Pfeil rechts
2

R
Hallo ihr Lieben!

Ich habe mich hier angemeldet, weil ich so richtig die Nase voll von mir und meinen Ängsten habe und sie jetzt endlich überwinden möchte. Vielleicht nur ganz kurz: Ich bin gerade 25 Jahre alt geworden, hatte eine wunderbare, behütete Kindheit, eine durchschnittliche Jugend und eigentlich einen tollen Start ins Erwachsenenleben (ich studiere, bin seit 5 Jahren in einer glücklichen Beziehung, habe viele Freunde und Hobbies, die mir Spaß machen.)

Kurz: Ich SOLLTE ein sehr glücklicher und zufriedener Mensch sein. Hm. Bin ich auch oft, aber eben auch sehr oft NICHT. Und das hängt zum Großen damit zusammen, dass ich ein ziemlich ängstlicher Mensch bin. Wenn ich so darüber nachdenke, war diese Angst latent zwar schon immer in mir vorhanden, ist aber erst in den letzten Jahren zum wirklichen Problem geworden. Ich mache mir ständig Sorgen um meine Gesundheit und beim kleinsten Symptom beginne ich gleich nachzudenken, was das sein könnte und dass ich etwas sehr Schlimmes habe und daran sterben werde. Dazu gesellt sich nun leider die panische Angst vor Ärzten. Ich habe eine RIESIGE Angst vor Ärzten und schon allein beim Gedanken daran, zu einem Arzt zu müssen und womögloch eine schlimme Diagnose gestellt zu bekommen, löst bei mir fast eine Ohnmacht aus. (Schlimme Erfahrungen mit Ärzten hab ich eigentlichen nicht gemacht) Mittlerweile vermeide ich es zu Ärzten zu gehen, was dazu führt, dass ich mir wochenlang Sorgen mache. Ich würde wirklich gerne die Ursache meiner Ängste erfahren, natürlich weiß ich, dass das nicht so leicht herauszufinden ist, aber ich finde, es ist immer leichter ein Problem zu lösen, wenn man die Ursache dafür kennt. Ah, und ich weiß nicht, ob das wichtig ist, aber ich bin sonst auch ein Mensch, der sich schnell Sorgen macht (z.B. wenn mein Freund später nach Hause kommt als gedacht oder so) Bei einem Psychologen war ich bisher noch nie. Es geht mir auch nicht 365 Tage im Jahr schlecht, sondern das sind immer wieder so Phasen, die ich habe. Aber dieses latente Gefühl der Angst hab ich öfters. Geht es irgendwem ähnlich oder hat wer Tipps für mich? Bin für jede Antwort dankbar!

05.06.2014 21:37 • 06.06.2014 #1


8 Antworten ↓


R
Ah, was ich noch vergessen habe zu erwähnen: Meine Mutter hat Medizin studiert (ist aber keine praktizierende Ärztin) und ich habe sehr viele Mediziner in meinem Freundeskreis. Da kriegt man gezwungenermaßen immer etwas mit und kennt sich EIN WENIG aus. Leider ist das alles gefährliches Halbwissen und ich denke, genau darin liegt mein Problem. Ich weiß, dass Symptom X ein Hinweis auf Krankheit Y sein kann und das reicht dann auch schon, um mich völlig durchdrehen zu lassen. Dass Symptom X auch manchmal ganz harmlos ist oder Krankheit Y nur auftreten kann, wenn auch noch Sympom A B C und D auftreten - darauf komm ich ja mit meinem Halbwissen nicht. Früher hab ich meine Symptome oft gegooglet - das mach ich nicht mehr. (Da hat man dann entweder AIDS, Krebs oder ist schwanger. )

05.06.2014 21:49 • #2


A


Extreme Ärztephobie + Angst vor Krankheiten

x 3


T
hi,
ich kann dich wahnsinnig gut verstehen, im thread unfreiwillige nachtschwärmer auf der letzten seite hab ich vor einer stunde so ziemlich das gleiche geschrieben.
dieser zustand ist so anstrengend weil man nicht weiss ob man lieber in der ungewissheit weiterleben soll oder sich die schlimme diagnose vom arzt endlich abholen soll...
ich bin dabei mich zu überwinden und habe nächste woche einen termin beim arzt.
ich hoffe ich gehe auch hin...

05.06.2014 21:51 • x 1 #3


R
Hallo twoface, habe mir gerade deinen Beitrag im anderen Thread durchgelesen und muss schon sagen, dass mir das alles SEHR bekannt vorkommt. Aber zuerst mal: Herzlichen Glückwunsch zu deinem Sohn. (Der 23. Mai ist im Übrigen ein wunderbarer Tag zum Geburtstag-haben, das weiß ich aus Erfahrung )

Und dass es sowas wie eine Diagnoseangst gibt, wusste ich auch nicht. (Okay, die kann ich dann wohl auf die Liste meiner Ängste gleich unter die Ärztephobie setzen). Ich drücke dir die Daumen, dass nächste Woche beim Arzt alles gut läuft. Könnte die Geburt deines Sohnes vielleicht der Auslöser für den Hörsturz sein? Ich bilde mir ein, mal gelesen zu haben, dass Frauen das oft nach der Geburt ihres Kindes haben, vielleicht erleben Väter ja sowas Ähnliches?

05.06.2014 22:14 • #4


T
Ja die parallelen sind unglaublich.
Schade dass wir unser an sich gutes leben kaum auskosten und geniessen können..

Naja Dr googel sagt natürlich das ist die Durchblutung und ich sterbe bald an Herzversagen.
Hab mir jetzt Google verbot erteilt.

Ich hoffe natürlich dass es vllt doch stress war den ich nicht wirklich wahrgenommen habe.

So blöd es klingt, irgendwie erleichternd dass es jemanden Ähnlich geht.
Aber ich denke wir haben noch ne gute Chance das in den griff zu bekommen da es bei uns anscheinend nur phasenweise auftritt.
Andere hats da leider schlimmer erwischt.
Hoffentlich lässt sich da gegensteuern bevors chronisch wird.

Danke Mann.

05.06.2014 22:28 • #5


R
Ja, ich denke auch, dass wir das auf jeden Fall schaffen können. Ich finde es auch erleichternd zu wissen, dass es nicht nur mir so geht. Mein Freund ist das komplette Gegenteil von mir (was in meinem Fall glaube ich wirklich gut ist!), er macht sich ÜBERHAUPT keinne Sorgen und sein Lieblingsspruch ist: Ich lebe im Hier und Jetzt! Finde die Haltung total bewundernswert, aber es ist natürlich dann etwas schwer, mit ihm darüber zu reden. Wobei: Reden geht echt gut mit ihm, aber er kann sich das alles halt nicht wirklich vorstellen. Wie ist das denn bei deiner Frau und dir?

Und ja, erteil dir auf jeden Fall Google-Verbot. Da macht man sich nur verrückt. Ich hab vor, dass ich im Juli mal ein paar Ärzte aufsuche (ich war seit JAAAAHREN bei keinem Arzt mehr - abgesehen vom Zahnarzt) und ich denke, es würde mir helfen, wenn ich vielleicht jedes Jahr 1x zu einer allgemeinen Untersuchung gehe, da ich sonst wirklich ständig dieses ungute Gefühl in mir habe, dass ich doch irgendwas haben könnte. Und ja, zum Glück haben wir das nur phasenweise, wobei ich merke, dass es etwas öfter wird. (Vor allem in Stress-Phasen oder in Phasen, wo ich GAR nichts zu tun habe). Deshalb ist es sicher gut und wichtig, dass wir jetzt bald was machen. Hab mir auch schon ein Buch bestellt, das angeblich total hilfreich sein soll. Hab es auch schon durchgeblättert und mal schauen, vielleicht nehme ich es bald in Angriff. (Ist wie ein Arbeitsbuch zu verwenden - ich bin gespannt.)

05.06.2014 23:13 • #6


dita
...das Problem ist, diese Schiene könnte endlos lang werden. Ich wünschte, mir wäre das schon bei den ersten Attacken bewusst gewesen. Vielleicht, wenn man etwas schneller versucht dagegen etwas zu tun, rutscht man nicht so weit hinein in diesen angstkeller.
Also, wenn ihr damit noch nicht so lange zu kämpfen habt, sucht euch jetzt Hilfe und nicht erst in einigen Jahren.

Leider habe ich immer gedacht, naja ich kann meine Problematik erkennen und dann werde ich es wohl wieder los... Hat nicht funktioniert -im Gegenteil -
Ich hatte in 2 Jahren 3,5 hörstürze...3 mit Infusion behandelt, mrt etc. GsD ohne Befund aber lediert ist mein Gehör mittlerweile dadurch, Tinnitus auf beiden Seiten, ich bin super sensible und reagiere panisch auf Druck und zusätzliches Rauschen in den Ohren. In Stresssituationen spielen meine Ohren Ventil ... Mittlerweile weiß ich, dass ich dann einen Gang zurück schalten muss. Aber es schränkt mich total ein, denn auch positiver Stress wirkt sich auf mein Gehör aus. Ich gehe jetzt seit einem jähr Recht gut damit um aber es kommt mehr und mehr dazu, was immer neue Befürchtungen und ängste auslöst. Und all das scheint in abgelenktem Zustand manchmal total banal und ein falscher Gedanke und die Angst hat gewonnen.

Ich hoffe sehr dass wir alle eine Möglichkeit finden, der Angst die Macht zu nehmen. Denn die Zeit in der die Gedanken so kreisen bekommen wir nicht zurück.
@twoface genieße deinen Sohn, diese Zeit vergeht so schnell, nimm ihn wahr und sei für deine Frau und den kleinen Schatz präsent und aufmerksam! Besonders kleine haben ein unglaubliches Gespür für negatives und ich bin sicher, man kann schnell Angst und Unsicherheit besonders auf die eigenen Kinder übertragen und das manifestiert sich leider.

@rheia wie wahr mit diesem Halbwissen! Aber eigentlich hast du es genau erklärt, es müssen oft mehrere Faktoren zusammentreffen und nur ein Symptom kann eben auch vieles anderes harmloses sein.

...aber ich kann ja große Reden schwingen und bin mit meiner seit ner Woche zuckenden Wade nun kein gutes Beispiel für jemanden, der versucht gelassen zu bleiben

05.06.2014 23:14 • x 1 #7


T
@rheia such dir einen arzt der vertrauenswürdig wirkt, mir hat das wirklich geholfen.
ich muss das einfach durchziehen wenn ich nicht mein leben und das meiner famile kaputt machen will.
meine frau gibt sich alle mühe aber sie scheint langsam daran zu zerbrechen.
ich bin ja wirklich zu gar nichts zu gebrauchen.
ich bin wie ein ganz anderer mensch..
ich bewundere auch die einstellung von solchen lebe-leuten, meine frau hatte schon 3 leichte hörstürtze und macht sich darüber gar keinen kopf da nie was zurückblieb.

@dita
wie gehts dem bein?
hatte gestern im bett das gleiche, 1:1.
vllt dank dir
da ich aber ( eigentlich...) sehr viel sport mache, kenn ich sowas und es beunruhigt mich nicht sehr.
wobei ich gestern ansätze gezeigt hab genauer drüber nachzudenken :/ gott sei dank nicht nachverfolgt..

und ja ich hoffe von herzen dass ich das alles früh genug erkannt habe und vielleicht noch handeln kann bevor es so unendlich schwierig wird.

06.06.2014 18:02 • #8


R
Wir schaffen das bestimmt. Ich fühl mich manchmal richtig schuldig, weil ich meinen Freund und meiner Familie so viel zumute. Ich hab ihm aber versprochen, dass ich mich nach der Prüfungszeit um diese Ängst kümmern werde. Es geht ja nicht, dass ich ihn auf Dauer mit meinen Sorgen so belaste - daran ist sicher schon so manche Beziehung zerbrochen. Und das will ich nicht. Ich denke, wir können diese Ängste zwar vielleicht nicht 100 % loswerden, aber damit lernen rational umzugehen und damit zu leben. (Und zwar so, dass sie unser Leben nicht beeinträchtigen). Ich denke dazu wird bei mir auch gehören, dass ich meinen Internet-Konsum etwas einschränke, ich glaube, ohne Internet könnte ich teilweise wirklich glücklicher sein.

06.06.2014 21:39 • #9





Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Dr. Matthias Nagel