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G
Hallo,
ich leide seit 1988 unter Agoraphobie... Zwei langjährige 1988-1991 u. 2000-2002, gute Therapien haben die Beschwerden erheblich verbessert. Eigentlich würde ich mein Leben heute als fast normal bezeichnen. Übrig geblieben ist noch das Vermeiden alleine weite Distanzen mit dem Auto, Zug zu fahren.
Ein großes Problem in meinem Beruf, da ich sehr flexibel sein muss. Heute München, morgen Berlin.

Nachdem ich gemerkt habe wie schön Urlaub sein kann, allerdings in den letzten 20 Jahren nur zwischen Nordsee und Gardasee, habe ich im März mutig meinen ersten Urlaub auf Mallorca gebucht. Tolles Hotel, Leihwagen....eigentlich traumhaft. Für mich aber eher ein Albtraum. Seit Mitte März gewinnt die Angst immer mehr die Oberhand. Nächsten Sonntag ist es soweit.. und ich würde natürlich gerne wieder weglaufen. Habe wieder täglich Panikattacken. Das volle Prorgamm...Ich halte es aus, aber empfinde es als äußerst unangenehm und störend. Der Gedanke aus dem Flugzeug nicht rauszukommen, ist für mich das schlimmste.

Über einen Ratschlag würde ich mich sehr freuen.. Danke gnar

01.05.2007 08:21 • 30.05.2007 #1


10 Antworten ↓


I
Hi,
ich kenne dieses Gefühl. Leide selbst unter Angstzuständen und die Angst aus dem Flugzeug nicht rauskommen zu können, kann ich sehr gut nachfühlen. Aber ich fahre trotzdem jedes Jahr allein in Urlaub. Ich habe für mich eine Methode gefunden, die meinen Urlaub immer wieder zu einer schönen Zeit macht und nicht zum Horror wird. Also im Flugzeug nehme ich immer einen Fensterplatz, so dass ich nicht nur Köpfe sehe, sondern rausschauen kann und Weite sehe. So fühle ich mich nicht beengt. Um mich zu beruhigen, höre ich meine Lieblingsmusik oder auch Entspannungsmusik. Auch habe ich immer Reisekaugummis, Bachblütendragees und eine Tüte (die ich noch nie gebraucht habe!) griffbereit. Schon allein der Gedanke, dass ich dies bei mir habe, beruhigt mich. Was die Platzangst betrifft helfen Atemtechniken gut. Die habe ich im Yogakurs gelernt. Sag in Gedanken zu dir, dass du Kraft und Energie einatmest (in den Kopf) und alle Anspannungen ausatmest (durch die Füße in den Boden abfließen). Stell dir dies in Bildern vor, da fällt es leichter, sich auf den Atem zu konzentrieren. Übe dies jetzt schon jeden Tag, nimmt dir die Zeit und vor allem die Ruhe dazu. Du wirst sehen, dass du ruhiger wirst.
Stelle dir jetzt schon vor und dann auch im Flugzeug, wie du mit dem Auto durch die Landschaft von Mallorca fährst oder am Strand liegst und die Seele baumeln lässt.
Ich wünsche dir einen super schönen und erholsamen Urlaub. Bei mit geht es in 4 Wochen los und glaube mir, je näher der Termin kommt, desto unruhiger werde ich. Aber ich freue mich trotzdem sehr auf meinen Urlaub.
Ich hoffe, meine Tipps können dir helfen.
LG
Sabine

01.05.2007 20:37 • #2


A


Hilfe! Ich muss in den Urlaub.

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Dr. Doris Wolf
Hallo,
es ist im Augenblick ganz normal, dass du mit dem Näherrücken der Abreise immmer mehr mit Panik reagierst, denn du hast dir quasi ja seit Jahren immer wieder erzählt, wie furchtbar das Verreisen sei.
Und doch hast du der Angst etwas entgegenzusetzen: Du hast dir viele Strategien zugelegt, die im Alltag wirken. Sie wirken auch für den Urlaub. Akzeptiere, dass du im Flugzeug angespannt sein wirst: Ich fliege in Urlaub. Ich bin froh, dass ich den Schritt geschafft habe. Meine Ansspannung dabei ist normal. Setze der Anspannung ein Entspannungsverfahren oder die Atemübung entgegen. Konzentriere dich im Flieger auf das, was du Schönes im Urlaub erleben möchtest, oder auf ein Buch.
ich wünsche dir, dass du den Urlaub genießen kannst - wieder ein Stück mehr Freiheit
Dr. Wolf

02.05.2007 09:26 • #3


G
Vielen, vielen Dank,

habe gestern auch noch den Artikel von PAL über gefunden und gelesen. Er ist wirklich sehr gut geschrieben.

Heute, sieht alles auch schon wieder ein bischen besser aus....
Ich habe mir schon soviel Freiraum zurückerobert, dass ich mir sicher bin, dass auch fliegen bald wieder so angenehm, wie vor der Angsterkrankung ist.

Nochmals Danke
Stefanie

02.05.2007 10:37 • #4


G
Vielen Dank für die Tipps,

es tut schon gut, wenn man merkt, dass man nicht der (die) Einzige ist, der sich solche Gedanken macht. Habe gestern noch den Tipp bekommen, mich ganz nach vorne zusetzen. Dann sieht man nicht, wieviele Fluggäste noch mit an Board sind.

Werde die Tage bis zum Flug wieder meine Entspannungsübungen machen. Gut ist, dass ich schon viele Panikattacken tatsächlich überlebt habe und das damit verbundene positive Gefühl kenne. Mein letzter Flug vor 21 Jahren war ein tolles Erlebnis. Ich versuche mir das wieder in die Erinnerung zurück zuholen. ... und wenn ich es schaffe, kann ich Zukunft auf lange Autofahrten verzichten. Ein echter Vorteil, in 50 Minuten z.B. in München zu sein. Wäre in meinem Beruf wirklich praktisch. Meine Kollegen fliegen wöchentlich mehrmals durch Deutschland. Sie benutzen den Flieger, wie einen Bus. Also, muß ich daran arbeiten.

Fliegst Du auch oft ?

Viele Grüße
Stefanie

02.05.2007 11:05 • #5


G
Hallo,

ich möchte mich recht herzlich bei Ihnen bedanken.

Der Urlaub war ein Traum. Fliegen wird nun endlich wieder ein fester Teil in meinem Leben werden. Es ist ja auch wirklich bequem in ca. 2 Std. in Mallorca zu sein. Habe mir 2 Wochen vor dem Flug noch Ihr Buch gekauft und mit großem Interesse gelesen.
Ein tolles Buch, was mir sehr gut hilft.

Angst vor/beim Fliegen? Nur wie immer Angst vor der Angst. Es ist wärend des Flugs nicht einmal zur Panickattacke gekommen. Also alle Aufregung umsonst..... Die Bewertung der Situation ist wirklich entscheidend und positive Gefühle fühlen sich viel besser an, wie Angst. Eine tolle Erfahrung.

nochmals Danke!
gnar

22.05.2007 07:46 • #6


Dr. Doris Wolf
Hallo,

herzlichen Glückwunsch, super, das freut mich für Sie - und jetzt nicht zu lange auf die nächste Reise warten. Angst wird am schnellsten gelöscht, wenn man häufig hintereinander in Situationen geht, vor denen man Angst hat.
Herzlichen Dank auch für das nette Kompliment zu meinem Buch.
Dr. Wolf

22.05.2007 08:36 • #7


G
Hallo,

danke für den Tipp. Fliege nächste Woche schon wieder. Ein tolles Erlebnis, als ein Kollege heute sagte, dann fliegen wir nächste Woche nach München.. und ich dachte o.K.
Übung macht bestimmt den Meister!

Bis dann
gnar

22.05.2007 21:01 • #8


G
Hallo,

wären Sie so nett und könnten mir noch einen Tipp zu Ihren Abnehm-Büchern geben? Bin mir nicht sicher, welches für mich das richtige ist...und Abnehmen ist meine zweite Baustelle, die mit der Angst zusammenhängt...

Habe 1988 mit Tiefensuggestion von Arndt Stein , (Essen Sie nur dann, wenn Sie wirklich Hunger haben usw.) von 103 auf 58 kg abgenommen. Am Ende der Diät kam es zu meinen ersten Angstzuständen......

Mit Trennkost habe ich 2001 auf 67kg abgenommen. Die Angstzustände waren zur tollen Figur wieder mein Begleiter! Nun wiege ich 82,6 kg. Seit knapp einem Jahr geht fast nichts mehr mehr runter..... Aber auch nicht mehr rauf! Ich will 10kg abnehmen.

Vielen Dank
gnar

29.05.2007 09:05 • #9


Dr. Doris Wolf
Hallo,
durch eine Diät kann es durchaus zu Angstgefühlen und Depressionen kommen. Ich bin eine absolute Diätgegnerin. Im Augenblick gibt es nur ein Buch zum Abnehmen von mir mit dem Titel Abnehmen und dabei genießen. Hier findest du nähere Informationen zum Thema
viele Grüße
Dr. Wolf

29.05.2007 11:29 • #10


G
Vielen Dank,

Sie haben natürlich recht das nur ein Buch angeboten wird. Allerdings wird bei amazon unter Ihrem Namen noch vieles mehr angezeigt....

Nochmals Danke
gnar

30.05.2007 16:00 • #11


A


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