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3

M
Kennt das Jemand von Euch auch?

Angst-Gedanken vor Unruhe bzw. Nervosität?

Ich leide an diesem Problem seit 9 Monaten und bin ständig auf der Suche nach den Mechanismen die dahinter stecken. In der Hoffnung sie endlich komplett zu verstehen und für immer aushebeln zu können.


Dabei bin ich bisher auf folgede Mechanismen gestoßen:

Körperebene: komisches Gefühl – kribbeln – kältereizartig
Empfindungen: grundlose Unruhe
Gedanken: Angst davor, diese Unruhe nicht mehr los zu werden
Verhalten: hektisches auf und abrennen


Insgesamt ist es schon weniger schlimm als noch vor ca. 3 Monaten. Aber ich möchte es dennoch gerne vollständig loswerden.

16.03.2011 10:27 • 03.03.2019 #1


22 Antworten ↓


L
hast du deine expertenantwort schon gelesen ?

ich denke diesen weg solltest du einschlagen.........................

16.03.2011 10:35 • #2


A


Angst vor ständiger Unruhe/Nervosität (bzw chonische Unruhe)

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M
Von einer Klinik habe ich schon eine Absage erhalten.

Zurzeit mache ich eine ambulante Verhaltens-Therapie.



Wobei ich betreffend einer Klinik auch die Sorge hätte, dass ich dann der Unruhe noch mehr Beachtung schenken würde und dadurch noch stärker in diese krankhaften Denkweisen reinkomme.

16.03.2011 10:50 • #3


M
Wobei mir aufgefallen ist, dass ich mich immer dann besser fühle wenn ich denke, dass es mir eigentlich gut geht.

Wenn ich hingegen darüber nachdenke, wie es vorher war, bevor ich in diese Sache reingerutscht bin, geht es mir irgendwie schlechter, da ich dann glaube einen Fehler gemacht zu haben den ich nicht wieder gut machen kann.


Scheinbar muss ich es einfach nur schaffen diese pathogenen Denkmuster abzubauen. (wobei ich viel davon schon abgebaut habe)

16.03.2011 11:12 • #4


M
Auf Wikipedia steht, dass es möglich gegen Stress sensibilisiert, aber auch desensibilisiert werden kann:

http://de.wikipedia.org/wiki/Stress#Med ... he_Aspekte



Wie das sensibilisieren gegenüber Stress funktioniert weis ich leider nur zu gut (Stress, Stress, Stress und keine Erholungsphase)

Jetzt muss ich scheinbar nur herausfinden wie ich den Prozess umkehre (Desensibilisierung)

Dazu habe ich folgende Strategie:

- Abbau pathogener Denkweisen
- Desensibilisierung gegen unangenehme Körperempfindungen (z.B. durch heiß und kalt duschen)
- Stress rauslassen z.B. durch Sport, Heulen, Lachen usw. (Erholungsphasen in denen der Parasympathikus zum Zuge kommt)
- Achtsamkeit lernen

Ich glaube wenn ich an all diesen Punkten arbeite, werde ich das Problem auf jeden Fall immer besser in den Griff kriegen.

16.03.2011 11:26 • #5


Christina
Zitat von Mr.Froussard:
Von einer Klinik habe ich schon eine Absage erhalten.
Dann auf zur nächsten bzw. zu mehreren gleichzeitig... Ohne wird es kaum gehen, du schlägst dich mit kurzen Unterbrechungen seit 11 Jahren mit einer psychischen Störung rum.

Liebe Grüße
Christina

16.03.2011 11:30 • #6


M
Hallo Christina,

ganz so schlimm ist es zum Glück nicht.

Seit 11 Jahren habe ich mir eingeredet mich unkonzentriert zu fühlen.

Seit 2005 hatte ich Unruhezustände die ich 2008 wieder zu 100% losgeworden bin.

(bis dahin war alles leicht zu ertragen. Ich kam ohne Medikamente aus und konnte mein Leben normal führen)


Erst ab Mitte 2010 ging es mir wirklich schlecht. Wobei es seit Dezember 2010 langsam aber sicher wieder aufwärts geht.

Inzwischen bin ich dabei die Mechanismen dahinter immer besser zu verstehen und nach und nach abzubauen.

16.03.2011 11:37 • #7


Christina
Du redest es dir schön... Es war vor fünf (?) Jahren immerhin so schlimm, dass du dein Studium abgebrochen hast. Und dein jetziges Studium hast du unterbrochen, bist jetzt das zweite oder sogar schon dritte Semester nicht mehr dabei. Deine Desensibilisierungsversuche sind eine gute Sache, berühren aber die Ursachen nicht. Das wird nach so langer Zeit ohne Therapie nicht gehen. Ich glaube, du lenkst dich mit dem Beiwerk nur ab und vermeidest es, wirklich erfolgversprechende Schritte auch nur anzuleiern, geschweige denn durchzuziehen. Nun hast du ja gerade erst eine ambulante Therapie angefangen (mit m.M.n. zu großen Abständen, das sollte schon regelmäßig jede Woche sein bzw. werden), da dauert es eh noch, bis die greifen kann. Trotzdem - schadet ja nichts, sich parallel in diversen Kliniken anzumelden, die haben sowieso lange Wartezeiten. Und mangels Bedarf absagen kann man immer noch.

Wie wär's denn, wenn du dich mal über mehrere (!) psychosomatische Kliniken informieren und dich dort anmelden würdest? Bis es so weit ist, dass du tatsächlich aufgenommen wirst, kannst du die ambulante Therapie weitermachen und dich nach Belieben in eigenen Theorien ergehen. Falls sich dann alles in Wohlgefallen aufgelöst hat - wunderbar, dann freut sich ein anderer über den freien Klinikplatz. Falls nicht, hast du die Chance, innerhalb weniger Wochen so weit auf die Beine zu kommen, dass nicht noch ein Semester draufgeht.

Liebe Grüße
Christina


P.S.: Nochmal - was ist eigentlich aus der Schilddrüsensache geworden?

16.03.2011 12:30 • x 1 #8


O


Wenn man den Käse nun schon tatsächlich 11 Jahre mitmacht und alle Selbstexperimente schief gelaufen sind und auch ne ambulante Therapie weil zu selten, nicht geholfen hat-was sagt uns der gesunde Menschenverstand dann ?

Entweder bis zum Lebensende medis wie Benzos oder ne richtuig intensive Langzeitherapie.

Was haste denn noch zu verlieren ?

16.03.2011 12:48 • #9


L
ja weiter zur nächsten..........

du wirst dort lernen sich eben nicht zu sehr mit dir selbst zu beschäftigen ! du bist ja nicht der einzige dort mit diesem problem !

da gibt es soooooo viel was sie dir anbieten, da ist ja nicht nur basteln und stricken aufm programm.
da wird sport gemacht, auogenes training und andere entspannungsübungen, walken, reittherapie und und und.

mach es, du drehst dich nur im kreis und kommst nicht weiter !

16.03.2011 16:16 • x 1 #10


M

04.04.2011 12:49 • #11


Chili
Herzlich Willkommen Medina

das hört sich nach einer Depression an.
Ist auch kein Wunder, wenn soviel auf einmal zusammen kommt, fällt man erstmal in ein tiefes Loch.
Das löst natürlich auch Angst und Panik aus.
Hast du solche Krisen auch vorher schon gehabt?
Es ist schon mal sehr positiv, dass du dir professionelle Hilfe gesucht hast.
Du wirst hier merken, dass du mit deinem Problem nicht alleine bist.
Ich drücke dir die Daumen, dass du nicht so lange auf einen Therapieplatz warten musst.
Melde dich am besten bei mehreren Therapeuten an.

glg Chili

04.04.2011 18:52 • #12


L
Hallo Medina,

na, da kommt gerade alles auf einmal. Ich möchte Dir erst mal einen Tip geben: probiere mal die Progressive Muskelentspannung Jacobson aus. Entweder Du googlest danach oder ich kann Dir ein Kochrezept dafür geben. Das hilft mir und anderen immer ganz gut beim Entspannen und ich werde dann immer so schnell müd... Hoppla, jetzt wäre ich beinahe eingeschlafen

Viele Grüße!

Martin

04.04.2011 21:37 • #13


F
Hall Martin!

Ich habe gelesen das du die Progressive muskelentspannung empfiehlst. Mir wurde von Arzt und meiner Heilpraktikerin das empfohlen. Deshalb wollte ich dich fragen ob du mir auch das Kochrezept geben könntest. Danke


Liebe grüsse
Birgit

04.04.2011 22:49 • #14


M
Das ist jetzt die dritte Krise. Jede dieser Krisen hängt mit einem sehr schwierigen Lebensabschnitt zusammen.
2008 war die Erste. Damals sind zwei Drittel meiner Verwandten nacheinander weggestorben und ich war arbeitslos. Da bin ich das erste Mal in der psychiatrischen Ambulanz gelandet, die haben mich recht schnell wieder auf die Beine gebracht. Seitdem nehme ich die Tabletten, wobei ich mir Gedanken mache, ob das so gut ist, so lange Zeit Pillen einzuschmeißen.
2010 die Nächste wegen Mobbing. Da halfen dann auch die Tabletten nix mehr, wieder Psychiatrie, Ambulanz.
Und jetzt die Nächste. War so doof und habe in dem Mobbingladen wieder angefangen... War vorherzusehen.
Na ja, und diese andere, hässliche Geschichte, an der ich noch zu knabbern habe. Das möchte ich aber nicht weiterausführen.
Noch mehr Medikamente. Ich könnte schon einen Guide über Psychopharmaka schreiben.
Aber im Vergleich zu letzter Woche bin ich schon wieder das blühende Leben.

Habe jetzt vier Therapeuten am Start, die aber alle erst im Juni/ Juli/ August Termine frei haben, aber immerhin im Mai ein Vorgespräch.

@Martin: Das mit der progressiven Muskelentspannung habe ich in der Ambulanz erlernt, nur irgendwie fehlt mir die Muße, mich zu entspannen. Das bekomme ich nicht hin. Mein Kopf tickt und tickt und tickt. Schreib mir doch mal auf, wie du das machst, vielleicht kann ich meine Fehler dann ausmerzen.

Lg Medina und danke für eure Ratschläge!

05.04.2011 08:17 • #15


L
Hallo Medina und funny31,

also, wenn ich ein PMR-Seminar geben, dann entspanne ich mich erst einmal mit der Tiefenatmung und mache ein paar Gesangsübungen. Meine Stimme wird dann schön tief und angenehm.

Wenn alle Teilnehmer auf Socken/barfuß Platz genommen haben, gehe ich folgendermaßen vor:

Setz Dich ganz bequem hin, achte darauf, daß Deine Füße fest auf dem Boden stehen, spüre mit den Schenkeln und Deinem Po die Sitzfläche, mit Deinem Rücken die Lehne des Stuhls, schließe Deine Augen oder fixiere irgend einen Punkt. Schaue dabei nicht mich an. Atme tief ein und wieder aus. Achte auf Deinen Brustkorb, wie er sich hebt und senkt.

Mach' nun die rechte Hand zur Faust und mit dem nächsten Atemzug hälst Du die Spannung ganz fest (10 Sekunden). Jetzt öffnest Du die Hand wieder und entspannst sie. (30 Sekunden)...

Alles immer zweimal: Zuerst nur die eine Hand, dann Hand+Unterarm, dann Hand+Unterarm+Oberarm, dann Hand+Unterarm+Oberarm+Schulter zurück ziehen, dann Seitenwechsel.

Gesicht 1: Stirn runzeln und Augenbrauen hochziehen
Gesicht 2: Zunge gegen Gaumen, Nase rümpfen, Mundwinkel nach hinten ziehen
linker Nacken: Kopf nach rechts drehen, mit der Nase so nah wie möglich an die Schulter
rechter Nacken: Kopf nach links drehen, mit der Nase so nah wie möglich an die Schulter
hinterer Nacken: Kopf nach vorne, mit der Nase so nah wie möglich an die Brust
Brustmuskeln an- und entspannen
Bauchmuskeln an -und entspannen
Rückenmuskeln an- und entspannen

Rechter Fuß: Zehen anziehen, dann Zehen+Unterschenkel anspannen, dann Zehen+Unterschenkel+Oberschenkel
Linker Fuß: Zehen anziehen, dann Zehen+Unterschenkel anspannen, dann Zehen+Unterschenkel+Oberschenkel

Po-Muskeln anspannen.

Während der ganzen Zeit rede ich beruhigend auf meine Teilnehmer ein, daß sie der Entspannung nachspüren sollen, spüren, wie sich die Entspannung mehr und mehr in ihrem Körper ausbreitet und sie tiefer und tiefer entspannen.

Nach den Po-Muskeln lasse ich sie noch ein paar Minuten in dieser tiefen Entspannung, bevor sie langsam wieder den Boden unter den Füßen spüren sollen, die Sitzfläche mit Schenkel und Po spüren, die Lehne mit dem Rücken spüren und mit ihrer ganz eigenen Geschwindigkeit wieder ankommen und wenn sie wieder da sind, die Augen öffnen.

Das ist alles

Gruß

Martin (http://www.lebensfreude-ulm.de)

05.04.2011 18:44 • #16


M
Super, Dankeschön!

Unterscheidet sich doch ein bisschen von dem, was ich gelernt habe. Probier ich gleich mal aus.

Lg Medina

07.04.2011 10:31 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

S
hallo,
ich leide seit 29.11.2016 an einer fürchterlichen Unruhe, die lauter körperliche Beschwerden hervorruft wie Schwindel, Benommenheit, schlechtes Gehen, weiche Beine , Sehstörungen und anderes.
Bisher hat mir nichts geholfen, auch keine Medikamente , auch Benzodiazepine.
Bitte, wer helfen kann, wendet sich bitte an mich !
Lutz Dittmann

14.01.2017 10:00 • #18


ku17
Zitat von samstasiak:
hallo,
ich leide seit 29.11.2016 an einer fürchterlichen Unruhe, die lauter körperliche Beschwerden hervorruft wie Schwindel, Benommenheit, schlechtes Gehen, weiche Beine , Sehstörungen und anderes.
Bisher hat mir nichts geholfen, auch keine Medikamente , auch Benzodiazepine.
Bitte, wer helfen kann, wendet sich bitte an mich !
Lutz Dittmann


Hallo,
wie geht es dir heute? Ich habe es auch mit der Unruhe und keine Medis habwn bisget geholfen

11.05.2018 22:09 • x 1 #19


Maussi
Ja das kenne ich auch mein Neurologe hat mir albrazolan gegeben und meine Medikamente doxepin und rivotril Tropfen 3 und ich doxepin50mg es und100mg abends albrazolan 1halbe und morgens 1ganze abends habe aber gegen Mittag wie Entzug da ich immer morgens 10tropfen revotril hatte albrazolan ist neu aber 3tropfen rivotril zuwenig und ich nur noch mehr Unruhe habe wer kann mir dazu was sagen sagen maussi

08.07.2018 15:15 • #20


A


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Prof. Dr. Borwin Bandelow