Hi Michael,
auch von mir eine kurze Rückmeldung zum Thema Gewichtsverlust und Angst. 2014 war ich ähnlich panisch wie du jetzt. Irgendwann war es auch so schlimm, als dass ich mich für ein paar Tage in die Psychiatrie hab einweisen lassen, weil es der reinste Alptraum war und ich das Gefühl hatte, ich halte es einfach nicht mehr aus. Ich habe in dieser Akutphase (insgesamt so um die sechs bis acht Wochen) über 10 Kilo abgenommen. Am Anfang, weil ich nichts mehr essen konnte vor lauter Angst. Dann habe ich mich gezwungen, zu essen, weil der Entzug von Nahrung unseren Körper noch viel mehr unter Stress setzt und das seelische Befinden nicht besser werden kann, wenn ich meinem Körper derart schade. Aber selbst das Essen hat nicht zu einer Gewichtsstagnierung oder gar -Zunahme geführt. Ich habe weiter abgenommen und war, genauso wie du jetzt, fest überzeugt, dass mein Körper voll Krebs ist und ich deswegen so stark abnehme. Als es mir endlich wieder besser ging, hat es noch Wochen gedauert, bis ich langsam angefangen habe, wieder zuzunehmen und das obwohl ich in der Zeit Schokolade ohne Ende gegessen habe, weil ich unbedingt zunehmen wollte, um mir zu beweisen, dass ich keinen Krebs habe. Man unterschätzt, was es den Körper an Energie kostet, die ganze Zeit auf Höchstleistung zu fahren. Du bist vollgepumpt mit Adrenalin und Cortisol - beides fährt sämtliche Körperfunktionen hoch und die wiederum verbrauchen massiv Energie. Ich bin mir absolut sicher, dass du keinen Krebs hast. Das Einzige, was du hast, ist eine handfeste Angsterkrankung, die dir gerade das Leben zur Hölle macht. Aber auch diese schlimme Phase geht vorbei, auch wenn du das im Moment kaum glauben kannst. Es wird wieder besser.
Ich wünsche dir alles Liebe und viele angstfreie Momente!
29.05.2018 12:32 •
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