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K
Hallo Ihr Lieben,

eigentlich ging es mir ganz gut und jetzt merke ich, dass es doch alles noch zu viel ist. Ich bin einfach noch nicht stark genug. Es passt einfach noch nicht. Morgen müßte ich jetzt alleine zu meiner Arbeitsstelle fahren, aber das schaffe ich noch nicht. Ich schaffe es noch nicht 50 km alleine nur Autobahn zu fahren. Ich schaffe die Autobahn ja derzeit nur mit jemanden zusammen, der mir die Sicherheit gibt, im Notfall zu fahren. Jetzt soll ich morgen alleine fahren, weil meine Mitfahrerin morgen nicht mitfährt. Mir gehts wieder mies. Jetzt bleibt mir nichts anderes übrig, als mich wieder krank zu schreiben, war heute wegen meiner Migräne einen Tag krankgeschrieben, jetzt fahre ich morgen wieder zum Arzt und reskiere, dass sie mich kündigen, aber irgendwie ist mir das zur Zeit auch egal. Der Job passt einfach nicht. Indirekt quäle ich mich dort nur hin, weil ich nicht weiß, was ich sonst machen soll. Mittlerweile ist mir der Job so etwas von egal, weil er mich nur streßt. Die Entfernung ist einfach zu groß. Ich kann auch nicht alles auf einmal, wenn ich das könnte, dann wäre ich doch nicht krank. Als Agoraphobiker, derzeit gerade in Therapiepause, ist diese lange Entfernung alleine für mich eine Qual. Ich brauche einfach noch Unterstützung. Wenn jemand mit mir fährt, dann lenkt mich das auch irgendwie ab, aber alleine ist das einfach zu viel. Ich möchte mich auch nicht wegen dem Job unter Druck setzen lassen, dann werde ich wieder arbeitslos, dann sollen sie mich kündigen, ich ertrage diesen Druck nicht. Ich merke das auch daran, das meine Migräne derzeit ganz schlimm war. Leider bekomme ich von meinem Freund auch keine Unterstützung mehr, er läßt mich auflaufen. Dabei dachte ich mal, das man eine Beziehung führt, um sich gegenseitig Unterstützung zu geben. Aber ich führe wohl doch eher eine einseitige Beziehung. Auf alle Fälle tut mir der Job-Druck nicht gut. Mein Therapeut meinte auch mal, wenn es nicht geht, dann geht es nicht. Wenn die mich kündigen, bekomme ich wenigstens Arbeitslosengeld, zudem, bin ich krankgeschrieben, d. h. das Arbeitsamt kann mir keine Sperre geben. So ist das mit der Angst, mal läuft es gut und dann läuft es wieder schlecht......

Liebe Grüße

Kad

25.08.2008 21:58 • 26.08.2008 #1


9 Antworten ↓


S
Hi kad,
kenne das total!
wünsche dir viel glück!
das alles gut wird
lg
sam

25.08.2008 22:16 • #2


A


Noch nicht stark genug!

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K
Hallo Kad,
ich kann mich sehr gut in dich reinversetzen - meine Situation ist eine ganz ähnliche, aber doch etwas anders, da ich noch arbeitssuchend bin, leider. Deshalb: Hut ab, dass du trotz deiner Ängste jobben kannst. Und wenn du nicht kannst, dann akzeptiere es doch einfach, was soll denn passieren? Lass dich krankschreiben, bis es dir bessergeht, du bist das wichtigste in deinem Leben!
alles Gute und Liebe, viel Kraft bei deinen Entscheidungen,
Michaela

25.08.2008 22:21 • #3


K
Hi,

danke für eure Antworten. Ich lasse es jetzt auch darauf ankommen. Ich bekomme aus meinem Umfeld leider keine Unterstützung. Alleine wie gesagt, schaffe ich es noch nicht. Mein Freund, der Semesterferien hat, ist einfach zu faul mich zu fahren, irgendwie kann ich das ja verstehen, aber er will meine Erkrankung nicht wahrhaben. Er läßt mich daher einfach auflaufen. Ich wollte mit meiner Chefin noch mal sprechen. Ich werde ihr nichts von meinen Angststörung erzählen, werde ihr von meiner Migräne erzählen. Entweder sie hat Verständnis oder nicht. Aber, ihr habt Recht, ich werde auf Dauer krank werden, ich stehe unter einem solchen Druck, dass ich auf die Explosion warte. Meine Angst ist einfach noch zu groß. Doof ist ja, auch, dass ich jobbedingt meine Therapie derzeit nicht machen kann, schaffe es zeitlich nicht. Ich werde aber morgen meinen Therapeuten anrufen und werde ihm auch erzählen, das sie mich wahrscheinlich kündigen werden, da ich jetzt schon 2 Mal krankgeschrieben war in der Probezeit. Aber wir wissen ja allen, das Leute ohne Angsstörung unsere Gefühle und Ängste auch nicht nachvollziehen können. Ich werde morgen auch noch mal mit meiner Ärztin sprechen. Jetzt habe ich gerade Tränen der Verzweiflung im Gesicht, aber ich schaffe es noch nicht alleine zu fahren, soviel Selbstvertrauen habe ich einfach noch nicht. Ich baue es gerade Stück für Stück auf, alles auf einmal ist mir zu viel. Egal, dann arbeite ich halt nicht in meinem Beruf, mittlerweile ist mir das egal, hauptsache ich finde irgendwie noch einen Beruf, der mir Spaß macht.

Liebe traurige Grüße

Kad

25.08.2008 22:28 • #4


K
Mensch Kad,
mach dich nicht verrückter als du bist - könnt grad mitheulen... Ich kenn dich zwar nicht und hab auch keine Ahnung, in welcher Situation du steckst, aber ich habe den Eindruck, dass du noch Herr deiner Sinne bist. Also entscheide dein weiteres Vorgehen für dich, das kannst du - und wie lese, sehr gut.
Im Berufsleben kannst du nicht mit mitfühlenden Menschen rechnen, die sind eher die Ausnahme, von daher musst du einfach aus dem Bauch heraus entscheiden, wem du was sagen möchtest.

25.08.2008 23:24 • #5


H
Hallo Kad,

ich hab mir das jetzt mal in Ruhe durchgelesen und denke, dass Du alles sehr gut und genau erkennst!
In unserer heutigen Zeit sollten wir froh sein, einen Job zu haben, aber ich bin der Meinung, dass ein Job auch passen muß. Und wenn Du dich nicht wohl damit fühlst, dann laß es!
Man sagt zwar, dass wir uns mit unseren Ängsten konfrontieren müssen, aber Du mußt das ja tagtäglich und bist unter Daueranspannung. Ich denke nicht, dass ich das könnte!
Jeden Tag soweit fahren und dann keine Zeit mehr für andere Dinge zu haben, sollte ein Job nicht wert sein. Vor Allem, wenn Deine Therapie drunter leidet. Arbeit ist im Leben nicht alles. Natürlich steht dem unser Wunsch nach Sicherheit im Alltag gegenüber, der durch einen Job natürlich einfacher zu erfüllen ist.
Ich kenn das ja selber. Ich bin ja immer noch arbeitssuchend und bei jedem Jobangebot überlege ich, wie ich dann da hinkommen soll ... da ich mich aber bewerben muß, um das Arbeitsamt milde zu stimmen, bin ich dann immer glücklich über eine Absage. Ganz schön bescheuert! Aber ich könnte auch keinen Job annehmen, der dann mein Leben eher erschwert, wie erleichtert.

Tritt Deinem Freund mal in den Hintern! Ich weiß, dass Männer (wenn sie nicht selbst drunter leiden) sowas nicht verstehen können. Höre meinen Ex ja immer noch sagen Du bist doch krank im Kopf wenn er wieder mal nicht verstand, was mit mir los war. Er kann es auch heute nicht akzeptieren, dass ich unter einer Angststörung leide und er mit Schuld ist. Mir ging es wesentlich besser, wenn er mich nicht immer verurteilen würde und mich einfach mal ernst nehmen könnte. Weil ich ja mit den Kindern auch eher vorsichtig bin und sie nicht so wirklich viel machen lasse, bekomme ich ja auch immer zu hören, dass ich mit den Kindern alles falsch mache. Ich gehe mit ihnen zu oft zum Arzt und verbiete zu viel und, und, und ... für ihn ist das alles einfach nur krank und er kann mir das sehr abwertend sagen. Warum das so ist, interessiert ihn nicht. Ich kann ihm das aber auch nicht mehr erklären, da ich ihm eigentlich egal bin. Es sind nur noch die Kinder, die ihn interessieren und ich habe einfach perfekt zu funktionieren. Ich soll die Supermami sein, die locker mal eben einen tollen Job hat und den Haushalt und die Kids noch perfekt organisiert! Hauptsache er muß keinen Unterhalt bezahlen. Nach all den faulen Jahren, die ich ja hatte (Kinder, Haus, eigene Firma und meine Sportstunden waren ja nicht genug) soll ich jetzt mal die Erfahrung machen, was es heißt für sein Geld selbst zu arbeiten. Tja, wenn keine Liebe mehr da ist, ist es noch schwerer zu vermitteln, was mit einem los ist und das gerade Vorwürfe und Respektlosigkeit die Angst noch nähren. Aber Dein Freund liebt dich doch und sollte eigentlich ein Interesse daran haben, dass es dir gut geht. Habt ihr denn schonmal in Ruhe darüber gesprochen. Denn das tut dir auch nicht gut, wenn er deine Angst nicht akzeptiert und dich unterstützt.

Ist deine Migräne hormonell oder phsychisch bedingt?

26.08.2008 08:36 • #6


K
Hallo Hoffnung40,

vielen Dank für Deine ausführliche und nette Antwort. Es tut wirklich gut, wenn man weiß, dass man nicht ganz alleine ist, vor allem, wenn man im Umfeld niemand hat, mit dem man sprechen kann. Es gibt hier zwar eine Selbsthilfegruppe, aber ich schaffe es teilweise nicht mit den Arbeitszeiten.
Ich bin mir manchmal ehrlich gesagt gar nicht sicher, ob mein Freund mich noch liebt. Irgendwie ja, dann wieder nein. Für mich ist es derzeit z. B. der Horror alleine Autobahn zu fahren, er wiederum sagt dann, fahre doch einfach, stelle Dich Deinen Ängsten, aber das ist nicht so einfach, sonst wäre ich ja nicht krank. Er hat aber auch noch nie in seinem Leben eine Panikattacke gehabt, von daher kennt er das Gefühl wohl nicht. Es ist wirklich sehr schwer. Ich würde mir von Deinem Ex nichts einreden lassen, tue das, wo Du meinst das es richtig ist, versuche aber auch nicht zu ängstlich mit Deinen Kindern umzugehen. Meine Krankheit habe ich leider erlernt bekommen, da meine Mum immer zu ängstlich war. Die Angsterkrankung liegt bei uns irgendwie in der Familie, leider habe ich sie am schlimmsten abbekommen. Heute bin ich also wieder zu hause geblieben, habe eben bei meiner Chefin angerufen und jetzt gehts mir richtig mies. Es ist nicht so, dass ich kein Gewissen habe, ganz im Gegenteil. Aber die Angst ist einfach zu groß. Ich möchte in kleinen Schritten zum Ziel kommen und nicht ins kalte Wasser geworfen werden. Das klappt derzeit noch nicht. Ich mochte mich auch nicht in Städten bewerben, die weiter als 100 km weg sind. Ich habe die Stelle auch nur genommen, weil ich eine Fahrgemeinschaft habe, aber jetzt merke ich, wie abhängig ich von dieser Fahrgemeinschaft bin. Kaum kann meine Mitfahrerin nicht, so wie heute, schon kann ich auch nicht. Es ist aber nicht nur die Entfernung, der Job passt auch noch nicht. Ich soll dort viele Strukturen aufbauen, das ist mir alles zu theoretisch, mir fehlt das Praktische. Zudem leide ich etwas unter dem Arbeiten in der Wirtschaft. Früher wollte ich dort immer arbeiten, jetzt weiß ich aber, wie gut ich es im öffentlichen Dienst hatte. Ich sehne mich manchmal nach meinem ersten Job zurück. Der war ganz gut, zum Schluss, hatte einen befristeten Vertrag, wurde das Arbeitsklima dort sehr schlecht, aber es scheint sich zu bessern. Es war trotz allem ein nettes Arbeiten, man stand nicht so unter Druck, Du konntest auch mal zu hause bleiben ohne Angst zu haben, den Job zu verlieren. Ich weiß, dass ich meine Papiere bald abholen kann. In der Probezeit dürfen die dich auch rausschmeißen, trotz Attest, zu mindestens habe ich das gelesen. Ich war schon 2 Mal krank in 1 1/2 Monaten, welcher Arbeitgeber macht das mit? Außer im öffentlichen Dienst vielleicht. Gleich will ich noch mal zum Arzt, hoffe sie schreibt mich noch mal krank. Aber sie weiß auch von meiner Angststörung. Meine Hausärztin arbeitet ja mit meinen Therapeuten zusammen. Meine Migräne scheint psychisch bedingt zu sein. Sie kommt von der linken Halswirbelsäule. Mein Physiotherapeut meinte, dass es nervlich bedingt ist, da es mit dem negativen Nervensystem zu tun hat. Wenn ich es schlimm habe, so wie gestern, kann man sich nicht vorstellen, was das für Schmerzen sind. Ich beneide meine Freundinnen, die nur Kopfschmerzen haben. Das sind keine normalen Schmerzen mehr. Iboprufen, Asperin und Paracentamol helfen nicht mehr. Ich frage mich manchmal, wie die anderen es hier im Forum machen mit Job und Angststörung? Lg Kad

26.08.2008 09:03 • #7


H
Migräneschmerzen kenne ich nur zu gut. War für mich der Grund mich für die 3-Monatsspritze zu entscheiden! Seitdem habe ich keine wirklich heftigen Anfälle mehr. Ich war jedes Mal drei Tage außer Gefecht gesetzt und konnte weder aufstehen noch sonstwas machen. Die Schmerzen waren so schlimm, dass ich geweint habe. Einmal habe ich ein Migränemittel genommen und davon eine 1A Panikattacke bekommen - mein Mann mußte den Notdienst rufen und ich konnte nur noch mit einer Spritze wieder ruhig gestellt werden. Heute hilft mir bei Kopfweh eine Ibuprofen.

Was hast Du denn deiner Chefin erzählt, warum Du nicht kommst? Kann Dir deine Hausärztin da nicht helfen? Vielleicht könntest Du mit Deiner Chefin ausmachen, dass Du unbezahlten Urlaub nimmst, wenn Du es gar nicht schaffst vor lauter Angst zur Arbeit zu fahren?
Vielleicht findest Du aber auch was im öffentlichen Dienst bei Dir in der Nähe ...

26.08.2008 10:32 • #8


K
Hallo Hoffnung40,

ich bin heute noch einen Tag krankgeschrieben. Ich habe mit meiner Ärztin gesprochen, sie wußte aber auch nicht so genau, was man auf Dauer machen könnte. Sie meinte nur, dass wenn es nicht mehr geht, ich mich krankschreiben lassen soll. Aber irgendwie ist das auf Dauer auch keine Hilfe. Ich versuche derzeit in der Nähe etwas zu finden. Aber leider dauert es ja auch bis man etwas Neues hat. Auf der Arbeit habe ich erst einmal erzählt, dass ich immer noch Migräne habe, was gestern auch wirklich stimmte. Bei mir hilft Iboprufen leider nicht mehr. Ich suche derzeit noch nach dem richtigen Schmerzmittel. In der Nacht von Sonntag auf Montag war es auch wieder so schlimm, dass ich am liebsten den Notarzt gerufen hätte, bin dann aber irgendwann vor Erschöfpung eingeschlafen. Ich führe einmal die Woche immer ein Gespräch, das dient gerade in der Probezeit dazu herauszufinden, ob alles paßt. Am Donnerstag haben wir wieder ein Gespräch, ich werde ihr nichts von meiner Angsterkrankung erzählen, aber von meiner Migräne, die ja auch da ist und wahrscheinlich durch die Angsterkrankung ausgelöst wird. Ich hoffe sie hat Verständnis, wenn nicht kann ich nichts machen. Ich weiß, dass es einige Kollegen gibt, die wohl Migräne haben, der eine mußte sogar mal deswegen ins Krankenhaus. Ich fühle mich selber hundeelend in der Probezeit krankgeschrieben zu werden, weil ich das eigentlich gar nicht will, aber die Angst ist da manchmal einfach zu groß. Ich kam mir sogar etwas doof vor, als ich eben bei bei meiner Ärztin war. Sie versteht das mit den Ängsten auch irgendwie nicht so. Aber sie ist ja auch keine Pyschologin, sondern halt nur Allgemeinmedizinerin. Auf alle Fälle kommt man sich total blöd vor, wenn man erzählt, dass man sich z. B. nicht traut alleine Autobahn zu fahren. Zu mindestens versucht sie mich soweit zu unterstützen, indem sie mich krank schreibt, zur Not ist da ja auch noch mein Therapeut. Der weiß, wie es ist, wenn der Druck zu groß ist. Es hängt derzeit von meiner Chefin ab, wie sie mit der Situation umgeht, eigentlich schätze ich sehr sozial ein, aber ich kenne sie auch noch nicht richtig. Hast Du eine gute Hausärztin oder einen guten Therapeuten?

Lg
kad

26.08.2008 12:18 • #9


K
Hallo Kerstin 1962,

ich lasse mich jetzt auch nach meinen Bauchgefühl leiten und es sagt mir, dass die Autobahn alleine noch zu groß für mich ist. Ich lasse mich jetzt auch krankschreiben, wenn es nicht mehr geht. Irgendwie will ich auch nicht arbeitslos werden, aber was soll ich tun? Die Angst ist halt nun mal größer und ich glaube mein Unterbewußtsein sagt mir, dass es noch nicht passt. Ich hoffe ganz schnell etwas anderes zu finden.....

Lg
Kad

26.08.2008 17:27 • #10


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