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seasevaporate
Hallo liebes Forum,

ab und an schaffe ich es hier mitzulesen, aber der letzte Beitrag ist schon ein wenig her.
Kurze Randdaten zu mir: (m/31 , Generalisierte Angststörung, Agoraphobie, leichte Depression und wohl auch Hypochondrie, 30mg Fluoxetin und in Therapie).

Nun zu meinem Anliegen:
Ich umreiße einmal kurz die Situation: Meine Frau und ich waren in einem Wildpark - besuchten dort ein Flufhund (Fledertier)-Haus in dem man die Tiere direkt berühren kann. Nun setzten sich einige auf meine Hand und hinterließen Kratzer.

Die darauffolgende Nacht machte ich mir erhebliche Sorgen Tollwut bekommen zu können (wenngleich in Deutschland nahezu gebannt, so sind eben Fledermäuse Überträger). Nun so ging ich zum Tropenarzt - jener kontaktierte den Wildpark, der ihm ein wenig zur Haltung erklärte und so fasste er den Schluss: Zu 99,9% keine Tollwut. Eine Präexpositions-Spritze(n) war somit nicht notwendig.

Nun fühlte ich mich ein wenig besser, dennoch setzten Symptome ein - Jucken der Hand, Schwindel, erhöhte Achtsamkeit, Ängstlichkeit, kalter Schweiß.

Es ist knapp 2 Wochen her. (Infektionszeit bei Tollwut ist zwischen 20 und 90 Tagen, ehem.) Depression setzte ein und auch meine Angststörung meldete sich wieder, was sich darin äußerte, dass ich das Bahnfahren mied, bzw. zu volle Bahnen. Die Medikation von Fluoxetin habe ich von 20 auf 30 mg erhöht - mit Rücksprache des Neurolgen/Therapeuten (könnte auch auf 40mg raufgehen).

Ich bin hin und hergerissen, die Angst jegliche körperliche Veränderung deute doch auf Tollwut hin und dann aber eben auch das Gefühl alle Symptomatiken zu kennen und doch eigentlich mit denen umgehen zu können.

Sozusagen stehe ich ein wenig ohnmächtig oder regungslos vor der Angst (der Angst vermeintlich zu sterben und der Angst vor der Angst). Es scheint als warte ich darauf, dass die Inkubationszeit vorbei ist und ich dann etwas sicherer bin oder eben doch betroffen.

Wie geht ihr damit um?

15.08.2018 18:10 • 20.08.2018 #1


9 Antworten ↓


Andrej333
Vielleicht juckt die Haut ja nur, weil die Kratzer geheilt werden. Schwindel, erhöhte Achtsamkeit, Ängstlichkeit und kalter Schweiß könnten genauso Anzeichen deiner grundsätzlich ängstlichen Haltung und der damit einhergehenden Bewertung der Geschehnisse, aber auch Nebenwirkungen des Medikaments sein.

16.08.2018 10:22 • #2


A


Angstzustände Schwindel Tollwutangst

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seasevaporate
Vielen Dank für deinen Beitrag, ja das dachte ich mir auch.

Die Schwierigkeit ist oft diese Frage die dazwischen kommt: Was, wenn doch... Das kennen hier sicherlich viele oder alle.

18.08.2018 12:35 • #3


DieBayerin
Oh ja und ob ich das kenne. Und bei mir ist der Witz des Jahrtausends, dass ich Biologin bin und die meisten Gefahren wahrscheinlich bedeutend besser abschätzen kann als die meisten anderen..... nur bei mir nicht. Bei mir versagt mein ganzes Wissen. Bei Deiner Tollwutangst sehe ich die Chancen, dass Du Tollwut hast als etwa so hoch ein, als das heute noch ein Flugzeug auf Euer Haus stürzt. Möglich aber äußerst! unwahrscheinlich. Wäre ich an Deiner Stelle würde ich genauso reagieren, als Außenstehender weiß ich, dass Du Dich komplett umsonst verrückt machst.

18.08.2018 14:42 • #4


ChiliVani
Ich hätte nicht gedacht, dass jemand auch Tollwut Angst kennt! ich hatte diese Angst 1 Jahr lang, zum Schluss war es so schlimm, das ich stationär gegangen bin, weil ich vor lauter Angst nicht mehr schlucken konnte:/ ich verstehe Dich so gut u eine ähnliche Geschichte hatte ich auch. Also ich hab es geschafft von der Tollwut Angst loszukommen, jedoch gehen meine Krankheitsängste dann immer zum nächsten Körperglied
Wir sind alles Menschen, die immer sehr kontrolliert sind, dann kommt eine Situation, welche wir nicht kontrollieren können- Die ANGST!

Jeder Tag ist ein Neuanfang:)

ChiliVani

20.08.2018 18:05 • #5


seasevaporate
@DieBayerin

Vielen Dank für eure Antwort. Es ist wirklich verzwickt sich dort einen Ausweg zu suchen und nicht in einem der MC Escher Treppen zu landen. Derzeit hat es sich tatsächlich auch verschoben hingehend zu vermehrten Angst und Unruhe und dass ich zumindest erstmal das in den Griff bekommen möchte. Die Gedanken kreisen demnach weniger um die Tollwut derzeit. Es scheint eher ein Warten zu sein - diese Ungewisseheit eben, mit der man als jemand mit Ängsten wohl selten klar kommt.

Und interessant, dass es dir als Biologin so geht. Auf der einen Seite ist es auch ein sehr interessantes Thema, aber ich sollte das befassen mit Zoonosen wohl sein lassen-

@ChiliVani
Tatsächlich habe ich gelesen, dass viele Hypochonder diese Angst hätten, vielleicht vermehrt auch in den USA. Aber dennoch ist es vielleicht auch für dich gut zu wissen, dass du nicht allein bist. Wie geht es dir denn derzeit? Hast du eine gute Erfahrung durch die stationäre Behandlung gemacht?

20.08.2018 19:29 • #6


ChiliVani
Da bin ich echt beruhight, denn Tollwut ist ja in dem Sinne nix alltägliches ... natürlich tut es mir für jeden auch leid, dieselben Ängste zu verspüren..
ja der statioänre Aufenthalt tat mir gut u ich konnte 2 Jahre fast angstfrei leben und die 2 Jahre waren Seelenbalsam... leider hat mich die Angst mit voller Wucht wieder gepackt, nach dem Tod meines Dads dieses Jahr und wieder geht alles seinen Angstlauf.(
Es ist einfach immer wieder mühsam, 2 Schritte vor zu gehen und 1 zurück, leider gehört das wohl dazu...
bin grad so dermassen im ANGSTWAHN was meine Angst vor Metastasen betrifft im Bauchraum... es ist sehr schwer den Kreis zu durchbrechen..

Entspannung, spazieren, ambulante Therapie, Trauerbewältung, Arbeiten, Hobbies, Familie u Freunde...alles so viel grad.. würde gerne auf Pause drücken...

Danke für Deine Message, tut echt gut:)

20.08.2018 19:54 • #7


S
Tollwutangst ist auch eins meiner großen Probleme. Aber ich glaube kaum, dass man in diesem Wildpark tollwütige Fledermäuse auf die Besucher loslässt. Wenn die dort extra angefasst werden können, werden die ja sicher auch regelmäßig tierärztlich behandelt. Die werden ja ihre Besuchern nicht bewusst irgendeiner Gefahr aussetzen. Wenn es eine wildlebende Fledermaus wäre, wäre ich auch besorgt... aber so? Kann das ja eigentlich nicht sein, oder?

20.08.2018 20:24 • #8


seasevaporate
Zitat von SoulFeather:
Tollwutangst ist auch eins meiner großen Probleme. Aber ich glaube kaum, dass man in diesem Wildpark tollwütige Fledermäuse auf die Besucher loslässt. Wenn die dort extra angefasst werden können, werden die ja sicher auch regelmäßig tierärztlich behandelt. Die werden ja ihre Besuchern nicht bewusst irgendeiner Gefahr aussetzen. Wenn es eine wildlebende Fledermaus wäre, wäre ich auch besorgt... aber so? Kann das ja eigentlich nicht sein, oder?


Wahrscheinlich : ) Aber wir scheinen alle ein seltsam ausgeprägtes Gespür für den kleinen Prozentsatz zu haben, der sagt, dass es doch möglich ist. Da hilft dann natürlich Vertrauen und jetzt auch wieder Vertrauen neu lernen.

20.08.2018 21:10 • #9


seasevaporate
Zitat von ChiliVani:
Da bin ich echt beruhight, denn Tollwut ist ja in dem Sinne nix alltägliches ... natürlich tut es mir für jeden auch leid, dieselben Ängste zu verspüren..
ja der statioänre Aufenthalt tat mir gut u ich konnte 2 Jahre fast angstfrei leben und die 2 Jahre waren Seelenbalsam... leider hat mich die Angst mit voller Wucht wieder gepackt, nach dem Tod meines Dads dieses Jahr und wieder geht alles seinen Angstlauf.(
Es ist einfach immer wieder mühsam, 2 Schritte vor zu gehen und 1 zurück, leider gehört das wohl dazu...
bin grad so dermassen im ANGSTWAHN was meine Angst vor Metastasen betrifft im Bauchraum... es ist sehr schwer den Kreis zu durchbrechen..

Entspannung, spazieren, ambulante Therapie, Trauerbewältung, Arbeiten, Hobbies, Familie u Freunde...alles so viel grad.. würde gerne auf Pause drücken...

Danke für Deine Message, tut echt gut:)


Vorerst: Mein Beleid zu deinem Verlust.

Ich habe gesehen, dass du schon neues Thema dazu erstellt hast und gerade was den Unterleib betrifft kann dir eine Frau sicherlich mehr Hilfestellung geben, beziehungsweise ihre Erfahrungen teilen.

Aber ich kenne diese entlanghangeln an Symptomen, den Wechsel von Beruhigung und Bedrohung und dieses bekannte nachsinnen über alles. Und ja es hört sich gerade nach sehr viel an. Hast du einmal überlegt die Dinge wegzulassen die weniger notwendig gerade erscheinen? Wirklich nur die Das will ich gerade für mich tun Dinge zuzulassen?

20.08.2018 21:18 • #10


A


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