Nächtlicher Herzaussetzer

@flyyto

Ja okay, aber komm schon. Du erzählst das jetzt so, als wär das „plötzlich“ passiert, so als hätte sich dein Körper über Nacht was Neues ausgedacht. Aber die Wahrheit ist: Du hattest die Herzangst doch schon vorher – die war nie wirklich weg. Am 23. Mai hast du nach Herzstolpern gefragt. Davor ging’s um andere Symptome. Und jetzt hat sich der Fokus halt wieder voll aufs Herz verschoben, weil du geschlafen hast wie ein Toastbrot und dein Körper einfach völlig übermüdet ist.

Und genau da liegt auch der Hund begraben: Das ist nicht dein Herz, das aussetzt, sondern dein Nervensystem, das am Rad dreht, weil du seit Wochen im Alarmmodus bist. Klar fühlt sich das krass an. Klar schreckt man sich, wenn man beim Einschlafen plötzlich Luft japsen muss oder denkt, das Herz bleibt stehen. Aber das ist nichts weiter als ein überreizter Körper, der nicht mehr zwischen „Gefahr“ und „ich will einfach schlafen“ unterscheiden kann.

Und ganz ehrlich: Wenn man mitten in der Nacht Panik googelt und dann intermittierenden AV-Block liest – ja, kein Wunder, dass du dann völlig eskalierst. Du könntest auch googeln „Herz stolpert bei Müdigkeit“ und würdest tausend harmlose Erklärungen finden – aber nee, das Drama klickt sich halt besser, ne?

Du leidest ganz offensichtlich nicht an einem Herzfehler, sondern an einer Angststörung mit Körpersymptom-Fokus. Dein Herz ist nur der Aufhänger. War es schon öfter. Wird es wieder sein, wenn du dem Thema so viel Beachtung gibst. Und je mehr du’s beobachtest, kontrollierst, googelst – desto schlimmer wird’s. Nicht weil dein Herz schlechter wird, sondern weil du’s dauernd auf eine Bühne stellst, die eigentlich leer bleiben sollte.

Was du jetzt brauchst, ist keine dritte Meinung vom Internet, sondern klare Kante im Kopf: „Das ist wieder meine Angst, nicht mein Herz.“ Und statt dich jetzt zu fragen „was ist, wenn ich nicht mehr aufwache?“, solltest du dich fragen: Was ist, wenn ich mir gerade selbst den Schlaf klaue, den ich bräuchte, damit sich mein Nervensystem mal wieder runterfährt?

Das hier ist kein medizinischer Notfall. Das ist ein verdammt lauter Hilfeschrei von deinem Körper, der einfach mal Pause braucht. Also: Kein Google, kein Puls-Scan, kein Horrorfilm im Kopfkino. Sondern runterfahren. Tee, Podcast, notfalls auch erstmal eine halbe Stunde heulen – aber dann: Schlafhygiene, kein Handy im Bett, feste Routine. Wenn du schlafen gehst wie ein Zombie auf TikTok, brauchst du dich nicht wundern, wenn dein Körper durchdreht.

Du wirst nicht einfach sterben. Aber wenn du so weitermachst, wirst du definitiv weiterleben wie jemand, der sich ständig davor fürchtet.

Und da bist du auf dem aller besten weg hin wenn du dir selber mal anschaust was für ein Schwachsinn deine Gedankenwelt alleine im letzten Monat hier im forum zu Papier gebracht hat....
Schwachsinn nicht weil du dumm bist! Sondern weil es rational von außen betrachtet (versuch das wirklich mal selber von außen zu betrachten) so ist, was das Gehirn sich alles für nen Kappes ausdenkt, nur weil man es nicht sinnvoll beschäftigt.Dann beschäftigt Es sich eben mit sich selber und Konstruiertszenarien, wo es dann drüber nachdenken kann, um Probleme zu lösen. Also prinzipiell macht dein Gehirn genau das, wofür es gebaut wurde.
es sich eben mit sich selber und Konstruiertszenarien, wo es dann drüber nachdenken kann, um Probleme zu lösen. Also prinzipiell macht dein Gehirn genau das, wofür es gebaut wurde.

Zitat von flyyto:

Es fing gestern damit an, dass wenn ich kurz davor war einzuschlafen aufeinmal so nach Luft japsen musste. Ich hatte das noch nie und natürlich hat es mir Angst gemacht. Ich hatte es dann später nochmal.
Und vor einer Stunde war ich wieder kurz vorm einschlafen auf einmal hatte ich das Gefühl mein Herz bleibt stehen und mein Puls ist in die Höhe geschossen und konnte natürlich nicht mehr einschlafen.

In den schlimmsten Phasen meiner Schlafstörungen hatte ich das ständig.