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... das müssen Geschwister sein! Wut: das kleine Mädchen und Panik: der große Bruder oder was weiss ich.......

Ich bin schon eine Weile zuhause und bin der Meinung dass ich nach fast 30 Jahren Qualen mal erholen kann. Ich habe momentan meine Angststörungen ganz gut im Griff, die Panik schaffte es eine Weile schon nicht mehr mich zu überlisten. Bei mir hängt es, wie ich lernen musste, mit meinen Gedankengängen zusammen woran ich noch massiv arbeite.

Eigentlich war ich der Meinung dass mein Motor im Leerlauf vielleicht nicht mehr so weit im roten Bereich arbeitet aber ich täusche mich wohl.

Gestern habe ich mich über etwas fürchterlich aufgeregt und was passiert; stehe wieder kurz vor einem Panikanfall...und das wieder beim Autofahren. Eine geschlagene Stunde habe ich gekämpft, davon ca. 40 Minuten beim Fahren, dass die Panik es nicht bis zum Höhepunkt schafft. Ich habe wieder gesiegt aber es war wieder ein harter Kampf.

Wie soll das bloss weitergehen? Darf ich mich nicht einmal mehr über etwas ärgern ohne dass Mister Panik sich wieder meldet? Das macht mich so fertig.

Was ist wenn mal wieder etwas richtig schlimmes passiert? Kommt dann der Herzinfarkt?

Muss ich wie ein herzgeschädigter Mensch irgendwann dann Nitrospray mitführen für den Fall dass ich mich mal aufrege?

Das bringt mich zur Verzweifelung, ich war so froh dass ich die massiven Panikattacken nun ganz gut kontrollieren kann aber wie lange soll das so weitergehen? Wie lange muss man kämpfen??

Werde ich nie wieder belastbar sein? Heutzutage muss man Ärger doch vertragen können, ich kann mich doch nicht schon wieder einbuddeln.....

LG
Shaliah

01.02.2010 01:15 • 02.02.2010 #1


5 Antworten ↓


N
Hallo Sahlia,

Du darfst nicht aufgeben. Es ist normal das Anfälle zwischendurch kommen und sicher ist es ein Kampf.

Ich kann Dir leider nicht sagen ob man nie wieder belastbar ist. Ich selbst hatte im August einen sehr starken Rückfall und kämpfemich wieder zu meinem alten Leben.

Die PA kommen immer aus heiterem HImmel. Ich denke ja auch das man nie richtig geheilt werden kann sondern nur lernt sich nicht davon unterkriegen zu lassen.

Gehst Du denn zur Therapie oder nimmst Du Medikamente? Ich finde Du verbringst doch schon superleistungen, wenn Du es trotz autofahren es schaffst eine Panik nicht zu entfalten.
Freu Dich über deine Erfolge.

LG
Nico33

01.02.2010 10:20 • #2


A


Wut und Panik .

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S
Hallo Nico33,

lieben Dank für Deine realistische Antwort.

Ich bin noch auf der Suche nach einen Therapeuten, winde mich da noch ein bisschen weil ich eine Traumatherapie brauche.

Ja, ich vollbringe schon Superleistungen aber jeder Anfall oder Angstzustände bis kurz vor der PA hauen mich immer wieder runter. Wenn ich eine PA verhindern konnte, dann lobe ich mich in Gedanken und dennoch zieht es mich runter. Jeder einzelne Kampf ist hart und ich hoffe dass ich noch eine Weile die Kraft habe zu kämpfen.

Eigentlich hatte ich mir Hoffnungen gemacht dass ich irgendwann einmal geheilt bin. Wenn das nicht geht, dann muss ich mir was einfallen lassen. Es kann doch nicht sein dass ich nie wieder in den Urlaub fahren kann oder nicht mehr belastbar sein kann.... Das ist eine Horrorvorstellung.

Wie ist das mit einem Rückfall? Warst Du lange frei von PA´s und dann kommen wieder Phasen? Das ist ja fürchterlich!

Lg
Shaliah

01.02.2010 23:59 • #3


S
Zitat von Shaliah:
... das müssen Geschwister sein! Wut: das kleine Mädchen und Panik: der große Bruder oder was weiss ich.......

Ich bin schon eine Weile zuhause und bin der Meinung dass ich nach fast 30 Jahren Qualen mal erholen kann. Ich habe momentan meine Angststörungen ganz gut im Griff, die Panik schaffte es eine Weile schon nicht mehr mich zu überlisten. Bei mir hängt es, wie ich lernen musste, mit meinen Gedankengängen zusammen woran ich noch massiv arbeite.

Eigentlich war ich der Meinung dass mein Motor im Leerlauf vielleicht nicht mehr so weit im roten Bereich arbeitet aber ich täusche mich wohl.

Gestern habe ich mich über etwas fürchterlich aufgeregt und was passiert; stehe wieder kurz vor einem Panikanfall...und das wieder beim Autofahren. Eine geschlagene Stunde habe ich gekämpft, davon ca. 40 Minuten beim Fahren, dass die Panik es nicht bis zum Höhepunkt schafft. Ich habe wieder gesiegt aber es war wieder ein harter Kampf.

Wie soll das bloss weitergehen? Darf ich mich nicht einmal mehr über etwas ärgern ohne dass Mister Panik sich wieder meldet? Das macht mich so fertig.

Was ist wenn mal wieder etwas richtig schlimmes passiert? Kommt dann der Herzinfarkt?

Muss ich wie ein herzgeschädigter Mensch irgendwann dann Nitrospray mitführen für den Fall dass ich mich mal aufrege?

Das bringt mich zur Verzweifelung, ich war so froh dass ich die massiven Panikattacken nun ganz gut kontrollieren kann aber wie lange soll das so weitergehen? Wie lange muss man kämpfen??

Werde ich nie wieder belastbar sein? Heutzutage muss man Ärger doch vertragen können, ich kann mich doch nicht schon wieder einbuddeln.....

LG
Shaliah



Hallo Shaliah!
Ich bin auch schon seit über 20 Jahren am kämpfen.Mal mehr,mal weniger.Du musst lernen die Angst endlich anzunehmen.Sie gehört zu Dir.Ich weiß wie schwer das ist.Auch ich hatte vor 1 1/2 Jahren wieder einen heftigen Rückfall und habe eine VT gemacht.Zur Zeit geht es wieder ,so das ich auch seit März letzten Jahres wieder arbeite.Es gibt aber leider immer wieder Situationen wo ich wieder ganz schnell in meiner Angstspirale sitze.Das ist halt unser Angstgedächnis.Das weiß noch alle negativen Ereignisse.Die sind auf Deiner Festplatte gespeichert.Stell Dir vor Du stehst vom Stuhl auf und haust Dir dabei das Knie am Tisch.Jedesmal wenn Du jetzt wieder vom Stuhl aufstehst,achtest Du auf den Tisch.Denn, Du könntest Dir wieder weh tun.
Ein Diabetiker hat seine Zuckererkrankung und muß sich dementsprechend verhalten und wir müssen mit unserer Erkrankung auf uns Acht geben.Ich sehe meine Angst inzwischen als kleinen Wächter von mir an.Wenn es wieder vermehrt auftritt,dann weiß ich,das ich wieder mehr auf mich achten muß und das etwas in die falsche Richtung läuft.
So komme ich damit ganz gut klar und mache mich dann auch nicht verrückt,das mir nun etwas Schlimmes passiert.Ich kenn diese Situationen wie schon gesagt auch schon seit 20 Jahren und diese Angst gehört einfach zu mir dazu. Gib nicht auf!!und achte mehr auf deine Wünsche und Bedürfnisse.Kopf hoch!
Lieben Gruß Schnuppi

02.02.2010 00:26 • #4


S
Danke Schnuppi!

Vielleicht gibt es ja in unserem Leben einmal eine medizinische Lösung; die Festplatte stellenweise (Angstgedächnis) zu formatieren.....
Das wäre eine tolle Sache.......

LG
Shaliah

02.02.2010 23:08 • #5


Christina
Zitat von Shaliah:
Ja, ich vollbringe schon Superleistungen aber jeder Anfall oder Angstzustände bis kurz vor der PA hauen mich immer wieder runter. Wenn ich eine PA verhindern konnte, dann lobe ich mich in Gedanken und dennoch zieht es mich runter. Jeder einzelne Kampf ist hart und ich hoffe dass ich noch eine Weile die Kraft habe zu kämpfen.
Du machst es falsch. Nicht das Nicht-Auftreten von PAs ist der Therapieerfolg, sondern das Bewältigen (nicht einfach nur mit Augen zu irgendwie aushalten) von PAs. Dazu musst du wenigstens ein paar Mal mitten durch die Angst durch und willentlich und bewusst erleben, dass auch die heftigste PA wieder abflaut, damit du eine so gelassene Einstellung zu PAs entwickeln kannst, dass sie später an dir abperlen. Dann erst werden sie nicht mehr kommen - oder nur noch ganz selten. Du bist geheilt, wenn du eine PA nicht mehr fürchtest, egal ob mal eine auftritt oder nicht.

Normalerweise sind PAs ja kein bisschen gefährlich. Wenn du aber was am Herzen hast, solltest du dich nochmal beim Arzt rückversichern, ob bzw. dass PAs für dich körperlich wirklich unbedenklich sind. Und dann: Rein ins Vergnügen ! Ansonsten müsstest du wirklich für den Notfall geeignete Medikamente mitführen.

Zitat von Shaliah:
Vielleicht gibt es ja in unserem Leben einmal eine medizinische Lösung; die Festplatte stellenweise (Angstgedächnis) zu formatieren.....
Das wäre eine tolle Sache.......
Gibt es in gewisser Weise, aber ich glaube, die meisten werden das nicht wollen. Die australische Ärztin und Autorin Claire Weekes hat in den 50er Jahren die sog. Elektroschocktherapie auch bei Ängsten empfohlen, wenn sonst gar nichts mehr ging. Heute macht man das bei schweren, therapieresistenten Depressionen wieder häufiger, allerdings in Vollnarkose und unter dem Namen Elektrokrampftherapie. Ob es bei Angststörungen auch tatsächlich wirkt, weiß ich nicht.

Liebe Grüße
Christina

02.02.2010 23:32 • #6





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