wieder einmal bin ich panisch um 5.00 Uhr aufgestanden, weil wieder mal ein superschwerer Herzinfarkt drohte mit allen Begleiterscheinungen, die man zwangsläufig als Herzphobiker alle aus dem Eff-Eff kennt.
Ich, jetzt 51 Jahre alt, leide seit dem 21. Lebensjahr an Herzphobien ohne (vermeintlich) jeden Grund. In dieser Zeit habe ich rund 5.000 Herzinfarkte erlitten, hunderte von EKG's und ärztlichen Untersuchungen hinter mir, traute mich nicht mehr auf die Autobahn (da könnte ich ja einen Herzinfarkt bekommen, besonders nachts!), habe meine Fahrtstrecken so gewählt, daß sie an vielen Arztpraxen vorbei führt, bin etliche Male gestorben und kenne die Schwestern vieler Notaufnahmen schon mit Vornamen. Mal ist monatelang Ruhe, mal erleide ich täglich neue Herzinfarkte und schaffe es nicht mal auf die Toilette, weil mein Herz wieder mal schwach macht und ich jeden Moment zu sterben drohe. Die 2 Etagen im Treppenhaus, die ich locker hochsprinte, wenn ich gut drauf bin, werden zu 20 Kilometern, wenn wieder der Infarkt droht und ich mich von Stufe zu Stufe schonen muß, um zu überleben.
Um Mißverständnissen vorzubeugen: Was sich hier wie purer Zynismus liest, ist ein Märtyrium, das schon seit Jahrzehnten anhält und die Lebensqualität enorm beeinträchtigt. Kein Witz: Ich hatte Zeiten, da saß ich nachts angezogen im Wohnzimmer und dachte daran, mich unten ins Treppenhaus zu setzen, damit ich bei einem Herzinfarkt sofort unproblematisch abtransportiert werden kann!
Gibt es andere, die einen ähnlichen Leidensweg kennen? Die schon tausende von Toden gestorben sind und komischerweise immer noch putzmunter? Die ihr EKG schon selbst malen können und besser über alles informiert sind als jeder Kardiologe?
Ich würde mich gerne einmal in diesem Forum austauschen. Vielen Dank für euer (hoffentlich) reges Interesse.
Viele Grüße und ein frohes Osterfest wünscht
Der Herzphobiker alias Udo
21.03.2008 05:40 • • 20.08.2008 x 1 #1