Panikstörung Heilung, heilbar oder geheilt?

Mich beschäftigt die folgende Frage, ist eine Panikstörung/Herzneurose/Angsterkrankung wirklich heilbar?

Man findet im Netz viele gutklingende Versprechungen 80-90 % der Pat. werden geheilt. Oft sind dies aber Aussagen von Praxen oder Kliniken, bei denen man Kundenfang vermuten kann. Schaut man in die unabhängige Literatur liest man eher Dinge wie man wird damit besser umgehen können man wird sich weniger vor Panikattacken fürchten es stressigen Phasen wird es zu Rückfällen kommen etc. Zudem gibt es wohl Unterschiede je nach Art der Angsterkrankungen: bei Phobien und Agoraphobie soll die Prognose besser sein, als bei Herzneurose.

Ich definiere Heilung als den Zustand vorher: keine Panikattacken, keine Erwartungsangst, keine körperlichen Symptome, keine Medikamente. Belastbarkeit wie vorher, Stresssituationen ohne PA möglich. Keine Verminderung der Lebensqualität durch körperliche Symptome.

Damit lernen zu leben ist mir persönlich zu wenig, ich habe das Gefühl hier wird zu früh aufgehört. Auch wenn man sich an die PA gewöhnt, sind es furchtbar quälende Zustände. Ich finde es absurd, dass man Dauerschwindel, Übelkeit und Schmerzen etc. im Zusammenhang mit Angst unbehandelt lässt, weil ja nur Angst der Auslöser dafür sei und man dauerhaft damit leben soll, sich daran gewöhnen soll.

Ist Heilung möglich?

Ich habe das schon seit genau 20 Jahren (Panikattacken). Mal mehr, mal weniger, manchmal war es fast weg.

Ich persönlich glaube nicht, dass es ganz verschwindet. Damit leben zu lernen ist für mich daher ein guter Mittelweg.

Meine Panikattacken, die ich vor über 35 Jahren hatte, waren nach einem halben Jahr weg und kamen nie wieder. Aber meine Angsstörung ( soziale Phobie, ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung) an sich habe ich immer noch. Herzneurose oder überhaupt Angst vor Krankheiten oder körperlichen Symptomen hatte ich nie.

Zitat von Malee:

Panikstörung/Herzneurose/Angsterkrankung wirklich heilbar?

Würde jeder Patient sofort im Extremfall Hilfe bekommen, oder Hilfe suchen, wäre das evtl. möglich.

In der Medizin unterscheidet man ja generell, ob akut oder chronisch. Bei Schmerzen spricht man nach 3 Monaten von chronisch, meine ich zu wissen.

Und alleine, wenn man bedenkt, wie lange man auf Therapie warten muss, oder wie lange man selbst denkt, dass es weggeht......

Persönlich denke ich schon länger darüber nach, ob nicht Schilddrüsenprobleme, auch behandelte, hierbei eine grosse Rolle spielen.

Ich habe gerade gegoogelt, und das gefunden:

https://www.google.com/url?sa=tsource=...meW9oUNSVr


Und nicht zu vergessen, andere Vitalstoffe, die null oder sehr wenig in der klassischen Medizin bedacht werden.

Wäre ich Arzt, würde ich jedem Angstpatienten erstmals einen Cocktail bioverfügbarer Vitamin- und Mineralstoffe verabreichen und mal schauen, was sich tut.

Ich vermute, dass zu einseitig gearbeitet wird.

Es wäre evtl. auch für den Patienten hilfreich, sich und anderen sagen zu können: ich gehe gerade durch die Hölle, da meine Schilddrüse riesen Probleme macht.

Damals habe ich mit am meisten daran gelitten, dass ich null Erklärung für diese Sch. eissangst hatte. Ich habe mich auch nie als ängstlichen Menschen betrachtet, war Leistungsturnerin, sass ohne Ahnung auf jedem Pferd, und bin als Kind auf jeden Baum geklettert.

Und dann das?

Ok, jetzt bin ich älter, hab davor Angst und Jahrzehnte damit verbracht, mein Leben als Angstpatient erfolgreich zu managen. Ist mir einigermassen gelungen, aber nur, weil ich so mutig bin.

Und überdosiert an Schilddrüsenmedis war ich auch.

Zitat von Malee:

Ist Heilung möglich?

Heilung in dem Sinne wie Du es beschreibst (alles genau wieder wie vorher) glaube ich eher nicht – es sei denn, die Ursache ist wirklich rein körperlich (so wie @Icefalki das schon angedeutet hat).

Ansonsten ist die Angst(erkrankung) auch wieder nur ein Symptom einer gestörten Psyche.
Es muss dann vor allem an der Grundursache der Angst gearbeitet werden und macht keinen oder kaum Sinn, nur die körperlichen Symptome zu behandeln.

Dazu muss man aber eben erstmal wissen, was vielleicht körperlich ist und was nicht und auch welche körperlichen Beschwerden sich nach Jahren aus einer Angststörung entwickeln können (wo dann eben doch wieder der Fokus auf dem Körper liegt).

Der ideale Ablauf wäre eigentlich:
- Untersuchen, ob es generell körperlich Ursachen gibt und wenn ja, diese vorrangig behandeln.

Wenn nicht:
- Untersuchen, ob zumindest ein Teil der Symptome körperliche Ursachen hat.
- Über eine Therapie die psychischen Ursachen ermitteln und daran arbeiten. Das kann zu einschneidenden Veränderungen führen und eben auch bedeuten, dass nicht alles wieder so wie vorher bleibt / wird.
- Gleichzeitig dafür sorgen, dass die körperlichen Symptome möglichst wenig Auswirkungen haben.

@Icefalki da hast du sicher recht mit den schilddrüsenproblemen. Ich hatte schon vor 50! Jahren panikattacken wusste nur nicht was das war hatte nebenbei auch SD. Überfunktion von heute aus gesehen. Damals hat kein Arzt daran gedacht also musste ich halt so leben. Vor 2jahren endlich wurde eine Überfunktion festgestellt und behandelt und siehe die panikattacken sind seit einem halben Jahr weg die SD Werte im normbereich. L G Burgenland