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Hallo ihr Lieben,

bin derzeit wieder mal am Ende meiner Kräfte. Meine Panikattacken nehmen wieder zu - war vor 2 Wochen nur einen Tag in der Berufsschule, es ging einfach gar nichts mehr. War aufgrund extremen Schwindels und Rückenbeschwerden beim Arzt - HWS-Syndrom stellte dieser fest. War dann jetzt 1 1/2 Wochen krankgeschrieben zuhause.

Besonders zu schaffen machen mir wieder mal die Derealisation. Das Gefühl, als wäre ich einfach nicht da. Ich fahre mit dem Auto (was ich meiner Meinung nach eig. gar nicht mehr dürfte in diesem Zustand). Dabei habe ich das Gefühl, dass ich gar nicht fahre, sondern eigentlich noch zuhause auf meinem Sofa sitze. Dann fahre ich zwar den Weg, wo ich hin muss, frage mich aber dauernd Warum fährst du eigentlich grade hier lang? Was machst du hier? Bist du wirklich hier? bist es wirklich du, die da grade fährt?

Habe meine Angst - Und Panikstörung seit 9 Monaten. Habe schon eine Therapie gemacht, abgeschlossen, aber es ging alles wieder von vorne los.

Habe im September meine Ausbildung begonnen, habe schon seither insgesamt 4 Wochen Krankschreibung - kann mir also eig. keine weitere erlauben und morgen geht es wieder los - ich weiß nicht, wie ich in diesem Zustand überhaupt mit dem Auto auf Arbeit kommen soll, dort 8h arbeiten soll.. zumal ich auch schon wieder 2 Nächte gar nicht geschlafen habe und aufgrund der Angst vor morgen wird es noch eine weitere Nacht werden jetzt.

Habe eine Überweisung zum Psychiater bekommen - der Termin ist nächsten Mittwoch. Meine Hausärztin hat zusätzlich noch eine Depression diagnostiziert nun.

Meine Eltern verstehen mich überhaupt nicht, meinen, ich solle mich zusammenreißen und arbeiten gehen, wie jeder andere Mensch auch. Dass ich nicht schlafe, ist alles nicht so schlimm - wobei sicherlich keiner von den beiden weiß, wie es ist, wenn man 2 Nächte lang wachliegt!

Was soll ich denn nur machen?! ':(

18.11.2014 23:17 • 14.12.2014 #1


9 Antworten ↓


Mit deinem Problem selbst kann ich dir leider nicht wirklich helfen

Aber bitte, bitte, bitte setz dich nicht ins Auto! Du bringst ja nicht nur dich in Gefahr, du bist ja auch eine Gefahr für alle anderen Menschen.

Denkst du denn, du könntest arbeiten gehen? Wenn nicht, dann geh auch nicht. Es ist sehr schwer für Menschen die selbst nicht darunter leiden, das zu begreifen, zu verstehen, nachzuvollziehen. Man stößt sehr oft auf Unverständnis, aber nimm es deinen Eltern nicht ganz so übel. Sie wissen es einfach nicht besser.
Wenn du arbeiten möchtest, kannst du nicht mit der Bahn oder dem Bus fahren? Oder kann dich jemand mit dem Auto fahren? Vielleicht ein Kollege, der dein Auto fährt und dich mitnimmt? Irgendwie sowas?

A


Wieder mal am Ende

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Zitat von littlegirl19:

Besonders zu schaffen machen mir wieder mal die Derealisation.

Habe im September meine Ausbildung begonnen, habe schon seither insgesamt 4 Wochen Krankschreibung - kann mir also eig. keine weitere erlauben und morgen geht es wieder los - ich weiß nicht, wie ich in diesem Zustand überhaupt mit dem Auto auf Arbeit kommen soll, dort 8h arbeiten soll.. zumal ich auch schon wieder 2 Nächte gar nicht geschlafen habe und aufgrund der Angst vor morgen wird es noch eine weitere Nacht werden jetzt.

Habe eine Überweisung zum Psychiater bekommen - der Termin ist nächsten Mittwoch. Meine Hausärztin hat zusätzlich noch eine Depression diagnostiziert nun.

Meine Eltern verstehen mich überhaupt nicht, meinen, ich solle mich zusammenreißen und arbeiten gehen, wie jeder andere Mensch auch. Dass ich nicht schlafe, ist alles nicht so schlimm - wobei sicherlich keiner von den beiden weiß, wie es ist, wenn man 2 Nächte lang wachliegt!

Was soll ich denn nur machen?! ':(


Liebe littlegirl19

Das mit der Derealisation kenne ich auch, was mir in solchen Fällen hilft, ist ein kalter Eisbeutel. Dann merke ich, dass ich noch da bin.

Traust du dir denn zu morgen wieder arbeiten bzw. zur Ausbildung zu gehen? Kannst du es schaffen? Gibt es eine Möglichkeit dass du mit den öffentlichen Verkehrsmitteln dort hinkommst?

Das mit den Schlafstörungen kenne ich leider auch sehr gut und es macht das ganze noch viel schlimmer als es sowieso schon ist. Hast du schon lange Schlafstörungen? Ich höre immer Hörbücher zum einschlafen, dann denke ich nicht so oft nach bzw nicht so stark. Dann schlüpfe ich in diese Geschichte und dann schlaf ich irgendwann ein und habe verschiedene Schlafrituale entwickelt.

Gäbe es auch die Möglichkeit, dass du wieder zu deinem alten Therapeuten gehst? Möchtest du das überhaupt?

Das mit den Eltern tut weh. Ich verstehe dich, meine Eltern haben auch etwa so reagiert. Mittlerweile glauben sie mir, nachdem sie einen Zusammenbruch (leider) miterlebt haben. Hast du Freunde, die dich unterstützen können, wenn du von zu Hause keine Unterstützung erhältst?

Meine Thera meinte damals immer, dass ich mich grade dann ins Auto setzen und fahren soll.. wenn ich es länger und länger vermeide, wird es immer schlimmer - waren ihre Reden.

Eigentlich fühle ich mich ganz und gar nicht in der Lage zu arbeiten, aber ich bin noch in der Probezeit und wenn ich jetzt wieder einen Krankenschein bringe, bin ich meine Ausbildung wohl bald los.

Leider kann mich keiner fahren, meine Eltern müssen selbst auf die Arbeit ubd mit dem Bus wäre es eine halbe Weltreise, da die hier nur begrenzt fahren und mit enormen Wartezeiten, sodass ich entweder zu früh auf Arbeit bin und noch vor der Tür stehen muss oder zu spät komme :/

Schlafstörungen habe ich schon seit Juni - habe mir auch Rituale geschaffen, aber grade jetzt, wo ich morgen los muss oder wenn es zuhause mal wieder viel Streit deswegen gab, ist an Schlaf überhaupt nicht zu denken.

Zu meiner alten Thera möchte ich eigentlich nicht gehen, sie hat mir irgendwie in einem halben Jahr Therapie nicht wirklich helfen können. Meist sagte sie, ich soll mich ablenken und das war's..
Wirklich an meinen Gedankengängen gearbeitet haben wir nie.
Ic erhoffe mir dann etwas Hilfe durch die Psychiaterin - sie hat einen sehr, sehr guten Ruf und kann mir ja vielleicht einen geeigneten Therapeuten empfehlen.

Freunde habe ich kaum noch, ich habe mich so sehr isoliert. Bin seit die Sache angefangen hat am Wochenende gar nicht mehr weggegangen, keine Kinobesuche, keine Disco, nichts mehr. Es geht einfach nicht mehr. Per Handy stehe ich noch mit einigen in Kontakt, aber treffen tut man sich selten - meist nur, wenn mich jemand besuchen kommt.

Hallo littlegirl,

Hast du Medikamente bekommen?
Das dumme an der angsterkrankung ist, dass wir in der Vermeidung ankommen.
In vermeintlicher Sicherheit bleiben wir zuhause, aber auch da geht es uns schlecht. Also ändert sich ja eigentlich nichts, wenn man doch zur Arbeit geht. Ich denke, wenn du dort bist und abgelenkt wirst, geht es dir bestimmt zeitweise besser. Und du hast es geschafft. Das mit dem Autofahren ist natürlich ein Problem. Das kann ich jetzt nicht beurteilen.
Und ich weiß, wie es dir geht, glaube mir.

Und belastet dich deine Ausbildung, oder findest du sie gut?
LG icefalki

Ich finde es sehr gefährlich so Auto zu fahren. Und ich glaube auch die Derealisationen zeigen, wie unerträglich für dich deine jetzige Lebenslage gerade ist. Die Frage ist einfach, wie du dich entlasten kannst.

Wenn für mich die Schule fast unerträglich wird, stelle ich mir immer vor, dass ich mich in eine dicke Schutzhülle einpacke, dann kann mir nichts passieren und ich kann trotzdem funktionieren.

Hast du schon einmal Baldrian probiert? Seit ich akzeptiere, dass ich einfach Mühe mit dem Schlafen habe, ist es besser geworden. Für mich gehört es momentan einfach zu meinem Leben und ich weiss, dass ich mich daran gewöhnt habe. Irgendwie überlebe ich die Tage nach besonders schlimmen Nächten.

Ja da kann ich verstehen, dass du nicht mehr zu ihr möchtest. Ich hoffe dir kann dann die Psychiaterin weiterhelfen. Mir persönlich hilft die Therapie gut, aber die Voraussetzung ist, dass die Chemie stimmt und die oder der Thera kompetent ist.

Hallo,

heute war der Termin bei der Psychiaterin - ich gehe nun noch deprimierter raus als vorher.

Erst mal hat sie mich nach meiner ganzen Geschichte gefragt. Und mich dann gefragt, welche Erwartungen ich hatte, damals in der Therapie. Meinte dann zu ihr, dass meine Therapeutin der Überzeugung war, dass es innerhalb der nächsten 5-6 Monate eine deutliche Verbesserung der Sypmtome gibt. Daraufhin meinte die Psychiaterin Wenn man aus Monaten Jahre macht, dann haut das hin. Na super, ich soll jetzt noch 6 Jahre so weiterleben?

Hab mich die letzten 2 Wochen dann doch immer irgendwie auf Arbeit geschleppt, trotz mehreren schlaflosen Nächten. Nur heute ging es wirklich nicht mehr, habe eigentlich Berufsschule, mit je 100km Fahrt hin und zurück (also insg. 200). Lag 3 Nächte wach und heute früh ging nichts mehr. Schon gestern, wo ich mich wirklich 9h auf der Bank durchgequält habe,wurde ich angesprochen wie unfassbar blass und kaputt ich aussehe, und ob ich eine Grippe hätte. Naja.. die Psychiaterin war der Auffassung ich solle dann halt in der Schule von der Bank kippen und wenn ich einschlafe, wäre es halt so. Nur gibt das enormen Stress mit meinem Betrief und das kann ich mir einfach nicht erlauben. Auf Arbeit, wo ich zur Not mit Bus (es gibt eine neue Linie) fahren kann, schaff ich das. Dort kann ich selbst Pausen einlegen, mal an die Luft, auf Toilette, einen Tee trinken usw - aber so 200km auf der Autobahn zurücklegen und 9h aufmerksam folgen und Arbeiten schreiben, das war mir einfach nicht möglich.

Dann hat sie gefragt, ob ich Medikamente nehme möchte, ich habe daraufhin gefragt, ob es ohne geht. Und sie meinte dann, wir sehen uns in 8 Wochen wieder, wo wir uns über das Gehirn unterhalten.

Na supii, für heute hat sie mir eine Entschuldigung geschrieben, morgen steht das Problem mit der Schule wieder an.

Und die nächsten 8 Wochen geht es also genau so weiter, wie jetzt?!

Hallo littlegirl,

Es wäre ja so einfach, wenn es einen Schalter gäbe, den man umlegen kann und dann ist alles wieder gut..gibt es aber nicht. Medikamente willst du nicht, also musst du durch, Oder du setzt deine Ausbildung aufs Spiel. Verstehe mich nicht falsch, ich weiß absolut wie du dich fühlst. Und auch wieviel Kraft es kostet, stark zu sein. Es liegt wirklich bei dir, was dir wichtig ist. Das musst du leider alleine entscheiden. Versuchst du es nicht, wird es schlimmer. Hast du die Kraft dazu? Kannst du kämpfen? Und wenn der morgige Tag erfolgreich erledigt ist, dann kommt der nächste und dann der nächste. Schritt für Schritt.

Geht das? LG icefalki

Ich versuche wirklich mein mögichstes zu geben. Auf Arbeit habe ich bisher nur wegen einer Grippe (mit Mandelentzündung und allem drum und dran) 2 Wochen gefehlt. Ansonsten konnte ich mich da immer durchschlagen. Die andere Fehlzeit war während der Berufsschule bzw. Lehrgang.
Nur spüre ich irgendwie keine Erfolge - jeder Tag ist gleich grausam.. und dann bekommt man gesagt, dass das noch 6 weitere Jahre so gehen soll?

Meine Hausärztin hatte citalopram aufgeschrieben, jedoch meinte die Psychiaterin, dass das viel zu stark wäre. Und wie ich mit ihr gemeinsam jetzt voran komme, weiß ich auch nicht wirklich. Sie meinte akut wäre meine Situation nicht und ich solle einfach so weiterleben wie es eben läuft derzeit

Eigentlich macht es ja keinen großen Unterschied, ob ich nun alle 6-8 Wochen hingehe oder eben gar nicht. Meine Therapie damals war wöchentlich bzw. zweiwöchentlich.

Ich habe jetzt eine psychosomatische Klinik ins Auge gefasst - ich glaube, das wäre einfach das Richtige. Ich kann durch meine Ausbildung nicht über Jahre oder Monate hinweg immer wieder fehlen - deswegen wäre es vielleicht einfach besser, wenn ich z.B. 6 Wochen dort bin und danach einigermaßen stabil bin, sodass ich nicht immer wieder Fehlzeiten habe.

Da geht auch gleich wieder das nächste Problem los. - ich habe die kommende Woche jetzt Berufsschule - wieder 120km entfernt von zuhause. Muss also dort bleiben und aktuell sehe ich es als unmöglich an, das durchzustehen. Aber eher wegen den Panikattacken (in letzter Zeit dauerhafter Schwindel, dass ich mich teilweise festhalten muss irgendwo - daraufhin wieder PA's usw). War gestern bei der Weihnachtsfeier vom Betrieb- es war die Hölle. Seit Ankunft am Tisch bzw. schon vorher zuhause war mir so schwindlig, ich habe die ganze Zeit nur umher gezappelt, habe von meinem Essen nur 3 Bisse runterbekommen und bin mindestens 3x auf Toilette, weil die Panik so enorm war. Heute durch die ganze Anspannung Rückenschmerzen ohne Ende. Im Unterricht weiß ich jetzt schon, dass es nicht viel anders sein wird - der enge Klassenraum, die vielen teils unbekannten Leute - keiner weiß Bescheid. Ich kann auch nicht immerzu raus auf Toilette rennen. Zumal wir immer 1 1/2h durchmachen und nicht nach 45 Minuten eine Pause. Wenn mir dort immerzu so schwindlig ist (manchmal sind es wirklich so heftige Schwindelanfälle..), kann ich mich weder auf den Unterricht konzentrieren, noch eine Arbeit schreiben. Allerdings war ich schon die letzten beiden Male in der Schule krank. Das eine mal war ich montags - hatte dann eine Entzündung im Rücken, wo ih 2 Wochen krankgeschrieben wurde, das letzte Mal war ich Montag und Dienstag - nach 4 schlaflosen Nächten ging allerdings nichts mehr und bin dann frühs heulen zusammengebrochen. Also wieder Mittwoch - Freitag krank.
Ich weiß nun wirklich nicht, wie ich das wieder machen soll. Auf Arbeit war ich immer.. da bin ich in Extremsituationen einfach eine Runde um den Block gelaufen oder durch's Gebäude.

Mit meinen Eltern habe ich weitestgehend geklärt, dass sie mich nächstes Jahr unterstützen bei der Suche nach einer Klinik. Nur ist heute wieder mal die Schule der Streitpunkt. Meine Probezeit ist seit November zu Ende.. ich weiß aber auch nicht, was ich meinem Betrieb diesmal wieder erzählen soll. Versuch ich, in die Schule zu gehen und es klappt nicht, komme ich weder nachhause, noch kann ich die Schule verlassen, wo sollte ich da auch hin?

A


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Dr. Reinhard Pichler
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