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Hallo ihr Lieben,

da ich ganz neu bin, stell ich mich erstmal kurz vor:
Ich bin 28, weiblich, verheiratet und alles fing an mit einer Blut-Spritzen-Verletzungsphobie.

Diese wurde wohl ausgelöst durch ein Erlebnis im Krankenhaus bei einer Voruntersuchung für eine OP. Nach dem Blutabnehmen bin ich mehrmals synkopiert und das Personal im KH hat nicht wirklich nach mir gesehen. Ich wurde immer nur irgendwo hingesetzt und sollte warten bis es besser ist. Ich kippte aber jedesmal wieder um, hatte das Gefühl mich übergeben zu müssen und die Kontrolle zu verlieren. Fühlte mich hilflos und im Stich gelassen obwohl ich doch im KH war. Da war ich gerade 15 ...

Weiter ging es dann mit Reizdarm Syndrom. Vor jeder Reise, Prüfung, neuen Situation bekam ich Durchfall. Obwohl wir sehr gerne essen gehen konnte ich nicht einmal mehr die Restaurantbesuche genießen. Das habe ich jetzt aber durch eine Ernährungsumstellung (Milch nur in Maßen, fettige Speisen vermeiden) gut im Griff.

Der Super Gau ging dann allerdings vor meiner Hochzeit vor 3 Jahren los. Ich habe mich mit den Details der Hochzeitsplanung wohl sehr unter Druck gesetzt und bekam dann an meinem JGA die Quittung. Als die erste Hälfte des Abends bei mir zu Hause vorbei war und ich wusste dass es gleich irgendwohin zum feiern geht, aber nicht genau wusste was mich erwartet, bekam ich etliche Symptome. Angefangen von Benommenheit über Übelkeit und erhebliche Kreislaufprobleme. Ich ging ins Bad um mich zu beruhigen aber es wurde nur schlimmer. Irgendwann fanden mich die Mädels zitternd überm Klo, weil ich dachte ich muss mich übergeben. Ich hatte keine Ahnung dass das eine Panikattacke war, dachte nur immer wieder was passiert da mit mir?!? Ich kann so das Haus nicht verlassen! Die Panik dauerte mehrere Stunden, ich litt und litt und es hörte erst langsam auf als ich entschied, dass es keinen Sinn hatte und ich nicht mehr hinter den Mädels herfahren würde (Eine Freundin war bei mir geblieben).
Nächste Panikattacke bekam ich auf dem Polterabend und die Hochzeit überstand ich nur mit Tavor (es ging mir blendend, ich konnte den Tag genießen aber am Abend vorher sah das noch nicht so aus)...

Seit der Hochzeit bin ich in Therapie. Es gibt lange Phasen in denen es mir ganz gut geht. Aber immer wieder hinterfrage ich meinen Lebensweg, habe das Gefühl irgendwas stimmt nicht, weiß aber nicht was.

Seit einem knappen Jahr habe ich jetzt zusätzlich Herzprobleme. Es fing an als ich versuchte schwanger zu werden. Jedoch mehr, weil mein Mann seit ewigkeiten ein Baby will und es so wunderbar zu allen Begebenheiten passt. Mein Kinderwunsch ist jedoch mit Beginn der Panikattacken verschwunden. Als ich also panisch darauf wartete ob ich nun schwanger war oder nicht und mir öfter mal übel wurde bekam ich plötzlich deutliche extrasystolen ... Die Begleiterscheinungen sind oft Schwindel, Kreislauf, Übelkeit. Ich wurde beim Arzt durchgecheckt, EKG, Belastungsekg, Blutbild, Schilddrüse ... Alles ohne Befund. Einige Tage nach dem negativen SS Test war mir klar: das hab ich mir selbst angetan und werd ich zukünftig schön bleiben lassen.

Immer wenn ich dann mal etwas mehr Stress hatte oder mich etwas sehr beschäftigte kamen die extrasystolen wieder. Aber nicht so heftig.

Ich wache aber auch alle paar Monate nachts ganz plötzlich auf, habe Herzrasen, muss plötzlich Ultra dringend pinkeln und fühle mich so benommen dass ich nicht sicher bin ob ich es aufs Klo schaffe. Das geht aber. Zurück im Bett kriege ich dann Schüttelfrost und mir ist sau kalt. Es dauert meist 2-3 Stunden bis es so weit ist, dass ich wieder einschlafen kann. Die Frage ist natürlich, wache ich vom plötzlichen Herzrasen auf und kriege Panik oder wache ich von Panik auf und kriege deshalb Herzrasen. Keine Ahnung.

Ebendies passierte vorletztes Wochenende wieder und die folgenden Tage hatte ich wieder extrem mit innerer Unruhe, Kreislauf und extrasystolen zu kämpfen. Ich hab mich zur Arbeit geschleppt, musste Überstunden machen und stehe da gerade auch sehr unter Druck. Seit Freitag geht nun gar nix mehr. Wenn die Symptome stärker werden kämpfe ich gegen die Panik. Ich liege nur noch, sobald ich aufstehe geht meine Pumpe total steil, ich kriege Atemnot und habe permanent so ein Druckgefühl und brennen im Brustkorb. Ich hab mich jetzt für diese Woche krank schreiben lassen und bin fest entschlossen beruflich was zu ändern da mich dieser Job fertig macht. Nächste Woche wollten wir in den Urlaub fliegen und ich hab gerade übelst schiss dass ich bis dahin nicht wieder auf den Beinen bin

Wer hat noch so seltsame, angeblich psychosomatische Beschwerden!? Ich bin so genervt! Ich bin nicht mehr der Mensch, der ich mal war, mich schränkt das alles so ein. Bin richtig verzweifelt

Hoffe auf einen netten Austausch mit euch!

23.05.2016 18:56 • 24.05.2016 #1


12 Antworten ↓


Kitykat
Hallo du herzlich willkommen. Nachdem bei dir ja bereits alles gecheckt wurde und mir deine Symptome alle nicht unbekannt sind...ich denke, sie sind nicht nur angeblich psychosomatisch. Du scheinst mir unter mehreren Stressoren zu stehen, die bestens geeignet sind, um Angst und Panik hervorzurufen.

23.05.2016 19:10 • x 1 #2


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Mir geht das so auf die Nerven

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miriam0707
Hallo und herzlich Willkommen
genau diese Symptome kenne ich leider zu gut, kann also total gut verstehen wie es nervt. Irgendwas liegt dir wohl auf der Seele ... bei mir sind es auch mehrere Dinge, nur leider ist es leichter gesagt als getan daran zu arbeiten. Aber ich glaube fest daran das man es schaffen kann, nach und nach .... aber Urlaub hört sich super an und wird dir bestimmt gut tun

23.05.2016 19:23 • x 1 #3


I
Danke für eure lieben Antworten! Es hilft schon sehr viel zu wissen, dass man damit nicht allein ist
Obwohl ich mich sehr viel darüber informiere gibt es immer wieder Momente oder Tage, an denen es mir so schwer fällt zu glauben, dass das nicht körperlich sein soll. Ich frag mich ja auch: was ist denn jetzt richtig ? Schonung oder Bewegung? Leichter Sport trotz Symptome? Ich bin total verunsichert

23.05.2016 19:39 • #4


Kitykat
Alles in Maßen. In jeder Klinik bekommen Angstpatienten direkt ein Sportprogramm....schaff dir am besten einen guten Ausgleich. Und schau, welche Entspannungsübungen für dich infrage kommen.

23.05.2016 19:42 • #5


I
Ok. Ich kriege alles immer nur phasenweise hin bin nicht besonders diszipliniert. Ich habe bis 2012 Leistungssport gemacht und seitdem fast gar keinen Sport mehr. Entsprechend sieht es mit meiner Kondition aus. Schlecht. Ich hab schon alles an Entspannungsübungen ausprobiert und mag autogenes Training, Yoga und Muskelanspannung sehr gern. Das hilft mir auch allgemein abends einzuschlafen aber ich mache das alles wohl nicht regelmäßig genug. Gerade in akuten Phasen wie gerade hat es gefühlt null Wirkung. Was hilft euch denn am besten? Ich hab Freitag das nächste Gespräch mit meiner Therapeutin... Würde ja lieber schon morgen hin. Und dann kommt ständig mein Mann der mir rät doch noch ein EKG machen zu lassen. nur zu meiner Beruhigung sozusagen. Aber ich mag nicht noch ne herzphobie wegen übermäßiger Kontrolle. Ich hab auch so schon genug Baustellen. Oder was meint ihr?

23.05.2016 19:49 • #6


Kitykat
Stimmt sowohl den Sport als auch Entspannungsübungen musst du regelmäßig machen, akut wird es nicht direkt helfen, nur weil du es einmal machst. Ich denke, du kannst schon nochmal ein EKG machen lassen. Wenn das in Ordnung ist, solltest du es aber dabei belassen, da sonst die Angst immer mehr wird.

23.05.2016 19:55 • #7


I
Gerade wach geworden und immer noch Herzklopfen sobald ich aufstehe wird mir ganz komisch. Ich bin auch innerlich total unruhig und kriege diese Unruhe nicht weg Wahrscheinlich setz ich mich zusätzlich unter Druck in einer Woche wieder normal zu sein, damit ich mich ins Flugzeug setzen und die geplante Reise auch unbeschwert antreten kann. Kann ich mir gerade überhaupt nicht vorstellen. Grundsätzlich stresst mich die Umstellung auf eine neue Umgebung und Fliegen bzw die Anreise allgemein immer sehr. Auf diesen Urlaub hab ich mich allerdings so gefreut, dass ich gehofft hatte mir bliebe das dieses Mal erspart... Leute ich bin so verzweifelt, ich will das dieses ätzende, mich ängstigende Gefühl endlich weggeht

24.05.2016 07:42 • #8


Kitykat
Ach ich kann dich so gut verstehen. Und auch daß du es einfach weg haben willst. Aber meine Therapeutin sagt immer. ....das ist dann wie mit dem rosa Elefanten....je weniger du es haben möchtest desto stärker wird es auftreten. Es zu akzeptieren ist aber eben leichter gesagt als getan.

24.05.2016 08:09 • #9


I
Das gleiche sagt meine auch immer! Aber ich hab mir die ganze letzte Woche gesagt: Armes Herz, ich pass auf dich auf. Wir schaffen das schon. Anstatt wie sonst: was hast du jetzt schon wieder!? Hör endlich damit auf!
Aber es hat nix gebracht. Ist eher so schlimm geworden dass ich seit Freitag Abend nicht mehr aufstehen kann. Gerade hab ich mich im Bett gestreckt und das hat sofort heftiges stolpern ausgelöst. Meine Brust wurde von einigen Schlägen regelrecht erschüttert! Das macht mir solche Angst!

24.05.2016 08:14 • #10


Kitykat
Das kenne ich nur zu gut. Aber du weißt sicher, daß diese Extrasystolen nicht gefährlich sind, sofern alles andere abgeklärt ist? Natürlich machen sie trotzdem total Angst.. . Vor allem wenn man genau in sich rein hört.

24.05.2016 08:21 • #11


I
Ja ich habe ja letzten Dezember alles checken lassen. Irgendwie war es da aber so, dass ich permanentes stolpern hatte, vor allem in Ruhephasen. Wenn ich zB spazieren ging würde es besser oder ging vorerst weg. Jetzt ist es so, dass ich einfach ständig meinen Puls in Hals und Brustkorb spüre und mich total benommen fühle. Sobald ich mich aber bewege fängt mein Herz richtig an zu stolpern und ich bekomme Atemnot! Ist das trotzdem noch normal? Ich mein, seit das vorletztes Wochenende angefangen hat... Ich kann da ja nicht plötzlich über Nacht einen Herzfehler entwickelt haben. Das ist ja auch Quatsch. Ich hab eigentlich heute einen fiseurtermin. Habe jetzt schon meine Schwester gebeten mitzufahren weil ich es mir allein nicht zutraue. Falls es mir nicht gut geht ist dann jemand dabei der mich wieder nach Hause bringt. Ich hab mich auch gefragt ob ich eine halbe tavor nehmen soll, damit ich mal für ein paar Stunden runter kommen kann. Die letzte habe ich vor 3 Jahren an meinem Hochzeitstag genommen. Wenn es durch die tavor weggeht hab ich zudem wirklich den Beweis das es psychisch ist. Was meint ihr? Ich weiß natürlich dass das Zeug sehr schnell abhängig macht, daher habe ich es bisher selbst bei ner PA nicht genommen.

24.05.2016 08:53 • #12


Kitykat
Ja Tavor kann süchtig machen, aber nicht von einer einmaligen Einnahme. Und so kannst du vllt. mal ein bißchen durchatmen. Bin grds.auch überhaupt kein Freund von Medis aber manchmal geht's nicht mehr anders.

24.05.2016 08:59 • #13


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