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Ich habe die angst satt, meine Therapeutin hat corona und mir reichts einfach. Ich bin heute in einer sehr sehr schwierigen Situation gewesen was die Panik angeht jedoch musste ich es aushalten da mein chef mit mir eine Aufgabe erledigen musste und da kamm mir eine womöglich recht bescheuerte aber vielleicht erfolgreiche idee. Was ist wenn ich mich gezielt Panikattacken aussetze, also sprich ein Beispiel, mein kopf sagt geh nicht in den zug oder du bekommst eine Panikattacke. Und ich steige aber in den zug und nehme die attacke in Kauf. Und verhalte mich einfach als wäre mir alles scheis egal wie ichs heute mittag tuhen musste. Wäre das ein gutes Training? Und ich setze mich sozusagen für einen Zeitraum nur solchen Situationen aus. Also ein bootcamp sozusagen.

08.03.2022 20:10 • 10.03.2022 #1


9 Antworten ↓


Sich der Angst zu stellen, ist nie verkehrt.
Du provozierst ja nicht wirklich etwas, nimmst es jedoch in Kauf, dass eine PA auftreten KÖNNTE.
Du lernst, dass du das aushalten kannst, ohne dass dir noch etwas schlimmeres passiert.

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Gezielte Panikattacke sinnvoll?

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Ich habe während meiner Therapie immer die Panikattacken ausgehalten.
Bin nie mehr aus der Situation geflüchtet, wie ich es früher gemacht habe.
Und siehe da: die PA, die sich furchterregend zeigte, war auf einmal weg.

Ich denke, dass dir das nur helfen kann. Du kannst sie auch einfach willkommen heißen, also nicht als Feind oder so anzusehen, sondern als ein Teil von dir. Ähnlich habe ich es gemacht und bin seither (etwa 2,5 Jahre) Attackenfrei.

Ich sehe es genau so. Setze dich diesen Attacken aus.
So findest du heraus, dass gar nichts Schlimmes mit
dir passieren wird. Nimm die Attacken an die Hand
behandle sie wie einen Freund. Es fällt womöglich
erstmal schwer, aber es wird nach nach einfacher
damit umzugehen, wenn sie wieder da sind.

Zitat von Tom55:
Ich habe die angst satt, meine Therapeutin hat corona und mir reichts einfach. Ich bin heute in einer sehr sehr schwierigen Situation gewesen was die Panik angeht jedoch musste ich es aushalten da mein chef mit mir eine Aufgabe erledigen musste und da kamm mir eine womöglich recht bescheuerte aber vielleicht ...


Das ist keine bescheuerte Idee, sondern genau das Prinzip der Verhaltenstherapie. Nennt sich Exposition. Nur reicht es nicht, das einmal zu machen. Ich habe gelesen, dass das Gehirn 50-60 Mal die Situation erleben muss, dass trotz Attacke nichts Schlimmes passiert. Man muss aber so lange in der Situation bleiben, bis die Attacke abflaut (kann bis zu 20 Minuten dauern, bis das Adrenalin aufgebraucht ist.)

Zitat von Schlaflose:
Das ist keine bescheuerte Idee, sondern genau das Prinzip der Verhaltenstherapie. Nennt sich Exposition. Nur reicht es nicht, das einmal zu machen. ...

50-60 mal?
Und wie setzt man sich dem richtig aus?

Zitat von Tom55:
50-60 mal? Und wie setzt man sich dem richtig aus?

Einfach machen. vielleicht gibst du vorher jemandem bescheid, dass du anrufen kannst wenn was ist. So hast du jemandem zum reden bei bedarf, wenns gar nicht aushaltbar ist.

Am anfang kannst du dir dinge mitnehmen oder ueberlegen die dich ablenken koennten. Das dein fokus erstmal auf was anderem gelegt ist waehrend du zb in der bahn bist. Iwann spaeter wirst du spuerbar merken, dass du diese dinge von allein nach und nach ablegst.

Ganz wichtig ist, feiere deine erfolge. Auch wenn du wahnsinnige angst vielleicht hattest und denkst das war kein guter tag. Feier dich das du das trotzdem getan hast.

Du kannst es step by step machen oder in die vollen gehen.

Beispielsweise suchst du einen bahnhof auf und haelst dich dort erstmal nur auf, bis du merkst du wirst entspannter und denn folgt der naechste schritt. Rein in die bahn und eine station mitnehmen, bis du sicherheit bekommst.

Ich kann dir von mir erzaehlen: ich hatte keine andere wahl und musste in die zuege. Iwann hab ich es hinbekommen panikfrei zu bleiben. Also eine grundanspannung hatte ich aber keine ausgepraegten attacken mehr. War aber mit einmal schienenersatzverkehr, bekam ich diese. Aber auch das hab ich geschafft und mir das hoch angerechnet.

Es braucht uebung und geduld. Aber es ist moeglich diesen berg zu versetzen du schaffst das

Zitat von Tom55:
Und ich steige aber in den zug und nehme die attacke in Kauf.


Zitat von Tom55:
50-60 mal?
Und wie setzt man sich dem richtig aus?

Indem du dich z.B. täglich in den Zug setzt und die Attacke über dich ergehen lässt und drin sitzenbeibst, bis sie abgeflaut ist.

Zitat von Tom55:
50-60 mal? Und wie setzt man sich dem richtig aus?

Ist sicher bei jedem unterschiedlich, so oft war das bei mir nicht. Sende dir mal ein Video dazu.

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Dr. Christina Wiesemann
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