso wie dein Körper, nur auf das, womit dein Verstand sie füttert. Und das sind Informationen über lebensbedrohliche Krankheiten und deren potentielle Anzeichen und selbst konstruierte Schreckensszenarien.

Und genau da muss man ansetzen. Wenn man möchte, dass die Dinge sich ändern, muss man die Umstände verändern, die sie erzeugen. In diesem Fall, indem man sich verbietet, nach Symptomen zu googeln oder dauernd darüber nachzudenken und zu reden. Stattdessen muss man sich mit positiven Glaubenssätzen füttern.

Die Chance, lange und gesund zu leben, ist ebenso hoch, wie die, in absehbarer Zeit an einer schweren Krankheit zu sterben. Warum ist man also bereit, die negative Variante für Realität zu halten, die positive aber nicht?

Die Antwort hat meist damit zu tun, dass wir gern die Sicherheit hätten, lange gesund zu leben und uns der Illusion hingeben, wie könnten das durch Beobachtung und Kontrolle erreichen.

Klappt aber nicht, sondern führt stattdessen nur dazu, dass wir uns immer mehr Informationen holen, die das Eintreten von Krankheit und Tod durch ihre schiere Masse als immer wahrscheinlicher und bedrohlicher erscheinen lassen.

Wenn wir die gleiche Energie darauf verwenden, uns ein gutes, glückliches Leben zu gestalten und uns gedanklich statt mit Krankheit und Tod mit Gesundheit und Leben beschäftigen, wird es auch gelingen, diese Variante unseres Lebens für wahrscheinlich zu halten und die Angst loszulassen.

Hinter all dem steckt nicht selten auch eine gehörige Portion bescheuerter Glaubenssätze, die wir uns im Leben so zu eigen machen. Dass man sich nicht zu sehr freuen darf, weil sonst bestimmt etwas Schlimmes passiert, zum Beispiel. Eine Menge Menschen klopfen auf Holz, wenn sie die Frage nach dem Befinden mit "gut" beantworten. So, als könne man Unglück heraufbeschwören, indem man sein Glück genießt.

Und dabei geht einem zunehmend die Fähigkeit zum Glücklichsein und Genießen verloren und wird ersetzt durch die Angst vor dem Unglück.

Und damit sind wir mitten in der selbsterfüllenden Prophezeiung und programmieren unser Hirn eifrig weiter mit Angst und der Sorge um den Verlust unseres (guten) Lebens.

Dass wir es genau dadurch freiwillig aufgeben, checken wir nicht, sondern klammern uns lieber an den Versuch, durch angstvolle Kontrolle wieder glücklich und unbeschwert zu werden.

Klappt aber nicht, denn wo man Mist einfüllt, kann kein wunderbarer Duft entstehen. Also ist der einzige Weg, aufzuhören, sich selbst rund um die Uhr mit Mist zu füttern.

14.06.2021 12:43 • x 7 #12


Christine4070
Ich finde es nicht so leicht, einfach damit aufhören an Krankheiten zu denken, lieber an schöne Dinge denken und das Leben genießen. Das ist leichter gesagt als getan.
Wenn es so einfach wäre, würde ich es machen.
Ich denke, jeder muss seinen eigenen Weg finden, mit den Ängsten umzugehen. Es gibt natürlich bestimmte Ansätze, die immer wieder auftauchen und bestimmte Medikamente gegen die Angst. Aber nicht alles funktioniert für jeden.

14.06.2021 13:13 • x 3 #13


A
@Calima für mich war es gut zu wissen woher meine Ängste resultieren ,natürlich verschwinden sie dadurch nicht.
Es ist genauso wie mit den Schmerzen,wenn ich weiß woher sie kommen kann ich damit besser umgehen dass mag bei jedem unterschiedlich sein.

14.06.2021 13:28 • x 5 #14


Leben-mit-Angst
Zitat von Icefalki:
Zu Beginn kann man damit nicht umgehen. Ist zu heftig, ist echt zu krank. Da stimmt überhaupt nichts mehr, da der Verstand, sofern noch verfügbar , ...

Toll geschrieben!

14.06.2021 13:32 • x 1 #15


Thomass
Danke für die zahlreichen antworten.
Leider kann ich es auch nicht so einfach abstellen dafür habe ich das glaube ich zu lange. Immoment wieder sehr viele Gedanken über das Sterben in meinem Kopf. Ich wache nachts auf und habe diese Körper Symptome wie Herz stolpern Rücken schmerzen usw.
Bin noch auf der Arbeit werde nachher nochmal genau alles beschreiben. Danke

14.06.2021 13:43 • #16


petrus57
Ich bin ja schon in einem Alter wo so ein Szenario real werden kann. Habe daher auch jeden Tag Angst.

Aber in deinem Alter würde ich nicht zu viel darüber nachdenken. Lebe dein Leben. Du hast nur das eine.

14.06.2021 13:50 • x 1 #17

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Icefalki
Zitat von Annalehna:
@Calima für mich war es gut zu wissen woher meine Ängste resultieren ,natürlich verschwinden sie dadurch nicht. Es ist genauso wie mit den Schmerzen,wenn ich weiß woher sie kommen kann ich damit besser umgehen dass mag bei jedem unterschiedlich sein.



Geht mir genauso. Wenn ich weiß , warum, kann ich daran arbeiten.

Wenn diese Angst in ihrer absoluten ursprünglichen Form heisst, Pass auf, jetzt könnte es für dich gefährlich werden, dann doch mal nachdenken, was einen so innerlich beschäftigt, das man mit solch extremen Stress reagieren muss.

Nur mal angenommen, man hat sich im Leben immer zurückgenommen, oder neigt dazu, Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen, oder ist denen hilflos ausgeliefert, kann alles sein, das einen stresst, weil man mit diesem ? überhaupt nicht umgehen kann. Dann wäre es doch sinnvoll, sich damit mal auseinanderzusetzen.

Mache finden andere Wege, auch gut. Aber jeder wird sich in irgendeiner Form damit auseinandersetzen müssen, diese Ängste zu minimieren, oder zu beseitigen.

Dann mal überlegen, ob man ein Kontrollfreak ist und was Kontrolle haben wollen, über einen sagt.

Oder der liebe Mensch, der nie Nein sagt und sich dann wundert, dass er alles in den Rachen gesteckt bekommt. Ist derjenige nur lieb oder fürchtet er, dass er abgelehnt werden könnte. Wenn ja, warum ist das so?

Helfersyndom, auch ein prima Beispiel: wem helfe ich damit wirklich? Mir oder den anderen?

Wenn man sich mit diesen Fragen auseinandersetzt, bekommt man ein Selbstbewusstsein. Und je mehr ich mich kenne, desto weniger fühle ich mich ausgeliefert und muss nimmer so extrem über die Symtome der Angst nachdenken, sondern eher, was war heute wieder, wo fühlte ich mich gestresst, was wäre so schlimm, wenn mir jemand meine Angst ansehen würde............usw.

14.06.2021 15:48 • x 4 #18


A
ja,super geschrieben.... genauso sehe ich das auch... Danke

14.06.2021 16:05 • x 1 #19


Christine4070
Zitat von Icefalki:
Also, ganz zu Begin nur mal verstehen, dass sich Adrenalin, also Stresshormone durch Bewegung abbauen. Ich wusste das nicht und lag wie du im Bett und hab auf den Tod gewartet. Und darauf, dass ich jetzt durchdrehe und weggesperrt würde

Genau so ist es an doofen Tagen bei mir. Wenn ich es einfach nicht schaffe, laufen oder nur spazieren zu gehen, Hauptsache raus und in Bewegung kommen.
Heute ist auch wieder so ein Tag
Ach Mist, manchmal bin ich echt mutlos und glaube nicht mehr daran, dass es nochmal besser wird.
Und dann gibt es wieder Tage, die sind wie Gold: friedlich, ruhig, nahezu angstfrei. Und ich weiß nicht, wie es dazu kommt, ich mache nichts anders als sonst. An solchen Tagen ist es einfach, im Hier und Jetzt zu bleiben und nur den Moment zu genießen
Wenn der Kopf klar ist und nicht verwirrt durch negative Gedanken und durch negativ bewertete Gefühle.
Ich lese gerade das Buch von Russ Harris "Wer dem Glück hinterherrennt, läuft daran vorbei". In dem Buch geht es um die Acceptance-Comittment-Therapie.
Das Buch hilft mir sehr

14.06.2021 17:18 • x 3 #20


A


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