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H
Hallo liebe Leute,
ich bin der hrma und habe seit geraumer Zeit ein Problem: Die Angst vor Krankheiten und zwar Krebs. Jede Abnormalität meines Körpers deute ich als Anzeichen einer schlimmen Erkrankung. Hatte eine Blasenentzündung - Angst vor Blasenkrebs; hatte eine Gastritis oder Sodbrennen - Angst vor Magenkrebs oder Speiseröhrenkrebs; Verdauungsbschwerden - Angst vor Darmkrebs ... man erkennt das Muster.

Ich bin Anfang 30, sportlich und pflege an sich eine gesunde Lebensweise (kein Rauchen, sehr wenig Alk.). Nun mein Problem ist, dass meine Mutter vor einigen Jahren viel zu früh an einem Gehirntumor verstorben ist. Ich bin schlau genug, die Schlüsse selbst daraus zu ziehen: sie hatte ein banales Problem, das jeder mal hat - Kopfweh, und erhielt dann diese Diagnose. Nun habe ich Angst, dass ganz alltägliche oder durch an sich ungefährliche Krankheiten hervorgerufene Symptome auch bei mir zu einer solchen Diagnose führen können.

Jedes kleine Zeichen des Körpers deute ich falsch und über, ich weiß, dass das falsch ist und mich innerlich aufarbeitet. Ich weiß, dass ich nicht im Internet nachschauen sollte. Ich kann mir sogar vorstellen, dass das die ganze Zeit dran denken einen so nervös werden lässt, dass man dann tatsächlich so etwas wie einen nervösen Magen oder eine nervöse Blase bekommt und dann fängt das Interpretieren an und der Kreislauf beginnt. Ich schaffe es gerade nicht aus diesem Kreislauf auszubrechen; noch nicht. Gibt es hier Leidensgenossen, die einen Trick, eine kleine Hilfe haben, die es einem ermöglichen aus diesem Kreislauf auszubrechen? Sich vielleicht selbst auszutricksen?

Liebe Grüße
hrma

13.10.2017 18:44 • 16.10.2017 #1


8 Antworten ↓


J
Hallo hrma,

wir sind so gestrickt, dass wir oft die Traumata, das negative Erlebte auf uns projizieren. Und da Krebs in unserer Zeit leider überall präsent ist, - es vergeht kein Tag wo ich nicht darüber höre- bildet sich die Angst genau an diese Stelle.

13.10.2017 18:47 • #2


A


Hrma und seine Angst vor Krankheiten

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lillybu
Hallo mir geht es genauso. Ständig muss ich mich abtasten und natürlich durch vermeintlich neue Knoten, die wahrscheinlich schon lange da sind oder genauso schnell wieder verschwinden verrückt machen. Die kleinste Wölbung oder ziehen oder sonst was macht mich verrückt und ich muss sofort nach gucken. Ich habe leider auch keinen Tipp ich hoffe aber dass wir hier etwas erfahren werden lg

13.10.2017 19:19 • #3


Feemama
Hallo, geht's mir genauso. Hatte auch geglaubt dass ich Darmkrebs habe wegen Durchfall und hatte Darmspieglung gemacht. Es ist war in Ordnung. Jetzt habe ich Zunge schmerzen und habe im Internet geschaut- steht auch Zungekrebs. Habe auch wahnsinnig Angst vor Krebs.
Man muss daran denken egal was wir im Internet finden zB:
Magen schmerzen - Magenkrebs
Ständig Pupsen - Darmkrebs
Es kommt immer Krebs raus - egal was. Das bedeutet dass wir nicht unbedingt Krebs haben sondern harmloses weh weh.
Ab 30 merkt man schmerzen im Körper. Wir werden älter. Meine Mama sagt mir ständig, ich werde sehen dass ich oft schmerzen bekomme wenn ich älter werde. Aber es hat gar nicht Krebs zu tun. Aber komischerweise habe ich auch trotzdem immer Angst.

14.10.2017 20:00 • #4


Schlaflose
Zitat von Feemama:
Man muss daran denken egal was wir im Internet finden zB:
Magen schmerzen - Magenkrebs
Ständig Pupsen - Darmkrebs
Es kommt immer Krebs raus - egal was.


Aber nur, wenn man sich erstmal durch zig harmlose Diagnosen gelesen hat. Und bei der Diagnose Krebs werden immer noch etliche weitere Symptome genannt, die gleichzeitig auftreten.

15.10.2017 13:05 • x 1 #5


M
Zitat von Schlaflose:

Aber nur, wenn man sich erstmal durch zig harmlose Diagnosen gelesen hat. Und bei der Diagnose Krebs werden immer noch etliche weitere Symptome genannt, die gleichzeitig auftreten.


Erstmal das und der beste Tipp bei Karzinophobie: NIE WIEDER SYMPTOME GOOGLEN! Seitdem ich das strikt einhalte geht es mir um 500% besser.

15.10.2017 18:00 • #6


H
Hallo und vielen Dank für die Antworten. Das Paradoxe an der Geschichte ist ja, dass man eigentlich weiß, dass man nicht schwer krank ist, sondern sich das nur einbildet - ansonsten wäre man ja hier nicht im Forum.
Das Problem ist, und das wurde ja hier auch schon angesprochen, dass jede Empfindlichkeit wenn man sie googelt zu einer schweren Erkrankung führen kann. Ein Kribbeln im Zeh ist am Unwahrscheinlichsten eine schwere Erkrankung, man findet im Internet aber trotzdem genug Blödsinn und schließt entgegen jeder Logik und mathematischen Wahrscheinlichkeit auf das Schlimmste. Ich habe momentan von den Symptomen her eine eindeutige Gastritis, trotzdem spielen die Gedanken verrückt.
Wie kommt man da raus?

16.10.2017 08:14 • #7


M
Angst und Verstand (Ich bin ja eigtl. nicht krank) harmonieren nicht. Du kannst damit nur lernen besser umzugehen. Selbst Soldaten sind nicht angstfrei und das ist für sie auch gut so. Sie lernen nur anders mit der Angst umzugehen. Nichts anderes müssen wir Krankheitsängstige auch machen. Aber der Weg kann lang sein. Das ist nichts, was man mit einem Selbsthilfebuch auf der Couch schafft.

16.10.2017 09:01 • #8


H
Lieber Mutexia,
ja, das ist wohl so; mit dem Unterschied, dass für Soldaten die Gefahr wohl in Wirklichkeit realer ist als für einen Hypochonder. Die falsche Selbsteinschätzung körperlicher Anzeichen muss ich wohl in den Griff bekommen, vielleicht auch mit ein bisschen Hilfe.

16.10.2017 10:49 • #9





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