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HerrPalomar
Zitat von DanDanDan:
Das hört sich ebenfalls nicht gut an... Schlimm, wenn die Betroffenen dann versuchen dies mit sich selbst auszumachen, weil die Situation sie überfordert. Habe das in dieser Form auch mal erlebt, als ich 12/13 war damals. Das war allerdings nur für 1 Schuljahr. Was hat der Pfarrer denn mit den beiden angestellt? Wundert mich, dass da jemand so aufmerksam war und die Sache für dich im Hintergrund geregelt hat...


Er hat sie des Konfirmandenunterrichts verwiesen und lapidar bemerkt: Die passen einfach nicht zu uns

Ja, der Pfarrer damals hat mir geholfen, ohne dass ich darum gebeten habe. Hat mich beeindruckt....ich habe die beiden nie wieder gesehen, obwohl ich ständig Angst hatte, sie könnten mir auflauern und sich rächen...war zum Glück nicht so!

12.07.2019 15:24 • x 1 #61


D
Okay... hoffe sie leben noch...

12.07.2019 15:38 • #62


A


Schutz-Isolation hindert mich an ein neues Leben

x 3


M
Tageskliniken waren bei der Beratungsstelle im Gespräch, nachdem alles vorgetragen wurde. Er wollte noch mit seinen Kolleginnen Rücksprache halten und wie es da weitergeht, sehe ich erst ab den zweiten Termin, der erst übernächsten Montag ist. Eine endgültige Entscheidung wurde noch nicht getroffen. Du hast daher nichts verpasst, Dan.

Was dir widerfahren ist, ist schlimm Palomar. Ich habe es von 2014 bis heute auch versucht, mit mir alleine auszumachen und mich selbst darum zu kümmern. Was dabei herausgekommen ist, sieht man jetzt. Aber ich werde nicht mehr vor meiner Vergangenheit weglaufen und sie zu verdrängen versuchen. Das was passiert ist, ist passiert und es darf auf keinen Fall mehr meine Gegenwart und schon gar nicht meine Zukunft beeinflussen. Ich habe es satt und zwar ganz gewaltig.

Ich fühle mich mittlerweile besser, als noch vor einigen Wochen. Die Gespräche taten mir gut. Die Alpträume scheinen ebenfalls deutlich weniger zu werden und sich aufzulösen und ich stelle fest, ich befasse mich mittlerweile nicht mehr so intensiv mit meiner Vergangenheit.

Das Jobcenter hat mich angeschrieben, die wollen mich Ende des Monats sehen und meine schulische Situation besprechen. Ich weiß gar nicht was ich denen sagen soll. Ich will denen eigentlich gar nicht von meinen psychischen Problemen erzählen, die dazu geführt haben, dass meine Schullaufbahn ein Chaos Haufen ist.

12.07.2019 15:50 • x 2 #63


Wildrose
Zitat von MrTorb:
Ich fühle mich mittlerweile besser, als noch vor einigen Wochen. Die Gespräche taten mir gut. Die Alpträume scheinen ebenfalls deutlich weniger zu werden und sich aufzulösen und ich stelle fest, ich befasse mich mittlerweile nicht mehr so intensiv mit meiner Vergangenheit.


Das freut mich sehr !

12.07.2019 16:14 • x 1 #64


Acipulbiber
Zitat von MrTorb:
Warum sollte irgendwas auch mal normal laufen?


WARUM SOLLTE IRGENDWAS MAL N I C H T NORMAL LAUFEN.

Bitte denk mal drüber nach

12.07.2019 17:10 • x 2 #65


M
Hallo,

ich musste vom Jobcenter aus zu einer Gutachterin.

Sie war sehr nett und verständnisvoll. Auch vertrauensvoll und so
konnte ich mich öffnen.
Wir hatten ein wirklich gutes Gespräch.

Denke so ganz wirst du deine psychische Laufbahn nicht verheimlichen
können.

Auch wenn du wieder die Schule besuchst, irgendwie musst du deine
vergangenen Fehlzeiten erklären.

Ich denke das ist auch nicht so schlimm und du solltest dich deswegen
keines Falls schämen.
Wenn deine Problematik bekannt ist, wird man dich auch
in vielen Lebenslagen besser unterstützen können.

Viele Grüße,
Mari

12.07.2019 19:19 • x 3 #66


D
Oh, so einen Termin hatte ich vor kurzem auch..
Erst voll Bammel, dann nette Frau und angenehmer Ablauf..
Das mit der Offenheit stimmt, hat allerdings zei Seiten..
Du kannst es natürlich nicht gleich jedem erzählen, was klar sein dürfte..
Und je komplizierter die Erkrankung oder Phobie oder Störung, desto weniger Verständnis..
Ist nunmal kein einfaches mit der Psychologie des Menschen und fällt einem ja teils selbst schwer es zu begreifen.
Es ist allgegenwärtig..

13.07.2019 11:17 • #67


M
Hallo DanDanDan.

Ich weiß nicht ob du mich mit deinem letzten Beitrag meintest, bzw.
deine damalige Situation beim Gutachter/in schildern wolltest.

Das Gespräch ging damals eine gute Stunde.
Meine Erkrankung stand zu diesem Zeitpunkt in voller Blüte.
Deswegen musste ich nicht so viel von meiner Vorgeschichte erzählen.

Fragen hat sie natürlich auch gestellt, doch eher wenige.

Was ich natürlich mitgebracht hatte, waren meine gesamten Unterlagen
über meine Erkrankung. Also alles, was damit zusammen hängt und hing.
Da hat sie sich einiges kopiert.
Sie lobte mich sogar, dass ich so ordentlich alles in einem Ordner abgelegt hatte.
Das vereinfachte vieles.

Ich kann nur jedem empfehlen alles an Unterlagen zu sammeln und abzulegen.
Das alles fließt natürlich auch mit ein, ob man Arbeitsfähig ist oder nicht.

Genauso wie man die Schweigepflichtsentbindung unterschreiben muss.

Allein aus dem Gespräch wird nicht entschieden ob man Arbeitsfähig ist oder nicht.

Da kann man ja bei dem Gutachtertermin was vom Pferd erzählen.
Das muss man auch alles belegen können.

Das Amt und die Pro-Arbeit sind da hartnäckig und wollen alles belegt haben,
bis du dann den Bescheid bekommst, dass du wirklich nicht arbeiten kannst.

Viele Grüße,
Mari

13.07.2019 19:32 • x 1 #68


D
@ Mari da hatte ich dann wohl Glück im Unglück.
Ich habe der Gutachterin meine Geschichte kurz geschildert (Std etwa), hatte aber keine Unterlagen dabei, da diese noch nicht existieren bzw nichts relevantes.
Es kommt einfach auch immer auf den Menschen (Gutachterin) und deine individuelle Situation an.
Aber sonst im großen und ganzen musst du für das Amt natürlich alles belegen, soweit es geht.

Das mit den zwei Seiten bei offenem Umgang mit der Erkrankung war so gemeint, dass man einfach vorsichtig (was ich auch nicht immer war) sein sollte, es aber andererseits auch egal ist, da es ja sowieso bemerkt wird und man letztendlich dann doch besser ehrlich sein kann.

14.07.2019 12:39 • #69


M
Hallo DanDanDan,

da hast du wirklich Glück gehabt.

Du hast recht, kommt wohl immer darauf an, wer da so einem
gegenüber sitzt.

Deinem letzten Absatz kann ich nur zustimmen.
Es ist wirklich besser ehrlich zu sein.
Wie du schon schreibst, es kommt ja doch raus.
Spätestens wenn du die Schweigeplichtsentbindung
für die behandelten Ärzte unterzeichnen musst.

Allerdings würde ich auch nicht alles preisgeben.
Da gibt es schon Ausnahmen, dass geht auch eine Gutachterin nichts an.
Doch ansonsten gehe ich offen mit meiner Erkrankung um.
Nicht gerade bei Menschen die ich neu kennenlerne
und auch nicht bei weitläufigen, oberflächlichen Kontakten.

Auch dem Arbeitgeber würde ich nie etwas preisgeben.
Geht ihn einfach nichts an.

Stigmatisierung ist immer noch weit verbreitet.

Viele Grüße,
Mari

14.07.2019 14:12 • #70


D
Guten Morgen!
Zum Glück herrscht ja trotz der Schweigepflichtsentbindung ja noch das Ärztegeheimnis das dazu führt, dass auschließlich die Parteien, für die du unterschrieben hast, über deinen Zustand philosophieren dürfen.
Ich meinte eigentlich eher Personen außerhalb des sicheren Bereiches..
Dem Arbeitgeber muss man seine Situation ja auch irgendwo schildern..
Wenn du keine Arbeit hast, musst du das beim Amt (Arbeitsgeberersatz) ja auch..
Kommt dann sicher auch darauf an, wo du arbeitest und wie dein Chef so ist.

15.07.2019 10:13 • #71


M
Hallo Leute, ich wollte euch mal ein kurzes Update hinterlassen.

Mir geht es soweit ganz gut. In den letzten 5 Tagen und auch schon die Tage zuvor habe ich keine Schlafstörungen mehr gehabt. Auf Medikamente habe ich dabei noch nicht mal zurückgegriffen. Ich isoliere mich nicht mehr und verbringe mittlerweile mehr Zeit draußen und nicht mehr nur daheim. Wir sind nicht mehr bei 30 Minuten, sondern nun auf über eine Stunde pro Tag hoch, in der ich jeden Tag (Vorausgesetzt das Wetter spielt mit) draußen zu Fuß unterwegs bin.

Dabei setze ich mich mittlerweile bewusst Situationen aus, in denen ich Leute begegne. Anfangs war es noch wegen der Angstzustände und Unruhen extrem schwer, aber diese scheinen sich zu verlieren, abzunehmen und schwächer zu werden, so mehr ich mich mit anderen Leuten gezielt konfrontiere und es bewusst auf Begegnungen anlege. Heißt für mich ab jetzt und zukünftig: Kein Straßenseitenwechsel und aus dem Weg gehen mehr, wenn da wer kommt und verstärkt und häufiger Orte aufsuchen, wo ich mehr Leute begegnen werde.

Die ganzen Unternehmungen, die ich tagsüber mittlerweile unternehme, machen mich ziemlich platt. Schlafprobleme habe ich jedenfalls keine mehr, so müde, wie ich abends mittlerweile vom ganzen laufen tagsüber bin.

17.07.2019 17:32 • x 2 #72


Wildrose
Zitat von MrTorb:
Die ganzen Unternehmungen, die ich tagsüber mittlerweile unternehme, machen mich ziemlich platt.

Das ist klar.
Es wird besser werden, je mehr du dich
dran gewöhnst, Dinge zu unternehmen.

Es ist doch so, daß die meisten Leute, denen
man draußen begegnet, so mit ihren eigenen
Angelegenheiten beschäftigt sind, daß sie einen kaum wahrnehmen.
Ich hatte so oft Angst, daß ich in der City oder
in der Straßenbahn blöd angequatscht
werde oder unangenehm auffalle.
Aber da kam nie was.
Mittlerweile hat meine innere Anspannung
diesbezüglich ziemlich nachgelassen.

Alles Gute.

17.07.2019 18:09 • x 1 #73


M
Ehrlich gesagt bin ich froh darüber, dass ich abends so kaputt und müde bin und sehe es eher als etwas positives an. Ich grübel und denke nicht all zu viel über unnötigen Schrott nach und gesundheitlich bin ich auch besser drauf, seit dem ich wieder mehr draußen bin. Kann also eigentlich nicht klagen und bin zufrieden, wie es gerade läuft.

Ich bin der Meinung, ich bin auf einem verdammt guten Weg und habe gewaltige Fortschritte erzielt. Vor allem, wenn man mein damaliges ich und mein heutiges ich gegenüberstellt!

Vorher hatte ich Schlafstörungen, Albträume, extreme Stimmungsschwankungen und hatte all die verlorenen Jahre nur mein Zimmer und meinen Computer im Kopf und hatte meine gewohnte Routine und habe mich wegen zwei Dummköpfen Jahre lang verkrochen. ich habe zugelassen, dass mir zwei Menschen mein Selbstwert genommen haben, mich terrorisieren konnten und mich psychisch fertig machen konnten. Heute weiß ich, ich hätte die Typen mithilfe der Polizei fertigmachen können. (Verfahren gegen Stalking, Mobbing, Cybermobbing, Beleidigung und ein Verfahren gegen die Schule wegen unterlassene Hilfeleistung, wären wahrscheinlich möglich gewesen, wenn ich gehandelt hätte.

Das was gewesen ist, kann ich nicht mehr verändern.

Heute sehe ich aber, dass ich innerhalb kürzester Zeit fast meinen ganzen Alltag umstrukturiert habe, mir eine neue Routine Stein für Stein aufbaue und ich zu einem völlig anderen Menschen werde. Diese Entwicklung erweckt Hoffnung, Motivation und Zielstrebigkeit zugleich! Statt im Zimmer und am PC in der Isolierung zu verkommen und zu verrotten, bin ich mittlerweile jeden Tag über eine Stunde draußen, konfrontiere mich immer mehr damit, anderen Menschen nicht meilenweit aus dem Weg zu gehen und offener zu werden und ich überlege mittlerweile auch, wie ich mehr Zeit mit meiner Schwester und meinem Bruder verbringen kann. Die Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen weichen parallel dazu immer mehr in den Hintergrund. Das ist der aktuelle Stand der Dinge und ich freue mich ziemlich auf meine letzten Erfolge in so kurzer Zeit! Die Phobie vor anderen Menschen ist noch ein ziemlich großer Brocken. Aber ich bin davon überzeugt, dass ich diesen auch zerlegt bekommen werde, wie all die kleineren Probleme, die ich zuletzt hatte.

17.07.2019 20:36 • x 2 #74


M
Ich dachte mir, dass ich mich nach so langer Zeit mal zurückmelden sollte. Bedauerlicherweise habe ich meine Anmeldeinformationen für mein altes Konto in diesem Forum völlig verloren und war somit gezwungen, mich hier neu anzumelden, wenn ich euch weiter berichten möchte. (Rechner war damals abgestürzt und konnte keine Datensicherung mehr machen) Ich hoffe sehr, das geht in Ordnung.

Leider habe ich keine guten Neuigkeiten über die ich euch berichten kann. Ich hatte einen ziemlichen Rückfall und bin wieder ins alte Muster verfallen. Während ich anfangs zumindest noch jeweils eine Stunde am Tag draußen war, hatte es sich nach und nach wieder soweit entwickelt, dass ich die meiste Zeit der Ferien daheim verbracht habe. Das hat sich bis heute nicht wirklich verändert.

Es scheint als gebe es für mich einfach keine Anreize mehr, das Haus zu verlassen. Ein Umfeld außerhalb der Familie besitze ich eh nicht mehr und das schon seit Jahren und andere Menschen meide ich, so gut es geht. Das ich mir damit schade und ich darin zugrunde gehe, ist mir bewusst. Auch, dass sämtliche schulische Stationen, die ich eingeschlagen habe, deswegen gescheitert sind. Und doch scheine ich völlig handlungsunfähig und immer wieder nachzugeben. Ich kann mich ehrlich gesagt nicht mehr daran erinnern, wann ich zuletzt das Haus verlassen habe. Ich glaube es war vor den Sommerferien im Juli.

Ich habe aktuell keine Ideen, wie es weitergehen soll. Ich bin nicht mal mehr Schüler einer Schule und somit nicht mehr beschäftigt. Aktuell sitze ich zu meinem Nachteil jeden Tag nur noch Zuhause rum. Glücklich macht mich das nicht.

04.09.2019 13:51 • #75


Wildrose
Hallo,
dann bist du auch nicht in einer Therapie,
nehme ich an.
Fragst du dich, ob es sich lohnt, die ganze
Anstrengung, rauszugehen ?
Ich habe mir diese Frage öfter gestellt.
Es passiert so leicht, daß man in's alte Muster
zurückfällt.
Man flüchtet in's Vertraute, obwohl man weiß,
daß man so nicht glücklich werden wird.
Habe ich mehrmals auch gemacht.

04.09.2019 14:41 • #76


M
Ich frage mich täglich, ob sich der Aufwand lohnt. Aber ich gefährde damit nicht nur meine Gesundheit, sondern auch meine schulische und berufliche Zukunft. Beides sehr kritisch und unklug. Und doch ändert sich einfach nichts. Das bin einfach nicht ich. Seit das damals passiert ist, hat sich nichts verändert. All die Jahre nicht. Wenn ich nicht sehr bald in der Lage bin Verantwortung und die Kontrolle über mein Leben zu übernehmen und das Ruder umzureißen, gerate ich noch in sehr ernsten Schwierigkeiten, fürchte ich. So kann das einfach nichts werden. Auch wenn ich dauernd zurückfalle.

04.09.2019 14:49 • #77

Sponsor-Mitgliedschaft

Wildrose
Das muss aus dir selbst heraus passieren.
Bei mir ist es so, ich kann von außen bearbeitet werden, ohne Ende. Zwecklos und alle beißen auf Granit, wenn ich nicht von
meinem tiefsten Inneren soweit bin, Veränderung zuzulassen.

04.09.2019 14:57 • #78


Meesner
Aus Zeitgründen habe ich jetzt nicht alles gelesen.

Als ich deinen ersten Text gelesen hatte kam mir sofort die Idee mit einer Tagesklinik.

Du wärst tagsüber unter Menschen, hättest Abwechslung und kommst so vielleicht aus dem Grübeln raus. Nur so ne Idee

04.09.2019 17:14 • #79


S
Deine Geschichte ähnelt meiner damals sehr mit Mobbing und der sich anschließenden Isolation! Wenn du Bock hast dich Mal auszutauschen kannst du mir gerne per PN schreiben. Ich habe auch niemanden mehr bis auf meinr Familie.

04.09.2019 20:55 • #80


A


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