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G
Hallo liebe Freunde und Mitleidende,

als jahrelanger Betroffener von Panikattacken möchte ich euch Mut machen. Ich möchte euch nicht mit Binsenweisheiten volltexten oder euch mit Pseudoerfahrungen berieseln, sondern lediglich aus ganzem Herzen und aus eigener Lebenserfahrung sagen, dass ihr es schaffen könnt, eure Panikattacken VOLLSTÄNDIG und - OHNE WENN UND ABER - zu heilen.

Vor ungefähr 7-8 Jahren hatte ich zum ersten Mal meine erste Panikattacke aus heiterem Himmel. Ich weiß, was für ein Gefühl eine Panikattacke verursacht und wie verzweifelt und hilflos man sich in dem Moment fühlt. Im Laufe der Jahre habe ich so manche Erfahrungen gemacht.

- Ich war mehrmals im Krankenhaus, weil ich dachte, dass ich einen Schlaganfall oder dergleichen bekomme. Immer wieder wurde mir dann von Ärzten mitgeteilt, dass es sich lediglich um eine Angstattacke handle.

- Oft kam es mir so vor, als ob ich aufhören würde zu atmen, weil meine Brust sich immer enger zusammenschnürte und sich die Atmung unecht anfühlte.

- Regelmäßig saß ich beim Autofahren erstarrt am Steuer, weil ich dachte, dass ich hilflos im Stau stecken bleibe und Panikanfälle bekomme und mir keiner helfen kann.

- Manchmal hatte ich Phasen, da kam es mir vor, als ob Angstattacken und angstvolle Gedanken nie aufhören würden. Die Angst die Kontrolle zu verlieren, völlig durchzudrehen oder meine größte Angst - Schizophren zu werden - war so groß, dass ich mich fragte, ob es überhaupt noch Wert ist zu leben.

Ein hoher Puls, ein drückender Knoten im Hals, unkontrollierte Gedanken und ein Gefühl von Ich bin im Moment nicht da, alles fühlt sich so unecht an. Sitzt mein Verstand eigentlich noch in meinem Körper? Ich fühle meinen Körper nämlich nicht waren meine ständigen Wegbegleiter. Es ging so weit, dass ich Angst vor der Angst vor der Angst, der Angst... hatte. Denk jetzt nicht an den Gedanken, sonst bekommst du eine Panikattacke, dachte ich mir oft. Und genau so, wie wenn einer sagt, dass man nicht an einen Rosa Elefanten denken solle, musste ich dran denken.

Ich konnte beim Arzt keinen Puls mehr messen lassen, keine EKG funktionierte. Denn ich dachte immer nur währenddessen: Bekomm' jetzt bloß keine Panikattacke, sonst schießt dein Puls in die Höhe.... und man kann sich vorstellen, was dann passierte.

Ich bildete mir immer neue Sachen ein. Ist das eine Stimme?, Hat mein rechter Oberschenkel gerade gezuckt? Tatsächlich! Irgendetwas muss mit mir nicht stimmen! usw., usw., usw., usw.......

Mein Vater leidet seit Jahren an Platzangst, seit er in der Rohrbaubranche im Rohr stecken blieb und die Maschinen, die ihn rausziehen sollten, nicht funktionierten. Ich dachte mir, dass es vielleicht genetisch bedingt sei, dass meine Panikattacken kein Zufall sein konnten.

Später bekam ich fast selbst Platzangst. Ich fing an psychologische Bücher über Ängste und Phobien zu lesen und darunter leidete auch mein eigenes Studium. Doch je mehr ich laß, desto mehr dachte ich, dass das Gelesene mich beeinflussen könnte und ich auch DIESE Ängste bekommen würde.

Also hörte ich auf zu lesen. Ich hielt mich von allem fern, dass auch nur im Geringsten mit Negativität, mit Ängsten oder mit Depressionen zu tun hatte. Ich brach den Kontakt zu depressiv angehauchten Freunden ab, sprach nicht mehr mit Verwandten, die negativ eingestellt waren. Ich unterbrach meine Gedanken mit ABLENKUNG. Das schien zu helfen. Bloß musste ich mich immer ablenken. Muster unterbrechen, nannte ich es. Ich hörte Musik, wenn es mir schlecht ging, mischte mich unter Fremde Leute in Einkaufsmeilen in ganz extremen Phasen.

Das alles schien zu helfen. Ich bekam Panikattacken nur noch unregelmäßig, vielleicht nur 6-15 Mal im Jahr, wenn es hoch kam. Ich konnte mein Leben leben, auch wenn ich ab und zu 1-3 Wöchige Panikphasen ertragen musste. Meine Techniken halfen teilweise.

Doch das alles war nichts als Verdrängung. Im November 2009, kurz nachdem ich die Abschlussprüfung für die Uni versemmelte, bekam ich eine MORDSpanikattacke. Selbst die Ablenkungstechniken halfen nicht mehr. Meine Gedanken hatten die Kontrolle über mein Denken übernommen. Lenk dich ab, dachte ich. Und im nächsten Moment Was aber, wenn du im nächsten Moment doch an einen Gedanken denkst, an den du nicht denken solltest? Was, wenn du völlig duchdrehst und selbst die Ablenkung nicht mehr hilft?

Ich musste mich geschlagen geben. Daraufhin bekam ich eine Panickattacke, die gefühlte 3 Menschenleben dauerte (in Wirklichkeit höchstens 10min, so schätze ich).

Entweder musste ich von nun an zum Psychiater gehen und mir die stärksten Medikamente verschreiben lassen, die es auf dem Psychomarkt gibt oder mich UMBRINGEN.

Da ich beides nicht wollte, sah ich keine andere Lösung. Ich weiß noch genau, wie ich in meinem Arbeitszimmer saß und mir aufschrieb, was das SCHLIMMSTE wäre, dass mir je passieren konnte. Ganz klar, es war die Schizophrenie.

Doch selbst dafür gäbe es eine Lösung. Ich könnte Medikamente nehmen. Klar, sie würden mich zum halben Wrack machen, aber ich würde leben, ja sogar arbeiten, Geld verdienen, eine Familie gründen (falls ich Potenzmittel gegen die potenzhemmenden Nebenwirkungen der Medikamente einnahm).

In Anbetracht dieser Tatsachen nahm ich mir vor, dass ich nicht mehr Angst haben wollte. Ich wollte, komme was wolle, keiner Angst der Welt erlauben, dass sie mein Leben beeinflusste.

ICH SUCHTE DIE KONRONTATION! Wie ein Krieger, der nichts mehr zu verlieren hat, außer seine Würde, wenn er ängstlich vor dem Kampf davonläuft. Ich fühlte mich wie eine Mutter, die ihr Leben für Ihre Kinder ( in dem Fall für meine Würde und das Recht zu leben) geben wollte, um sie vor einer hungrigen Gruppe von Löwen zu beschützen.

Für Außenstehende mag das alles lächerlich vorkommen, da sie nie verstehen werden, wie sich Panikattacken anfühlen. Viele, selbst meine damalige Freundin, nahm mich nicht wirklich ernst, obwohl sie verständnisvoll wirken wollte. Dafür danke ich ihr trotzdem bis heute! Sie KANN ES einfach nicht verstehen, selbst, wenn sie wollte. Denn Panikattacken können nur diejenigen nachvollziehen, die selbst Erfahrungen damit gemacht haben.

Also stellte ich mich meiner Angst... Wenn ich etwas NICHT verlieren wollte, dann mein Recht ein normales Leben zu führen. Und da kam sie auch schon, die Panickattacke!

Ein bedrückendes Gefühl im Brustbereich, Gedanken schweifen ins Negative ab, Angst durchzudrehen und den Verstand zu verlieren, in der Klappse zu landen.... DAS kenne ich alles schon. Schließlich habe ich es mehrere hundert Male über die Jahre hinweg erlebt. Diesmal werde ich mich nicht dagegen wehren, sondern versuchen, ES ZU GENIEßEN! Ja, das mag sich paradox anhören.

Aber ich wollte es zulassen, das höchste Ausmaß der Panickattacke spüren, zum Limit kommen, um endlich eine Entscheidung treffen zu können: Die stärksten Medikamente nehmen oder Heilung finden, indem ich mich meiner Angst stelle.

Tatsächlich schien es, als käme die Panickattacke auf mich zu und würde mich erwürgen und verschlingen.

Nach einigen Sekunden dann das Nirvana: ALLES IST OK. ICH FÜHLE MICH GUT. Die Angst darf auf mich zukommen und alles mit mir machen, was sie will. Aber jetzt wo sie darf, will sie nicht. Zumindest nicht so lange wie sonst. Diesmal waren es nur wenige Sekunden. Doofes Ding. „Und vor dir habe ich all die Jahre Angst gehabt?“

Diejenigen, die meine Geschichte bis hierher gelesen haben, können sich wahrscheinlich gar nicht vorstellen, was für ein befreiendes Gefühl das ist. Während ich diese Zeilen schreibe, weine ich. Aber es sind keine Tränen der Angst, sondern Tränen der Dankbarkeit und der Erfüllung.

Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was für eine Last damals von mir fiel. All die Jahre der Unterdrückung durch meine Angst, all die Skla. der Gedanken.... ALLES WEG innerhalb weniger Sekunden, weil ich DIE ultimative Methode gegen Panikattacken am eigenen Leib erfahren habe.

Seit ich denken kann, bin ich Atheist und habe nie an Gott geglaubt. Noch immer glaube ich nicht wirklich an Gott. Aber ich fühle mich einfach dankbar. Ich möchte der Menschheit, allen Lebewesen und jeglicher Materie in diesem Universum dafür danken, dass ich diese Befreiung erleben durfte.

Und, weil ich das Gefühl mit euch, liebe Mitleidenden, teilen möchte, will ich euch Hoffnung machen und euch mit dem tiefsten Glauben aus ganzem Herzen versichern:

IHR KÖNNT ES AUCH SCHAFFEN! Gebt niemals auf und geht den Weg der Konfrontation, auch wenn er schwierig scheint.

Gruß,
Erkan

23.05.2011 01:41 • 02.04.2012 x 1 #1


20 Antworten ↓


jadi
oh erkan lieben dank für deine zeilen.....du schreibst genau das richtige was viele von uns hier brauchen...ich drücke und danke dir.....lg jadi

23.05.2011 09:49 • #2


A


Ich möchte euch Mut machen.

x 3


C
Na auf die Methode bin ich mal gespannt.....

23.05.2011 09:55 • #3


jadi
das ist die methode die man auch bei der verhaltenstherapie lernt.....angst anzunehmen....wenn man sie akzeptiert hat und sie annimmt immer und immer wieder wird sie weniger....nur durch konfrontation wird man sie wirklich los.....zulassen aushalten spüren wie sie von alleine verschwindet....man muss aber auch wirklich wollen....der punkt muss erreicht sein....ich merks selber bei mir auch....lg jadi

23.05.2011 10:04 • #4


Deelight
Genau, Konfrontation und die Angst aushalten und zulassen. Bis man seine festplatte im Kopf mit den neuen Daten überschrieben hat. Nämlich das die angst einem nichts anhaben kann. Und je öfter man das hintereinander erlebt, desto schneller geht es

23.05.2011 10:33 • #5


G
Hallo,

danke für eure Antworten.

Genau das ist es, was ich meine. Einfache Konfrontation. Ich dachte, dass wäre nachvollziehbar, aber ich versuche es mal genauer in Worte zu fassen.
Die Methode besteht im Grunde aus folgenden zwei Teilen.

1. Auf logischer Ebene einfach realisieren, dass einem nichts passieren kann. Hand aufs Herz, wie oft habt ihr bereits Panikanfälle gehabt und lebt immer noch? Ich habe hunderte hinter mir, wo ich dachte, dass ich sterbe oder durchdrehe, einen Herzanfall bekomme.

2. Die Angst zulassen - ja nicht nur das! Das reicht nicht wirklich. Man muss MEHR verlangen. Drückt es im Hals und man bekommt fast keine Luft mehr? Verlangt einfach mehr und lasst es aus voller Überzeugung zu!! Sprecht mit euch selbst: Zeig es mir, gib mir noch mehr vom Drücken im Hals, Gib mir noch mehr Schwindel!

Rein biologisch gesehen kann eine Panikattacke nicht ewig dauern. Der Körper würde das nicht mitmachen. Das ist auch der Grund, warum KEINER von uns je eine Panikattacke hatte, die mehr als 20min dauerte. Danach folgt nämlich automatisch eine Entspannungsphase. Eine Panikattacke ist im Grunde nicht mehr als eine hohe sportliche Belastung wie z.B. Laufen oder Schwimmen.

Angst ist dazu da, um uns vor lebensbedrohlichen Situationen zu schützen, beispielsweise, wenn ein Auto mit hoher Geschwindigkeit aus 300 Metern auf uns zurast. Wir überlegen nicht, ob es richtig wäre auszuweichen. Wir reagieren reflexartig und schützen uns.

Bei der Panikattacke will uns unser Körper ebenfalls schützen. Er hat bloß nicht verstanden, dass eine Panikattacke harmlos ist. Das müssen wir ihm beibringen.

Im Grunde ist es vergleichbar mit einer Achterbahnfahrt. Ich selbst hasse Achterbahnen, habe Angst vor ihnen und mir wird recht schnell schwindelig. Nachdem ich die Panikattacke im Griff hatte, bin ich trotzdem auf dem Rummel mit der Achterbahn gefahren. Ich wollte mir selbst beweisen, dass ich den Mut dazu aufbringen kann.
Ich habe es gemacht, mir wurde ein wenig schwindelig und das Gefühl der Angst war da, aber ich habe versucht es zu akzeptieren. Am Ende bin ich mit etwas hohem Puls ausgestiegen und habe genüsslich ein Eis gegessen.

Mit der Panikattacke ist es ähnlich. Es ist eine Achterbahnfahrt. Ganz gleich wie turbelent die Fahrt auch sein mag oder wie empfindlich ihr seid. Werdet ihr nach der Fahrt noch am Leben sein? Mit absoluter Sicherheit!

Das nächste Mal, wenn ihr eine Panikattacke habt,

1. realisiert, dass euch nichts passieren kann. Ihr habt es doch bereits öfters erlebt! Habt volles Vertrauen, dass ihr eine höchstens 20-minütige Achterbahnfahrt durchstehen müsst.

2. Lasst es zu und VERLANGT MEHR!

Ich habe heute manchmal recht selten immer noch einen Anflug von Panikattacken. Ich befolge dann einfach diese zwei Schritte und habe das Problem, wenn man es überhaupt noch als solches bezeichnen kann, innerhalb weniger Sekunden gelöst.

Das beste an der Sache ist, dass ich mein Leben und die Kontrolle zurück habe.

23.05.2011 14:57 • #6


C
Hallo gratia,
ich kann garnicht sagen wie sehr ich mich freue, dass du es aus dem Teufelskreis geschafft hast.
Du hast die für dich am besten geeignete Therapie selber gefunden Hut ab!

Die Konfrontationstherapie ist ja lt. Experten die Effektivste
(leider auch die Grausamste aber einmal Zähne zusammenbeißen und durch)



Leider hilft diese in meinem Fall nicht. Da ich nicht nur Angst vor der Krankheit selber habe sondern direkt vor dem Tod an sich. Ich habe diese Methode des öffteren genutzt und ich kann aus Erfahrung sprechen, dass sie Wirkungsvoll ist.
Meine damaligen Tiefpunkte habe ich mithilfe dieser überwinden können.

Mein jetztiger Rückfall hat leider eine andere Form angenommen, die ich nicht einfach weg konfrontieren kann

Ich hoffe das dir noch viele aus dem Teufelskreis folgen werden

Liebe Grüße, CarpeDiem

30.05.2011 01:41 • #7


Leya
Danke Gratia für edeine Texte. Ich sehe das genauso. Konfrontation ist einfach das beste. Ich selber mache das auch so. Einfach rein in die Situation, die mir Angst bereitet. Einfach alleine Einkaufen, alleine in die stadt, alleine Bahn fahren. Mir einfach sagen, dass nichts passiert, ich werde es überleben so wie ich es immer überlebt habe. Es ist schwer, aber man schafft es. Auch wenn man schweißgebadet da steht, man schafft es. Es braucht alles Zeit, aber wir können es alle schaffen.
Ich habe in den letzen Wochen viel erreicht. Nachdem ich gar nicht mehr alleine aus dem Haus gegangen bin, geh ich mittlerweile furchtbar gerne in mein leiblings Bauhaus und kaufe mir was schönes. Das ist dann meine Belohnung dafür, dass ich es geschafft habe, alleine die Situation zu meistern. Ich bin stolz auf mich das ich das schaffe. Erfolgserlebnisse sind für mich das wichtigste.

Lieben Gruß Leya

02.06.2011 02:22 • #8


M
Hallo Gratia,

danke für deinen Text. Du schreibst, dass eine Panikattacke nie länger dauert, als 30 Minuten, weil der Körper diesen Zustand enrgiemäßig gar nicht länger aufrecht erhalten kann. Das kann ich nicht bestätigen und ich kenne auch viele Betroffene, die stundenlange Angstzustände haben. Es mag nicht DIE ultimative Panik sein, aber ein Zustand des Stadiums 7-8 (wenn 10 Panik ist) ist eine nachtlang, bis zu 24 Stunden durchaus drin. Während dessen durchlaufen meinen Körper Wellen der Anspannung und mein Kopf/Bauch fühlt sich an, als würde ich plötzlich auf der Autobahn ein Stauende vor mir sehen.
Gibt es Jemanden, dem es ähnlich geht?
Gerde neulich hab ich einen Friseurbesuch trotz ettlicher kleiner Panikattacken zwar durchgehalten, danach kam ich zu Hause aber einfach nicht mehr runter. Dass ist dann natürlich nur eine weitere negative Erfahrung. Mit der man quasi noch bestraft wird. Kennt Jemand eine Lösung??

03.08.2011 20:26 • #9


S
hallo mia ,
das kenn ich auch ich hatte mal ein ganzes we spaß mit dem zustand
immer wieder herzrasen nicht richtig atmen können das volle programm hab alles versucht ablenken duschen gehen treppe rauf und runter laufen musik lesen keine ahnung was noch aber am schlimmsten für mich ist immer noch das nicht richtig schlucken können
und das hab ich bis heute noch
gruß

03.08.2011 22:05 • #10


M
Hallo Stef, schön, dass Du geantwortet hast. Du sagst, die Probleme beim Schlucken bestehen immer noch. Kannst Du das näher beschreiben? Ist es ein Kloßgefühl, oder wie kann ich mir das vorstellen?
Heißt das, dass diese massiven, lange andauernden Angstzustände bei Dir vorbei sind? Hast Du einen Tip- wie hat sich dieser Zustand bei Dir verbessert. Meine Empfehlung lautet: Morgens aufstehen, auch wenn man am liebsten den ganzen Tag verschlafen will. Im Bett liegen bleiben wenns gar nicht anders geht okay- aber nicht schlafen. Denn dann hat man das Glück, dass man nach einer abendlichen Panikattacke wenigstens einschlafen kann und weiß, dass sie einen nicht stunden quält.

04.08.2011 13:49 • #11


S
hallo mia,
nein es ist nicht wie ein kloß im hals manchmal ist es so ein gefühl als ob mir einer den hals langsam zudrückt und besonders nachts ist es schlimm das ich das gefühl habe einfach nicht schlucken zu können als ob sich eine klappe einfach nicht auf macht es ist ein schreckliches gefühl stell dir vor du willst einwas trinken und kannst einfach nicht schlucken schwer zu beschreiben
gegen die angst habe ich tab bekommen die ich 1 mal am tag nehme damit komm ich eigentlich gut klar nur wie gesagt gegen die schluckbeschwerden helfen sie leider nicht
ich zwing mich jeden tag aufzustehen wenn du liegen bleibst hast du schon verloren
geh mit den hunden raus geh einkaufen versuche einen normalen altag zubestreiten wie es eben geht nicht einfach aber man muß immer in bewegung bleiben wer stehen bleibt hat verloren und die angst gewonnen
hoffe das ich bald in die reha komme und es danach besser geht
lg

04.08.2011 16:22 • #12


Lady_Wurstwasser
oh mein gott...das mit dem annehmen hat mir auch mal eine verhaltenstherapeutin gesagt...ich dachte eigentlich, das würde ich tun...ich verlange nach mehr und sage zu meiner angst los zeigs mir, zeig was passiert, mehr schwindel, mehr übelkeit, mehr schwitzige hände blabla...warum wird es nich besser?? welche blockade habe ich denn in meinem hirn, dass es nicht endlich kapiert, das mir nix passiert?? das ich normal leben kann, dass ich...ach was weiß ich...

ich freue mich für jeden der es geschafft hat, mit seiner angst zu leben, sie zu akzeptieren!


aber es ist so schwer...diesn teufelskreis zu durchbrechen, ich dachte wirklich an manchen punkten in meinem leben ich hätte es überstanden! aber warum kommt es dann immer wieder, warum kann ich mich nicht an kleinigkeiten freuen, die ich geschafft habe (zb im kino bleiben, trotz panik, trotz panik an der supermarktkasse bleiben, etc.) warum kann ich nicht davon zehren und mich freuen, warum betrachte ich immer nur die negativen seiten und denk ja da kann es mir ja wieder genauso passieren und eigentlich bin ich viel zu müde und zu ausgelaugt...das ist doch wahnsinn...

zum teil bin ich sehr sauer, über mein eigenes verhalten, dass ich mich so von meiner angst bestimmen lasse...och man...aber solche beiträge machen mir dennoch mut. ich werde es immer und immer wieder probieren...

LG

04.08.2011 16:37 • #13


W
Zitat von stef:
hallo mia ,
das kenn ich auch ich hatte mal ein ganzes we spaß mit dem zustand
immer wieder herzrasen nicht richtig atmen können das volle programm hab alles versucht ablenken duschen gehen treppe rauf und runter laufen musik lesen keine ahnung was noch aber am schlimmsten für mich ist immer noch das nicht richtig schlucken können
und das hab ich bis heute noch
gruß


ja, so ist es bei mir auch. die PA's habe ich im griff, habe die suffe 10 schon lange nicht mehr erreicht, höchstens die stuffe 5

wie soll ich in dieser situtaion konfrontation suchen? ich verstehe das nicht. ich freue mich aber sehr für den autor, dass sein leben wieder schön ist!

04.08.2011 18:10 • #14


M
Hallo wwjd!

Zitat:
ja, so ist es bei mir auch. die PA's habe ich im griff, habe die suffe 10 schon lange nicht mehr erreicht, höchstens die stuffe 5
wie soll ich in dieser situtaion konfrontation suchen? ich verstehe das nicht. ich freue mich aber sehr für den autor, dass sein leben wieder schön ist!


Zunächst mal: herzlichen Glückwunsch. Stufe 5 bedeutet doch um die Hälfte mehr Lebensqualität. Für die richtige Konfrontation würde ich mich anleiten lassen. Da kann einfach zuviel schief gehen, alsdass man experimentieren sollte- mM. Die Angst schizophren zu werden, kenne ich nicht. Hast Du professionelle Hilfe, mit der Du diese Angst bearbeiten kannst?

Hallo Lady Wurstwasser- cooler Name
Zitat:
oh mein gott...das mit dem annehmen hat mir auch mal eine verhaltenstherapeutin gesagt...ich dachte eigentlich, das würde ich tun...ich verlange nach mehr und sage zu meiner angst los zeigs mir, zeig was passiert, mehr schwindel, mehr übelkeit, mehr schwitzige hände blabla...warum wird es nich besser?? welche blockade habe ich denn in meinem hirn, dass es nicht endlich kapiert, das mir nix passiert?? das ich normal leben kann, dass ich...ach was weiß ich...


Es reicht wohl nicht, dass nur zu sagen- man muss es auch so empfinden (können). Und ich denke, dafür ist eine Entwicklung notwendig. Das bedeutet, nicht aufzugeben, sich neue Gedankenansätze und Methoden anzueignen.

Zitat:
aber es ist so schwer...diesn teufelskreis zu durchbrechen, ich dachte wirklich an manchen punkten in meinem leben ich hätte es überstanden! aber warum kommt es dann immer wieder, warum kann ich mich nicht an kleinigkeiten freuen, die ich geschafft habe (zb im kino bleiben, trotz panik, trotz panik an der supermarktkasse bleiben, etc.) warum kann ich nicht davon zehren und mich freuen, warum betrachte ich immer nur die negativen seiten und denk ja da kann es mir ja wieder genauso passieren und eigentlich bin ich viel zu müde und zu ausgelaugt...das ist doch wahnsinn...


Vielleicht benötigst Du eben professionelle Unterstützung, um deine negativen Gedankenmuster zu durchbrechen!

Hi Stef
Zitat:
nein es ist nicht wie ein kloß im hals manchmal ist es so ein gefühl als ob mir einer den hals langsam zudrückt und besonders nachts ist es schlimm das ich das gefühl habe einfach nicht schlucken zu können als ob sich eine klappe einfach nicht auf macht es ist ein schreckliches gefühl stell dir vor du willst einwas trinken und kannst einfach nicht schlucken schwer zu beschreiben


Ließ mal diesen Link- da ist ALLES erklärt- auch, wie das Gefühl der Enge im Hals zu stande kommt. ICH KANN DIESEN LINK JEDEM EMPFEHLEN.http://www.panikattacken.at/vegetatives ... nerven.htm
Wurde bei Dir schon mal geschaut, ob körperlich alles okay ist? Vielleicht chron. geschwollene Mandeln, oder irgendetwas?

Zitat:
gegen die angst habe ich tab bekommen die ich 1 mal am tag nehme damit komm ich eigentlich gut klar nur wie gesagt gegen die schluckbeschwerden helfen sie leider nicht


Was sind das für Tabletten?

Zitat:
ich zwing mich jeden tag aufzustehen wenn du liegen bleibst hast du schon verloren
geh mit den hunden raus geh einkaufen versuche einen normalen altag zubestreiten wie es eben geht nicht einfach aber man muß immer in bewegung bleiben wer stehen bleibt hat verloren und die angst gewonnen
hoffe das ich bald in die reha komme und es danach besser geht


Ja, dass ist wohl das Beste, was man machen kann. Allerdings ist es auch wichtig wieder zu lernen zu spüren, wann man sich mal eine Auszeit gönnen sollte. Ist schwierig zu unterscheiden, ob es die Angst ist- der man ja nicht nachgeben darf, oder der Körper wirklich mal Ruhe braucht.

04.08.2011 20:22 • #15


Lady_Wurstwasser
Liebe Mia, da hast du wohl recht, es reicht nicht es nur zu wollen und zu sagen und zu schreiben, man muss es tatsächlich umsetzen, annehmen und leben

ist halt nicht leicht, wenn man gefangen ist...der wille muss da sein, das ist ein anfang, aber auch ein langer weg (wie ich selbst feststellen muss)

leider gibt es keinen der schnipp macht und alles ist gut...

was hat dir denn geholfen?

04.08.2011 20:33 • #16


S
hallo mia,
ja körperlich ist alles ok
und mandeln hab ich nicht mehr

04.08.2011 22:33 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

M
Zitat:
was hat dir denn geholfen?


Ich bin selbst nicht über den Berg. Ich habe zwar derzeit nicht mehr täglich Angstzustände, oder Panik (klopf auf Holz), aber dennoch in regelmäßigen Abständen. Ich habe nie die Taktik verfolgt, die Angst herauszufordern, oder mit ihr zu sprechen um die Angst davor zu verlieren. Einfach, weil ich die genauen Abläufe der Angst kenne und eher daran glaube, dass man etwas tun muss, um die Stresshormone abzubauen. Klar, wenn ich mich dadurch nicht mehr so machtlos fühle, wenn ich mit der Angst spreche, oder versuche loszulassen und sie gar nicht mehr groß zu beachten ist das auf jeden Fall in eben diesem Sinne. Aber ich weiß, dass es bei mir leere Worte wären und nur Schauspiel- denn ich habe nun mal nach wie vor eine furchtbare Angst, vor der Panik.
Ich bin aber soweit, dass ich sie über mich ergehen lassen kann in dem Wissen, dass es Morgen wieder besser ist. Ich kann auch mit viel Kraft und Mühe einen neuen Tag beginnen und mir sagen: dumm gelaufen, dass muss aber nicht heißen, dass es heute wieder so kommt.
Meine Taktik für die nächste Zeit:
- Möglichst viel entspannen mit progressiver Muskelentspannung und Yoga. Denn je mehr mein Körper entspannt und ohne Angst ist, desto weniger Stresshormone- was langfristig für weniger Panik sorgen sollte
- Ersetzen der negativen Angstgedanken durch Suggestion
- Klinikaufenthalt in Bad Bramstedt- möglichst ansetzen von Ssri Medis
- Auffüllen verschiedener Mangelzustände, durch den Dauerstress

04.08.2011 22:42 • #18


M
Zitat:
hallo mia,
ja körperlich ist alles ok
und mandeln hab ich nicht mehr


Stell ich mir schlimm vor. Ich habe eine chron. Gastritis- ausgelöst durch den Stress der Angst. Es ist schlimm, wenn man keine medizinische Ursache und damit auch keine medizinische Hilfe hat.
Dann wirst Du wohl wie ich den Weg über die Psyche gehen müssen, also die Angst bekämpfen um darüber das andere Problem zu lösen. Was machst Du dafür? Hast Du die Stelle mit dem engen Hals vom Link gelesen? Welche Tabletten nimmst Du?
Verschafft Dir vielleicht Wärme Linderung, oder Kälte- ein Eiswürfel lutschen zB?

04.08.2011 22:46 • #19


L
............du glückliche,

das funktionierte bei mir nicht, hatte dann über stunden höllenängste, die nicht abgeklungen sind.
inzwischen lebe ich mit meinen attacken und phobien ganz gut, einige träume und ehemaligen fähigkeiten habe ich nicht mehr (autofahren) etc. aber es ist ok.

lg
laramaria

05.08.2011 13:55 • #20


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