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M
Hallo Zusammen,

ich bin total verzweifelt. Ich leide seit Jahren unter einer Depression und einer Krankheitsangst bzw. Hypochondrie. Es geht immer darum, dass ich Krebs habe oder kriegen könnte. Ich war jetzt 3 Jahre in ambulanter Therapie und nehme täglich 20mg Citalopram. Vermutlich ist der Auslöser in meiner Kindheit, da ich dort seitens der Eltern nie Sicherheit/Liebe erfahren habe...

Jetzt habe ich in den letzten 3 1/2 Wochen ca. 4 Kilo abgenommen. Ich bin 31 Jahre alt und 1,90 m groß. Mein Gewicht lag immer bei ca. 81,5 Kilo (ohne Klamotten = 79,5) und liegt jetzt bei 77,1 (ohne Klamotten 75,1).

In den letzten 3 Wochen hatte ich erheblichen Stress. Ich bin umgezogen, nachdem ich in der alten Wohnung das Gefühl hatte, dass sie mich krank macht. In der neuen Wohnung stellte sich direkt am ersten tag die Angst ein, dass sie mit asbest kontaminiert sein könnte und ich in 30 Jahren Lungenkrebs kriegen könnte. Die gesamte Angstpalette war anwesend. Weinanfälle, Zittern, Unruhe, Ein- bzw. Durchschlafprobleme etc. etc. Zudem war ich auch noch eine Woche mit einem Infekt angeschlagen (Halsentzündung mit schmerzhaft geschwollenen Lymphknoten am Hals). Meine Nahrungsaufnahme war nicht so hoch wie sonst. Ich hatte ohnehin keinen Appetit aufgrund der Angst und des Infekts.

Das Fazit aus der Zeit: Ich war in der Klinik für ein Aufnahmegespräch zu einer stationären psychosomatischen Behandlung. Diese sollte hoffentlich bald starten...

Vor 8 Tagen habe ich mich gewogen und die Waage zeigte 77,1 Kilo mit Klamotten an. Daraufhin habe ich jegliche Kalorienaufnahme protokolliert und kam jeden Tag stets über 2500 Kcal (Meist noch mehr). Dann war ich mal bei 77,8 Kilo und heute eben wieder bei 77,1 Kilo. Ich hatte nie wirklich Fett auf den Hüften, aber jetzt sehe ich an mir, dass meine Beckenknochen sichtbarer sind, meine Sehnen sichtbarer sind und ich generell das Gefühl habe nun mehr Knochen an mir zu spüren.

Ich habe totale Angst, dass ein Tumor dahinter steckt. Ich habe Angst bald zu sterben und meinen über alles geliebten 5 Jährigen Sohn nicht mehr bei mir haben zu können.

08.06.2017 11:26 • 04.07.2017 x 1 #1


18 Antworten ↓


L
Die Gründe für Deine Gewichtsabnahne liegen doch auf der Hand. Umzug Stress und Angst über Angst.

Übrigens ist ein Umzug ein sehr großer Stressfaktor,der Ängste verstärkt.

Ich habe auch im Moment einen sehr hohen Angstlevel....und demnach kaum Hunger. Hab auch abgenommen. Aber mir schadet es nicht....ich kanns brauchen...

Bei mir geht's übrigens auch immer um Krebs....alles was tückisch und tödlich sein kann..wenn man nicht schwer genug aufpasst.

Ein Psychologe würde das als Kontrollsucht bezeichnen.

08.06.2017 11:36 • x 4 #2


A


Gewichtsverlust und Krebsangst

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M
Danke für Deine Antwort!

Ich habe seitdem auch Magenprobleme (Magen zieht sich gefühlt zusammen, grummelt und wenn ich nachts auf dem Bauch schlafe spüre ich den Puls in der Magen/Darmgegend) und bin noch müder und abgeschlagener als sonst (bin ich schon so lange ohne organischen Grund).

Vor knapp 2 Wochen war ich wegen der Symptome beim Infektologen. Dort wurde ein großes Blutbild gemacht und auf Hepatitis C und HIV getestet. Was soll ich sagen, das Ergebnis war perfekt. Nicht ein einziger Wert auf dem Zettel ist von den Normwerten des Labors abgewichen.

Du hast recht. Die Ursachen liegen auf der Hand. Es ist nicht so, dass ich mein normales Leben wie immer weiter lebe und ohne erkennbaren Grund abnehme.
Trotzdem sehe ich mich schon beim Krebsspezialisten sitzen. Du kennst diese Gedankenzüge als Betroffener ja dann ganz genau

08.06.2017 12:07 • x 1 #3


la2la2
Zitat:
Meine Nahrungsaufnahme war nicht so hoch wie sonst. Ich hatte ohnehin keinen Appetit aufgrund der Angst und des Infekts.


Bei so drastischen Gewichtsabnahmen durch Krebs, müsstest du noch andere Symptome haben, wie: Nachtschweiß, Schmerzen, Veränderungen im Blutbild, .....

08.06.2017 12:19 • x 2 #4


M
Blutbild ist ja perfekt, Schmerzen habe ich keine und Nachtschweiß hatte ich 1-2 mal in der Zeit. Vermutlich lang das aber an einem verstörenden Angsttraum?!

08.06.2017 12:30 • #5


la2la2
Oder es lag am Sommer

08.06.2017 12:40 • x 1 #6


M
Was würdet Ihr mir raten zu tun?
Genug essen tue ich ja bereits.

Ich gehe nachher mal zum Hausarzt, obwohl ich nicht genau weiß, was der da machen soll?!
Bin echt am Boden ;-(

08.06.2017 14:08 • #7


L
Dich erholen vom Stress !

Ich kenne niemanden, der bei einem Umzug zugenommen hat

08.06.2017 14:10 • x 1 #8


M
Und wenn es doch ein bösartiger Tumor ist und ich damit Zeit verstreichen lasse?
Rein von der Logik her glaube ich, dass es mit der Situation und dem Stress und der Angst zusammenhängt. Als das losging fiel mir das mit dem Gewicht ja erst auf.
Die Angst sagt mir aber ich habe Krebs...

08.06.2017 14:59 • #9


L
Meine Angst erzählt mir auch ständig was von Krebs.

Heute kam mir aber der Gedanke, daß Krebs offenbar für das steht,was nicht gefühlt werden darf.

Ich bin überfordert, erschöpft, von der Anstrengung des Umzugs,des Stresses...tausend papiersachen..ummelden...auspacken...sich noch fremd fühlen....usw.

Unangenehme Gefühle halt.die dürfen nicht sein...ich darf nicht schwach sein..muss immer perfekt funktionieren...damit nicht alles zusammenbricht....

Dieses unangenehme Gefühl wird nicht gehört. Aber Krebs ! Krebs!Krebs!

Das wird immer gehört.

Weißt du was ich Meine?

08.06.2017 15:08 • x 1 #10


la2la2
Zitat:
Und wenn es doch ein bösartiger Tumor ist und ich damit Zeit verstreichen lasse?

Es ist wahrscheinlicher, dass du vom Auto überfahren wirst, als dass es Krebs ist.
Du könntest jetzt natürlich ein Ganzkörper CT machen lassen - die Strahlung erhöht aber das Krebsrisiko deutlich.

08.06.2017 15:09 • x 1 #11


Isa1982
Es ist kein bösartiger Tumor! Es ist wirklich der Stress des Umzugs und deine Angst, dass du im Moment abnimmst.
Deine Werte sind alle gut!

08.06.2017 15:17 • x 1 #12


Schlaflose
Bei einem Umzug hat man normalerweise auch viel körperliche Anstrengung, wodurch zusätzlich Kalorien verbraucht werden. Man muss ja alles einpacken, wieder auspacken, womöglich auch noch selbst Möbel geschleppt.

08.06.2017 16:58 • x 1 #13


LadyyyyX
In den Sommermonaten nimmt man doch meistens eh automatisch ab, weniger Süsses, kein Gebäck usw. und Stress raubt einem auch die Energie weg.
Du solltest dein Gewicht nicht andauernd kontrollieren, das ist hypochondrisch (sagt genau die Richtige

08.06.2017 17:18 • x 1 #14


Mizzi
Zitat von Mutexia:
Hallo Zusammen,

ich bin total verzweifelt. Ich leide seit Jahren unter einer Depression und einer Krankheitsangst bzw. Hypochondrie. Es geht immer darum, dass ich Krebs habe oder kriegen könnte. Ich war jetzt 3 Jahre in ambulanter Therapie und nehme täglich 20mg Citalopram. Vermutlich ist der Auslöser in meiner Kindheit, da ich dort seitens der Eltern nie Sicherheit/Liebe erfahren habe...

Jetzt habe ich in den letzten 3 1/2 Wochen ca. 4 Kilo abgenommen. Ich bin 31 Jahre alt und 1,90 m groß. Mein Gewicht lag immer bei ca. 81,5 Kilo (ohne Klamotten = 79,5) und liegt jetzt bei 77,1 (ohne Klamotten 75,1).

In den letzten 3 Wochen hatte ich erheblichen Stress. Ich bin umgezogen, nachdem ich in der alten Wohnung das Gefühl hatte, dass sie mich krank macht. In der neuen Wohnung stellte sich direkt am ersten tag die Angst ein, dass sie mit asbest kontaminiert sein könnte und ich in 30 Jahren Lungenkrebs kriegen könnte. Die gesamte Angstpalette war anwesend. Weinanfälle, Zittern, Unruhe, Ein- bzw. Durchschlafprobleme etc. etc. Zudem war ich auch noch eine Woche mit einem Infekt angeschlagen (Halsentzündung mit schmerzhaft geschwollenen Lymphknoten am Hals). Meine Nahrungsaufnahme war nicht so hoch wie sonst. Ich hatte ohnehin keinen Appetit aufgrund der Angst und des Infekts.

Das Fazit aus der Zeit: Ich war in der Klinik für ein Aufnahmegespräch zu einer stationären psychosomatischen Behandlung. Diese sollte hoffentlich bald starten...

Vor 8 Tagen habe ich mich gewogen und die Waage zeigte 77,1 Kilo mit Klamotten an. Daraufhin habe ich jegliche Kalorienaufnahme protokolliert und kam jeden Tag stets über 2500 Kcal (Meist noch mehr). Dann war ich mal bei 77,8 Kilo und heute eben wieder bei 77,1 Kilo. Ich hatte nie wirklich Fett auf den Hüften, aber jetzt sehe ich an mir, dass meine Beckenknochen sichtbarer sind, meine Sehnen sichtbarer sind und ich generell das Gefühl habe nun mehr Knochen an mir zu spüren.

Ich habe totale Angst, dass ein Tumor dahinter steckt. Ich habe Angst bald zu sterben und meinen über alles geliebten 5 Jährigen Sohn nicht mehr bei mir haben zu können.


Hallo,
ich kann deine Sorgen total verstehen.
Ich hatte vor Monaten auch große Angst vor Krebs.
Bei mir war der Auslöser der Rücken und permanente Schmerzen. Durch die Medikamente hat mein Magen rebelliert. Nach und nach aß ich aufgrund der Schmerzen und der Ängste kaum noch. Irgendwann verschwand dann auch der Appetit.
Ich bin in kurzer Zeit von 54kg bei 1.63m auf 48kg runter. Dadurch steigerte sich die Krebsamgst natürlich noch mehr.
Ich war auch sehr dünn. Beckenknochen traten hervor. Schlüsselbeine sah man arg. Längeres Sitzen Tat fast schon am Hintern weh. Hosen saßen nimmer etc.
Logisch betrachtet aß ich aber kaum noch normal.
Also woher sollte Gewicht kommen? Das wurde mir dann nach und nach auch klar. Mittlerweile bin ich wieder bei 52-53kg.

Es ist gewiss die Angst und kein Krebsleiden.
Mach dir nicht so viele Gedanken.

08.06.2017 19:29 • x 1 #15


boomerine
Ich glaube die Gedanken kommen automatisch, mit dem Gewichtsverlust.
Wenn deine Werte stimmen und sonst alles in Ordnung ist,
bis auf den Stress,
dann geb ich einen guten Rat weiter,
stellt eure Waage in die hinterste Ecke.
Esst normal, gut jetzt bei den Temperaturen ist der Hunger nicht so da,
zwischendrin mal was süßes, für die Nerven.
Somit bekommst du dein Gewicht wieder in den Griff.
Der Umzug ist dann auch vorüber und es pendelt sich wieder ein.

09.06.2017 18:43 • x 1 #16


P
Gibt eigentlich auch ein kleines Blutbild genügend darüber Aufschluss, wenn etwas wirklich im Argen liegen sollte?
Ich reihe mich nämlich mal ein. Stehe seit Anfang des Jahres auch regelmäßig auf der Waage... Aber bei mir schwankt das Gewicht innerhalb eines Zyklus schon stark, so um die 3 Kilo (Hormone, Wasseinlagerungen). Dazu kommt Wasserverlust durch Schwitzen. Ich hatte schlimme Blutkrebs-Angst (blaue Flecken ohne Grund und natürlich allerhand unspezifische Symptome..) und bin deshalb endlich mal vor zwei Wochen zum Arzt. Kleines Blutbild war wohl ok (Gerinnung, Blutkörperchen, Entzündungswerte, Schilddrüse usw.).
Blutkrebs-Angst dann erstmal weg. Ich habe mich genau EINEN Tag gut gefühlt, bevor ich mich auf meine Lypmhknoten angefangen hab zu konzentrieren... Außerdem hab ich öfter pieksende Schmerzen unter dem rechten Rippenboge. Laut Arzt angeblich vom Rücken, für mich ist es i-was an der Leber. Letzte Woche ging es mir außerdem nicht wirklich gut. Müde, schlapp... Okay, das Wetter-Hin-und-Her macht es derzeit nicht besser und ich bin extrem wetterfühlig. Dennoch. Das ist doch kein Leben mehr -.-

12.06.2017 00:56 • #17

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M
Hallo Zusammen,

nachdem jetzt einige Zeit ins Land gegangen ist, möchte ich mal ein Update geben, wie es jetzt aussieht.
Vor allem die Menschen, die den Thread in Zukunft aufgrund der gleichen Ängste lesen werden, möchte ich nicht ohne Ergebnis dastehen lassen.

Ihr hattet allesamt recht
Mittlerweile habe ich fast wieder mein Ausgangsgewicht (z.Zt. 80,7 kg).
Ich habe die letzte Zeit verdammt viel gefuttert und als Kalorienüberschuss jeden Tag noch einen Weight Gainer getrunken.

Die Ursache für den Gewichtsverlust war wirklich der ganze Psychostress in Verbindung mit dem Umzug und der körperlichen Arbeit.

1000 Dank nochmal an Euch!

04.07.2017 17:53 • x 2 #18


Meik-1269
Umzug, Stress, neue Geräusche in der Wohnung, Ängste ob es alles gut geht.
Hatte ich vor Jahren auch mal, in 3 Monate 50 kg abgenommen. Frage mich nicht wie oder wieso, es war einfach. Und es hat mir gut gestanden.

04.07.2017 20:31 • x 1 #19


A


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