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M
Liebes Forum,

ich weiß nicht mehr weiter. Ich stecke mal wieder seit 24 Stunden in dieser Panik, die Nacht war grausam. Die Panik verläuft zwar in Wellen, doch ich bin dennoch zur Tode erschöpft. Schlimmer als diese körperliche Erschöpfung ist dieses tiefe Schwarz um meine Seele. Ich weiß nicht, was ich tun soll, ich habe überhaupt keinen Mut mehr.
Rufe ich den Notarzt? Dann spritzt er mich runter.
Fahre ich in die Akutpsychiatrie? Davor habe ich Höllenangst.

Zu meiner Situation:
Ich leide seit mehr als 10 Jahren unter einer Panikstörung. Ich habe mit Medikamenten experimentiert, die mir unheimlich schlecht bekommen sind (darum habe ich eine Medikamentenphobie entwickelt). Ich war in der Tagesklinik, in stationärer Aufnahme und mache gerade meine vierte Therapie. Über all dies habe ich mein Vertrauen in Fachkräfte, offen gesagt, verloren.
Ich kam nun zwei Jahre sehr gut alleine zurecht (obwohl ich die Therapie nebenbei weiter geführt habe) und mit einem Schlag befand ich mich wieder in der Dauerpanik. Dieser Zustand hält seit Wochen an. Nie hätte ich gedacht, dass ich noch einmal in eine so hilflose Lage komme...
Und jetzt gerade merke ich: Ich habe keine Kraft mehr, jeden Tag neu zu kämpfen. Ich kann nicht mehr zuversichtlich sein und ich habe keinerlei Hoffnung mehr, diesen körperlichen Zustand alleine in den Griff zu bekommen.
Ich war IMMER so überzeugt, dass jeder Paniker/Angstpatient es selbst schaffen kann (mit Therapie, Baustellen beseitigen, Persönlichkeit stärken, etc, etc). Aber jetzt habe ich Zweifel! Ich kenne jede Angstliteratur, ich bin quasi ein Experte für Angst. Aber wie es dazu kommen kann, dass man NUR noch aus Angst besteht, der Körper überhaupt nicht mehr abschaltet, dass ist mir ein Rätsel. Was passiert nur mit mir? Ich denke, dass ich ganz alleine damit bin. Mein Therapeut, mein Hausarzt, alle sind so hilflos. Sie kennen das gängige Angstmodel: Angstauslösende Situation, Angst aushalten, Angst wird besser, positive Erfahrungen abgespeichert. Von der Intensität die ich durchmache haben sie noch nie etwas gehört.
Ich fühle mich wie ein Alien. Ich bin so einsam. Ich fühl mich überall abgewiesen. Familie und Freunde fühlen sich hilflos, sind betreten. Es ist einfach zuviel für sie, verständlicherweise. Arzt und Therapeut haben keine Ideen für mich, weil ich ja im Laufe meiner Angstkarriere schon fast alle Wege gegangen bin. Ich kann Besuch nicht ertragen. Schon bei Telefonaten bekomme ich Panik. Sobald ich meinen Körper aktiviere (Haushalt, Bewegung, Kontakte) breche ich in Panik aus.
Ich habs jetzt eine Zeit versucht, gelassen hinzunehmen und gehofft, dass es sich wieder beruhigt.
Aber hier alleine zu sein, nichts zu können und TROTZDEM diese Zustände zu haben, das halte ich nicht aus.
Ich liebe das Leben. Ich bin dankbar, dass ich einen wundervollen Sohn hab. Ich freue mich über die bunten Blätter und jede Kleinigkeit ganz verzweifelt, weil ich nicht nur Angst sein will. Ich hab bisher alle diese Krisen überstanden. Ich versuche, einfach auf SEIN umzuschalten. Nicht an Morgen denken. Einfach nur atmen und diese furchtbaren inneren Dialoge stoppen. Aber nach dieser Nacht und keinerlei Schutz vor der nächsten und nächsten Nacht... Und keine Hilfe in Sicht... Da möchte ich am liebsten einschlafen und nicht mehr aufwachen.
Danke, an alle, die diesen Hilferuf gelesen haben. Vielleicht mag auch jemand antworten.

18.10.2014 12:29 • 19.12.2015 #1


24 Antworten ↓


Jaspi
Hast Du Deine Angst schon richtig akzeptiert?

LG

18.10.2014 13:52 • #2


A


Ich kann nicht merh Notarzt, Akutpsychiatrie, was tun?

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M
Hallo Jaspi,
danke für deinen Beitrag. Wenn du fragst, ob ich die Angst schon richtig akzeptiert habe, dann bin ich unsicher, was du damit meinst. Kannst du das bitte erklären?
LG Mia

An alle:
Mein Thema wurde jetzt 36 mal angeklickt. Kann mir irgendjemand Rückmeldung geben, warum keiner außer Jaspi, der mir eine kurze Frage stellt geantwortet hat? Fühlt ihr euch nicht angesprochen? Seid ihr mit euch selbst beschäftigt? Findet ihr das Thema zu schwierig? Ehrlich gesagt bin ich enttäuscht. Ich habe schon einmal ein Thema geschrieben, auf dass nur ein Teilnehmer geantwortet hat. Macht ihr das hier nicht so, dass ihr euch helft und ein paar liebe Worte habt, wenn es jemanden wirklich schlecht geht? Wenn man nicht mal in so einem Forum wirklich Austausch bekommt, wo denn dann?

18.10.2014 14:22 • #3


Lady_Wurstwasser
Mia, ich kann deinen Ärger verstehen, viele Klicks keine Antworten. Aber es kann doch einfach sein, dass die Leute einfach nicht wissen, WAS sie schreiben sollen?

Ich weiß, ehrlich gesagt, auch nicht was ich dir schreiben / raten soll. Außer, dass ich in der selben Situation bin, wie du. Ich weiß auch ALLES über meine Angst, über die Panikattacken, wie ich damit umgehen könnte, was ich machen könnte. Und trotzdem sitze ich hier und habe mich wieder mal hier angemeldet.

Angst akzeptieren, das höre ich SOOFT. Ich, für meinen Teil, akzeptiere meine Angst, nehme sie hin und trotzdem ist sie sch****!
Trotzdem habe ich keinen Bock mehr darauf.

Ja, Mia, was würde dir denn gut tun? Was willst denn hören? Was könnte dich beruhigen?

LG

18.10.2014 14:36 • #4


Schlaflose
Ich kann mich noch an deine Beiträge vor drei Jahren erinnern. Damals waren ganz andere Leute im Forum, die viel schreibbereiter waren als die jetzigen. Ich weiß noch, dass du mit Christina sehr lange Gespräche geführt hast. Wir haben auch ein paar Mal miteinander geschrieben. Ich kann mich von damals erinnern, dass du mit Paroxetin eine schlimme Erfahrung gemacht hast, weil dein Hausarzt dir die volle Dosis auf einmal ohne einzuschleichen verschrieben hat, und es dir nach der ersten Einnahme sehr schlecht ging. Hast du denn seit damals noch ein anderes Medikament ausprobiert? Ich muss ehrlich sagen, ich glaube, dass dir nur noch Medikamente helfen können, zur Not auch dauerhaft Benzos. Es gibt hier mehrere User hier, die schon seit Jahren Benzos nehmen z.B. Tavor in niedriger Dosierung, weil ihnen sonst nichts hilft.

18.10.2014 14:46 • #5


M
Hallo, Lady Wurstwasser,
danke für deinen Beitrag. Ich bin nicht ärgerlich, ich bin enttäuscht. Die Frage nach dem, was ich erwarte ist in diesem Zusammenhang natürlich berechtigt. Nun ja, spüren, dass ich nicht alleine bin. Hören, dass es anderen auch so geht steht auf jedem Fall noch vor konkreten Ideen, oder Ratschlägen (die vielleicht auch keiner geben kann). Freuen tut mich genauso ein Ich habe keine Ahnung, was ich antworten soll, aber dein Text hat mich berührt oder so, wie ein Hey, ich stecke in einer ganz ähnlichen Situation.
Du schreibst, dass du in der selben Situation bist. Ich würde unheimlich gern etwas mehr darüber erfahren, magst du erzählen, so, wie es für dich passt?
Die Angst zu akzeptieren war lange Zeit mein persönlicher Wahlspruch. Ich verstehe darunter: Wenn die Angst kommt, dann lehne ich sie nicht ab. Ich bemühe mich, zu entspannen, anstatt sie weghaben zu wollen. Ich akzeptiere, dass ich ein Nervensystem habe, dass mir immer mal wieder eine Panikattacke beschert und dennoch werde ich mein Leben nicht danach ausrichten. Das ist mir solange gelungen, wie sie immer nur mal angeklopft hat. Jetzt im Moment gelingt es mir nicht. Wie auch, wenn sie tagelang dafür sorgt, dass ich zusammen gekrümmt in meinem Bett liege, vor mich hin würge, nicht schlucken kann, mich vor und zurück wiege, wie ein kleines Kind!? Ich glaube nicht, dass es gesund wäre, so einen unwürdigen Zustand zu akzeptieren. Dazu kommt, dass mein gesamtes Umfeld vor mir zurück weicht. Sie haben Angst vor dem, was mit mir passiert. Und wie soll ich ihnen das verdenken? Ich würde selbst weglaufen, wenn ich es könnte. Was mich furchtbar ärgerlich macht ist, dass sowohl mein Hausarzt, als auch mein Therapeut mich wissen lassen, dass ich ein zu schwerer Fall für sie bin. Natürlich können sie mir keine Zuversicht vorspielen, die nicht da ist. Doch auch in der Klinik war es nicht anders. Da wird dann mit starken Medikamenten gewedelt. Und vielleicht haben sie ja recht. Vielleicht habe ich eine Angst, die mit allen Bemühungen nicht mehr anders behandelbar ist. Meine Strategie, es einfach zu versuchen, mich ständig herauszufordern und es klappt irgendwie ist jedenfalls kläglich gescheitert. Will ich jetzt wirklich in die Psychiatrie, mich dort mit Benzos vollpumpen lassen? Klar ist, dass ich eine Medieinstellung zu Hause nicht schaffe. Das war ein Alptraum, als ich es zuletzt versucht habe.
LG Mia

18.10.2014 14:51 • x 1 #6


M
Liebe Schlaflose,

ehrlich gesagt wusste ich gar nicht, dass dies das selbe Forum ist. Ich habe mich erst vor ein paar Wochen entschieden, mich wieder in einem Forum anzumelden und dieses gewählt, weil es mich am meisten angesprochen hat. Aber es stimmt, ich war damals schon einmal aktiv in diese Richtung und ich erinnere mich gut an Christina. Du schreibst, dass du damals auch schon hier warst. Einerseits macht es ein bisschen Wärme in mir, andererseits spüre ich ein großes Bedauern, weil du sicher auch nicht ohne Grund wieder/ noch hier bist.
Ich bin total überrascht, dass du dich noch an Einzelheiten erinnerst! Dafür möchte ich dir einfach meine Wertschätzung aussprechen. Ja, ich habe mittlerweile auch andere Medikamente ausprobiert. Cypralextropfen und die Tablettenform. Sertralin und Citalopram, sowie Mirtazepin. Die erste Zeit war halbwegs erträglich, auch, wenn ich ziemliche Nebenwirkungen hatte. Da ein Erfolg mit niedriger Dosierung aber ausblieb, wurden alle Medikamente höher dosiert und damit kamen dann Nebenwirkungen, die unerträglich massiv waren. Über die gleichzeitige Einnahme von Benzodiazepinen habe ich oft nachgedacht. Einmal habe ich auch Alprazolam mit nach Hause bekommen. Ich bin darum herum geschlichen und habe mich nie getraut. Erstens, weil ich weiß, wie furchtbar der Entzug von diesem Zeug ist und zweitens, weil es keine rechte Therapieempfehlung für mich gab. Ich hätte sie genommen und mich vielleicht ein paar Wochen gut gefühlt, dann hätte ich sie absetzen müssen und wieder ganz am Anfang entstanden. Minus das Gefühl, es IRGENDWIE selbst zu schaffen. Da hänge ich immer noch fest.
Ich habe früher ziemlich unbedacht alle möglichen Medis eingeworfen. Aber seit ich diese Antidepressiva genommen habe, habe ich eine panische Angst und null Vertrauen. Dabei weiß ich, dass es einigen Menschen sehr hilft. Und ich war sicher auch eher der Typ, der sich lieber was einwirft und hofft, dass es die Tablette schon richten wird. Aber mittlerweile hab ich den Gedanken: Toll, wenn es anderen helfen kann, mir leider nicht.
Ob ich das über Bord werfe? Möglich... So kann ich es nicht mehr lange ertragen. Dann brauche ich aber irgendeinen vertrauensvollen Raum, in dem ich damit beginnen kann. Ich wüßte nicht, wo es den gibt.
Niedrigdosierte Einnahme von Benzos? Darüber weiß ich wenig. Meines Wissens entsteht nach einiger Zeit eine Toleranz, die eine höhere Einnahme erfordert?

LG

18.10.2014 15:02 • #7


Lady_Wurstwasser
Liebe Mia,
ich habe jetzt deinen zweiten Text gelesen und ich musste gerade schlucken, weil es dir so geht wie mir...Das macht mich voll traurig, für dich für mich!

Ich kann dir versichern, dass du definitiv NICHT alleine bist, mit deinen Sorgen / Ängsten! Und ich stimme dir voll und ganz zu, dass ein solcher Zustand nicht akzeptabel ist. Leider bin ich nicht dahinter gekommen, was ich dafür machen kann...
Ich bin ebenfalls den ganzen Tag sehr angespannt, letzte Woche war ich in der Notaufnahme, weil ich nicht mehr konnte, habe dann Tavor genommen, hatte nicht geholfen und nach 6 Stunden war die Panik von alleine wieder weg. Ich bin kein Fan von Tavor, da es bei mir echt nicht den gewünschten Effekt hat.

Hmm..Ich bin ja auch den ganzen Tag nicht fit und mir gehts schlecht, es ist für mich auch kein Zustand, den ich haben möchte, aber so schlecht wie dir geht es mir nicht. Ich war Radfahren und eben mit meinen Großeltern eine riesen Runde in der Sonne spazieren. So langsam fällt die Anspannung von mir ab, nun habe ich Kopfweh.

Ich weiß nicht, kannst du dir vielleicht einen Beruhigungstee machen? Dich mit einem Igelball massieren? Dir ein Bad einlassen?
Ich kenne dich leider nicht, um zu wissen, was du bisher gemacht hast, wenn die Panik kam...

Ich kann dich wirklich sehr gut verstehen! Und mir macht das Angst, ich habe solch eine Angst, dass ich auch ein Hoffnungsloser Fall bin, denn was du beschreibst, mit Hausarzt / Klinik / Therapie..Exakt meine Erfahrung :/

18.10.2014 16:48 • #8


Lady_Wurstwasser
Mit dem so schlecht wie dir gehts mir nicht meine ich nur, dass ich für mich Strategien zwar mit extremer Überwindung anwenden kann, die mir Entspannung verschaffen. Ich nehme dich Ernst, nicht, dass du es falsch verstehst.

Wenn mir letzten Samstag jemand gesagt hätte Trink nen Tee ich wär durchgedreht...

Hast du so richtige Panikattacken? Also mit Herzrasen, Schwindel, Übelkeit...?

Ich leide unter Emetophobie, habe dann immer die extreme Angst mich übergeben zu müssen. Letzte Woche war es etwas anderes, eine andere Panikattacke, eben mit dem Herzrasen, Aussetzer, Schwindel, kribbeln überall und und und, dass ich, wie geschrieben, in die Notaufnahme gefahren bin (zum Glück mit meiner Mutter). Sogar im EKG waren Auffälligkeiten (also Extrasystolen). Ich hasse es manchmal echt, was meine Psyche mit meinem Körper anstellt...

18.10.2014 16:52 • #9


Schlaflose
Dass ich noch hier bin, liegt nicht daran, dass es mir nicht besser geht. Ich war damals eigentlich auch zufällig hier gelandet, als ich Informationen über das Medikament gesucht hatte, das ich nehme. Und dann gefiel es mir so gut im Forum, dass ich eher aus Zeitvertreib dabei geblieben bin. Als ich mich angemeldet hatte, war ich schon längere Zeit krank geschrieben, weil ich es im Schuldienst psychisch nicht gepackt habe. Mein Problem ist soziale Phobie und eine ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung. Gegen Ende des gleichen Jahres bekam ich glücklicherweise die Chance, am Bildungsministerium eine Stelle in der Verwaltung anzunehmen und damit geht es mir entscheidend besser. Ich ich nehme zwar immer noch ein AD, insegesamt schon seit über 15 Jahren, aber mittlerweile in geringer Dosis.
Es tut mir Leid, dass dir die verschiedenen Medikamente nicht helfen konnten. Mit den Benzos ist natürlich immer die Gefahr da, dass man eine immer höhere Dosis braucht. Es gibt aber hier verschiedene User, die berichten, dass das bei ihnen nicht der Fall ist; sie nehmen seit Jahren immer die gleiche geringe Dosis und es wirkt immer noch. Eine Abhängigkeit ist natürlich entstanden, aber man muss das im Verhältnis sehen. Wenn die Alternative dauerhafte Angstzustände und Symptome sind, dann lieber abhängig sein.

18.10.2014 17:00 • x 1 #10


Stella75
HALLO...... Erstmal moechte ich sagen ,das es hier sehr viele gibt die sich deinen Beitrag durchgelesen haben,aber vielleicht angst haben, dich mit falschen Ratschlaegen zu beirren, und es deshalb lieber sein lassen. Nicht weil sie kein Interesse haben,oder Dir nicht helfen wollen ,sondern einfach nur um keine falschen Antworten zu geben. Wenn deine Situation so extrem ist, wuerde ich wirklich in die Notaufname fahren und mir was geben lassen. Wie willst Du sonst das Wochenende ueberstehen....Du bist nicht alleine hier gibt es genuegend Leute die Dir Helfen werden ,auch wenn es nur mit lieben Worten ist....

18.10.2014 17:04 • #11


M
Liebe Lady,

ich leide auch unter Emetophobie...Ich hatte eine Phase, in der ich solche Angst hatte, etwas schlechtes zu essen, dass ich nur noch Sachen gegessen habe, bei denen es quasi ausgeschlossen war. Also Knäckebrot, Obst, Nudeln. Und wenn ich mal nach Appetit gegessen habe, dann saß ich hinterher da und hatte panische Angst, eine Lebensmittelvergiftung zu haben. Ausserdem fürchtete ich ständig, mich mit Magendarm angesteckt zu haben. Ich nahm ununterbrochen Mcp Tropfen, bis ich mal einen Krampfanfall davon hatte. Oh Gott, was für eine schreckliche Zeit... Macht mich betroffen, was ich schon alles durchgemacht habe. Und damals wußte ich noch nicht mal, was psychische Krankheiten sind und hatte einfach keine Worte für meinen Zustand. Heute habe ich immer noch Angst vor dem erbrechen, aber es beeinflusst mein Leben nicht mehr so sehr. Wenn mein Sohn Magendarm hat, dann bin ich ziemlich im Ausnahmezustand. Und bei Eiern, Hack etc bin ich immer noch übertrieben vorsichtig. Doch es ist besser... Das Hauptsymptom meiner Panik (und auch dieser Anspannung und in Wellen verlaufender Angst) ist Übelkeit. Das geht von so einer unterschwelligen, unangenehmen, aber aushaltbaren Übelkeit bishin zum richtigen Würgereiz, wenn ich in Panik bin. Ich spüre richtig, wie sich mein Magen zusammen zieht und dazu kommen diese Missempfindungen im Halsbereich, die ganz schwer zu beschreiben sind. In jedem Fall ist es wohl das quälendste daran. In Panik musste ich bisher noch nie spucken. Aber ich verbringe immer wieder Nächte vor der Toilette. Und manchmal ist es schon vorgekommen, dass die Panik so plötzlich kam, als ich gerade gegessen habe, dass ich richtig spürte wie der Mageninhalt die Speiseröhre hoch gekrochen kam.
Ich HASSE erbrechen. Wie ich hier schon panisch und heulend da saß, weil mein Sohn erbrochen hatte und ich dachte, dass ich mich angesteckt habe (was leider auch meistens zutrifft).
Das Tavor hat dir nichts geholfen? Das zeigt, wie massiv diese Anspannungszustände sein können. Ich schätze, dass ich auch eine Megadosis bräuchte, um irgendwie runter zu kommen. Hast du denn irgendwas gemerkt? Ich hatte mal ein Beruhigungs-medi genommen. Da wurde mein Körper ganz müde und innerlich war ich kurz vorm explodieren. Das war so schrecklich.
Du warst radfahren und spazieren und beginnst, dich zu entspannen. Darüber freue ich mich mit dir! Ich kann gerade nicht gut rausgehen. Es geht. irgendwie, aber danach komme ich stundenlang nicht runter. Wenn ich in der Panik bin bin ich auch irgendwie wie erstarrt. Ich kann mich kaum bewegen. Alleine die Vorstellung ist grausam.
Das mit den Kopfschmerzen wenn die Anspannung nach lässt kenne ich.
Wenn ich Panik habe, dann ist das wirksamste immer noch: Gedanken stoppen. Ich liege einfach nur da und versuche, die Angst mit meinen Gedanken nicht aufrecht zu erhalten. Oft funktioniert es ganz gut. Aber es gibt auch Pnaikattacken, die laufen so stark körperlich ab, dass ich darauf auch damit gar keinen Einfluss mehr habe. Das ist das schlimmste.
Ich unterscheide zwischen Anspannung- da bin ich unruhig, habe ein bisschen Übelkeit, merke, dass ich die Schultern Hochziehe etc
Angst- die kann richtig in Wellen verlaufen, Magen verkrampft sich, der Zustand kann Tage anhalten
und Panik, dass ist die höchste Stufe. Ich denke, dass ich explodiere, es nicht mehr ertrage, muss würgen, schwitze, kann kaum atmen, habe die schlimmsten Gedanken. Das kann vielleicht eine halbe Stunde anhalten und flacht dann ab, aber wird dann durch starke Angst die in Wellen kommt abgelöst.
Magst du von deinen Erfahrungen mit Ärzten etc. erzählen?

18.10.2014 17:16 • #12


M
Liebe Schlaflose,
ich bin froh zu lesen, dass du nicht aufgrund großer Not hier bist, sondern weil du dich wohl fühlst! Und ich lese gern, dass sich für dich eine berufliche Situation ergeben hat, mit der es dir besser geht.
Ich werde mich hier die Tage mal durch lesen und hoffe, dass ich zu den Benzos noch mehr Infos bekomme. Ganz herzliche Grüße, deine Mia

Liebe Stella,
ich danke dir für deinen Betrag, der mich berührt hat!Ich kann wirklich spüren, dass du zu meiner Unterstützung beitragen möchtest. Du hast die Vorstellung, dass andere vielleicht Sorge haben, mir die falschen Ratschläge zu geben. Damit kann ich mich gut verbinden.
Ich dank dir sehr und werde weiterhin an der Notaufnahme herum denken.
Liebe Grüße, Mia

18.10.2014 17:33 • #13


Stella75
Ich leide selber unter Panikattacken,mit allem was dazu gehert. Wenn es bei mir extrem wird nehme ich eine halbe Tavor,und es wird besser . Du hoerst dich echt verzweifelt an.... deshalb lieber einmal zuviel in der Notaufname als diesen Zustand beizubehalten

18.10.2014 17:37 • #14


M
Liebe Stella,
du hast also Tavor als Bedarfsmedikament und wenn du starke Panik bekommst, dann nimmst du eine halbe? Darf ich dir dazu ein paar Fragen stellen? Wie oft kommt so ein Bedarf vor? Wie schnell wirken die Tabletten? Hast du noch andere Nebenwirkungen, außer das die Angst weg geht? Wie lange machst du es schon so und musstest du schon einmal erhöhen, weil die bisherige Menge nicht gereicht hat?
Und meinst du nicht, dass man das Vertrauen verliert, alleine mit den Attacken fertig zu werden, wenn man schon mehrfach auf so ein Medikament zurück gegriffen hat? Nimmst du die Tablette schon, wenn es los geht, oder nur, wenn es schon eine richtig schlimme Attacke ist? Würdest du sagen, dass es dir gut geht, diesen Weg für dich gefunden zu haben und wenn ja, inwiefern entlastet es dich, diese Medi dabei zu haben?
Was würdest du tun, wenn du mehrere Tage hintereinander solche Panikzustände hättest? Könnte man da im Abstand immer wieder eine neue einwerfen?
Vielen vielen Dank für deine Aufmerksamkeit

18.10.2014 17:47 • #15


Stella75
1bis 2mal im monat .Aber nicht jeden Monat ....Ich habe keine NW. Ich musste noch nie erhoehen bei mir schlaegt die 0,5 an. Ich nehme es wirklich nur wenn ich richtig Panik habe das kommt nicht so oft vor. Ich habe eher mit heftigen HRS zu kaempfen..... Ich nehme es nicht vorher...... Bei mehreren Tagen also nach 2 wuerde ich mich zum Arzt machen.

18.10.2014 18:21 • #16


M
Danke, Stella! Was ist HRS? Herzrythmusstürungen, also Extrasystolen?

18.10.2014 18:25 • #17

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Stella75
Ja,Herzrythmusstoerungen ganz eklig. Wurde abgeklaert und fuer normal befunden. Seh ich aber manchmal ganz anders .Bin wirklich froh wenns nicht so doll ist .

18.10.2014 18:30 • #18


M
Davon kann ich auch ein Lied singen...Ich habs seit vielen Jahren, meistens beunruhigt es mich nicht groß. Aber es gab auch Zeiten, da war es so extrem, dass es mir beinah den Atem genommen hat. Und über Minuten nicht aufgehört hat.
Ich lese, dass es dich arg beunruhigt. Es ist auch sehr unangenehm, am Herz.

18.10.2014 18:42 • #19


H
Hallo Miaflorentine,
Es tut mir leid, dass es Dir so schlecht geht.
Hast Du schon mal Deinen Ferritin Wert untersuchen lassen?
Ich bin kein Fachmann - frau, aber Eisenmangel bzw ein leerer Eisenspeicher kann auch Angst auslösen. Soll nicht Platt klingen, aber vielleicht hat sich dein HA nicht so sehr aufs körperliche konzentriert?
Liebe Grüsse

18.10.2014 19:14 • #20


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