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Letzte Nacht im Bett: hab mega geschwitzt, mein ganzer Körper hat geglüht, war knall heiß. Puls war sehr schnell. Nach lüften und etwas trinken, Wasser über Handgelenke ging es mir etwas besser. Puls blieb noch etwas erhöht.
War das eine Panikattacke? Die können doch ganz unterschiedlich sein, oder?

08.08.2016 14:28 • 08.08.2016 x 1 #1


5 Antworten ↓


War da Panik dabei?

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War das eine Panikattacke?

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Hm also ich hatte schon Schiss, was das jetzt ist, aber so richtige lebensbedrohliche Panik glaub nicht...

Kann schon sein dass das eine Panikattacke war, vielleicht wirst du aber einfach nur krank und es ist was andres harmloses. Bei meinen ersten Panikattacken hatte ich ein ganz typisches Gefühl. Dieses nicht aus der Haut können, innere Unruhe.. und ich wusste genau was es ist (zum Glück) da ich es von Erzählungen meiner Schwester kannte. Jetzt habe ich solche typischen Attacken nicht mehr, aber Symptome und Angst die mich ständig begleiten.

Ich vermute mal, dass das keine Panikattacke war, allerdings ist der Stoffwechsel bei Angst ja auch durcheinander. Und Sorgen und Nöte bringen unserem körperhaushalt auch schnell aus dem Gleichgewicht.

Hast doch gut darauf reagiert.

Panikstörungen bedeuten immer das im Ablauf des Lebens (zeitlich Unbegrenzt) etwas geschehen sein muss, also zum Beispiel hatte jemand vor 8 Monaten einen Unfall aus dem er ein Psychotrauma zurück behalten hat, die Seele kann dieses Trauma nicht verarbeiten und der Körper schlägt Alarm mittels Panik. Es gib sehr viele Möglichkeiten und manche sind so unscheinbar das sie keinem auffallen. Anderes Beispiel, jemand verletzt einen anderen (bewusst / unbewusst) und das ganze liegt 20 Jahre zurück, irgendwann kommt der Verursacher in eine ähnliche Lage vom Ausgang und/oder vom Gefühl her. Das Unterbewusstsein registriert die damalige Verfehlung, viele Komponenten spielen nun ein, von Gewissensbisse über Mitleid und Schuldgefühle ist alles möglich. Der Körper reagiert darauf eventuell mit einer Panikstörung.

Es ist bei Panik und Angststörungen immer eine Therapie erforderlich, welche Art und Weise dass sein kann entscheidet der Psychotherapeut und Psychiater. Dafür muss aber der Patient den Therapeut als Bergführer verstehen, er muss ihm vertrauen, auch während der Therapie (Einzel/Gruppen/Verhaltens etc) ist Offenheit und die Wahrheit wichtig. Wer hier schummelt weil ihm etwas Peinlich berührt hat schlechte Karten. Unter Umständen wird bezüglich der schwerer eine stationäre Therapie über mehrere Wochen notwendig. Ich selber hatte so eine 1998 in der damaligen Kleeblattklinik Rastede. Therapienutzen bei Antritt war eine 14 tätige Besuchersperre, Kein Telefon/Handy, kein Alk. und kein Rauchen, kein Radio/Fernsehen/PC oder andere Medien. Wer sich nicht darauf einließ durfte wieder fahren. Der Patient muss und soll sich nur auf sich selber und seine Mitbewohner konzentrieren. In der früh um 06:00 aufstehen und treffen Meditation, danach um 06:30 bis 07:30 Waldlauf und Qi Gong etc., Duschen/Frühstück und ab 09:00 Gruppentherapie bis 12:00, Mittagessen bis 13:00 dann Pause bis 14:30, danach bis 18:00 andere frei wählbare Therapieformen, 18:00 Abendbrot und von 19:30 bis 21:00 Gesprächstherapie. Montag bis Samstag, der Sonntag frei. Ich war 8 Wochen da, andere bis 16 Wochen. Jederzeit Ärzte und Personal erreichbar. Von Beginn an keine Medikamente und wenn doch nur ganz kurz und unter strenger Kontrolle, nicht mal Baldrian! Ich habe mich als Patient damals verpflichtet nichts über die Patienten und deren Ablauf zur Therapie zu berichten und halte mich bis heute daran. Ich habe Formen erlernt und gefühlt die mir noch heute nach über 18 Jahren spürt, insofern man sie aufruft. Gesagt habe ich es schon einmal, diese Kur hat mir meine Probleme (schwerste Panikstörung) aufgezeigt und sie hat mir mein Leben gerettet!





Dr. Christina Wiesemann
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