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snemelc
Hallo miteinander,

seit Kriegsbeginn in der Ukraine leide an starken Angstzuständen und einer Depression. Ich verfolge das Kriegsgeschehen ganz genau und muss quasi jede Nachricht sofort haben, dass ist meiner Situation also nicht unbedingt förderlich. Ich schaffe es auch nicht das Handy für längere Zeit wegzulegen, relativ schnell muss ich dann wieder die neuesten Entwicklungen anschauen.

Die Folgen: Ich verlasse die Wohnung nicht mehr und liege den ganzen Tag im Bett oder auf der Couch. Ich sehe meine Freunde nicht mehr, nur meine Freundin (die mir viel Kraft gibt). Ich habe Angst mich mit Freunden zu treffen. Ich habe nach dem Aufwachen starke Übelkeit und kann insgesamt auch nut schlecht essen. Ich habe schon relativ stark abgenommen vom Gewicht her (BMI jetzt bei 20, vorher, also bei Kriegsbeginn, bei 22,5).

Ich war 2015 bereits in Behandlung wegen ähnlichen Zuständen, ich hatte damals eine Psychotherapie + Antidepressiva, diese Behandlung wurde auch erfolgreich abgeschlossen.

Nun habe ich das Problem, dass mein Hausarzt mir kein Antidepressiva verschreiben möchte und andere Allgemeinmediziner in der Umgebung (bereits 5 angerufen) das ebenfalls strikt ablehnen. Psychiater vergeben hier Termine auf die ich nun leider nicht mehr warten kann, da es Wochen bis Monate dauert.

Ich bin nun ziemlich verzweifelt, da ich nicht weiß wie ich nun an ein Antidepressiva komme. Ich verstehe es nicht, dass es hier in Berlin scheinbar keinen Hausarzt gibt, der mir das verschreibt in meiner Situation.
Kennt ihr jemand einen guten Arzt in Berlin der mir helfen kann ?

19.04.2022 16:27 • 25.04.2022 #1


30 Antworten ↓


l3mureS
Termin beim Neurologen machen.
Ihn die Situation erklären und auch sagen das du vor einiger Zeit ähnliches durchlebt hast.

Kann gar nicht glauben das dir deine Ärzte Antidepressiva verweigern.
Die schmeißen die Dinger doch sonst jeden hinterher


Und jetzt das wichtigste!
Du weißt was dich triggert und das ist gut so.
Meide die Nachrichten!
Auch wenn es schwer fällt.

19.04.2022 16:30 • x 5 #2


A


Kein Arzt verschreibt mir Antidepressiva - was nun

x 3


snemelc
@gh0stdad
Die Nachrichten zu meiden macht meine Angst meist schlimmer. Ich verfalle dadurch in ein extremes Grübeln, fast wie eine nicht endende Spirale. Ich steigere mich dann in immer absurdere Szenarien. Dies schaffe ich nur zu beenden, indem ich wieder die aktuellsten Nachrichten anschaue um dann zu sehen - ok, so schlimm ist es noch nicht.

Termine bei Neurologen - Mitte Mai/Anfang Juni frühestens…das schaffe ich so lange nicht. Das Einschleichen und die erste Wirkung dauert ja auch noch eine Weile.

19.04.2022 16:38 • #3


M
Hallo Snemelc,

hier findest Du nach Stadtteilen Sofort-Hilfe (auch telefonisch).
https://www.berliner-krisendienst.de

Alles Liebe und schnelle Hilfe wünsch ich Dir

19.04.2022 16:41 • x 1 #4


l3mureS
Dann nochmals zum Hausarzt und darauf bestehen was zu bekommen.
Sag dem Quaksalber das du seit Tagen nicht mehr geschlafen hast und dich nicht mehr nach draußen traust.
Kann doch net sein
Haben wir eine Medikamentenknappheit von der ich nichts mitbekommen habe

Wenn es gar nicht geht.
In der Früh zum Neurologen ohne Termin und mit Wartezeit rechnen.
Die dürfen sich nicht nach Hause schicken.
Sag es ist ein Notfall

19.04.2022 16:43 • x 4 #5


snemelc
Dann werde ich mich wohl nochmal zu ihm trauen müssen.
Sollte er es mir dann noch verweigern, werde ich wohl zum Krisendienst fahren.

Haltet ihr Paroxetin für ein angemessenes Antidepressiva in meiner Situation ? Ich habe gelesen, dass Gewichtszunahme eine häufige Nebenwirkung davon ist. Ich fühle mich seit der Gewichtsabnahme sehr unwohl in meinem Körper und schäme mich für meine schlanke Figur, leider verstärkt es die Angst raus zu gehen auch nochmal. Eine Gewichtszunahme in Verbindung mit dem Verschwinden der Ängste wäre da echt super.

19.04.2022 16:51 • #6


Cathy79
Bei uns bieten manche Neurologen Notfallsprechstunden an. Müsste es in Berlin gewiss auch welche geben.

19.04.2022 17:14 • #7


l3mureS
Sorry, du sollst doch deine Medikamente nicht fürs zunehmen nehmen.

Ich glaube auch das die Tabletten Wahl kein Wunschkonzert ist.
Der Arzt verschreibt das was er für dich als richtig empfindet.

Für das zunehmen würde ich an deiner Stelle darüber nachdenken was an deinem Essverhalten umzustellen.

19.04.2022 17:17 • x 4 #8


snemelc
@gh0stdad
Bitte nicht falsch verstehen. Es war nur so, dass ich gelesen habe, dass es eine Nebenwirkung ist und in meinem Fall eine eher positive als negative.
Ich wollte nur wissen was ihr von Paroxetin haltet, weil wie ich lese wird es ja sehr oft bei Angststörungen verschrieben.

19.04.2022 17:35 • x 2 #9


silverleaf
Hallo snemelc,

Zitat von snemelc:
Ich war 2015 bereits in Behandlung wegen ähnlichen Zuständen, ich hatte damals eine Psychotherapie + Antidepressiva, diese Behandlung wurde auch erfolgreich abgeschlossen.

Was hast Du denn damals bekommen?
Und warum möchtest Du jetzt ein anderes Medikament, wenn der Zustand ähnlich ist? Wegen der Gewichts-Sache?

Solltest Du noch alte Befundberichte haben, würde ich die mit zum Arzt nehmen, ich habe die Erfahrung gemacht, dass Ärzte ein Medikament sehr viel einfacher verschreiben, wenn sie schriftlich haben, dass Du das schon einmal bekommen hast.

Und es wundert mich unter den Umständen auch sehr, dass Dein Hausarzt Dir nichts verschreibt.

LG Silver

19.04.2022 18:04 • x 3 #10


l3mureS
Zitat von snemelc:
@gh0stdad Bitte nicht falsch verstehen. Es war nur so, dass ich gelesen habe, dass es eine Nebenwirkung ist und in meinem Fall eine eher positive als ...

Alles gut
Du versuchst mit einen Medikament zwei Sachen gleichzeitig zu bekämpfen aber das eigentliche Problem bleibt vorhanden.
Du brauchst einen Therapeuten und musst daran arbeiten.
Heute ist es der Krieg in der Ukraine und morgen was anderes.
Willst ja nicht dein Leben lang wegen Medien Tabletten schlucken müssen.

Darf ich fragen wie alt du bist und wieviel du wiegst?
Männchen oder Weibchen wäre auch gut zu wissen.
Dein Profil gibt nicht viel her

19.04.2022 18:28 • x 4 #11


snemelc
@gh0stdad
Therapie wird definitiv folgen. Ich war damals auch mit der Therapie zufrieden. Jedoch habe ich dieses Mal eben nicht die Zeit um darauf zu warten.


24, männlich, 73-74kg bei 190cm (vorher 80-82kg)

19.04.2022 18:37 • x 1 #12


snemelc
@silverleaf
Alte Berichte habe ich nicht mehr, ich weiß auch leider nicht mehr wie das Medikament hieß.

19.04.2022 18:40 • x 2 #13


l3mureS
Alles im grünen Bereich bei dir.
Du hast Normalgewicht.
BMI ist bei 20.

Machst du Sport?

19.04.2022 18:41 • x 1 #14


snemelc
@gh0stdad
Das ist richtig, jedoch NOCH im Normalbereich. In den letzten 7-8 Wochen habe ich wie gesagt 8-10kg abgenommen. Ich kann an manchen Tagen kaum etwas essen. Ich habe Angst ohne Besserung noch mehr Gewicht zu verlieren.

Sport mache ich keinen.

19.04.2022 18:51 • x 2 #15


I
Du könntest es bei einer Psychiatrischen Institutsamblanz versuchen. Es gibt in Berlin einige davon, habe ich gesehen.
https://www.google.com/search?client=fi...anz+berlin

19.04.2022 18:58 • x 5 #16


l3mureS
Wird mit den Antidepressiva wieder besser.
Deine Angst und der Stress machen dir zu schaffen.
Zieh jetzt einfach alles durch und es werden wieder bessere Tage kommen
Versuche mehrere kleinere Mahlzeiten am Tag zu essen damit du auf deinen Tagesbedarf kommst.
Am besten geht das beim Fernsehen (keine Nachrichten!)
Kannst auch tracken wieviel du zu dir nimmst.

19.04.2022 18:58 • x 3 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

S
Hast du keine andere Beschäftigung/Interessen als diese Kriegsnachrichten zu lesen? Arbeit, Hobby, etc. Indem du den ganzen Tag im Bett liegst und nicht vor die Tür gehst, gibst du deinen negativen Gedanken natürlich sehr viel Raum. Was hast du denn vor Ausbruch des Ukraine Krieges so gemacht?

19.04.2022 19:02 • x 2 #18


S
Zitat von silverleaf:
Und es wundert mich unter den Umständen auch sehr, dass Dein Hausarzt Dir nichts verschreibt.

Das wundert mich in der Tat auch sehr. Normalerweise geizen sie nicht mit Antidepressiva und man bekommt schneller ein Rezept, als man gucken kann. Du hast auch wirklich nach Antidepressiva gefragt und nicht etwa nach einem Beruhigungsmittel (Benzodiazepin)?
Ansonsten würde ich diesen Doc mal fragen, was er dir denn als Alternative zu bieten hat, wenn er dir schon kein Antidepressiva verschreiben will. Denn offensichtlich bist du derzeit krank und das grenzt ja schon an unterlassene Hilfeleistung.

19.04.2022 19:21 • x 3 #19


snemelc
@silberauge
Ich bin Student. Im Januar und Februar war ich voll im Prüfungsstress mit vielen wichtigen herausfordernden Prüfungen und habe mich sehr auf einen freien und erholsamen März gefreut nach einem anstrengenden Semester.

Dieses Semester habe ich zum Glück nur Module ohne Anwesenheitspflicht, der Inhalt wird zum Glück Online zur Verfügung gestellt, somit bleibt mir der Hörsaal erspart.

Arbeit habe ich keine.
Mein größtes Hobby ist es zu handwerkeln (am Auto, Motorrad oder auch etwas mit Holz). Das mache ich immer mit 1-2 Kumpels zusammen.
Ich wohne in Berlin muss aber um mein Hobby auszuüben immer raus nach Brandenburg zu meinen Kumpels oder zum Grundstück meiner Eltern fahren, weil dort eben Platz ist, eine Werkstatt, das Werkzeug, usw. Fahrzeit pro Strecke 1h. Das habe ich vorher 1-3 die Woche gemacht. Jetzt seit 7 Wochen gar nicht.

19.04.2022 19:22 • x 1 #20


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