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M
Ein Hallo an alle Betroffenen.
Ich lebe in Berlin und leide schon seit Jahren an Agoraphobie mit Panikattacken.
Psychotherapie nur zum Teil erfolgreich und wie das immer so ist, lt. Krankenkasse
Ist man nach einer bestimmten Anzahl von Therapiestunden „austherapiert“. D.h. sie wird nicht mehr bezahlt. Erst zwei Jahre später darf man wieder eine weitere Therapie machen, so man denn überhaupt einen passenden Therapeuten findet, der dann auch noch Zeit hat.

So schlottern wir weiter vor jedem Gang nach draußen.

Meine Einkäufe bestelle ich im Internet. Ins Restaurant gehe ich nicht mehr, keine Konzertbesuche, Kein Kaufhaus, kein Museum, kein Nichts. Der Wunsch nach einem Spaziergang an der frischen Luft ist zwar da, aber die Angst zu groß.
Ausgeschlossen aus der Gesellschaft, eingeschlossen in der Wohnung. Jedes Geräusch ist eins zu viel.

Die Folgen liegen klar auf der Hand: Vitamin-D-Mangel, Depressionen, soziale Phobie wegen mangelndem Selbstvertrauen, Freundesverlust, tiefe Grübeleien und Angst, Angst, Angst.

Inzwischen schaffe ich es zwar zu Terminen, aber nur noch mit meinen Notfalltabletten. Die machen abhängig. Nun also auch noch Sucht, Bewegungsmangel, Rückenprobleme und, und, und.

So schlittern wir unweigerlich immer tiefer in den Sumpf. Wo ist die Begleitung, wer kann helfen, warum ist das so, was kann ich denn tun, damit es mir besser geht?
Wie bitte soll ich denn zu einer Therapie gehen, wenn ich Angst davor habe draußen zu sein?

Diese und andere Probleme lassen sich nicht einfach aus der Welt schaffen. Man muss etwas dafür tun. Sich selbst und vor allem freiwillig nach draußen begeben. Nur wie?
Klar ist da mal ein Freund, Familienangehöriger, der mitgeht, aber mal ehrlich, wollen wir ihnen das zumuten? Verstehen sie uns überhaupt?

Und was, wenn draußen eben doch was passiert? Wissen sie, wie sich das anfühlt, was sie tun sollen, damit es besser wird?

Mein Neurologe hatte eine Idee.

Wir gründen eine Selbsthilfegruppe. Da stellt sich dann aber wieder die Frage: wie komme ich da hin? Ich habe doch Angst davor irgendwohin zu gehen.
Mit Shuttle-Service.

Die Betroffenen werden abgeholt und wir können Hand in Hand, Schritt für Schritt, nur unter uns, ganz in Ruhe versuchen, uns der Angst zu stellen. Wir könnten uns gegenseitig helfen dabei, eine Wiese oder einen Wald zu betreten. Vielleicht einen Kaffee zu trinken, uns austauschen, aufzumuntern. Ohne Zwang, kein zusätzlicher Druck dorthin zu gelangen.

Ich finde die Idee toll und will hier im Vorfeld einfach nur wissen, ob jemand in Berlin Interesse an so einer Gruppe hat und aus welchem Bezirk derjenige kommt. So ein Shuttleservice will organisiert werden und wie das im Einzelnen später ablaufen soll, ist noch nicht geklärt. Ob es Zuschüsse gibt, oder wir selbst etwas dazu beisteuern müssten ist auch noch unklar.

Meine Kosten, egal ob fürs Taxi oder die online Einkäufe, sind jedenfalls sowieso sehr hoch. Dann lieber einen kleinen Beitrag, sofern er denn überhaupt erforderlich ist. Vielleicht gibt es ja auch freiwillige, die uns fahren würden.
Das ist alles noch offen.
Wer also mitmachen würde – egal ob jung oder alt, Anfänger oder Fortgeschrittener, schickt mir hier einfach eine PN mit dem Bezirk in Berlin, der angefahren werden müsste (andere persönlich Daten muss derzeit niemand bekannt geben).

Es geht hier zunächst nur um die Planung.

Wann es losgeht ist auch noch unklar. Ich melde mich zu gegebener Zeit bei Euch zurück.
Willkommen sind natürlich auch Ideen, Wünsche oder was Euch sonst noch so einfällt zu dem Thema.
Ich sammle alles und führe dann mit meinem Neurologen ein entsprechendes Gespräch.

Und na klar habe ich Angst - auch vor diesem Schritt.

Liebe Grüße
Miss Panic

24.02.2015 15:28 • 16.04.2015 #1


34 Antworten ↓


alice01
Hey,

Ok, vergiss meinen Beitrag u deinem Vorstellungsthema
Sorry, aber ich komme vom andrren Ende aus Dtld.
Aber hey, für dein Problem mit dem rausgehen ist das Forum hier doch eine gute Alternative!

Vg
Alice

25.02.2015 21:49 • #2


A


Selbsthilfegruppe Berlin Agoraphobie-Betroffene

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M
Hihi, habe gerade auf den Beitrag hier verwiesen*kicher*.
Klar guck ich auch nach Informationen, aber meine Sitzerei am Computer macht die Situation eben nicht unbedingt besser.
Ich werde aber ganz sicher hier weiter stöbern. Noch ist ja bezüglich der SHG nichts spruchreif.

26.02.2015 13:00 • #3


M
Nachtrag:
ich kann ja mal berichten, wie es mir gestern ergangen ist.
Ich hatte einen wichtigen Termin und wusste, ich muss pünktlich sein, aufmerksam, gewappnet auf Fragen. Alles sehr aufregend für mich. In der Nacht davor habe ich schon geträumt, dass ich kein Taxi bekommen würde. Ich bin sehr früh aufgestanden, um mich mental darauf vorzubereiten, vernünftig anzuziehen, mein Notfallmittel zwecks Beruhigung für Taxi und dort rechtzeitig zu nehmen. Morgens dann schlotternd meinen Kaffee getrunken und auf die Wirkung gewartet. Taxi habe ich glücklicherweise bekommen. Auch die Fahrt war halbwegs zu ertragen und als ich dann im Gebäude war, fiel der Stress halbwegs von mir ab. Alles verlief bestens und ich bin wieder (auch mit dem Taxi) nach Hause gefahren. Leider bin ich noch nicht so weit, mit der Bahn oder dem Bus zu fahren oder gar die Tablette weg zu lassen.
Auch die Gedanken haben mir wieder einmal einen Streich gespielt. was aber wenn.... Immer der gleiche Mist.
Solche Dinge machen einem das Leben schwer. jeder Termin wird zum Drama und freiwillig rauzugehen bedeutet wieder Angst.
Mit Begleitung ist es einfacher. Deshalb die SHG, damit man darauf aufbauen kann und Vertrauen in sich selbst findet.
Kleine Gänge in den Supermarkt schaffe ich schon, aber wehe, ich muss zu lange warten. Ich mache mir vorher einen Zettel, flitze zielstrebig auf das zu, was ich dringend brauche, schnell zur Kasse, nix wie weg und ab nach Hause. das ist doch blöd.

26.02.2015 13:21 • #4


M
Ähm, gibts hier überhaupt Leute aus Berlin? Oder habe ich den Beitrag an die falsche Stelle gesetzt?
Und wo sind meine Smileys? B-)

26.02.2015 21:27 • #5


A
So so so schade, komme aus BaWü Genau sowas suche ich hier schon lange in der Umgebung

27.02.2015 14:03 • x 1 #6


kalina
Es gibt hier ein extra Forum für Selbsthilfegruppen (schau auch bei Forum Home)

Oder hier:

selbsthilfegruppen-f41/moechte-neue-selbsthilfegruppe-in-berlin-gruenden-t58577.html

27.02.2015 15:05 • x 1 #7


M
Ach toll, Danke!
Da werde ich mich gleich Mal verlinken.
LG

27.02.2015 15:54 • #8


BillBixby
In Berlin?

27.02.2015 16:32 • #9


M
Ja, Berlin:)

27.02.2015 16:35 • #10


M
Schade, dass hier so wenig Resonanz vorhanden ist. Ich würde nur gerne wissen wollen, was Euch davon abhält.

Ich habe mir darüber so meine Gedanken gemacht,
warum das so sein könnte.

Korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege

-Angst davor, dass jemand Eure Adresse bekommen könnte?

-Angst davor, denen zu begegnen, die sich hier ein Jahr lang wegen einem Treffen mehr oder minder gestritten haben?

-Kein Interesse zu üben?

-Sonstiges?

Irgendetwas muss ich ja meinem Arzt mitteilen, warum das so nicht funktioniert.

Bitte um Brainstorming

LG

01.03.2015 14:12 • #11


BillBixby
Dein Arzt? Was hat der mit dem Forum hier zu tun?

01.03.2015 14:53 • #12


M
Mein Arzt hatte die Idee und ich habe mich hier angemeldet, weil ich wissen wollte, ob jemand Interesse hat. Das Forum habe ich bei Google gefunden. Ob er das Forum kennt, weiß ich nicht.

01.03.2015 15:03 • #13


BillBixby
Ach so. Wie alt bist du?

01.03.2015 15:16 • #14


P
Aus welchen Bezirk bist du denn?

01.03.2015 15:17 • #15


M
Ich bin aus Wilmersdorf und das Alter spielt eigtl. keine Rolle.
Mir geht es nicht um Dating, sondern ums Üben im Freien.
Da können sich die unterschiedlichen Altergruppen ja zusammentun, wenn
das ein Problem darstellen sollte.
Im Grunde profitiert man ja auch aus den Erfahrungen des anderen,
egal wie alt der- oder diejenige ist.

01.03.2015 15:23 • #16


BillBixby
Keiner redet vom Dating! Ich wurde auch nach dem Alter gefragt, was ist dabei?

01.03.2015 15:41 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

M
Was ist dabei, wenn ich das hier nicht zum Besten geben will.
Muss man doch nicht.
Übrigens soll das eine Gruppe werden, die sich nicht streitet, sondern
ein liebevolles Miteinander. Sonst bröckelt es gleich auseinander, weil niemand
Lust darauf hat, sich in einer ohnehin schon anstrengenden Situation,
damit auch noch zu befassen.

01.03.2015 15:50 • #18


BillBixby
Schon okay

01.03.2015 16:03 • #19


M
Super

Ich habe inzwischen schon ein wenig gestöbert, was die Bezuschussung solcher Gruppen betrifft.
Komplizierter kann man es kaum machen
Hier sind schonmal über 50 Seiten zu lesen, was es dabei zu beachten gibt:

https://www.gkv-spitzenverband.de/media ... rei_03.pdf

Als ob wir nichts besseres zu tun hätten.
Ich habe nach ein paar wenigen Seiten aufgehört zu lesen.
Aber auch das werde ich mit dem Arzt bereden, wenn es soweit ist.

Bis dahin erhoffe ich mir, dass mindestens 6 Personen dabei sind, sonst können
wir die Sache mit den Fördermitteln gleich vergessen.
Mein Interesse an Bürokratie hält sich zudem in Grenzen

Ich habe auch noch andere Ideen, wie man das mit dem Shuttle machen könnte,
aber auch das sind noch ungelegte Eier.

Meldet Euch einfach, wenn Ihr mitmachen wollt.

Bis dahin alles Gute
LG
Miss P.

01.03.2015 18:51 • #20


A


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