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A
Hallo Zusammen,
ich hoffe es geht euch allen gut.
Ich melde mich mit einem Thema weil ich wirklich nicht mehr weiter weiß. Wie bereits erwähnt leide ich an einer Zwangs und Angststörung ( was ja beides eigentlich das gleiche ist). Leider stecke ich seid ungefähr einem Monat in einer Phase in der es mir wirklich nicht gut geht. Ich habe im August eine Ausbildung angefangen und hatte letztens Monat das erste mal Berufsschule. Ungefähr eine Woche vor Weihnachten fing diese Phase an. Ich habe ganz schreckliche Angstzustände, meine Therapeutin hat mich also ein paar Tage aus der Schule genommen weil sie es für besser hielt das ich mir Zeit für mich nehmen soll da es mit meiner Trauer zusammenhängt. Sie meinte das ich die letzten 5-6 Jahre nur gekämpft habe mit Verlusten und alles verdrängt habe um meinen Abschluss und Abi zu schaffen. Jetzt möchte meine Psyche mal alles rauslassen weil es zu viel wurde ich habe quasi nur funktioniert und nicht an mich gedacht. Sie hat mir nach dem Abi auch empfohlen eine Pause einzulegen und erstmal nur Minijobs zu machen damit ich mich mal um meine Gesundheit kümmern kann. Da ich aber ein Mensch bin der darauf achtet was andere vielleicht erwarten und um mich auch besser zu fühlen habe ich das nicht gemacht. Ich hatte jetzt Urlaub und habe gemerkt das ich zwar noch meine Angstzustände hatte aber mir ging es besser, ich konnte mich auf mich konzentrieren ohne mir Druck zu machen ich müsste alles schaffen also Ausbildung Alltag und meine Gesundheit. Nachts konnte ich besser schlafen da ich wusste wenn ich jetzt noch etwas unternehme um 1 Uhr um mich abzulenken es morgen früh kein Problem sein wird da ich ja nichts leisten muss und schauen kann was ich tue was mir gut tut. Morgen fängt der ganze Stress wieder an und meine Panikzustände verschlimmern sich dieser Druck kommt wieder hoch, ich weiß mir darf es nicht schlecht gehen ich muss 5 Tage die Woche alles verdrängen und leisten.
Daher meine Frage und das passt normalerweise nicht zu mir da ich sehr ehrgeizig bin aber ich merke ich möchte gesund werden und ich schaffe nicht mehr alles auf einmal, gibt es etwas wie die Ausbildung pausieren? Bzw hatte jemand mal die ähnliche Erfahrung und was hast du gemacht? Ihr wärt mir da echt eine Hilfe, denn ich möchte meine Ausbildung nicht abbrechen ich bin bei einem wirklich guten Arbeitgeber aber ich möchte auch endlich wieder gesund sein und auch wieder die Kraft haben im Alltag mitzumachen.
Zudem muss ich noch sagen das meine psychische Belastung auch körperlich auswirkt, ich war vor 2 Wochen im Krankenhaus da ich extreme Schmerzen hatte die aber keinen organischen Auslöser hatten, meine Therapeutin meinte es kam von der Psyche, Schwindel, Magen Probleme und Kopfschmerzen kommen auch noch dazu.
Bleibt gesund:)

09.01.2022 21:42 • 12.01.2022 #1


18 Antworten ↓


S
Eine Ausbildungspause oder Unterbrechung gibt es im wörtlichen Sinne zwar nicht, aber du kannst dich selbstverständlich krankschreiben lassen und so erst einmal aussetzen, denn wenn du krankgeschrieben bist, bist du krankgeschrieben. Es ist auch vollkommen richtig wenn du dich erst einmal um deine Gesundheit kümmerst.

Mir fällt da ein, Du könntest fragen, ob Du nicht Sommer wieder mit dem ersten Jahr anfängst, die stellen doch bestimmt im Aug/Sept. wieder Azubis ein?

Du solltest nicht denken, was die anderen erwarten; wenn jemand wüsste, wie es Dir wirklich geht, würde keiner etwas erwarten”.

Gesundheit steht an erster Stelle, das wird Dir auch Dein Ausbilder sagen. Evtl. auch ein vertrauliches Gespräch suchen und gemeinsam nach Lösungen suchen; Du wirst nicht die Erste sein, die langfristig krank ist.

09.01.2022 22:21 • #2


A


Was soll ich machen oder wie soll ich vorgehen?

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@portugal vielen lieben Dank für deine Antwort. Bei Krankschreiben geht es schon mit dem schlechten Gewissen bei mir los ich war in letzter Zeit oft krankgeschrieben eben wegen der Psyche oder weil es sich körperlich sichtbar gemacht hat. Das macht mir innerlich viel Druck, leider traue ich mich da auch nicht mit meinem Vorgesetzten zu reden.

09.01.2022 22:30 • #3


A
@portugal vor allem macht es mir Druck das ich erst ein paar Monate da bin und schon so ausfalle, die wollen mich bestimmt nicht mehr haben wenn es so weiter geht

09.01.2022 22:31 • #4


S
Das Leben stellt uns oft Aufgaben, die wir nicht beeinflussen können. Das wird Dir immer wieder mal passieren.

Du musst mit dieser Krankheit lernen, auf Dich zu achten und die Reissleine früher ziehen.

Und auch auf Deine Therapeutin hören, sie spricht von Ruhe, Du suchst Dir einen Minijob.

Also, geh morgen zu Deinem Ausbilder und sprich mit ihm.

09.01.2022 22:40 • #5


Gaulin
@Alina2245
Zitat von Alina2245:
gibt es etwas wie die Ausbildung pausieren?

Welches Ausbildungsjahr bist du?
Du kannst letztendlich nur dort nachfragen, ob es möglich ist 1 Ausbildungsjahr zu pausieren. Ich dächte, ich hätte davon schon mal gehört. Ist es eine betriebliche Ausbildung? Ums Fragen und Reden wirst du früher oder später nicht rundrum kommen. Aber das ist meist schon der bessere Weg. Dauerkrank geht in der Ausbildung auch nicht ohne Weiteres. Das hat auch mit der Prüfungszulassung zu tun. Aber bevor ich falsche Infos gebe, erkundige dich am besten vor Ort. Es muss letztendlich auch nicht überall gleich sein.

09.01.2022 22:54 • #6


S
sie hat im Aug. angefangen (1. Ausbildungsjahr)

09.01.2022 22:56 • x 1 #7


Gaulin
Zitat von portugal:
sie hat im Aug. angefangen (1. Ausbildungsjahr)

Oh danke, das habe ich überlesen.

09.01.2022 23:02 • #8


A
@portugal ich bin leider noch 3 Wochen in der Schule und jetzt auch noch in der Klausurphase. Das ist leider nicht so einfach

09.01.2022 23:58 • #9


A
@Gaulin ja es ist eine betriebliche Ausbildung, ich traue mich nur nicht das ganze anzusprechen. was ist wenn die mich nicht mehr wollen?

09.01.2022 23:59 • x 1 #10


Gaulin
@Alina2245 ja das ist sicher ein Risiko. Aber was willst du auf Dauer sonst machen? Außer die Ausbildung eventuell beenden und zu einem späteren Zeitpunkt nachholen. Es ist doch so oder so ein Risiko. Ich denke, Gesundheit geht erstmal vor.

10.01.2022 00:01 • #11


A
@Gaulin ja ich möchte nicht mehr so leiden, allerdings möchte ich auch nicht alles aufgeben. Aber ich habe jetzt in meinem Urlaub gemerkt das ich ruhiger war ich wusste es ist in Moment nicht so das ich mich jetzt auf 1000 Sachen konzentrieren muss und jetzt verfalle ich wieder in Panikattacken und ich denke es wird nie besser werden das hatte ich jetzt die ganze Zeit nicht. Ich weiß nicht was ich machen soll

10.01.2022 00:03 • x 1 #12


S
Zitat von Alina2245:
Ich weiß nicht was ich machen soll


''Wer nicht will, findet Gruende, wer will, findet Wege''.[/b]

Das gilt auch fuer Deinen Betrieb.

10.01.2022 00:34 • #13


piero
@Alina2245
Das aller wichtigste ist, dass deine oberste Priorität du selbst bist.
Denk mal lieber daran dass du deine Ziele nur erreichen kannst wenn es dir gesundheitlich auch wirklich gut geht.

Eine Pause ist kein Weltuntergang und wenn diese bedeutet, dass dein Zustand sich bessert und du voll konzentriert zurück zu deinen Zielen kommen kannst dann bist du einen riesen Schritt näher daran diese auch zu erreichen.

10.01.2022 01:06 • x 2 #14


zukunft-2021
Gesundheit geht auf jeden Fall vor. Du kannst die Ausbildung sicher nachholen, oder später neu beginnen

10.01.2022 07:45 • x 1 #15


Flame
Das Problem ist,man gesteht sich selbst nichts zu.
Hauptsache funktionieren und Leistung abliefern,darauf wird man in einer Leistungsgesellschaft getrimmt.

Vor allem macht es uns Angst,wenn wir nicht so können,wie wir wollen.
Stichwort Kontrollverlust,das ist das Schlimmste,was uns passieren kann.
Und dabei ist da in Wahrheit gar nichts schlimmes dran,die Welt dreht sich trotzdem weiter und wir verhungern und verdursten nicht und werden auch nicht obdachlos.

Aber das Gedankenkarrussell geht los und wir malen uns aus,was alles passieren könnte im negativen Sinne und darin sind wir sehr einfallsreich.

Das Gehirn ist auf Problemlösung gepolt und deswegen verbeisst es sich auch gerne in Negativgedanken und das treibt das Angstkarrussell immer weiter an.
Und wir beginnen uns langsam aber sicher immer mehr als Versager zu fühlen.

Therapie ist gut aber es nützt alles nix,wenn man nicht auch auf die Therapeutin hört und sie und Du wissen ziemlich genau,dass aktuell erstmal Druck raus muss.

Der wichtigste Schritt: (wurde hier schon geschrieben): DIR und Deiner Gesundung absolute Priorität einräumen.
Deine Seele/Psyche spürt genau,wo die grade noch bei Dir liegt nämlich im Duchhaltemodus.
Die Seele lässt sich nicht hinhalten oder veräppeln....

Die Gedanken,die Dich dazu antreiben,immer weiter funktionieren zu wollen/müssen sind nicht DU.
Das sind Gedanken und die kann man überprüfen und korrigieren und das versucht Deine Therapeutin glaub ich grade auch mit Dir.

Du kannst natürlich so weiter machen wie bisher,und vielleicht funktioniert es sogar noch eine Weile ,es ist aber unwahrscheinlich,dass es Dich zum Ziel führt.

Die Seele/Psyche meldet immer wieder ihre Bedürfnisse an und das absolut zu Recht.
Das ist im Prinzip ein ganz gesunder Mechanismus,nur wenn man immer weghört bei den Signalen,die reinkommen (Panik/Unruhe/Angst),werden sie stärker denn die Psyche versucht,sich Gehör zu verschaffen und muss notgedrungen immer deutlicher werden.

Das also ist die Erkenntnis,dass Deine Angst Dir nichts will.
Die will Die nur sagen: tu Dir was Gutes,kümmere Dich um Dich selbst.
Man nennt das Selbstfürsorge und wenn man die zu lange vernachlässigt,passiert eben das,was Du gerade erlebst.

Wer ausser Dir selbst macht Dir Druck bezüglich der Ausbildung?
Vielleicht sogar noch die Stimmen der Eltern in Deinem Kopf,die Dir sagen; mach was aus Dir?
Und die Eltern,die Du nicht enttäuschen möchtest nach allem,was sie für Dich getan haben?

Bei mir zumindest haben solche Gedanken eine Rolle gespielt.
Wie reagieren die Menschen,die Dir wichtg sind darauf,dass momentan alles nicht ganz reibungslos abläuft?

Mir ging es damals in der Ausbildung im dritten Lehrjahr auch sehr schlecht.
Ich habe dann den Mut gefasst und mit meinem Arbeitgeber gesprochen,denn ich musste in eine psychosomatische Klinik.
War leider schon an dem Punkt,an dem nix mehr ging,nachdem ich natürlich auch versucht hatte,durchzuhalten.

Deswegen zieh die Reissleine,je eher desto besser.
Oder Du kämpfst weiter bis Du komplett runter bist.
Aktuell hast Du noch die Wahl und das ist Dein Vorteil!

Mein damaliger Arbeitgeber war sehr verständnisvoll und hat meine Stelle auch nicht neu besetzt,das hatte er mir versprochen.
Da war ich sehr erleichtert und dankbar.

Und wenn Dein Arbeitgeber sich deswegen von Dir distanzieren sollte,ist es so.
Das ist nicht das Ende der Welt.
Das Leben bietet immer neue Chancen,wir bekommen zum Glück nicht nur eine sondern immer wieder neue.

Du hast jetzt die grosse Chance,Dich endlich einmal um Dich selbst zu kümmern.
Nutze sie.

10.01.2022 09:38 • x 3 #16


S
@Alina2245 wie geht es Dir?

12.01.2022 20:16 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

A
@Flame vielen lieben Dank für deine ermutigen Worte. Ich habe mich jetzt einer Lehrerin in der Schule anvertraut. Meine Therapeutin meinte das ich momentan nicht ganz rausgenommen werden soll damit ich nicht noch tiefer falle. Sie hat vorgeschlagen ob man es so regeln könnte das ich in Moment nur 4-6 Stunden arbeiten gehe. Morgen spreche ich nochmal mit meiner Lehrerin und dann schauen wir weiter.

12.01.2022 20:36 • x 1 #18


A
@portugal vielen Lieben Dank für die Nachfrage. Leider nicht so gut meine Ängste und Panik sind zu stark momentan ich komme nicht damit klar.

12.01.2022 20:36 • #19


A


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