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Lloren
Hallo ihr Lieben,
ich bräuchte eure Hilfe.
Ich kämpfe seit 1 Jahr mit einer Panikstörung und Derealisation. Am 13. Januar vor einem Jahr habe ich einen schrecklichen Unfall miterlebt, seit dem ist alles anders.. Ich leide sehr oft an Derealisation, Angstzustände und ich fühle NICHTS mehr also mir ist irgendwie alles egal geworden.Ich bin in einer Therapie aber mein Arzt sehe ich erst am Donnerstag und ich bräuchte jetzt Hilfe.
Ich habe mich vor 3 Monaten in einer Industriefirma beworben, hätte aber nicht gedacht, dass ich dort eine Chance habe und siehe, ich arbeite seit 2. Januar in Vollzeit und es macht mir wirklich Spaß! Irgendwie ist meine Angst verschwunden, ich kann es nicht erklären.
Ich setze mich mit meinen Problemen seit Monaten auseinander, ich gehe wöchentlich 2 zur Therapie, ich lese Selbsthilfebücher, Konfrontation und alles was dazu gehört.
Na ja, wie geschrieben ich habe am 2. Januar angefangen zu arbeiten und es macht mir total Spaß. Ich bin abgelenkt, ich fühle mich geschätzt und mir geht's gut. Die Zeit geht auch ziemlich schnell rum also ich habe wirklich nichts zu meckern aber mir ist aufgefallen, dass die letzten 1,5-1 Stunden in der Arbeit schwierig werden. Die Mittagspause ist um 11:30 bis 12 Uhr und danach kommt Derealisation. Ich funktioniere, ich erledige alles und renne überall rum wie sonst auch immer aber in meinem Kopf ist eine reine Katastrophe. Ich erkenne meine Stimme nicht, meine Hände gehören nicht zu mir und ich will nur noch raus. Ich zieh's natürlich durch aber ich steigere mich da extrem rein und fühle mich dermaßen unwohl, das gibt's nicht.. Ich esse im Geschäft nicht (bin immer angespannt, hoffentlich legt sich das) und trinke auch ziemlich wenig, dazu steh ich noch morgens um 5 auf. Vielleicht liegt es ja daran, ich weiß es nicht. Wenn ich Feierabend habe und zum Auto laufe normalisiert sich mein Zustand automatisch, ich finde das so komisch.
Wie gesagt, die Angst ist fast vollkommen weg. Mir ist bewusst, dass ich im Geschäft was leisten muss und es funktioniert einwandfrei, bin wirklich stolz. In den letzten Monaten war es immer so ein hinher, die Angst wollte mich nicht loslassen (oder andersrum, ich wollte die Angst nicht loslassen? ich weiß es nicht) und ich mache gerade wirklich eine sehr spannende Phase durch. Ich bin so durcheinander, alles ist so ungewöhnlich und ich muss die Situation erst noch realisieren.. Ich bin ins Arbeitsleben einfach reingestürzt, habe mir nicht allzu viele Gedanken darüber gemacht. Ich fühle mich wieder normal, ich nehme meine Gefühle wieder wahr und ich freue mich nur noch auf den Arbeitstag.. aber ich bin unruhig, weil ich nicht weiß warum ich immer vor dem Feierabend Derealisation bekomme. Was denkt ihr, woran könnte das liegen?

06.01.2019 11:48 • 06.01.2019 #1


3 Antworten ↓


Safira
Zitat von Lloren:
ich freue mich nur noch auf den Arbeitstag.. aber ich bin unruhig, weil ich nicht weiß warum ich immer vor dem Feierabend Derealisation bekomme.


ist ja schon interessant das Du schon fast die Uhr danach stellen kannst. Ich bin mir sicher das die Antwort in Deinem Text zu finden ist. Wenn nicht dort, dann in Dir selbst.

Der Widerspruch: ich freue mich --aber-- bin unruhig weil ich weiß das die Derealisation kommt ist bemerkenswert.

Frage Dich was Dich genau stresst. Horche in Dich hinein

06.01.2019 16:58 • #2


A


Mit Derealisation arbeiten?

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Lloren
Ich habe allgemein Erwartungsangst, setze mich extrem unter Druck. Also keine 'Panik-Angst', sondern die Situation ist ganz neu, ich habe Angst wieder zu versagen (aus Angst) und Angst-vor-der-Angst.
'Die Angst ist verschwunden' ist also ein bisschen übertrieben aber ich habe halt eine andere Art von der Angst. Schwer zu beschreiben
Wie gesagt hier ist alles so neu, ich überrasche mich selbst immer wieder weil ich halt so gut 'funktionieren' kann. Das ist mir wirklich neu. Ich werde ständig gelobt, ich merke, dass mich viele an den Arbeitsplatz WIRKLICH schätzen und das ist alles so fremd für mich. Ich hoffe du verstehst, was ich meine

06.01.2019 17:05 • #3


Safira
ich verstehe Dich sehr gut. Man könnte sagen das Du die Stresskrankheit hast. Du stresst Dich massivs selbst mit Deinen Ängsten. Die Panik-Angst ist zwar weg, dafür aber eine neue da und sie spricht mit Dir.
Habe mehr Verständnis für Dich und Deine Gefühle und sorge für Dich. Nehme die guten Gefühle an und freue Dich darüber. Erlaube es Dir auch mal nicht perfekt sein zu müssen. Erlaube es Dir gut zu sein auch wenn Du es selbst nicht erwartet hast.

06.01.2019 17:13 • #4





Dr. Christina Wiesemann