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Hallo an alle,

Mein Körper sendet jeden Tag Symptome. Schwindel, Kopfschmerzen, Panikattacken, die ganze Palette. Auf der Arbeit ist es am schlimmsten, dazu das Gefühl von ständiger Fremdbestimmung.

Ich bin Mutter von zwei Teenagern, haben einen depressiven Mann und bin am Ende. Therapie hab ich zur Zeit keine.

Ich weiß genau, was ich will und das ist eine Zeit für mich, am liebsten würde ich ein paar Monate in einer Wohnung alleine wohnen oder sogar eine kleine Fluchtwohnung mieten wo ich einzelne Tage oder Wochenenden verbringen kann.

Ich schäme mich sehr dafür, aber die Familie, Job und die ganze Verantwortung erdrückt mich. Ich habe nie alleine gelebt und bin seit den frühen 20ern Mutter und Ehefrau. den meisten Druck mach ich mir selbst, denn ich habe viel Unterstützung, und einen lieben Mann.

Mein Mann würde dahinter stehen aber wie soll ich das machen, was den Kindern sagen? Und so bleibe ich und halte es irgendwie aus, wird schon werden.

LG Nicky

31.08.2025 09:45 • 31.08.2025 x 4 #1


9 Antworten ↓


@Nicky78 das kommt mir bekannt vor, der Wunsch nur für sich selbst zu sein, eine eigene Wohnung. Ich habe diesen Wunsch schon sehr lange und ich habe mit meiner Therapeutin zusammen herausgefunden, dass das absolut nichts ist, wofür man sich schämen muss. Es ist einfach ein Bedürfnis. Ich habe mich allerdings auch bislang noch nicht getraut, diesen Wunsch zu realisieren. OK, ich habe einen Sohn, der aufgrund einer Einschränkung noch viel Unterstützung braucht und den ich zumindest noch die nächsten zwei Jahre betreuen muss. Aber dann werde ich hoffentlich die Kraft finden, den Wunsch zu realisieren.

Ich finde es toll, dass dein Mann dahinter steht und würde definitiv darüber nachdenken, wieund wann Du deinen Traum umsetzen kannst.. ich habe zwei Leute in der Bekanntschaft, die eine Zwischenlösung verwirklicht haben und sich ein Zimmer neben der eigentlichen Wohnung genommen haben. Beide sagen, dass es so auch für den Rest der Familie viel stressfreier und entspannter ist... Vielleicht kannst Du dir auch jetzt, wo es so akut ist, temporär ein Zimmer, eine kleine Ferienwohnung nehmen, dann kannst Du schon mal testen, ob es okay ist für dich. Am Anfang muss man sich ja auch ans Alleinsein erstmal gewöhnen...

Eigentlich ist es doch toll, dass dir quasi deine innere Stimme sagt, was gut für dich ist und was dich aus dem Tief retten könnte.. deswegen, dran bleiben und sich nicht schämen für so einen verständlichen Wunsch!

A


Ich kann und will nicht mehr arbeiten

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Wenn dein Mann hinter dir steht wäre eventuell eine Auszeit sicher ein Versuch wert, ein Ort wo du dich entspannen kannstum dich und deine ganze Situation mal zu sortieren.

Kinder, ein Partner dem es nicht so gut geht und dann noch ein Job, ist eine ganze Menge was du aushalten musst.

Es wundert mich auch nicht dass deine Psyche und Körper nun rebiliert und alles unter Alarm steht.

manch mal hat man auch gar keine andere Wahl als die Bremse zu ziehen, weil der Körper einen selber ausbremmst.

Den Druck machst du dir nicht unbedingt bewusst selber, da auch sehr viel erwartet wird.

Du müsstest einen Weg finden um dich zu entlasten.

Ich frage mich nur wie gross ein Einkommen sein müsste um so was umzusetzen, eine zweite kleine Wohnung zu halten können sich die wenigsten leisten, also müsste genügend Geld da sein und wenn dies so ist, ja dann kann man sich den kleinen Luxus sicher gönnen.

Ich kann dich gut verstehen. Gerade in der Mitte des Lebens ist man einfach erschöpft, von dem was man bisher erreicht hat. Eine Auszeit wäre da großartig.

Bietet dein Arbeitgeber Sabbatical an? Ist nur so eine Idee, da könntest du vielleicht auch alleine verreisen, z.b. Jakobsweg oder so, um den kopf freizubekommen.

Hallo @Nicky78

Du hattest dieses Thema vor gut einem Jahr schon einmal und wenn ich es richtig verstanden hatte, dann ging es damals eigentlich darum, dass Du Deinen Sohn nicht loslassen bzw. die Verantwortung nicht abgeben kannst.

Ist dieses Problem noch da und ist dieses der eigentliche Grund, weshalb Du räumlichen Abstand möchtest? Würde Dir das helfen, Dein Kind loszulassen? Oder ist dieses Loslassen-Thema aufgearbeitet und es geht um generelle Überforderung und Erschöpfung?

LG Perle

@Perle Mein Sohn spielt eine sehr große Rolle und ich bin überzeugt, dass es besser wird wenn ich diese Verantwortung abgeben kann oder er später einmal auszieht. Bis dahin muss ich aber irgendwie versuchen klarzukommen. Ich bin zwanghaft kontrollsüchtig und versuche wirklich loszulassen.

Dazu kommt meine eigene unbehandelte Depression und Angststörung, diverse körperliche Krankheiten und endlose Erschöpfung. Ich hätte so gern mal Zeit nur für mich allein

@Nicky78 kannst du nicht erstmal eine Reha beantragen oder in eine Klinik da wäre dann auch psychologische Hilfe da...dein Mann ist depressiv macht er denn Therapie? Auch wenn er dich unterstützen würde kommt er alleine denn wirklich mit deinen Kids dann klar?

Wie alt sind deine Kinder denn?

Hallo @Nicky78
also das Schämen kannst du Anderen überlassen - Energieverschwendung beim deinem Thema......
Der Wunsch nach Auszeit und Alleinsein und das Gefühl nicht mehr zu können und zu wollen, ist doch völlig verständlich.
Es bleibt ( wie immer ) die Frage: Was tun?

Du hast eine Idee. Eine eigene kleine Wohnung. Dein Mann hat keinen Herzinfarkt gekriegt als du deinen Wunsch geäußert hast. Wenn also finanziell machbar. Dann tu es doch!

Dem Sohn /Kindern kann man temporäre Abwesenheiten nachvollziehbar erklären: indem man die Wahrheit spricht. Die kommt irgendwie und irgendwann immer an.
Selbst wenn beim Partner/Kinder Angst oder Unruhe auftreten würde (Verlustangst) , mit der Zeit würde sich alles beruhigen und das System Familie profitiert von einer entspannteren Mutter /Vater.

Wenn der Wunsch nach einer kleinen Wohnung finanziell, oder aus welchen Gründen auch immer nicht durchsetzbar ist, bleibt noch ein radikaler und effektiver Umbau der Alltagsstruktur.
Auszeiten in den Alltag einbauen in Absprache und mit Ankündigung und regelmäßig.
(Also nicht spontan mal spazieren gehen allein oder mal ins Kino)

Sondern, je nach Möglichkeit, ganze freie Tage, halbe freie Tage oder wenn es auch nur 1/4 freie Tage sind : fest und klar in den Alltag integrerieren.
So könntest du auch (langsam) deine Kontrolle über deinen Sohn lockern und abgeben.
Tut dem Kind bestimmt auch gut.
Stunden reduzieren im Job? Wenn finanziell möglich?

So würde ich das machen. Glaub ich.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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