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M
Ich bin seit einigen Wochen wieder ganz unten mit meinen Ängsten, habe Panik vor Krebsdiagnosen und Herzkreislaufattacken. Da ich bereits 65 Jahre alt bin, bleibt es nicht aus, dass gewisse Befunde da sind, bisher aber keine Schwerwiegenden. Arztbesuche beruhigen mich überhaupt nicht und kosten mich solche Kraft, dass ich tagelang grüble über eventuell zweideutige Aussagen der Ärzte. Ich lege alles zu meinen Ungunsten aus und schwanke zwischen Panik, Angst und Depression.
Wer kennt das?

20.01.2023 17:22 • 17.01.2024 x 7 #1


17 Antworten ↓


T
Oh das kann ich gut verstehen bin zwar erst 58 frage mich wie ich mit der Angst umgehen soll wenn ich älter werde, weil es werden Krankheiten kommen gesund mit 100 in die Kiste hüpfen werden wir nicht ……. Man muss es wohl akzeptieren lernen und jeden guten Tag genießen

20.01.2023 19:31 • x 2 #2


A


65 Jahre alt und Angst vor Diagnosen

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I
Symptome der Hypochondrie sind:
Unklare Körpersymptome werden als Anzeichen für schwere Krankheiten gedeutet. Ständige Selbstbeobachtung der körperlichen Funktionen. Häufige Arztbesuche und Arztwechsel und Anzweifeln von Befunden.

Wie werde ich Hypochondrie los?
Eine Verhaltenstherapie ist der beste Weg, um mit der Hypochondrie umgehen zu lernen. Denn die stetige Angst um die eigene Gesundheit kann Stress und Druck schüren. Entspannungstechniken können bei Hypochondern helfen, den Stress im Alltag etwas reduzieren

*Tante Google*

20.01.2023 19:39 • x 2 #3


Mondkatze
Zitat von mada1957:
Ich bin seit einigen Wochen wieder ganz unten mit meinen Ängsten, habe Panik vor Krebsdiagnosen und Herzkreislaufattacken. Da ich bereits 65 Jahre alt bin, bleibt es nicht aus, dass gewisse Befunde da sind, bisher aber keine Schwerwiegenden. Arztbesuche beruhigen mich überhaupt nicht und kosten mich solche Kraft, ...

Hallo mada1957
ich kenne das auch. Bin auch ü60.
In dem Alter ist es nicht mehr einfach nur ein Arztbesuch mit Untersuchungen, weil unsere Symptome uns eine Krankheit vorgegaukelt haben. Jetzt kann es durchaus sein, dass tatsächlich etwas ist. Die Erfahrung mußte ich auch machen.
Das ist nicht gerade förderlich um unsere Hypochondrie loszuwerden.

20.01.2023 21:37 • x 3 #4


V
Ich kenne das auch nur zu gut, bin ü60. Aus Angst vor Diagnosen gehe ich auch nicht zur Vorsorge.
Ich weiß, das ist absolut der falsche Weg. Aber auch nach einigen Verhaltenstherapien habe ich keine Strategie entwickeln können, wie ich meine übertriebenen Ängste los werde.

20.01.2023 21:45 • x 5 #5


M
Ich danke euch sehr für eure Antworten gestern. Ihr habt mir ein gutes Gefühl gegeben, nicht ganz alleine mit den Ängsten zu sein. Das tat gut.

21.01.2023 08:17 • #6


marialola
Ich sehe es etwas anders.
Leider ist es, aus meiner Sicht, so dass Menschen aufgrund ihres Geburtsdatums bereits kategorisiert und diskriminiert werden und den Schuh ziehe ich mir nicht an.
Es gibt 30 Jährige, die sind total unfit und es gibt 70 jährige, die hängen die meisten Jungen noch ab.
Ich habe mich wahnsinnig geärgert, als ich mit nur 47 Jahren eine Tetanusimpfung wollte und mir die Ärztin gleich zu verstehen gab, dass in meinem Alter gewisse Untersuchungen angebracht sind. Ich habe das nicht getan, ich fühlte mich jung und top gesund und weigerte mich, mir aufgrund nur des Baujahres etwas einreden zu lassen, was mich im Endeffekt dann erst zum Patienten macht.
Natürlich ist es so, dass bestimmte Beschwerden bei sehr jungen Menschen fast immer harmlos sind, bei älteren steigt die Gefahr, dass sich etwas Ernstes dahinter verbirgt.
Die Frage ist nur, soll ich diesen Gedanken Raum geben?
Oder soll ich mich auf mein positives Körpergefühl verlassen.
Stichwort: Biologisches Alter.
Aber leider wird einem überall suggeriert, dass man in dem oder jenem Alter doch bereits vom Verfall betroffen ist.
Ich kann doch nicht mehr tun, als mich viel bewegen, beweglich halten, halbwegs gesund ernähren und nicht noch mit diesen Gedanken beschäftigen.
Das ist wie bei dem Click Baiting in den Suchmaschinen, du klickst auf einen Link über eine Krankheit und später werden dir ständig Sterbeversicherungen angeboten.
Ich würde versuchen, dieser von außen suggerierten Negativität keinen Raum in meinem Denken zu geben.
Ich sehe es mitunter sogar umgekehrt: als ich sehr jung war und extrem von Krankheitsängsten gequält, dachte ich immer „wie traurig, du hättest noch so ein langes Leben vor dir und verlierst es jetzt“, ich war ja bei jedem Ziepen überzeugt sterben zu müssen.
Wenn du dann älter bist, hast du im Ernstfall schon wunderbare Jahre leben dürfen, die dir keiner mehr nimmt und je älter man zu werden schafft, desto weniger hat man zu verlieren.
Bei sehr jungen Menschen, die vielleicht gerade ihr erstes Kind haben, ist das doch viel schwerer.
Ich weiß, meine Gedanken sind für die Mehrheit nicht nachvollziehbar, aber ich denke, man soll sich nichts durch die Öffentlichkeit einreden lassen und man wird im Alter vermutlich immer angstfreier. Nicht nur weil bösartige Dinge da meistens langsamer wachsen.
Ich kann mir nicht vorstellen, mit 75 einmal so völlig aufgelöst im Sprechzimmer zu sitzen, wie einst mit 20, weil ich einen Pickel für ein Melanom hielt.

22.01.2023 15:21 • x 6 #7


Schlaflose
Zitat von marialola:
Leider ist es, aus meiner Sicht, so dass Menschen aufgrund ihres Geburtsdatums bereits kategorisiert und diskriminiert werden und den Schuh ziehe ich mir nicht an.

Ich bin noch nie wegen meines Alters kategorisiert oder diskriminiert worden. Das tun höchstens die Betreffenden selbst.
Von mir aus können sie in der Werbung täglich wiederholen, dass man sich mit ü60 gegen Gürtelrose und sonstige Krankheiten impfen lassen und regelmäßig diverse Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen soll. Wer das auf sich bezieht, ist selbst Schuld. Ich mache das nicht, fühle mich aber nicht diskriminiert, nur weil das geraten wird. Solange ich mich nicht krank fühle und ohne Probleme mein Sportpensum machen kann, sehe ich keine Veranlassung, mir wegen meiner Gesundheit Sorgen zu machen, auch wenn ich in 3 Wochen 61 werde.

22.01.2023 15:47 • x 1 #8


marialola
@Schlaflose die Diskriminierung hat meine Schwägerin sehr konkret auf einer Kreuzfahrt erlebt, wo gewisse Aktivitäten für über 60 jährige ausgeschlossen wurden, ich finde das unmöglich, weil es junge unsportliche Menschen gibt und meine Schwägerin läuft mit ihren 63 Jahren noch Halbmarathon. Dieses pauschale Kategorisieren bezeichne ich als Diskriminierung, man sollte individuell sehen, wie der Betroffene Mensch ist.
Auch wenn jemand neu in einem Fitnessstudio ist, kann es passieren, dass ihm oder ihr aufgrund des Alters völlig andere Kurse angeboten werden.
Bei neuen Ärzten konnte ich es auch beobachten, wie ich oben schrieb, ich wollte mit 47 eine Impfung gegen Tetanus und man versuchte mich zu einem Check Up zu drängen, was ich bis heute nicht getan habe, über 10 Jahre danach und ich lebe noch.
Dann bei der Corona Geschichte. Angeblich waren die Älteren schuld, weil sie doch immer so schwere Verläufe haben. Dabei gibt es sehr viele topfitte Leute mit 70 und völlig desolate, unsportliche Menschen mit 30.
Natürlich trifft es zu, dass in aller Regel der Körper sich verändert, das Risiko für bestimmte Verläufe zunimmt und man bei einem älteren Menschen schneller eine Magenspiegelung vornehmen würde, als bei einem 25 jährigen mit nervösen Magenbeschwerden. Das ist natürlich medizinisch berechtigt. Dennoch stört mich, dieses Pauschale.
Ich bin da wohl auch sehr sensibel, was Diskriminierung angeht.
Ich ertappe mich selbst dabei, wenn mir Bewerbungen vorliegen, dass ich bei gewissen Altersgruppen überlege, ob sie für den Einsatz fit und geeignet sind. Ich finde das schlimm und natürlich lade ich den Bewerber dann trotzdem ein. Aber die Tendenz ist generell in der Gesellschaft so. Es beginnt doch damit, dass viele fordern, dass ältere Autofahrer höhere Versicherungsbeiträge zahlen usw.

22.01.2023 18:40 • x 4 #9


Schlaflose
Zitat von marialola:
Dann bei der Corona Geschichte. Angeblich waren die Älteren schuld, weil sie doch immer so schwere Verläufe haben. Dabei gibt es sehr viele topfitte Leute mit 70 und völlig desolate, unsportliche Menschen mit 30.

Das habe ich völlig anders empfunden. In meinen Augen wurden sie nicht diskriminiert, sondern bevorzugt. Diskriminiert wurden die Jüngeren. Ich war total neidisch auf die Alten und Vorerkrankten, weil sie bei den Impfungen priorisiert wurden.
Die Fälle, von denen du berichtest, finde ich auch nachvollziehbar und nicht als Diskriminierung sondern als Fürsorge. Auf einer Kreuzfahrt kann sich die Reederei nicht erlauben, Passagiere mit Herzinfarkt zu haben, wenn das nächste Krankenhaus erst Stunden später erreicht werden kann. Ähnlich im Fitnesstudio. Man will keine Risiken eingehen. Ich fände es völlig in Ordnung, wenn ab einem bestimmten Alter bei bestimmten Dingen eine ärztliche Untersuchung vorangehen müsste, damit man sie ausüben kann, auch für Autofahrer. Es ist nunmal Fakt, dass ab einem bestimmten Alter die Risiken für Erkrankungen steigen.

23.01.2023 08:06 • #10


Tink59
@marialola ich seh das im Prinzip genauso wie du. Alter ist definitiv nur eine Zahl. Und es stimmt, Jüngere können unsportlich sein. Ich bin mein halbes Leben joggen gegangen, merke aber dass es mir jetzt mit 69 nicht mehr so leicht fällt. Ich bin daher zum walken übergegangen. Vorsorgeuntersuchungen nehme ich wahr, schon um eventuelle Krankheiten auszuschließen. Ich ernähre mich gesund trotzdem hat mein Körper in den Wechseljahren Bluthochdruck entwickelt und ich muss Tabletten nehmen. Macht mir keinen Spaß, aber ohne schiesst der Bd in die Höhe.
Ich gehe nicht viel zum Arzt, aber wenn ich was an mir bemerke, möchte ich das abgeklärt haben. Nicht jeden kleinen Kratzer aber gravierende Dinge schon.

23.01.2023 08:25 • x 3 #11


M
@marialola Danke für deine interessante Sichtweise. Da ist meiner Meinung tatsächlich etwas dran. Auch ich erlebe, dass man mit zunehmendem Alter von einigen Ärzten anders behandelt wird, irgendwie abschätziger und nicht gerade wertschätzend. Wenn man dann gerade in der Phase der Angst und Panik ist und sich noch depressive Gedanken daruntermischen, dann erlebt man diese Verhaltensweisen als übergriffig und die Macht des Arztes missbrauchend. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich mich dann noch kleiner mache und Aussagen der Ärzte als Urteile empfinde. Ich werde das ab jetzt mal wieder mehr berücksichtigen und meinen Selbstwert mehr in den Focus stellen.
Vielen Dank!

23.01.2023 09:26 • x 1 #12


Momoline
@marialola Danke, für deinen Beitrag. Bin da ganz bei dir.

23.01.2023 09:59 • x 1 #13


marialola
Danke an die mich nicht missverstanden haben.

23.01.2023 14:02 • #14


Reconquista
Zitat von mada1957:
Ich bin seit einigen Wochen wieder ganz unten mit meinen Ängsten, habe Panik vor Krebsdiagnosen und Herzkreislaufattacken. Da ich bereits 65 Jahre alt bin, bleibt es nicht aus, dass gewisse Befunde da sind, bisher aber keine Schwerwiegenden. Arztbesuche beruhigen mich überhaupt nicht und kosten mich solche Kraft, ...


Hallo mada1957,
ich erlebe genau dasselbe, es ist schrecklich. Werde bald ebenfalls 65. Habe vor achtzehn Jahren sogar schon einmal eine schwere Erkrankung durchstanden und danach vor gar nichts mehr Angst gehabt: aber sie kam wieder. Ich würde all diese Ängste gerne in den Müll werfen. Es scheint vielen ähnlich zu gehen.
Liebe Grüße

23.01.2023 21:05 • x 1 #15


Q
Zitat von Toni:
gesund mit 100 in die Kiste hüpfen werden wir nicht ...

.........ja, der berühmte Unterschied zwischen dem Wunsch (der meisten) alt zu werden, aber nicht alt sein zu wollen....

Zitat von marialola:
und man wird im Alter vermutlich immer angstfreier.

Wirklich? Das zu pauschalisieren, ist schwierig, finde ich. Frühere Ängste werden durch das Alter gegenstandslos - soweit richtig! Doch dafür gibt es neue. In jungen Jahren bin ich nach einem Sturz, wie er leicht durch Stolpern ausgelöst werden kann, ganz selbstverständlich wieder aufgestanden. Nachdem ich mich im letzten Sommer mal auf dem Rasen ausgeruht hatte, gelang mir das Aufstehen nur mit maximaler Anstrengung. Daraus entwickelt sich zwangsläufig die Angst, bald in bestimmten Situationen hilflos zu sein. Das ist nur ein Beispiel.

Zitat von marialola:
Es beginnt doch damit, dass viele fordern, dass ältere Autofahrer höhere Versicherungsbeiträge zahlen usw.


Frech ist dabei, dass sich der Fokus ausschließlich auf die ältere Generation richtet. Tagtäglich kann man doch Idioten bei riskanten Überholmanövern beobachten, solche, die in der Stadt Rennen veranstalten u.s.w. Das sind wohl kaum die Älteren! Die Fahreignung darf nicht nur hinterfragt werden, wenn die Reaktionsfähigkeit nachlässt, sondern auch, wenn die geistige Reife fehlt, um die Gefährdung anderer durch sein zweifelhaftes Privatvergnügen zu überblicken.

23.01.2023 22:13 • x 1 #16


M
@Reconquista Danke für deine Mitteilung, es tut so gut, andere zu hören, die ähnliche Schwierigkeiten haben. Ich wünsche dir sehr, dass du deine Ängste wieder abschütteln oder mindestens reduzieren kannst, wie es dir ja schon einmal gelungen ist.
Liebe Grüße

24.01.2023 18:17 • x 1 #17

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SeaShepherd
Zitat von marialola:
Ich sehe es etwas anders. Leider ist es, aus meiner Sicht, so dass Menschen aufgrund ihres Geburtsdatums bereits kategorisiert und diskriminiert werden und den Schuh ziehe ich mir nicht an. Es gibt 30 Jährige, die sind total unfit und es gibt 70 jährige, die hängen die meisten Jungen noch ab. Ich habe mich ...


Genau so sehe ich das auch. Als ich damals 35 geworden bin, kam meine unfreundlichem HÄ - bei der ich heute zum Glück nicht mehr bin - gleich bei mir an. “So, sie sind ja jetzt auch schon 35, da stehen schon die ersten Untersuchungen an.. bla bla” Bei der Frau hatte ich immer das Gefühl, man steckt einen direkt mit dem Bj in eine Schublade und fertig. Und mir in die Abacken zu gucken hat es ja auch nicht gebracht, nur ihren Geldbeutel.

17.01.2024 14:53 • x 1 #18


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