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Guten Morgen,
ich war schon ganz lange nicht in diesem Forum, weil es mir die letzten Jahre relativ gut ging. Das hat sich leider seit 1,5 Wochen geändert. Es fing mit einer Panikattacke an, als es dunkel wurde. Ich mag die Dunkelheit nicht, sie engt mich ein und löst Beklemmungen aus. Das liegt an meiner Agoraphobie. Es ist dann eine Situation aus der ich nicht fliehen kann. Es wird ja jetzt leider sehr früh dunkel und bleibt auch länger dunkel. Ich bekomme jetzt täglich sobald es dunkel wird Angstgefühle und auch Panikattacke. Zum Glück konnte ich trotzdessen gut einschlafen bis Montag in dieser Nacht habe ich 4 Stunden geschlafen. Gestern Nacht vielleicht 1 Stunde. Mein Körper/Seele kommt einfach nicht zur Ruhe. Ich habe ständig Adrenalin was mich abhält zu entspannen. Jetzt kann ich nicht mal mehr schlafen. Ich versuche alles PMR, Meditation, rausgehen, Entspannungstees. Meine Schwester meinte es könnten auch mit den Wechseljahren zusammen hängen, da ich Ende 40 bin. Ich weiß mir langsam nicht mehr zu helfen. Bin über jeden Rat dankbar.
Lg
Kad

12.11.2025 08:47 • 15.11.2025 x 5 #1


33 Antworten ↓


@Kad
Oje, ich kenne diese Gefühle sehr gut. Ich komme mit dunkel und (kalt ) auch überhaupt nicht klar. Normal heißt es ja, dass Sport hilft Stresshormone abzubauen. Gerade Adrenalin kann durch Sport reguliert werden. Ich weiß wenn man Angst hat ist das besonders schwer, kann diesen Erregungszustand aber mindern. Habe damit auch sehr stark zu kämpfen.

A


Keine Kraft mehr

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Hallo.

Definitiv sind das die Wechseljahre. Lese unbedingt die '34 Symptome der Wechseljahre' nach (Google) und auch das Buch Woman on fire ist sehr zu empfehlen.

Alles Gute (auch eine Wechseljahre-Geplagte).

Hallo Kad, was du beschreibst, ist zutiefst menschlich. Die Dunkelheit hat seit jeher etwas Bedrohliches – physisch, weil sie Gefahren verbarg, und metaphorisch, weil sie für das Unbekannte steht. Angst ist immer ein Ausdruck, ein Signal der Seele – und die Dunkelheit ist eine absolut plausible „Karte“, die sich die Angst zieht, um sich bemerkbar zu machen. Sie ist kein Feind, sondern eher ein Spiegel dessen, was in uns nach Aufmerksamkeit verlangt.

Zudem wirkt Dunkelheit oft wie ein Verstärker: Wenn es still und leer um uns wird, nehmen wir unser Inneres deutlicher wahr – sei es Angst, Schmerz oder Unruhe. Alles, was tagsüber durch Licht, Ablenkung oder Aktivität gedämpft ist, tritt dann klarer hervor. Das kann beängstigend wirken, ist aber im Grunde ein natürlicher Vorgang.

Die Angst ist ein mächtiges Instrument – ich würde nicht sagen ein Gegner –, das uns auffordert, uns mit uns selbst zu beschäftigen. Natürlich spielt dabei auch unser Hormonhaushalt eine wesentliche Rolle, doch letztlich sind wir alle kleine „Chemiewerke“. Es geht darum, durch positive, natürliche und verhaltenstherapeutische Impulse wieder ein inneres Gleichgewicht zu finden.

Zitat von Kad:
Guten Morgen, ich war schon ganz lange nicht in diesem Forum, weil es mir die letzten Jahre relativ gut ging. Das hat sich leider seit 1,5 Wochen geändert. Es fing mit einer Panikattacke an, als es dunkel wurde. Ich mag die Dunkelheit nicht, sie engt mich ein und löst Beklemmungen aus. Das liegt an meiner ...

Meine Angst und Panikattacken, hatte ich schon als Jugendliche und als Kind Angst verlassen zu werden, das habe ich bestimmt nicht von den Wechseljahren. Ich glaube nicht daran das es die Wechseljahre sind. Es sind die Gedanken (bei mir auf jeden Fall), das was ich denke, das bin ich. Das macht mich aus. Rede ich mir ein Angst vor Dunkelheit zu haben, bekomme ich sie auch, die Angst. Das ist meine Meinung, muss natürlich nicht stimmen.
Eine Therapie, oder mehrere Therapien haben mir geholfen, diese Ängste zu überstehen und anders mit ihnen umzugehen und harte Arbeit an mir selbst.

Ich wünsche Dir, das Du Dich bald entspannen kannst.

Ich würde auch Richtung Wechseljahre denken. Manchen hilft die Einnahme von Progesteron für besseren Schlaf.
Ich selbst nehme Promethazin, wenn ich - was sehr selten vorkommt- mehr als eine schlechte Nacht habe, denn Schlafmangel befeuert Angsstörung und Depression ungemein. Das sollte möglichst verhindert werden.

Ansonsten könntest du mittelfristig versuchen, die Angst vor Dunkelheit mit positiven Assoziationen zu überschreiben.
Letzten Endes hast du dir eine nicht förderliche Einstellung zur Nacht erworben und kultivierst sie, indem du sie akzeptierst.

Man kann das auch versuchen zu überschreiben.

Bei mir sind schlimme Angst und Panikattacken mit Beginn der Wechseljahre angefangen. Keiner kam darauf Ist alles psychisch. Alles probiert (Therapie, Antidepressiva), trotzdem keine Besserung.

Bis mein Frauenarzt einen Hormonstatus sowie Schilddrüsenwerte überprüft hat. Schilddrüsenüberfunktion sowie starker Hormonmangel. Mit Anpassung von L-Thyroxin sowie Hormonersatztherapie wurde es besser.

Ich kann dich auch teilweise verstehen, allerdings ist es bei mir andersherum.

Tagsüber komme ich nur mit Benzos vor Tür und Nachts (wenn weniger Menschen da sind) fühle ich mich wohler und kann auch mal nüchtern Fahrradfahren.

Was mir dabei immer hilft und Kraft gibt, ist die Musik von Heilung. Wie der Name schon sagt macht die Musik was mit einem, vor allem die Live Auftritte sind nicht nur ein Audio, sondern auch ein visuelles Erlebnis (gezielt eingesetzte Lichteffekte, die Kameraführung). Dabei geht es weniger um den Text, da die eh in 10 teilweise toten Sprachen singen, sondern um die Klänge der Stimmen, der Instrumente (zb. echte Trommeln, mit Leder bezogen, echte Knochen, mit dem die Sängerin in zb. Krigsgaldr 10 Minuten lang wie eine Maschine den Takt angibt, alles handgemacht #natürliche Klänge), die Mantra ähnlichen Wiederholungen, die Präzision, das versetzt einen in Trancezuständen, man fühlt extrem aufgeladen. Total genial, wenn man sich drauf einlässt.

Ich fahre zb. immer mit einer 30 Minuten Version von Traust (wird in Althochdeutsch gesungen) los, da maschiere bzw. strampel ich wie Maschine durch die Nacht. Die Lieder sind auch komplett abwechslungsreich, mal ist es sanft, dann wieder wild oder andersherum beides zusammen im Wechsel.

Man braucht für den vollen Effekt aber Kopfhörer, da die auch viel mit Stereo arbeiten. Mal wird dir ins Links in Ohr gesungen, dann singt eine andere ins rechte Ohr. Deren Magie ist nach 8 Jahren bei mir immer noch voll vorhanden #Fanboy.

Es gibt keine Band, von der ich so viele Reaktionsvideos auf Youtube angeguckt habe (ich schätze deutlich über 100) um zu gucken, ob das auch bei anderen genau so wirkt und 98% haben es auch gefühlt. Zb. Frauen die meinten danach sie fühlen sich, als könnte sie 100kg stemmen, oder eine fühlte sich sogar bereit in den Kampf zu ziehen und dabei zu sterben und es wäre ok für sie (im positiven Sinn gemeint - Überschuss an Energie)

Evtl. können die dir, oder auch anderen helfen. Der Versuch kostet nichts, außer etwas Zeit, denn die Lieder sind ein Ritual, ein Prozess der wirken muss

Zitat von Kad:
da ich Ende 40 bin


Das kann gut sein. Ich hab schon oft gelesen, dass Frauen das haben.

Ein Arzt kann eine Diagnose durch eine gynäkologische Untersuchung stellen und eine Hormonuntersuchung zur genaueren Bestimmung des Hormonspiegels durchführen, um die Wechseljahre zu bestätigen.

Ich nutze in der dunklen Jahreszeit immer eine Lichtdusche. Also so eine Tageslichtlampe, wie sie bei den Skandinavien in fast jedem Haushalt steht, wo ist tagsüber gar nicht mehr hell wird.
Man muss sich natürlich etwas zur Regelmäßigkeit zwingen und sich bei der Anwendung danach nicht stören lassen.

…vielen lieben Dank für eure lieben Antworten. Ich finde am schlimmsten ist diese innere Unruhe und die negativen Gedanken. Immer dann wenn es dunkler wird. Ich versuche mir die Dunkelheit schön zu reden, was schwer fällt. Für meine beiden Kinder versuche ich stark zu bleiben. Ich sage mir jetzt immer wenn die Nacht rum ist und ein neuer Tag beginnt, 1 Tag weniger vom November. Am 22.12 werden die Tage wieder länger. Das Schlimme ist jetzt auch die Angst heute Nacht wieder nicht schlafen zu können. Der Schlaf war mein Anker. An eine Tageslichtlampe hatte ich auch schon gedacht. Ich hoffe es wird bald wieder gut.

Heute Nachmittag habe ich noch einen Termin beim Frauenarzt bekommen.

Ich hoffe Sie kann mir evtl. auch helfen. Gewissheit zu haben wäre schon super

Ich habe eine ganz angenehme Atmosphäre um mich herum. Es ist hell und trotzdem freundlich durch viele verschiedene Leuchten, die ein warmes Licht abstrahlen (2700K). Das fällt nicht auf weiße Wände, wo es grell wirken würde, sondern auf ein helles Creme. Dazwischen gibt es immer noch einige Farbpunkte zum Anreiz. So komme ich prima auch über dunkle Tage. Eine Tageslichtlampe nutze ich nicht mehr; das war mir zu kalt und zu grell. Mit dem Handy kannst du deine Helligkeit im Raum messen. Ich nutze dazu die App Lichtmeter. Da komme ich auf 250 Lux. Meine Freundin mag es gern gemütlich. Das mag ich aber nur bei Filmen. Vielleicht magst du es hell und freundlich?

Ich kenne diese Gefühle auch sehr gut. Für mich klingt es nach Winterdepression die bei vielen genau in dieser Jahreszeit einsetzt wenn es früher dunkel wird. Einer der Gründe ist eben das fehlende Licht. Was dir helfen kann egal ob es eine Winterdepression ist oder etwas anderes ist tagsüber wenn es hell draußen ist, viel raus zu gehen. Möglichst viel Tageslicht nutzen und abends wenn es dunkel wird in der Wohnung immer helles Licht anmachen. In der Großstadt hatte ich früher das Problem nicht so stark weil da abends immernoch viel los ist und alles beleuchtet und man noch gut raus gehen kann. Seitdem ich in einer Kleinstadt lebe fühlt es sich für mich auch immer so bedrängend an weil eben nichts mehr los ist und man nichts machen kann und sich ein bisschen wie gefangen vorkommt.

Ich glaube leider auch, dass es in Zusammenhang mit einer Winterdepression ist, da ich mir im Sommer komischerweise keine großen Gedanken um die Dunkelheit mache. Ich finde die Idee mit den Lampen nicht schlecht. Am schlimmsten ist die Zeit von 17.00-19.00 Uhr danach flaut die Angst etwas ab, so lange ich nicht wieder meine Katastrophen Gedanken bekomme dann ist sie sofort wieder da. Ich hoffe ich kann heute wenigstens ein paar Stunden schlafen. Ansonsten gehe ich morgen nicht zur Arbeit.
Der Termin beim Frauenarzt war nicht so vielsagend. Sie vermutet dass es nicht mit den Wechseljahren zu tun hat kann aber auch keinen Bluttest machen, da ich noch die Pille nehme.
Anfang Dezember habe ich ein Erstgespräch bei einer Psychologin. Ich hatte erst überlegt Medikamente zu nehmen aber bei Agoraphobie soll man sich ja möglichst so den Ängsten stellen. Ich bin da verunsichert.

Was ist denn mit sowas wie Promethazin, damit du keine Angst vor keinem oder zu wenig Schlaf haben musst?
Kann der Hausarzt verschreiben.

Je besser der Schlaf, desto besser die Psyche, das ist eine sehr wichtige Säule.

Im Moment möchte ich es noch ohne Medikamente probieren. Auch wenn es teilweise schwierig ist, gerade wenn eine Panikattacke kommt. Ich möchte aber dass mein Körper es so schafft bzw. mein blödes Gehirn. Trotz der depressiven Verstimmung habe ich noch diese Motivation. Hat jemand Erfahrung mit Hypnose? Ich kann mir nicht so richtig vorstellen dass es hilft. Meine Strategie: mehr Sport machen, PMR und Medition.

Zitat von Kad:
Im Moment möchte ich es noch ohne Medikamente probieren. Auch wenn es teilweise schwierig ist, gerade wenn eine Panikattacke kommt. Ich möchte aber ...

Ja mache ich alles..hilft nicht..bei mir sind es sicher auch die Hormone..

Werde das gleich auch mal beim Endokrinologen ansprechen.
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Irgendwie glaube ich ja auch noch an die Hormone soviel Stress hatte ich eigentlich auch nicht auf einmal dass es einen Grund für die Panikattacke auf einmal gab. Ich bin eh total hormongesteuert. Aber wer weiß

Auf die Gefahr hin, dass du Promethazin für ein heftiges Psychopharmakon hältst: das ist ein altes Antihistaminikum, das aufgrund seiner müde machenden Wirkung nun als Einschlafhilfe verwendet wird. Es macht nicht abhängig und ist eher mild.
Just saying....

Aber ohne alles ist oft ein guter Weg.

@Kad mit dem Wechsel sind meine Beschwerden extrem geworden. Es kann schon sein, dass es der hormonelle Umbruch bei dir solche Symptome auslöst...

A


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