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S
hallo zusammen

ich schreibe jetzt, weil ich wirklich etwas ratlos bin. ich möchte von euch eine offene, ehrlich meinung zum thema. (achtung: sehr lang!)

ich bin emo-, agora, klaustro- und z.t. sozialphobikerin. das seit über 20 jahren. zudem bin ich depressiv veranlagt. bis zu meinem letzten therapeuten habe ich keinen arzt oder psychologen an mich rangelassen. ich habe es zwar versucht, aber konnte nie vertrauen aufbauen.

ich bin vor 5 1/2 jahre wegen jobverlust, finanziellen-ängsten und dem abrupten verlassenwerden von meinem freund in eine tiefe depression gerutscht. ich war so weit unten, dass ich mir nie hilfe gesucht hätte. meine pflegemutter (tante) hat dann in ihrer angst um mich, meinen jetzigen psychiater aufgetan, welcher sofort zusagte mir zu helfen. okay - ich bin dorthin, habe mich jahrelang gegen medikamente gesträubt, bis ich einsehen musste, dass ich ohne nie mehr aus dem mist rauskomme.

allerdings nehme ich heute nur noch eine sehr geringe menge eines ads. was ich aber regelmässig nehme (bitte jetzt keine urteile über sucht - ich weiss über das thema bescheid und habe mich fürs erste wissentlich dafür entschieden) sind schlaftabletten. diese habe ich zu nehmen begonnen, nachdem alle andere methoden schlaf herbeizuführen versagt haben. nach mehreren jahren schlaflosigkeit, habe ich jetzt einen einigermassen vernünftigen schlaf-wach-rhythmus, der mir auch wieder die möglichkeit einräumt im leben aktiv zu werden. ich heisse meinen schlaftabletten gebrauch nicht wirklich gut (auch mein arzt nicht), aber ich werde mich dem thema entzug dann widmen, wenn ich die ängst wieder mal in den griff kriege. dieser absatz dient nur zu erklärung.

irgendwann habe ich angefangen, meinem arzt etwas zu vertrauen. nach drei jahren bin ich die schwere depression losgeworden, aber dafür haben die ängst in einem ausmass wie nie zuvor ihren platz eingenommen. zu dieser zeit hat mein therapeut angefangen, mir von verhaltens- und konfrontations-therapien zu erzählen. meine ohren waren offen für alles, meine psyche aber nicht. er muss sich vorgekommen sein, als predige er einer wand.

zudem habe ich bei ihm des öfteren eine panik geschoben. einerseits im wartezimmer (lange wartezeiten sind bei ihm immer inbegriffen), andererseits, wenn wir eine empfindliche stelle berührt oder über meine ängste geredet haben. es kam wie es kommen musste, irgendwann habe ich einen termin nach dem anderen abgesagt, weil ich schon im vorfeld panik geschoben habe.

nun gut, der herr ist telefonisch praktisch nicht erreichbar. er hat keine assistentin, und man landet auf der combox, auf die er nicht reagiert. seit november 07 habe ich ihn also nicht mehr gesehen. er hat auf keine mail reagiert. selbst in den fällen, in denen ich seine frau am telefon hatte (bei viel glück spielt sie manchmal sekretärin für ihn), hat er nie mit einem rückruf reagiert. allerdings hat er mich immer brav mit medikamenten eingedeckt.

vor gut 1 1/2 monaten habe ich ihn dann mal versehentlich erreicht. er lang nämlich krank im bett und dachte wohl, er werde jetzt in den sauren apfel beissen, endlich mal mit mir zu reden. ich habe während des ganzen telefonats vor angst gezittert (ich weiss nicht, warum). am schluss habe ich dann zwischen seinen sätzen gehört, dass mein verhalten, jegliche form von therapie verunmögliche und somit nur energie-, zeit- und geldverschwendung sind. ich habe das als letztes ultimatum angesehen, etwas zu ändern.

daher bin ich hier in dieses forum gekommen und habe versucht, mich schlau zu machen, wie ich eine konfrontation angehen könnte. das habe ich ihm auch geschrieben. natürlich kam nie eine reaktion darauf, ob das so okay ist.

wie die, die mich hier mitverfolgt haben, gesehen haben sind meine selbsttherapie-versuche relativ kläglich. das heisst für mich alleine schaffe ich es nicht.

mein therapeut ist noch bis mitte august in den ferien? und dann? soll ich bei ihm nochmals einen anlauf nehmen, oder soll ich akzeptieren, dass er mich als untherapierbar und zeitverschwendung abgehakt hat? ich weiss nicht, was ich machen soll.

es sind da im moment einige faktoren, die mich von meinem therapeuten abhängig machen.
a) er ist geografisch erreichbar
b) hier nimmt praktisch niemand mehr patienten an
c) ich leben von der invalidenversicherung und diese wird regelmässig überprüft. da aber auch in der schweiz psyichische erkrankungen nur als scheinkranke und arbeitsfaule betrachtet werden, habe ich nur eine minime chance, dass die versicherung vielleicht nochmal für ein jahr verlängert wird, wenn mein therapeut ganz und gar hinter mir steht und einen diesbezüglichen bericht abfasst. selbst dann ist es noch ein würfelspiel.
d) ich weiss nicht, ob ich all das, was ich erarbeitet habe, nochmals jemandem erzählen kann. es ist soviel und geht so tief, dass mir dafür die kraft fehlt.
e) er verschreibt mir die medis.

so, ich glaube, das war jetzt das wichtigste. ich wäre froh, wenn ihr versuchen könntet, möglichst neutral zu bewerten und zu raten, was ich nun mit meinem therapeuten machen soll. ich weiss echt nicht mehr weiter?

vielen dank fürs lesen und einen lieben gruss

saorsa

04.08.2008 13:34 • 07.08.2008 #1


14 Antworten ↓


S
muss noch nachtragen, dass ich mir versicherungstechnisch keinen psychologen leisten kann. hier in der schweiz werden nur dr. med. (also psychiater) zu 90 % von der kasse übernommen. dies leider auch nur für einen gewissen zeitraum. das letzte, was meine krankenkasse verlauten liess, sind max. alle 14 tage eine sitzung, obwohl mir die invalidenversicherung eine therapie-pflicht auferlegt hat.

04.08.2008 13:39 • #2


A


Was soll ich mit meinem therapeuten machen?

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P
Das ist ja hammerhart und ich unmittelbar vor ähnlichen Folgen. Ich kann nur glauben, hoffen, dass ein anderes Medikament für dich, ein hilfreiches sein kann. Habt ihr schon mehreres ausprobiert?
Ich habe mich intensiv bemüht, habe recherchiert und noch mehr gelesen und stolperte über Trivilor ,ein SNIR, eine Chance, um sich theraspierbar zu bekommen. Sogar Valium kann kurzfirstig unterstützen. ( Ja, erschlagt mich!)
Dein Thera hat offensichtlich echt aufgegeben
und beschränkt sich auf Rezepte, nicht schön !
Hier in Hamburg gibt es Therapeuten die man fragen kann, ob sie Hausbesuche machen. / Allerdings sehr sehr selten) Ansonsten wissen Kliniken oft Bescheid oder auch deine Krankenkasse, denn aus Kostengründen versucht man - wenn möglich- von einem Klinikaufenthalt abzusehen und die Therapie ambulant durch zu ziehen. ( Da bin ich gerade bei das in den Angriff zu nehmen)
Ich drück dir ganz feste die Daumen!
Iris

04.08.2008 13:45 • #3


S
das problem ist, dass ich vom magen her praktisch keine medikamente vertrage. es war schon ewig langes ausprobieren, bis ich eines gefunden hatte, was bei der depri endlich anschlägt.

ich bin echt einfach zu feige, das nochmal durchzmachen.

theoretisch würde mein arzt ja auch hausbesuche machen, aber praktisch hat er mir ja erklärt, dass das gar keinen nutzen hat, so wie ich mich verhalte.

ja, ich denke auch, er hat aufgegeben - das einzige, was er mir noch vorzuschlagen hatte, war ein stationärer aufenthalt. der kommt für mich aber schlichtweg nicht in frage. ich würde dort durchdrehen, weil ich die leute um mich herum in angstsituationen einfach nicht ertragen könnte.

ich bin völlig ratlos, ob ich mich noch mal an ihn wenden soll, und ob ich ihm wieder vertrauen könnte. irgendwie fühle ich mich im stich gelassen, obwohl ich seine perspektive durchaus verstehe...

bei meiner krankenkasse wage ich es gar nicht anzufragen. man soll schlafende hunde nicht wecken, denn es könnte sein, dass die therapie nicht mehr gezahlt wird.

aber alleine strampel ich doch nur blödsinnig vor mich hin. sorry, ich könnte echt gerade wieder losheulen .

04.08.2008 13:58 • #4


E
Hallo Saorsa,
deine Geschichte ist ja wirklich hart. Darüber, dass du z.Zt. Medikamente zum einschlafen nimmst, würde ich mir im Moment keine Gedanken machen. Wir wissen alle, dass dies nicht gut ist, aber manchmal braucht man, um überhaupt halbwegs auf Normalstand zu kommen, chemische Hilfe. Hast du auch Medikamente für den Tag, oder verträgst du diese nicht? Hast mal pflanzliche Mittel aus der Apotheke probiert?
Ich nehme im Moment Neurexan, ist in Deutschland rezeptfrei erhältlich und ein homoöpatisches Mittel.

Tja und das große Problem Therapeut. Hast du einen Hausarzt, der auch eine psychologische Ausbildung hat, dem du von deinen Problemen erzählen kannst? Eigentlich müßte dein Therapeut verstehen, dass Angstpatienten jeglicher Art schon Angstanfälle bei dem Gedanken haben, einen Termin zu haben.

Wenn ich von mir ausgehe, ich würde eine stationäre Therapie anstreben bzw. sogar die Krankenkasse um Hilfe fragen.
Hast du jemand in deinem Freundes- bzw. Familienkreis, der dir hilft?

Liebe Grüße
engelchen106

04.08.2008 14:17 • #5


J
hallo saorsa,

es ist echt schwirig mit der versicherung bei dir. möchtest du doch nicht den 14 tätigen besuch bei einem therapeut in anspruch nehmen? profesionelle hilfe brauchst du auf jeden fall. ansonsten kannst dann zu hause noch selber was dafür tun. hast schon das buch von Dr. Doris Wolf/ Dr. Merkle gefüle verstehen, probleme bewältigen in der hand gehabt. ich kann es nur empfehlen. es gibt aber auch viele ander bücher die schon hier in forum empfohlen würden... kannst noch nachfragen...
neben dem buch gehe ich zu eine therapie. am anfang jede woche und dann jede 14 tage. zur zeit habe ich pause bis oktober weil es mir gerade super geht. ich habe aber trotzdem die private tel.nr. von meiner psychologin wenn was wäre...
nur mit den medikamenten kann es auf dauer nicht lange gut gehen...
dein arzt oder therapeut macht sich echt einfach...
ich denke das die stationäre aufenthalt gerade richtig für dich wäre da du dich den ängsten stellst. vielleicht hast du die möglichkeit am anfang etwas distanst von den anderen nehmen und langsam sich die gruppe anschließen....? frag doch nach was es da für möglichkeiten wären...

viel kraft und liebe grüsse jes_s

04.08.2008 14:36 • #6


N
Zitat von Saorsa:
ir noch vorzuschlagen hatte, war ein stationärer aufenthalt. der kommt für mich aber schlichtweg nicht in frage. ich würde dort durchdrehen, weil ich die leute um mich herum in angstsituationen einfach nicht ertragen kön


er alleine strampel ich doch nur blödsinnig vor mich hin.



die erkenntnis, das es allein nicht geht, ist doch schonmal die halbe therapie: du lässt dich (eventuell) darauf ein.
vielleicht solltest du tatsächlich doch noch mal über stationäre therapie nachdenken, den blinddarm lässt du dir doch bestimmt auch nicht ambulant entfernen. festhalten kann dich da niemand, du kannst jederzeit gehen.
vielleicht hilft aber auch schon ein telefonat mit jemandem aus der vt-scene :

http://www.sgvt-sstcc.ch/de/suche-adres ... index.html

p.s. hilft der neue name ? du wirst hier auf diesem board niemanden finden, der nicht ausreichend bis viel zu viel eigene schwäche, mutlosigkeit und zweifel an der eigenen mentalen einstellung durchlebt(hat)
Zitat von lea-ina:
ich mir im moment hier absolut fehlt am platz vorkommen, weil ich nicht eure stärke, eure mentale einstellung und euren mut an den tag lege, werde ich mich hier für ein weilchen verabschieden. ich h

04.08.2008 14:58 • #7


Lysira
Hallo Saorsa,

Du willst ehrliche Meinungen. Okay, ich versuche es mal.
Du hast eigentlich schon alles gemacht, was man nur machen kann. Kennst Dich in der Theorie perfekt aus, hast wahrscheinlich schon tausende von Büchern zum Thema gelesen, eine Theraphie gemacht und es hier auf eigene Faus versucht. Erfolge hattest Du dabei durchaus, wie man hier ja lesen kann im Forum. Aber im Vergleich zu dem, was Du tagtäglich durchmachst, erscheinen Dir diese Erfolge wahrscheinlich als sehr geringfügig.

Den Therapheuten würde ich vergessen. Er ist offenbar nicht gewillt oder in der Lage Dir weiterhin zu helfen. Was meint er mit Deinem Verhalten? Das Du aufgrund Deiner Angst nicht mehr in der Lage bist, die Termine einzuhalten? Das müsste er doch verstehen, oder? Das er auf Deine Anrufe nie reagiert spricht doch auch Bände.

Ich denke, Du hast nur noch eine Wahl. Den stationären Aufenthalt. Dort wirst Du wahrscheinlich auch einen Entzug machen können. Vermute ich, denn ich denke, es ist wichtig, dass Du von den Medikamenten runterkommst.
Sicher ist es manchmal unumgänglich welche zu nehmen, wenn es gar nicht mehr geht. Aber dauerhaft halte ich für sehr bedenklich.

Sicher hast Du Angst vor der Klinik. All die Menschen und Du mittendrin. Aber ich denke trotzdem, es ist Deine Chance, doch noch wieder ein normales Leben führen zu können. Vielleicht die einzige momentan.
In der Klinik sind Leute, die Dir bei Deiner Angst sofort helfen. Auch wenn Du aufgrund der Menschen dort Panik hast, so sind sie ja genau darauf spezialisiert.
Bitte überdenke das noch einmal.

Es wird Dir nichts bringen, den Therapeuten nochmal anzurufen und auch nicht, monatelang auf einen Termin bei einem anderen Therapeuten zu warten.

Alleine kommst Du aus dem Teufelskreis nicht mehr raus.
Die IV spielt auch eine grosse Rolle.

Welche Alternativen hast Du also?

Entweder so weiter wie jetzt und Du zerstörst obendrein Deine Gesundheit mit den Medis, oder ein Aufenthalt in der Klinik. Dort musst Du Dich noch einmal heftig mit Deiner Angst konfrontieren, aber auf Sicht wird es Dir besser gehen und Du kannst danach ein neues Leben anfangen.

Sei mir nicht böse, aber wenn es mir so schlecht gehen würde wie Dir, dann würde ich nicht lange überlegen.
So viele Einschränkungen habe ich nicht durch meine Angst, aber bei Dir bestimmt es das ganze Leben. Was für ein Leben ist das?

Ich find es so traurig, dass ein Mensch wie Du so tief in diesem Kram gefangen ist. Du hast hier im Forum immer auch ein Ohr für alle anderen und steht allen mit Rat zur Seite. Ich finde, Du hast es verdient, ein schönes Leben zu haben und deshalb bekommst Du von mir jetzt einen virtuellen A.... tritt.

Geh in eine Klinik. Für Dich, für Dein Leben!

Viel Kraft Dir
Lysira

04.08.2008 14:59 • #8


S
ich danke euch allen bestens für eure meinungen.

ihr habt mir viel zum nachdenken gegeben und das werde ich jetzt machen. ich kann das mit der klinik zwar nicht versprechen, denn ich war immer felsenfest davon überzeugt, es auch ohne zu schaffen, aber vielleicht habt ihr wirklich recht... ich werde mich diesbezüglich bei der kasse und den möglichen kliniken mal schlau machen.

liebe grüsse

leaina

04.08.2008 15:38 • #9


P
Bei dem Wort Klinik werden wahrscheinlich alle Klappen fallen und ich kann es verstehen.
Zumal ich nicht daran glaube, dass sofort jemand da wäre, wenn man Hilfe braucht , denn: Die Fachleute wissen ja: Es ist nichts Schlimmes ( würg )
Mich hat man die 1 Woche kaum beachtet, da ging alles seinen Gang, immerhin ist man weiss Gott nicht die Einzige. Das ist so hart!
Obwohl ich auch schon an dem Punkt war wo ich sagte: Nun hab ich keine Chance mehr, Strick oder Klinik.
Es gibt doch ein Präparat das man bei einem empfindlichen Magen einnehmen kann, BEVOR man das eigendliche Medikament nimmt* grübel
So eine Art, Schutzmantel. Ginge das vielleicht?
Ein Hauch Hoffnung, eine Brise Zuversicht würde dir schon so viel weiterhelfen!. Vielleicht wollte dich dein Therapeut auch nur zwingen die notwendigen Schritte einzuleiten?
Ich weiss es nicht, ich weiss nur, dass es grausam so ist.
Ganz liebe Grüße
Iris

04.08.2008 15:45 • #10


S
ich habe mich jetzt mal über mögliche kliniken und ihre konditionen schlau gemacht. das ist to much! ich kann jetzt nicht detailliert beschreiben, was ich nur schon bei der idee empfinde, denn das würde sich seltsam kindisch anhören.

zudem habe ich haustiere, die ich nur ungern so lange weggeben würde - und an denen ich von herzen hänge.

ich bin jetzt allerdings über ein angebot für eine halbtages-klinik gestossen. das wäre immer noch ein riesen schritt für mich, zumal es mir ganz anders wird, wenn ich von gruppentherapien und solchen sachen lese, aber wohl eher machbar. zuerst muss ich mich aber soweit kriegen, dort überhaupt hinzukommen. täglich...

nun iris - ich dachte bei der depri auch - strick oder klinik... ich habe es ohne das eine oder das andere geschafft, obwohl ich soweit unten war, wie man es nur sein kann. es geht also immer irgendwie. mit der angst habe ich den dreh einfach noch nicht raus... und darum hätte ich gerne hilfe. aber hilfe, die bei mir nicht gleich den wunsch auslöst, vorher aus dem fenster zu springen.

04.08.2008 16:55 • #11


Lysira
Prima Saorsa,

eine Tagesklinik wäre doch auch eine gute Alternative.
das Du dabei fiese Gedanken hast ist doch klar.
Aber sieh es mal so:

Tagesklinik = Hoffnung
alles laufen lassen = Stillstand und kein Ende in Sicht

Nicht heute und nicht morgen, da stimme ich Iris zu, aber als Möglichkeit im Hinterkopf.

Eine Freundin von mir ist in die Tagesklinik gegangen. Sie wollte nicht, hatte Angst vor dem, was auf sie zukommt. Die ersten Tage war sie völlig verzweifelt und dachte nur an Flucht.
Nach ein paar Wochen ist sie freiwillig auf Station gegangen, weil sie gemerkt hat, dass es ihr dort sehr viel besser geht, als zuhause.
Jetzt steht sie kurz vor der Entlassung.
Sie will nicht nach Hause zurück. Sie würde am Liebsten noch dort bleiben.

Ich denke, jeder macht unterschiedliche Erfahrungen. Aber es gibt auch viele positive Berichte und ich finde, jeder sollte die Erfahrung für sich selbst machen.

Alles Liebe
Lysira

04.08.2008 18:00 • #12


S
Zitat:
alles laufen lassen = Stillstand und kein Ende in Sicht


nö, das will ich auf keinem fall. ich arbeite ja auch an meiner angst, aber das gefühl, vielleicht mehr falsch als richtig zu machen, hält mich irgendwie im griff.

und obwohl hier alle sehr viel verständnis, ratschläge und erfahrungen haben, kann ich ja auch auf dauer nicht erwarten, dass sie einen therapie-ersatz bieten. ich habe so schon das unangenehme gefühl, hier einige zu viel in anspruch zu nehmen.

04.08.2008 18:05 • #13


P
Ich fühle mich mit deiner Befürchtung NICHT angsprochen

04.08.2008 18:07 • #14


C
Hi Saorsa,

ich melde mich zwar ein wenig spät auf Deinen Thread, aber Du weißt ja, ich tippe sehr langsam.....

Vieles ist schon gesagt worden, und vieles weißt Du selber.
Du hast aus eigener Anstrengung schon einige Erfolge für Dich erreicht. Leider hattest Du das Pech, das Du außer Deiner eigenen Problembewältigung auch noch die Inkompetenz Deines Artztes mit ausgleichen mußtest. Ohne diese Schwachstelle wären Deine Anstrengungen bestimmt schon von größerem Erfolg gewesen. Ich meine damit, daß die zu erwartende, aber ausbleibende Hilfe auch Rückschläge oder Resignation verursacht hat.

Ich möchte Dir hier nur ein zusätzliches Argument aufzeigen, mit dem Du dann bei Deiner Entscheidung für oder gegen Klinik arbeiten kannst. Ich verstehe Deine Gefühle in Bezug auf Klinik auch recht gut, wie Du ja weißt. Aber in Deinem Fall hätte eine Klinik aus meiner Sicht noch zwei weitere Vorteile.

Erstens könnte man davon ausgehen, das Du keine weiteren Entäuschungen bezüglich wieso hilft mir mein Artzt jetzt , wo ich hilfe brauche, nicht noch zusätzlich bewältigen müßtest

Zweitens denke ich, das gerade bei Dir, Jemand der selbst unter den wiedrigsten Umständen immer Versucht hat seine Probleme zu bewältigen, jede wirklich kompetente Hilfe auf sehr fruchtbaren Boden fallen würde. Dann könntest Du endlich Dir Deine eigenen Erfolge zu Nutze machen und weiter darauf aufbauen.

Aber ich denke auch wie die anderen hier, das es wichtig ist, erst dann diesen Schritt zu machen, wenn man es innerlich akzeptiert hat und den festen Wunsch hat, es auf jeden Fall durchzuziehen. Das Risiko am Anfang zu stranden wäre sonst zu groß.

( deswegen schiebe ich auch meinen dritten Clinch mit Therapie noch auf, um sicher zu gehen das es diesmal besser klappt )

Viele liebe Grüße

Chris

07.08.2008 12:38 • #15


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