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M
Hallo liebe Forumsgemeinde,

ich bin 25 Jahre jung und leide seit ein paar Wochen wieder an diesen Gedanken die ständig um mich kreisen.
Eigentlich bin ich ein sehr selbstbewusster, lustiger und sarkastischer Typ.
Aber eben auch ziemlich emotional. Natürlich nur nach innen, nach außen muss man ja hart sein.

Mit dem Thema Angst wurde ich das erste Mal in meiner Jugend konfrontiert.
Ich weiss nicht was der Auslöser war, aber ich hatte auf einmal Angst vor Krankheiten. Ich bin fremden mensch aus dem Weg gegangen, wollte nichts schmutziges berühren und habe mir ca. 50 Mal am Tag die Hände gewaschen.

Für meine Eltern war es die Hölle aber wir haben es in den Griff bekommen. Meine Oma hat mir immer viel über Tod und Krankheit erzählt und ich habe schon jung Kontakt mit Krebsschicksalen bekommen. Ich denke da liegt der Ursprung meiner Angst.
Dann kam eine lange Zeit gar nichts, bis ich mit 23 das erste Mal wieder Angst bekam. Damals war es Angst vor nem Herzinfarkt.

Ich hatte Herzstolperer, welche aber auch durch meine Panik ausgelöst wurden.
Nach besuchen beim Kardiologen und gründlichem Check war das überstanden.
Nun, seit letzter Woche habe ich Kopfschmerzen. Nichts dolles, aber ich kenne Kopfschmerzen nicht und daher hat es mich beunruhigt.
Das ganze dauert bis heute an, wobei ich denke, dass meine Kopfschmerzen eigentlich schon besser sind. Ich war letzte Woche bei meiner Hausärztin, welche sehr verständnisvoll ist und mein Problem kennt. Sie meinte, ich habe einen Virusinfekt, da der Hals auch gerötet ist und ich Schluckbeschwerden habe.
Für den Moment ging es mir gut.

Nun denke ich mir, dass ich noch nie einen Virusinfekt ohne Schnupfen oder Husten und ich werde wieder unruhig. Dazu kommt noch, dass ich mich schlapp fühle und zusehe dass ich rechtzeitig ins Bett komme.
Manchmal erwische ich mich wenn ich abgelenkt bin und bemerke, dass da nichts schlimmes ist. Keine Kopfschmerzen und ich habe mich belastet und lebe noch.
Ich bin mir daher ziemlich sicher, dass es bei mir rein psychische Gründe hat.

Das aber wurmt mich irgendwo, da ich sonst das Gegenteil bin und die Leute, die mir wichtig sind, beschützen will.
Ich bin momentan hin und hergerissen. Auf einer Seite habe ich Angst und der anderen Frage ich mich, warum das jetzt so urplötzlich kommt. Ist es, weil ich Kopfschmerzen bisher eigentlich nie hatte ? Weil es was neues ist ?
Wenn ich so sensibel auf meinen Körper eingestellt bin, warum rauche ich denn ?
Dieses Laster nervt mich extrem aber grade in Zeiten der Angst brauche ich es mehr als sonst.
Warum habe ich Übergewicht und muss mich zum abnehmen zwingen ?
Wer mich außerhalb meiner Angstphasen erlebt, sieht einen komplett anderen Menschen.
Aber in den Angstphasen bade ich in meinem Selbstmitleid und bin zu nichts zu gebrauchen.
Habe mich insoweit auch keinem anvertraut (außer dem Arzt), da ja jeder davon ausgeht, dass ich die starke Schulter zum anlehnen habe.

Es hilft mir sehr, wenn ich hier im Forum von ähnlichen Schicksalen lese.

Ich würde gerne wissen, was ihr über mein Problem denkt.

Liebe Grüße und sorry für den langen Text.
Es sprudelte einfach so aus mir raus.

08.06.2010 16:12 • 08.06.2010 #1


3 Antworten ↓


A
Hallo,

ich kann dich sehr gut verstehen. Bei mir war es einige Jahre gut (bin 26) war auch beim Psychologen..und auf einmal kam es wieder (Krebs, Hirntumor). Ich rauche auch, mache mir darüber aber keine Gedanken (das finde ich auch so suspekt)..naja hatte jetzt über monate kopfschmerzen (habe sonst auch fast nie kopfschmerzen) war dann letze woche beim arzt, dieser hatte aber keinerlei verdacht auf was böses, großes blutbild auch ohne befund...jeden tag ziept irgendwas an deinem körper, aber man schenkt diesem keinerlei beachtung...macht man dieses jedoch dann wird es zum dauerzustand. nachdem ich mit dem arzt gesprochen habe und er mir erklärt hat, dass auch am kopf nerven verlaufen usw waren die kopfschmerzen am nächten tag weg. derzeit geht es mir gut und denke gerade nicht das ich irgendeine krankheit habe... wenn ich dann wieder irgendwas habe bin ich aber wirklich ein ganz andere mensch und bin so fest davon überzeugt das ich es habe... (klopf auf holz) das ich es erstmal nicht wieder bekomme...
bei mir gab es auch in jungen jahren viele krebserkrankungen in der familie. letztes jahr ist mein opa gestorben, dieses jahr ist mein anderer opa an prostatakrebs erkrankt und meiner oma wurde ein bösartiger tumor am hals entfernt...

man muss lernen damit umzugehen und wieder an lebensqualität gewinnen.

08.06.2010 19:54 • #2


A


Ich fass mir ein Herz

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Hallo,

danke für deine Antwort. Es beruhigt mich das zu lesen. Am schwersten fällt es mir, die Kopfschmerzen einfach zu akzeptieren, da ich es bisher nicht kannte. Irgendwo versuche ich es mir ständig sinnvoll herzuleiten und einen Grund ausfindig zu machen.
Ich hab grade ne sehr stessige Zeit hinter mir mit Umzug und viel Arbeit und habe gedacht, dass es vielleicht da herkommt.
Naja nichts desto trotz finde ich deine Einstellung gut und ich hoffe, dass ich meine Macken auch schnell wieder los werde, da ich ansonsten ein sehr lebensfroher Mensch bin und mein Leben genieße.

Ich habe seit kurzem ne neue Arbeitskollegin, die ständig irgendwas von ihrer kranken Mutter oder ihrem verstorbenen Vater erzählt und sie ist selbst nicht mit Gesuindheit beseelt.
Vielleicht habe ich dieses ganzen Kram auch unterbewusst aufgeschnappt.

Gruß

08.06.2010 21:36 • #3


I
Ja das ist das Schlimme wenn andere an Krebs erkranken dann proeziert man das auf sich selbst. Ich habe keinen einzigen Krebsfall in der Familie und meine Großeltern wurden alle sehr alt bevor sie starben, aber ich habe den Opa von meinem Ex Freund an Krebs leiden und sterben sehen und das Bild hat sich auch bei mir im Hirn verankert. Und ich denke auch bei jedem Kopfschmerz jetzt hast Du nen Tumor oder so. Also furchtbar, obwohl die Symptome ja so garnicht passen. Denn ich glaube bei sowas ziegt sich das ganz anderst, ich hab auch ein Blutbild machen lassen auch ohne Befund anstatt mich zu freuen grübel ich drüber nach ob man Krebs im Blut überhaupt erkennen kann. Die Psyche kann einem ziemlich übel mitspielen und die zu überlisten ist nicht immer ganz einfach. Aber wie Du siehst bist Du nicht allein. Mir tut es auch schon gut wenn ich einfach nur drüber schreiben kann, dann ist das mal wieder von der Seele geschrieben worden Mußt mal die Symptome von Spannungskopfschmerz lesen, ich hab mich da gleich wieder erkannt. Muß dazu sagen dass es bei mir recht stressig ist da ich 2 kleine Kinder zuhause hab. 3 und 1 1/2

Wir sollten einfach mal das Grübeln sein lassen und unser Leben wieder genießen, das kann ja nun wirklich nicht angehen das wir uns so kaputt machen.

Machs gut und schönen Abend noch

08.06.2010 22:08 • #4





Prof. Dr. Heuser-Collier