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B
Hallo ihr,
Ich bin 27 Jahre jung. Ich leide seit drei einhalb Jahren an einer Angst- und Panikstörung.
Ich war auch vor zwei Jahren schon einmal in Behandlung (stationär).
Ich habe vor ca. Zwei Monaten auch das Venlafaxin abgesetzt.
Nun plagt mich seit fast zwei Monaten ein unheimlicher Druck im Kopf. Es fing erst ganz leicht an und h dachte zunächst das könnte von den Ohren kommen. Vor zwei Wochen war ich bei einem hno Arzt, der nichts festgestellt hat und dann bei einem Neurologen. Auch dieser konnte keine Auffälligkeiten feststellen und ich brauchte daher auch keinen MRT zu machen. Beruhigt bin ich dennoch nicht. Ich habe mich auch eine Woche lang pflanzlich gegen eine mögliche Nebenhöhlenentzündung behandelt, auf raten meiner traumatherapeutin. Erst wurde es etwas besser, aber weg ist es nicht und ich empfinde es so, dass es eher schlimmer wird. Besonders wenn ich raus gehe oder in Bewegung bin oder wenn ich aufgeregt bin ist dieser Druck verstärkt. Wenn ich zur Ruhe komme geht es weg. Wenn ich den Kopf sinke ist es stark ausgeprägt. So als ob ich zu tief tauche.
Ich kann es nur schwer trennen, diese Frage, ob ich schwer krank bin, oder ob es durch Verspannungen ausgelost wird, vom Rücken kommt oder die Erwartungshaltung. Oder gar der viele stress und die Verarbeitung meiner Vergangenheit.
Ich leide unter starkem stress, da ich ein körperlich behindertes Kind habe und noch ein größeres Kind.

Ich wünsche mir, dass mir jemand ein paar feedbacks geben kann.
Lieben Gruß
Belinja

30.12.2013 14:02 • 06.01.2014 #1


7 Antworten ↓


N
Vllt Absetzerscheinungen vom Venlafaxin? Kenn mich mit dem Zeug nicht so aus...
Und dann vllt mal einen Orthopäden aufsuchen, wenn HNO und Neuro nichts gefunden haben, ist ja schon mal gut...

30.12.2013 15:13 • #2


A


Druckgefühle im Kopf

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B
Zunächst, danke für die Antwort.
Ja die absetzerscheinungen bin ich in der packungsbeilage auch schon rauf und runter gegangen. Da hab ich nichts derartiges gefunden. Ich war vorgestern noch mal im KH und habe mich einfach mal einem Psychologen, statt eines anderen Arztes vorgestellt. Ich habe die Symptome geschildert und dieser sagte mir dann, dass es tatsächlich eher nach psychosomatischen Symptomen klingt.
Dies hat mich ruhiger gestimmt und am nächsten Tag war es auch, als wäre nie etwas gewesen. Manchmal im Laufe des Tages kommt es immer mal kurz wieder aber, ich ignoriere es schnell wieder.
LG belinja

02.01.2014 00:21 • #3


J
Hallo Belinja!

Hattest Du denn heftige Ausschleicherscheinungen beim Venlafaxin? Und über welchem Zeitraum hast Du ausgeschlichen? Ich bin seit einem halben Jahr am Ausschleichen und es ist die Hölle. Ich muß echt langsam vorgehen. Mich würde es nicht wundern, wenn Deine Symptome vom Venla kommen. Es wird auch sehr häufig davon berichtet, daß nach etwa 2 bis 4 Wochen nach der letzten Einnahme vom Venla heftige Entzugserscheinungen auftreten.

Ich habe eine Zeit lang auch so ein komisches Kopfdrücken gehabt. Ich nenne das immer Venlafaxinkopfschmerz, weil ich das so noch nie hatte. Es fühlt sich dann im Kopf so an, als wenn mir einer das Gehirn zusammendrückt. Wenn es anfängt tut es nicht mal richtig weh, aber meistens hat sich das gesteigert und nicht mal Ibuprofen hat richtig geholfen.

Jetzt bin ich bei 6,6 mg beim Ausschleichen. Seitdem ich bei etwa 9 mg angekommen bin, habe ich heftige Absetzerscheinungen. Nachts kommen die PA wieder, ab nachmittags ein Gefühl so neben sich zu stehen (Depersonalisierung). Dieses komische Druckgefühl ist weg, aber wie gesagt, jetzt im unteren Dosisbereich kommen so viele Symptome, die ich noch nie hatte.
Gerade was das Venlafaxin angeht, würde ich Dir raten mal bei adfd.org reinzuschauen. Da kann man mit anderen Betroffenen sprechen und Erfahrungen austauschen, was das Absetzen vom Venlafaxin angeht.
Ich habe schon mehrfach gelesen, daß so ein Druckgefühl auftaucht, wenn man das Venla absetzt oder gar nicht mehr nimmt.

Alles Gute wünscht Dir Jess

02.01.2014 11:09 • #4


B
Hallo jess-phillip,
Also in der ersten Wochen wo ich die letzte Dosis abgesetzt hatte (12,5 mg) ging es mir richtig gut. Da war nur ein Moment, nur eine Situation, die alles zum überlaufen brachte und ich brach in Panik aus. Das hielt mehrere Tage an, bis es mir dann wieder besser ging. Dann fing vor ein paar Wochen dieser Druck an und die Hölle ging wieder los. Panik und angstattacken ohne Ende. Das zog sich über mehrere Wochen hin und ich dachte manchmal schon, nun stehe ich wieder wie vor drei Jahren da. Fast wäre ich wieder in dieses vermeidungsverhalten gegangen, was ich Gott sei dank nicht gemacht habe. So langsam geht es wieder. Seit einem Gespräch mit einem psych. Bin ich mir vom Gefühl her auch sicher dass es nur psychosomatisch ist. Ich hab fast 1 1/2 Jahre gebraucht um abzusetzen. Ich hab bei 300 mg in 12,5 mg schritten abgesetzt. Und nur die 12,5 mg merkt man schon unheimlich. Ich hatte dann immer etwas stimmungstiefs und Zuckungen im Kopf.
Jetzt bin ich zwar am zweifeln, ob unterstützend ein Medikament nicht doch gut wäre aber auf der anderen Seite, bin ich echt froh dieses mittel endlich los zu sein.
Am Tag der Geburt meiner Tochter, die ohne Hände und mit nur einem bein kam, fragten wir uns alle ob es auch dieses Venlafaxin verursacht haben könnte. Leider haben wir nichts gefunden. Dennoch wäre es denkbar, dass sie eine von 10000 Geburten ist, die eine solche Folge davontragen kann. Die untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen und dieses Medikament werde ich nie wieder anfassen.

03.01.2014 15:06 • #5


J
Hallo Belinja!

Es tut mir so leid für Dich, wie Deine Tochter geboren wurde! Mittlerweile kann ich mir sogar sehr gut vorstellen, daß das Venla das gemacht! Eineinhalb Jahre ausschleichen.. Und ich mache mir Sorgen, weil ich erst ein halbes Jahr dabei bin. Meine Ärztin meint, man kann gar nicht so darunter leiden und ich ziehe das Ausschleichen unnötig in die Länge! Einfach nur furchtbar! Ich kann mir sehr sehr gut vorstellen, daß dieses Druckgefühl vom Venlafaxin kommt. Heute habe ich auch wieder so ein Gefühl und das kommt definitiv von dem Zeug.
Und wenn Du von 12,5 mg auf Null runtergegangen bist, dann finde ich das zu schnell. Man soll ja gerade im unteren Dosisbereich sehr vorsichtig und langsam runtergehen. Hast Du das auch über die Kügelchenzählmethode gemacht?

Darf ich Dich fragen, was Dein Arzt zum Ausschleichen und dem langsamen Ausschleichen gesagt hat? Hattest Du auch so Diskussionen wie ich? Ich bin ja auf der Suche nach Zweitmeinungen.
Habe ich das richtig verstanden, daß Du auch Panikattacken usw bekommen hast? Noch beim Absetzen?

Ich habe da viele Berichte gefunden, daß es oft zu verzögertem Entzug kommt. Bei ganz vielen Betroffenen war erst einmal Ruhe nach dem Ausschleichen und nach zwei bis vier Monaten heftiger Entzug. Ganz oft entstehen Symptome wie bei einer Depression. Ich habe das ja derzeit auch. Ich fühle mich zwar überhaupt nicht depressiv, nur heftig müde. Da ich haber für nachts Opipramol nehme, kann die Müdigkeit ja auch davon kommen. Als ich bei etwa 9 mg angekommen bin, hatte ich erst wieder hohen Blutdruck, Herzrasen, Herzklopfen und heftige Rhythmusstörungen bekommen und eine Woche später wieder Panikattacken.
Ich bin auch immer am Überlegen, ob ich nicht doch wieder ein Antidepressivum brauche, gerade dann, wenn die PA wieder kommen. Ich habe auch schon so oft vom verzögerten Entzug gehört und beim adfd.org haben sie mir gesagt, ich habe viel zu schnell ausgeschlichen und deswegen kommen die Panikattacken. Ich würde Dir auch raten, da mal zu lesen oder selber zu posten. Also beim adfd.org.

Du schreibst, Du hast anderthalb Jahre ausgeschlichen und bist in 12,5 mg Schritten vorgegangen. Wie lange bist Du denn immer auf einem Level geblieben, bevor Du weiter runtergegangen bist? Also anfangs (225 mg) konnte ich auch solche Schritte runtergehen. Aber seitdem ich bei 18 mg bin, kann ich nur sehr langsam runtergehen. An 12,5 mg wäre nicht mal zu denken.
Stromschläge im Kopf, heftige Aggressionen und Wut, starke Übelkeit, Weinerlichkeit, heftige Herzprobleme usw. Wie gesagt, ich gehe nun ganz langsam ein Kügelchen weiter runter.

Halt mich mal bitte auf dem Laufenden, ob Deine Tochter tatsächlich ein Venlafaxin-Opfer ist.
Ich finde, man sollte dieses Teufelszeug endlich verbieten! Es hilft zwar auch vielen, aber eine hohe Zahl an Betroffenen leidet dermaßen... Das darf doch nicht sein!

Wie geht es Dir denn jetzt mit den Panikattacken und dem Druckgefühl im Kopf?

Ich wünsche Dir alles alles Gute!

Lieben Gruß von Jess

05.01.2014 17:18 • #6


K
Ich verstehe nicht, warum die meisten immer Denken, dass Beschwerden beim Absetzen Absetzerscheinungen sind. Wie könnt ihr das Trennen zu eurer Krankheit? Wenn das Medikament weniger wird, dann kommt die Krankheit wieder stärker zum Vorschein.

05.01.2014 18:53 • #7


J
Hallo Krausix!

Den Unterschied merkt man eigentlich, ob es die Grunderkrankung ist oder nicht. Zumal da etliche Symptome neu zukommen, die man vorher nie hatte. Also bei der Grunderkrankung. Außerdem merkt man das auch daran, daß sich die Symptome mit der Zeit bessern, wenn man beim Ausschleichen eine längere Zeit (4 bis 6 Wochen) auf einem Dosislevel bleibt.

Weiterhin kann man zu diesem speziellen Thema beim adfd.org Tipps, Ratschläge und vor allen Dingen Infos dazu bekommen. Es ist zum Beispiel schon bei einigen Wirkstoffen bewiesen, daß sie Symptome wie eine Depression auslösen, wenn man diese zu schnell ausschleicht.
Es gibt auch schon Berichte (Ärzteblatt) wonach es nun erwiesen ist, daß ein verzögerter Entzug auftreten kann.

LG Jess

06.01.2014 17:56 • #8





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