Ein überreagibles Bronchialsystem ist für zunächst keine schlimme Konstitution deiner Lunge. Das bedeutet einfach nur, dass dein Bronchialsystem etwas empfindlicher auf Reizstoffe wie Pollen, Duftstoffe kalte Luft, warme Luft, feuchte Luft etc. (das ist bei jedem ein individuell andere rReiz) reagiert. In manchen Fällen entwickelt sich aus so einen überreagiblen Bronchialsystem im Laufe der Zeit ein Asthma. Das kann zum Beispiel daran liegen, dass man der Exposition der Reizstoffe permanent ausgesetzt ist. Wenn man zum Beispiel ein Pollenallergiker ist, wirst du diesen Pollen also nie aus dem Weg gehen können. Daher versucht man mittels Hyposensibilisierungen die Allergie zu mäßigen oder gar ganz zu beseitigen. Ohne Therapie führen Allergien eben unter speziellen und sehr individuellen Bedingungen im Laufe der Zeit zu einem Asthma. Muss nicht, aber kann. Warum ganz genau weiß man bis heute nicht zu 100%. Familiäre Disposition spielt da auch eine Rolle.
Und dann ist das auch nicht weiter schlimm. Du wirst mit Asthma dennoch 100 Jahre alt.
Man wird zunächst mit einer Basistherapie ausgestattet und der sollte man auch folgen. Im Laufe der Zeit schaut man dann wie sich deine Lungenfunktion entwickelt. Fällt sie immer sehr ab im Rahmen eines Infekts oder bleibt sie immer recht konstant, erholt sich gut. Dann kann man ggf. auch immer die Therapie niedriger dosieren. So viel Therapie wie nötig, aber so wenig wie möglich sagen wir immer. Man muss einfach auch schauen was es für ein Asthma ist. Ein allergisches, ein belastungsindiziertes, ein nichtallergisches, eine Mischform und und und. Das ist so wahnsinnig individuell. Und genau deshalb sollte dich der eine Todesfall auch nicht weiter beunruhigen. Kennst du die genaue Vorgeschichte, seine Medikation, die Komorbiditäten (Zusatzerkrankungen) und so weiter. Normalerweise wird man mit einem Asthma geschult, bekommt einen Notfallplan mit heim. Salbutamol oder vergleichbares und Prednisolontabletten. Die sind für den Atemnotsanfall. Tod durch Asthmaanfall ist etwas sehr sehr seltenes und nichts, was dich beunruhigen sollte. Wirklich, vertrau mir.
Mit einem Asthma hat man im übrigen auch nicht die Symptome, die du beschreibst. Führend sind meistens vermehrter Räusperzwang, Verschleimung, Husten. Husten morgens, Husten und Verschleimung unter Belastung stärker werdend. Sowas. Auch sehr individuell. Manche empfinden es auch als das Gefühl nicht tief genug einatmen zu können. Als wäre da ein Stop.
Aber Atemnot ist kein führendes Symptom eines (milden) Asthmas. Das kommt viel später. Bei einer COPD wirst du das viel eher finden. Die husten zwar auch, aber das ist nicht das, was störend und Leitsymptom ist. Das also noch dazu.
Husten kann natürlich auch im Rahmen eines Reflux auftreten. Der wird dann meist mehr im Liegen bzw. abends. Da muss man immer schauen. Wird es mit einem Protonenpumpenhemmer (bsp. Pantoprazol) besser etc. Der HNO sollte auch noch mal schauen, ob ein Postnasal Drip vorliegt. Schleim, der von der Nase in den Rachen fließt und reizt. Du siehst, es gibt zahlreiche Ursachen und nicht immer kann man das am Anfang ganz klar sagen. Manchmal findet man auch Husten unklarer Genese. Aber da du ein bereits vorbeschriebenes überreagibles Bronchialsystem hast, scheint es zunächst recht eindeutig.
Noch was: Meine Beratung ersetzt natürlich kein Arztgespräch. Ich garantiere nicht für Vollständigkeit/Korrektheit. Bei Bedenken und Fragen solltest du noch einmal ganz genau mit deinem behandelnden Pulmologen sprechen. Alles Gute dir.