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E
Halloooo,
Ich leider seit langer Zeit an Panikattacken. Hab immer Angst dass ich mich vor Leuten übergeben muss. Jeden Tag hab ich Bauchschmerzen oder mir ist schlecht. Es ist körperlich alles okay. Ich war schon oft beim Arzt.
Ich bin ich ein hypochonder.
Ich will einfach, dass e somit mal wieder gut geht, ich freue mich nicht mal auf Urlaub, weil ich mich dort vor Leuten oder meiner Familie übergeben könnte, das wäre sooo unangenehm. Was denken die dann von mir?

Hat jemand Tipps und Tricks das alles zu besiegen?

Einen schönen Abend noch!

09.08.2021 21:56 • 11.08.2021 #1


12 Antworten ↓


I
Hab ich leider auch seit ca 3 Jahren... war nen krasser weg bis heute...mit vielen wechselnden Symptomen...

09.08.2021 23:14 • #2


A


Panikattacken besiegen?

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Lottaluft
Zitat von emmaaa:
Halloooo, Ich leider seit langer Zeit an Panikattacken. Hab immer Angst dass ich mich vor Leuten übergeben muss. Jeden Tag hab ich Bauchschmerzen ...

Bist du denn in Therapie ?
wenn nicht wär das in meinen Augen der erste Schritt

09.08.2021 23:14 • x 1 #3


Schlaflose
Zitat von emmaaa:
Was denken die dann von mir?

Die denken dann nur, oh, ihr ist schlecht, vielleicht schwanger. Ich habe mich einmal als Kind und einmal als Jugendliche draußen übergeben müssen. Man dreht sich automatisch weg, zu einer Wand oder Hecke. Es ist überhaupt nichts Schlimmes.

10.08.2021 07:04 • x 1 #4


E
Ich war in Therapieviele viele Jahre. Die war dann abgeschlossen und nun wird keine mehr genehmigt

10.08.2021 12:58 • #5


Icefalki
Zitat von emmaaa:
Hat jemand Tipps und Tricks das alles zu besiegen?


Alle unsere Ängste haben damit zu tun, dass wir bewusst oder unbewusst, Reaktionen und Bewertungen anderer als unheimlich wichtig werten. Und damit steht man ständig unter Stress, und weil man das gar nicht kapiert, sucht man sich eben eine Situation aus, die dazu herhalten muss, was jeder dann selbst unter peinlich, schrecklich und geht überhaupt nicht, empfindet.

Deshalb diese unterschiedlichen Ängste, aber alle haben eines gemeinsam: Diese Situation ist für mich so grässlich, dass ich sie einfach extrem fürchte.


Zitat von emmaaa:
Ich will einfach, dass e somit mal wieder gut geht, ich freue mich nicht mal auf Urlaub, weil ich mich dort vor Leuten oder meiner Familie übergeben könnte, das wäre sooo unangenehm. Was denken die dann von mir?


Siehste, du machst dir das Leben schwer, weil andere schlecht über dich denken könnten.

Und Erbrechen vor anderen ist für dich extrem Angst besetzt.

Jetzt mal das Medizinische dahinter:

Wenn wir Erbrechen müssen ist das eine Entlastung des Körpers, etwas los zu werden, das Schaden anrichten könnte, oder, bei einem Infekt die Selbstheilung behindert. Eine sehr gute Einrichtung, nur um dich zu schützen.

Und nun zu einer andere Denkweise:

Es könnte auch sein, dass du insgesamt nicht in der Lage bist, für dich Lebenssituationen verdauen zu können, die dich belasten. Ergo schluckst du alles und hast ne Heidenangst, denn, würdest du mal so richtig Tacheles reden, oh je, was würde man von dir denken?

10.08.2021 13:28 • x 3 #6


CptnWhitebeard
Hab das auch mittlerweile schon seit einigen Jahren - bin jetzt 26.

Und es wird von Jahr zu Jahr schlimmer. Es hatte angefangen, als meine Eltern mit uns zusammen in Urlaub geflogen sind und meine Ma während des Flugs sagte, sie bräuche eine Reisetablette, weil ihr während des Flugs schlecht wurde.

Genau dieser Moment hat in meiner Birne irgendeinen Schalter umgelegt und seitdem kann es passieren, dass ich in Situationen in denen ich nicht mal eben entfliehen kann und mich, ohne dass es jemand sehen würde übergeben könnte, Panikattacken bekomm (Flugzeug, Zug, Bus, Autos, Straßenbahn, manchmal im Kino, Prüfungssituationen im Studium, Friseur etc.). Übergeben musste ich mich faktisch bislang noch kein einziges Mal - mein Hirn denkt einfach zu viel nach und macht sich dann Sorgen. Klingt komplett bescheuert - das sehe ich selbst ja genauso, aber wenn ich mich in so einer Situation befinde, kann mein Hirn nunmal nicht anders, als daran zu denken und Panik zu schieben.

Bislang hatte ich es für mich immer so gelöst, dass ich mich in öffentlichen Verkehrsmitteln in die Nähe eines Klos und im Kino in Ausgangsnähe gesessen habe und bei unvermeidbaren Situationen in denen mir die Panik nur im Weg stünde (Prüfungsphasen), hab ich mir zuvor eine Reisetablette eingeworfen - die wirkt Wunder, macht mich aber auch extrem müde.

Mir ist durchaus bewusst, dass das keine langfristige Lösung ist, aber bis zum Ende meines Masters möchte ich mich jetzt noch auf mein Studium konzentrieren können, bevor ich das Problem an den Wurzeln packe. Ich will nicht, dass mich das Problem davon abhält, die schönsten Momente meines Lebens genießen zu können, nur weil mich meine Ängste in Schach halten.

11.08.2021 09:42 • x 1 #7


-IchBins-
Lernen, nicht mehr zu denken, was andere denken könnten. Lernen, mit der Angst gesund umzugehen. Dazu kann eine Therapie helfen.

11.08.2021 09:50 • x 1 #8


CptnWhitebeard
Stimmt. Eine Therapie wäre wohl grundsätzlich der richtige Ansatz. Allerdings muss ich zugeben, dass mein Ego mir in dem Hinblick sehr im Weg steht. Ich halte mich selbst für relativ klug und selbstreflektiert und aufgrund meiner introvertierten, analytischen Charaktereigenschaften sind mein Kopf und ich für gewöhnlich Best-Buddys. Aus diesem Grund würde ich das Problem am Liebsten mit mir selbst klären und herausfinden, mit welchen Mitteln ich das Problem (wie ein Programmier-Problem) am Besten bekämpfen kann (Beautiful Mind lässt grüßen).

Zudem muss man sagen, dass Therapien in der heutigen Gesellschaft weitestgehend noch nicht wirklich akzeptiert werden. Hier könnte man natürlich wieder den Satz bringen Hör auf nachzudenken, was andere Leute von dir halten - das mag für die Allgemeinheit korrekt sein. Jedoch sind wir Menschen nunmal soziale Wesen und deshalb bin ich der Meinung, dass es keinem von uns egal ist, was zumindest Freunde, Familie und Arbeitskollegen von einem halten. Zumal es mir schon öfter aufgefallen ist, dass Personen, die eine Therapie hinter sich haben, von ihrem Umfeld anders wahrgenommen werden und anders behandelt werden - ganz im Sinne von Diese Person ist instabil Diese Person ist nicht belastbar Diese Person ist mental nicht auf der Höhe, fass sie am Besten mit Samthandschuhen an. Mentale Probleme gelten heutzutage eben noch als Zeichen von Schwäche, ganz egal ob die Person selbst etwas dafür kann, oder eben nicht.

Tut mir leid, ich bin etwas ausgeschweift - das Thema Therapie - Akzeptanz in unserer Gesellschaft wäre wohl ein Thema für einen neuen Thread, hat aber hier nicht wirklich was zu suchen.

11.08.2021 10:46 • #9


-IchBins-
Das würde ich nicht sagen, dass Therapien in der heutigen Zeit noch nicht wirklich akzeptiert werden. Ich denke, dass es eher eine Stärke ist, sich helfen zu lassen. Vielleicht als Tipp: Die Kraft der Gegenwart von Eckhart Tolle oder Freiheit von Gedanken. Haben mir sehr gut geholfen und viel Aufschluss gegeben.
Als Bemerkung: ich habe in der Vergangenheit mehrere Therapien hinter mir, bei der letzten ging es mir sogar noch schlechter. Deshalb hab ich beschlossen, es allein (Entscheidung) zu meistern und ich habe es geschafft dank der Hörbücher und einigen Mediationen, Affirmationen u.a.
Fühle mich auch um einiges freier, mir ist es egal, wer was von mir denkt. Ich bin so wie ich bin und es ist genau so richtig, wie ich bin. Meine Familie steht hinter mir, mein Partner ebenso. Aber das muss halt jeder für sich selbst herausfinden und entscheiden, welchen Weg er gehen will.
Du glaubst gar nicht, wieviele Menschen, die das sagen, aber davon keine Ahnung haben. Deshalb sage ich mir immer: entweder die Schnauze (mal bisschen krass ausgedrückt) halten, wenn man keine Ahnung hat oder sich mit dem Thema befassen, wenn Interesse an dem Menschen besteht.
Ich habe leider viele Jahre mit ebenso diesen Gedanken verschwendet und mir deshalb selbst einiges verbaut. Immer mit einer Handbremse durch das Leben gefahren...
Man lernt viel über sich selbst und wird nur um Erfahrungen reicher, wo andere, die so denken, womöglich stets auf einer Stelle treten. Einige trauen sich nicht, einigen anderen geht es auch schlecht, aber sie denken, dass ist so, das sei normal.
Das sieht man schon an den sozialen Medien, jeder will Aufmerksamkeit und viele tun fast alles dafür, da frage ich mich, ob da irgendwas überhaupt richtig läuft? Denn, wenn du selbst mir dir im Reinen bist, dich selbst in Ordnung findest mit all den Fehlern, bist du schon viel weiter als die, die denken, dass ein anderer schwach sei, nur weil er eine Therapie macht...Man muss es ja auch nicht jedem auf die Nase binden...

11.08.2021 11:00 • x 1 #10


CptnWhitebeard
Vielen Dank für die Tipps! Das klingt nach einem guten Konzept , werd mir die Bücher mal anschauen.

Mir gings auch schon in ein paar Momenten so als ich mir dachte:
Duuuude, warum kannst du jetzt nicht einfach diesen schönen Tag genießen? Du machst gerade mit deinem besten Freund nen Roadtrip nach Berlin, die Sonne scheint, du hörst die beste Musik, du hast gerade keine Sorgen und Probleme und alles woran du denkst ist, bloß nicht seinen BMW vollzureiern .

Ich denk dann jedes Mal an ein Zitat von einem kurzgesagt-Video auf Youtube (Optimistischer Nihilismus):
Zitat:
Wenn dieses Leben das Einzige ist, dass wir erleben, dann ist es auch das Einzige das zählt.


Man sollte jeden Moment des Lebens genießen, anstatt es sich selbst mit trivialen Problemen und Sorgen zu versauen - man hat nur dieses Eine .

Bezüglich den sozialen Medien geb ich dir auch zu 100% Recht, da fange ich aber jetzt gar nicht erst an mich aufzuregen, denn sonst würde ich höchstwahrscheinlich schleunigst gebannt werden :').

11.08.2021 11:34 • x 2 #11


Icefalki
Zitat von CptnWhitebeard:
Allerdings muss ich zugeben, dass mein Ego mir in dem Hinblick sehr im Weg steht.


Eben, deshalb ist Erbrechen oder sonst irgendwie negativ auffallen nicht passend zum Ego. Dein ICH ist nur bissle verstrubbelt, da stimmt Hirn und Gefühl nicht zusammen, sonst hättest du den Mist gar nicht.

Angstpatienten sind in der Regel ziemlich klug. Entweder ist das der Punkt, bedeutet, man kann mehr denken, natürlich auch mehr Mist, hihi, der weitere Punkt ist aber, man wird Meister darin, sich den Schmarrn auch noch logisch erklären zu wollen, und Ausreden finden sich immer.

Alles normal, ging mir nicht anders.

Wenn dein Auslöser die Situation mit deiner Mutter war, war das nur der Punkt, wo dir klar wurde, Mist, es gibt Situationen, die einen nicht flüchten lassen. Man steckt fest und ist ausgeliefert. Dann noch die Sorge um die Mutter und alles zusammen war dann der Super-Gau, der dich bist heute quält.

Mir hat eine Bekannte von ihren Panikattacken erzählt und Bingo, am nächsten Tag brach es bei mir aus.

Jetzt könne wir von emotionaler Intelligenz reden, vom Mitfühlen, von Tod und Teufel, aber unterm Strich bleibt: Wir ertragen keine Begrenzungen, egal, nun, welche. Und diese Begrenzungen definieren wir selbst, weil wir das und das nicht dürfen, Abgrenzung nicht kennen, meinen, dass man zu funktionieren hat, und alles das macht Stress ohne Ende.

11.08.2021 15:52 • x 2 #12


monochrom
So, wie es auch die anderen schreiben:
versuch Dich davon zu lösen, dass andere schlecht von Dir denken, wenn Du dich übergeben musst. Du bist sicherlich nicht mehr in der Schule, wo alle mit dem Finger auf Dich zeigen und Iiiiiiih brüllen. Alles ist gut, erwachsen sein kann auch super sein

Eher kann es Dir sogar passieren, dass Menschen Dir Hilfe anbieten, weil sie wissen, dass das völlig normal ist. Vielleicht wird Dir ein Schluck Wasser angeboten und Du merkst: die wollen nur Dein Bestes. Also stress Dich bitte nicht (auch wenn das natürlich leicht gesagt ist!).

Wenn mir damals schlecht war hab ich übrigens immer ne Rennie Fresh gekaut. Keine Ahnung, ob das wirklich geholfen hat, aber der frische Geschmack fühlte sich an wie oh, es hilft direkt! und man kann gleich besser durchatmen. Probier doch einfach mal Deinen Notfall-Helfer zu finden. Können ja auch Kaugummis oä sein. Ich drück Dir die Daumen

@Icefalki, Du schreibst das aber auch immer so schön, danke! 3

11.08.2021 16:08 • x 2 #13


A


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