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Ich hatte jetzt eine Woche Urlaub und viel erlebt. Dabei habe ich mich ganz oft in Situationen begeben, die mir eigentlich Angst machen. Seilbahn fahren, Sessellift etc. und das obwohl ich momentan viel innere Unruhe und auch einige Angstattacken hatte. Ich habe mich dabei natürlich nicht sehr wohl gefühlt und Angstsymptome verspürt, aber ich habe es durchgezogen und das sogar richtig gut. Nur als ich alleine wandern wollte, überkam mich Panik, als ich merkte, dass ich ganz allein im Wald war und dieser immer dichter wurde. Da musste ich umkehren. Ich habe auch actionreiche Dinge gemacht, wo man im Prinzip viel Adrenalin ausstößt. Das habe ich mit links gemacht. Aber diese Unruhe z. B. als wir einfach einen Stadtbummel machten oder was essen waren...Das machte mich viel mehr fertig als bewusst in eine Situation zu gehen, die mir Angst macht. Zum Glück hatte ich aber auch genügend normale Phasen.

Aber kennt ihr das?

28.05.2017 20:00 • 22.08.2025 #1


8 Antworten ↓


Hallo koenig,

ich kenne das sowas von. Diese furchtbare Unruhe ist ja das schlimmste , finde ich auch. Grad in so alltäglichen Situationen wenn man draußen einfach nur spaziert oder was essen will.
GANZ schlimm.
Hast du denn Vertrauen ins Leben und in dich?
Mir geht das leider total ab und deshalb kann ich mich dann auch nicht gut beruhigen ..
das verdorben mir dann auch echt oft alles.
Freue mich aber , wenn du auch gute Phasen hattest und du hast das wirklich toll gemacht , dass du dich bewusst Angst Machenden Situationen ausgesetzt hast. Sei stolz auf dich !

Viele Grüße !

A


Urlaub und Unruhe - kennt ihr das?

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Es fällt mir unheimlich dem schönen Leben, welches ich jetzt habe, zu trauen. Deswegen habe ich diese Unruhe und die PA. Da muss ich mich erstmal wieder rausschaufeln.

Ja das verstehe ich gut, geht mir genauso ...
es ist auch so anstrengend und mich verlässt manchmal der Mut.
Aber wir schaffen das , wir dürfen nur nicht aufgeben, uns nicht zu viel zumuten und auch mal mit uns zufrieden sein

Jetzt nach einer Woche Urlaub und unterwegs sein, setzt mein Fluchtreflex ein und ich würde gern nach Hause. Wir sind aber noch ein paar Tage unterwegs und ich freue mich auch darauf. Aber jetzt überwiegt die Nervosität. Das bekomme ich noch nicht so gut hin.

Dein Problem solltest du vielleicht in deiner Therapie ansprechen . Es kann ja jetzt alles sein .

Meine Therapie ist vorbei. Im Grunde hat es ja mit Urvertrauen und Sicherheiten zu tun.
Ich reise gern, verlasse dann aber auch meine Komfortzone.
Ich denke jetzt von Tag zu Tag.
Wenn ich meine Grenze erreiche, gehts nach Hause.
Irgendwann ist ja auch das Geld alle.

Huhu @koenig,

Welche Therapie hattest du eigentlich und wie viele Sitzungen? Welche Erkrankung hast du ,oder hattest du eigentlich? Naklar hat es was mit unserem Urvertrauen zu tun , die Sicherheit unser zu Hause zu verlassen . Es kommt auf die Stabilität an , wenn der Mensch psychisch stabil ist ,steckt er sowas locker weg , ist er jedoch angeschlagen ,dann kann es sehr unangenehm werden wenn die Komfortzone verlassen wird oder muss . Dann ist es ratsam sich nochmal ein Bedarfsgespräch bei der Therapeutin zu nehmen und seine seelische Gesundheit abklären zu lassen insbesondere bei psychischen Erkrankungen. LG

Zitat von koenig:
Es fällt mir unheimlich dem schönen Leben, welches ich jetzt habe, zu trauen. Deswegen habe ich diese Unruhe und die PA. Da muss ich mich erstmal wieder rausschaufeln

Das ist doch toll, dass du jetzt im Moment ein schönes Leben hast.

Ich würde dir folgende Dinge mit auf den Weg geben:

* Du kannst dem schönen Leben trauen. Du erlebst es persönlich. Jetzt in diesem Moment. Diese Unruhe und die Ängste sind uralte Instinkte, die dir helfen wollen. Leider drücken sie sich manchmal etwas grobschlächtig aus und raten dir manchmal zu Dingen, die bei uns schon 100e bis 1000e Jahre überholt sind.

* Unruhe als Teil von dem schönen Leben wahrnehmen. Du hast alle Zeit der Welt: Rede mit der Unruhe: Was will sie mir sagen?
Da die Unruhe ein sehr ursprüngliches Werkzeug ist, darfst du auch mit ursprünglichen Methoden reagieren:

* Fester Stand, Gefühl, dass du mit dir und deiner Umwelt verbunden bist, bewusst erleben und wahrnehmen (bodyscan nennt man das in meditationsübungen, ground your self wird in englischsprachigen Videos gesagt: werde gedanklich eins mit dem Untergrund und der Erde)
* Ruhig und tief ausatmen. Wenn du Unruhe verspürst: langsames, tiefes Ausatmen nimmt bildlich gesehen Druck von Herzen und hilft, dem Körper zu signalisieren: alles in Ordnung
* dann für dich selber realiseren: alles was du hier in deinem Urlaub erlebst -
Aktives Erlebnlsse, Adrenalin, schöne Eindrücke, schöne Momente,... kannst du auch in deinem Alltag erleben. Auch stressige Alltagssituationen, selbst objektiv gesehen starke Niederlagen kann man für sich selbst positiv konnotiert erleben (wie gehe ich mit mir um? wie gehe ich mit anderen um? gebe ich ruhig Bescheid, wenn ich eine Pause benötige? kann ich anderen Menschen bewusst so helfen, dass ich ihren Alltag erleichtere? schaffe ich es, so zu kommunizieren, dass andere mir gerne helfen? in der Mittagspause mal in die Sonne gehen... sind andere Menschen da, die mich in schlechten Situationen unterstützen? sorge ich dafür, dass ich diese nicht überlaste?...)

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Genieße den restlichen Urlaub, lade die Unruhe ein, als Teil von dir zu existieren, teile ihr aber mit, wenn sie es übertreibt, komme langsam und bewusst wieder im Alltag an und nehme das Lebensgefühl, dass du an schönen Tagen gewinnst mit in den Alltag. Du kannst dem schönen Leben trauen, weil Leben schön ist.





Dr. Christina Wiesemann
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