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... Vorgestellt habe ich mich schon kurz in einem anderen Thread.

Hallo zusammen,

ich leide aktuell seit 3 Monaten unter Panikattacken und Angstzuständen. ich hatte diese schon mal vor 6 Jahren bedingt durch meinen Reizdarm, diese habe ich aber sehr gut in den Griff bekommen u.a. war ich 2,5 Wochen in einer Psychosomatischen Klinik.

Ich habe vor einem Jahr eine Therapie begonnen, bedingt durch familiäre Probleme. Diese habe ich vor etwas 5 Monaten erfolgreich abgeschlossen.

Bis zu einem Tag vor 3 Monaten, als ich mit Freundinnen essen war und mir so übel wurde, dass ich auf die Toilette musste. Dort fing alles an, Durchfall, Schweißausbrüche, Übelkeit, Ohnmachtsgefühl, Herzrasen, ... ich dachte ich würde diese Toilette nicht verlassen können, ohne in Ohnmacht zu fallen. Ich habe es irgendwann dann doch geschafft und bin dort lebend raus gekommen aber leider auch mit Angst und Panik.

Diese hat sich in den letzten Wochen so sehr in meinem Hirn manifestiert, dass ich fast einen Zusammenbruch hatte und meine Psychologin aufsuchen musste.
Diese meinte, ich solle zu meiner Hausärztin gehen und mir eine Beruhigungsspritze geben lassen, damit ich erst einmal wieder runter komme.
Ich habe 2 kleine Kinder und stehe ziemlich unter Stress, den ich mir leider auch oft selbst mache ( perfekt sein, alles sofort erledigen, nicht unangenehm auffallen, ... ). Meine Psychologin meinte, dass ich vor einem Burnout stehe und ich zusehen muss, dass ich meinen Stresspegel runter setze, sonst müsste ich Zwangs eingewiesen werden, da mein Verhalten neurotisch sei.

Somit war ich also bei meiner Hausärztin, die schüttelte nur mit dem Kopf und meinte, dass eine Beruhigungsspritze nicht sinnvoll wäre. Sie versucht mich bei einem Psychiater unter zu bringen. Die Chancen stehe nicht gut, da diese in meiner Region Mangelware sind.

Meine Psychologin und auch meine Ärztin meinten, dass ich eine Kur beantragen soll. Das wäre ja auch gut, wenn ich nicht 2 Kleinkinder hätte. Ich überlege, ob eine Mutter-Kind-Kur geeignet wäre, nur weiß ich jetzt schon, dass meine Kinder darunter leiden würden. Meine Tochter hängt sehr an ihrem Kindergarten und beiden Kinder an Papa. Verwandte die sich um die Kinder kümmern könnten, haben wir leider nicht.

Ich wiederum bin einfach nur total Halt los. was soll ich tun. Mein Leben ist komplett aus den Fugen. Ich habe erst einmal alle Termine für die nächsten 2 Wochen abgesagt um meinem Stresspegel runter zu setzen. Ich versuche ruhig zu bleiben, ich verlasse eigentlich nur noch das Haus um meine Tochter in den Kiga zu bringen. Ansonsten kümmere ich mich um Haus und Garten. Ich habe sogar Probleme einfach in einen Supermarkt zu gehen und den normalen Einkauf zu erledigen, dies musste heute mein Mann für mich übernehmen.
Das kann doch nicht sein, ich wollte eigentlich am Oktober wieder halbtags arbeiten gehen, jetzt schaffe ich es kaum, das Haus zu verlassen.

-Was denkt ihr, was soll ich tun, was ist der weitere Weg, wie bekomme ich diese Probleme in den Griff ?
-Eine Kur, wenn ja wo ?
-Einen Psychiater, aber wie lange warten ?
-Soforthilfe, wie könnte diese aussehen ?

Ich danke euch sehr fürs lesen und würde mich über Hilfestellungen und Antworten freuen.

Viele Grüße Seegurke

23.05.2011 21:22 • 22.06.2011 #1


8 Antworten ↓


Hallo seegurke,
also erst mal gut das du hilfe suchst und nicht einfach nur dastehst und sagst egal solls halt kommen,. Ich denke eine kur würde dir vielleicht nivcht schlecht tun, kann dein mann vielleicht die kinder nehmen in der zeit und vielleicht von der arbeit was machen die svchichten anders legen?
Es gibt psychologische beratungsstellen die relativ schnell termine machen und in denen du gespräche führen kannst!
Hoffre ich konnte dir helfen?
LG

A


Ich bin neu und habe so viele Fragen .

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Hallo Lorenza,

mein Mann würde natürlich die Kinder versorgen, aber er geht Vollzeit arbeiten und für eine Kur von 4-6 Wochen ist das absolut nicht möglich. Er muss auch häufiger auf Dienstreisen, daher ist das ziemlich schwierig.

Psychologische Beratungsstellen, wo finde ich die ? Wie können die einem weiter helfen ?

Vielen dank für deine Antwort und das Willkommen !

Gut, wenn er vollzeit arbeitet ist das wirklich schwer. Und wenn du sie wirklich mitimmst? Ich denke anfangs wird es schwer werden, da sie ja wie du sagst einen engen bezug zur Kita und papa haben aber ich denke das wird, ein versuch wäre es wert. Du findest die psychologischen beratungsstellen im versorgungsamt oder im Internet. So hab ich sie gefunden. Man kann glaub ich auch e-mails schreiben. Vielleicht klappt es ja. Ich drück dir die daumen!

Hallo seegurke,

zuerste einmal ♥-lich Willkommen hier

Lass den Kopf nicht hängen, ich kenne das. ich war auch Jahrelang Symptomfrei und dann kam die Angst volle Breitseite wieder zurück
Also wenn man mit Deinen Neurosen Zwangseingewiesen werden müsste, dann würde wohl jede zweite Hausfrau kurz vor der Zwangseinweisung stehen

Das mit der Kur ist eine gute Idee. Erkundige Dich mal bei Deiner Krankenkasse, meistens unterstützen die einen in Form von einer Haushaltshilfe. Die kommt zwar nur 2-3 Std. am Tag, aber immerhin.
Und vlt. besteht ja die Möglichkeit die übrige Zeit damit zu überbrücken, das Deine Kinder mittags zu Ihren Freundinnen gehen, bis Dein Mann abends von der arbeit kommt. Du musst es ja den jeweiligen Müttern nicht bis in Detail erklären warum und wieso, sag einfach das Du zur Kur musst und farge, ob das möglich wäre.
Und Dein mann kann doch betsimmt auch mit seinem Chef reden, ob sich da nicht i-was machen liese, solange Du zur Kur bist....

LG

Danke für eure Antworten.

Klar, einen Versuch wäre eine Kur sicher wert. Aber bis ein Antrag durch und genehmigt ist, vergehen Monate, was mache ich so lange ?
Ich kann ja nicht Wochenlang alles auf meinen Mann übertragen, Einkaufen gehen, Termine war nehmen, ... ! Ich habe den ganzen Tag ein schlechtes Gewissen, wenn ich ehrlich bin, weil ich einfach nicht normal funktioniere.

Mein Mann ist Ingenieur und wirklich viel eingespannt. Wie gesagt, für ein paar tage liese sich da sicher etwas machen, aber nicht für Wochen.
Einen großen Freundeskreis haben wir noch nicht wirklich, da wir erst zugezogen sind. Die Freunde, die da sind, haben oft selbst Kinder oder sind ebenfalls Vollzeit Berufstätig, also darauf kann ich leider auch nicht zurück greifen.

Ist es wirklich eine schwierige Situation, mit so etwas hätte ich in meinem ganzen Leben nicht gerechnet, aber wer hat das schon

Liebe Grüße

Hallo Seegurke,

soeben habe ich deinen Beitrag gelesen und muss unbedingt darauff zurückantworten. Ich habe schon öfter in diesem Forum gelsen aber mich erst heute angemeldet. Deine Schilderungen passen sehr gut zu meinen Angst-und Panikattacken, die ich so ca. vor 4 Jahren bekommen habe. Du solltest auf alle Fälle zu einem Psychater gehen. Dort klärst du ersteinmal ab, ob du eventuell doch zunächst Medikamente brauchst. Denn nur wenn du wieder psychisch besser gefestigst bist, hast du die Kraft, eine Psychotherapie zu machen. Denn die ist wirklich hilfreich. Du kommst sonst schlecht aus diesem Strudel raus, glaub es mir. Ich habe das alles durch. Und leider muss ich sagen, bin ich immer noch nicht so richtig geheilt. Meine Ängst sind immer noch irgendwie da, zwar nicht mehr so unkontrolliert wie früher aber sie sind eben da. Bis dieses Jahr habe ich auch Antidepressiva genommen, die ich aber auf eigenen Wunsch und in Absprache mit meiner Psychaterin ausgeschlichen habe. Ich wollte es nun ohne versuchen. Bitte nimm auf jeden Fall die Hilfe deines Mannes und Freunden an. Und dann kümmer dich erst mal um dich, sonst kannst du eines Tages für deine beiden Kinder gar nicht mehr da sein, wenn du nicht an dich denkst. Ich weiß auch, dass es nicht leicht für Familie, Freunde und Verwandte ist, mit einer psychischen Krankheit umzugehen aber du sollest dicvh nicht isolieren, sonst kommst du da nicht mehr raus.
Wie alt sind denn deine Kinder?

Falls du noch weitere Fragen hast, schreib mir einfach.

Grüße
die Übermutti

Hallo Übermutti,

vielen Dank für deine Antwort.

Ich sträube mich einfach ein wenig gegen Medikamente/Antidepressiva. Diese sollen shcnell auf den Magen/Darm schlagen und genau dort liegt ebenfalls mein Schwachpunkt, ich leide seit vielen Jahren unter einem Reizdarm. Im Moment bin ich so labil, dass mein Darmtrakt völlig aus dem Ruder gelaufen ist und ich fast ständig auf die Toilette muss, eben Stress bedingt, denn ich mir natürlich größten Teils selbst mache.

Natürlich, wenn ich zu einem Psychiater muss, werde ich das auch tun. Ich bin an dem Punkt angelangt, an dem ich fast alles tun würde, damit es mir wieder besser geht.

Eine Psychotherapie habe ich ja bereits gemacht, aber nicht wegen Panikattacken, die hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Die Frage ist natürlich, ob jetzt nicht eine Verhaltenstherapie besser wäre ?
Was hast du für Erfahrungen ?

Meine Kinder sind 1,5 und 4 Jahre alt. Die Große ist relativ pflegeleicht, kann sich auch mal gut alleine beschäftigen, aber mein Kleiner fordert mich den ganzen Tag. Er ist ein sehr lebhaftes Kind und man muss immer ein Auge auf ihn haben. Ich finde es wirklich traurig, dass ich meinen normalen Alltag mit meinem ganz normalen, fröhlichen Kindern kaum noch bewältigt bekomme. Ich befinde mich da natürlich in einem Kreislauf aus Selbtsvorwürfen, Selbstzweifeln und auch Zorn, denn ich möchte ein solch eingeschränktes Leben gar nicht führen, aber wer will das schon !

Es freut mich, dass du dich hier angemeldet hast. Mir hilft der Austausch mit anderen immer und ich bin froh, für jede Anregung / Hilfestellung, die ich bekommen und vllt. geben kann.

Wie sieht das bei dir aus ? Wie kommst du in deinem Alltag klar ? Wie realisieren das deine Kinder ?
Hattest du mit Nebenwirkungen bei deiner Antidepressiva Einnahme zu tun ?

Viele Grüße

Hallo Seegurke,

ersteinmal muss ich micht entschuldigen, dass ich erst jetzt auf deine Mail antworte. Mir ging es leider sehr schlecht. Habe wieder sehr stark mit Ängsten und Panikattacken zu tun. Es ist furchtbar.
Jetzt bin ich krankgeschrieben und kann mich zu Hause ein bischen entspannen. Manchmal kriecht dann plötzlich die Angst wieder hoch und ich versuche, die gleich zu unterdrücken. leider gelingt es nicht immer.
Ich nehme nun seit 1 Woche wieder Antidepressiva (hatte die seit ca. 2 Monaten) abgesetzt) Aber meine Psychaterin hat mir empfohlen, die wieder zu nehmen. Klar, die wirken nicht sofort, aber nach ca. 3-4 Wochen sollte dann eine aufhellende Wirkung erkennbar sein. Ich hoffe darauf. Nebenwirkungen halten sich in Grenzen. Anfangs hat man nicht so viel Appetit und einen trockenen Mund. Dann trinke ich eben viel. Das ist ein positiver Nebeneffekt. So sehe ich es jedenfalls. So fällt es mir leichter, die Dinger zu schlucken.
Deine Kinder sind noch relativ klein und sie brauchen natürlich deine ganze Kraft und Aufmerksamkeit. Wenn du dann mit solch blöden Panikattacken deinen Alltag bewältigen musst, kann ich mir vorstellen, dass du das nicht lange aushältst. Daher solltest du auf jeden Fall etwas unternehmen.
Ich beginne im Juli eine 2. verhaltenstherapie und hoffe, dass die mir wieder neue Denkweisen und neue Verhaltensmuster aufzeigt. Das kann sehr gut helfen, alte Verhaltensmuster zu durchbrechen und somit kann es einen schon besser gehen. Unsere Gedanken sind einfach quer geraten und kommen alleine nicht mehr klar.
Übrigens, den Reizdarm habe ich auch. Sobald eine Attacke in mir anrollt, renne ich auf die Toilette. Und das dann auch mehrmals. Aber die Antidepressiva haben da keine Auswirkungen drauf.
Melde dich, falls du das Bedürfnis hast.

Sei gegrüßt von
Annett (Übermutti)





Dr. Hans Morschitzky
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