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Hallo ihr Lieben

ich wende mich heute an euch, weil ich wirklich mal Hilfe brauche.

Ich leide seit vielen Jahren unter Krankheitsängsten und Zwängen ( über alles mögliche)
Ich bin seit mehreren Jahren in Therapie und nehme auch ein AD.

Es gab Jahre da hatte ich Ruhe , mal Phasen da ging es mir nicht so. aber meist ok.

Seitdem mein Papa vor drei Monaten unerwartet gestorben ist geht es mir kaum noch gut.
Meine Krankheitsängste sind massiv, ich habe selten ein paar Tage Ruhe.
Seitdem ich letzte Woche ein ziehen im Kiefer verspürt habe bin ich wieder von Arzt zu Arzt gerannt. Der Zahnarzt hat nun ein Wurzelbehandlung vorgenommen, weil dort eine Wurzel entzündet war ist ( mir fällt das schwer zu glauben, ich habe Angst, dass es was viel schlimmeres ist )

Mein Problem nun

In solchen Phasen geht es mir sehr schlecht, ich kann nicht essen, wache morgens mit extremer Unruhe im ganzen Körper auf und das zieht sich so durch den Tag.
Ich sitze nur noch auf der Couch und will mich gar nicht bewegen. Ich habe ständig Angst mir passiert gleich was. Ich kann quasi meinen Haushalt kaum führen.

Ich zittere innerlich die ganze Zeit. Ich schaffe viele Dinge gar nicht mehr .
Mich macht das echt fertig, weil ich eigentlich ein sehr lustiger Mensch bin und gerne lache etc…

Hat jemand auch diese extreme Anspannung und kann kaum noch was machen ? Was tut ihr dagegen

Bin um jede Hilfe dankbar

11.02.2024 11:07 • 11.02.2024 #1


12 Antworten ↓


Zitat von AnnSu:
Was tut ihr dagegen

Es gibt noch einiges was Du tun kannst, aber nichts davon wird Dir kurzfristig helfen:

Es gibt natürlich immer die Möglichkeit, sich ein Notfallmedikament (Benzo) verschreiben zu lassen. Das hilft kurzfristig, ist aber risikobehaftet, da Benzos sehr schnell abhängig machen. Diese Möglichkeit ist daher nur sehr begrenzt und mit viel Vorsicht einzusetzen.

Therapie und AD - wenn Du beides schon seit Jahren machst / einnimmst stellt sich mir die Frage: bist Du die ganze Zeit beim gleichen Therapeuten/Therapierichtung und beim geichen AD? Wenn ja, könnte man hier bei beidem ansetzen und über einen Wechsel nachdenken. Ein AD jahrelang zu nehmen, macht keinen Sinn, wenn es Dir nicht hilft. Von daher könntest Du mit Deinem Psychiater hier mal einen Wechsel besprechen. Das gleiche bei der Therapie - wenn Deine Ängste immer noch so start sind, bist Du der eigentlichen Ursache und dem Grund noch nicht auf die Spur gekommen. Ängste haben immer einen Grund. So lange der nicht gefunden und bearbeitet ist, wirst Du immer wieder in die Angst zurückfallen. Auch hier könntest Du mal über eine alternatie Therapierichtung nachdenken. Ich werfe hier mal die Körperpsychotherapie in den Raum - allerdings ist das keine Kassenleistung.

Ansonsten hilft natürlich alles, was das vegetative Nervensystem stabilisiert. Für mich sind das ganz klar die Grundpfeiler Achtsamkeit, Wahrnehmung und Atmung. Diese drei Säulen sollten bei jeder Angsttherapie mit einbezogen werden. In meinen Augen hilft auch eine achtsamkeitsbasierte Meditation sehr gut - allerdings muss diese gut erlernt werden, was in der Regel am besten mit einem Trainer im 1:1 Setting geht. Einfach nur Meditationen auf YouTube anhören bringt einem vielleicht kurzfristig etwas Entspannung, aber keinen langanhaltenden Nutzen. Auch PMS / Autogenes Training etc. sollten richtig erlernt werden, genau wie Atemtraining.

Ansonsten hilft natürlich auch Sport und Auspowern - je nach Trainingsstand flottes Spazierengehen, Fahrradfahren oder Joggen. Aber auch hier - ab und an mal etwas machen ist nett, aber einen wirklichen Effekt merkt man nur, wenn man dran bleibt.

A


Den ganzen Tag extreme Anspannung

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Ich verkrümeln mich dann meist, zwinge mich aber regelmäßig etwas zu machen. Und wenn es erst mal nur Tee kochen ist und eine Runde die Wohnung laufen. Den Tisch abwischen.
Minikram (der einem aber vorkommt als hätte man den ganzen Tag Holz gehackt). Stück für Stück. Der Tod von deinem Papa ist ja auch noch nicht lange her. Da ist das doch klar. Mach das mal, Koch dir jetzt erstmal einen Schönen Tee. Und dann rufst du morgen bei deinem Therapeuten an und besprecht, was man kurzfristig machen kann.

@Kruemel_68 ich habe im April einen Termin zur Besprechung wegen des AD. Denn ich möchte es eigentlich gerne auch absetzen, da es mir die letzten zwei Jahre wirklich kaum etwas gebracht hat.

Ich schätze meine Therapeutin sehr und vertraue ihr auch, sie sagt aber auch, dass ich mal in die Umsetzung kommen muss und auch wirklich Dinge ändern muss.

@Unverzagt zum Glück habe ich bereits morgen direkt einen Termin

Zitat von AnnSu:
@Kruemel_68 ich habe im April einen Termin zur Besprechung wegen des AD. Denn ich möchte es eigentlich gerne auch absetzen, da es mir die letzten zwei Jahre wirklich kaum etwas gebracht hat. Ich schätze meine Therapeutin sehr und vertraue ihr auch, sie sagt aber auch, dass ich mal in die Umsetzung kommen muss und ...

Dann hast Du doch schon den Knackpunkt. Das ist doch schon mal gut. Ich weiß jetzt nicht, ob das auf Dich zutrifft und möchte das auch nicht behaupten - aber viele Menschen gehen mit der Einstellung Wasch mich, aber mach mich nicht nass in die Therapie. Der Therapeut soll ihnen helfen und die Ängste weg machen. So funktoniert das aber ncht. Der Therapeut kann immer nur Hilfe zur Selbsthilfe geben. Die Dinge umsetzen muss man selber. Aber auch an diesem Punkt muss man erst mal kommen. Vielleicht ist er bei Dir jetzt ja erreicht. Um es mal ganz drastisch zu formulieren: wir bewegen uns leider erst, wenn es uns richtig dreckig geht. Insofern brauchte es vielleicht nochmal dieses Absacken bei Dir, damit Du in Bewegung kommst.

Und bezüglich AD: ich persönlich bin kein Freund von diesem Medis. Sie haben Ihre Berechtigung bei schweren Depressionen und sollten eingesetzt werden, um die Leute erst mal wieder therapiefähig zu bekommen. Aber sie heilen ja nicht, sondern deckeln nur die Symptome. Und das birgt die Gefahr, dass man sich mit den eigentlichen Ursachen nicht beschäftigt.

Bei mir war es tatsächlich ähnlich wie bei Dir - ich habe es genommen, aber es hat mir Null geholfen. Meine Psychiaterin wollte das aber nicht glaube und hat mir immer wieder erzählt, dass mein Gehirn die Botenstoffe braucht - was absoluter Quatsch war in meinem Fall. Ich habe dann irgendwann die Entscheidung getroffen, es abzusetzen - bin dann aber in eine Horror-Absetzsymptomatik gelaufen. Auch hier hatte meine Psychiaterin nichts besseres zu tun, als mir immer wieder zu sagen, dass das die Grunderkrankung ist, die zurück kommt. Ich wusste aber genau, dass es nicht so ist.

Letztendlich hat mein Therapeut mich dann mit einer Engelsgeduld da durch begleitet. Wichtig ist, die bewusste Entscheidung zu treffen: Ich möchte die Medis absetzen, da sie mir nicht helfen. Und sich dann immer wieder klar zu machen: Das ist meine Entscheidung und mein Weg und ich gehe ihn weiter. Und wenn es irgendwann doch nicht mehr geht, habe ich jederzeit das Recht, mich umzuentscheiden und wieder ein Schritt aufzudosieren oder auch mich zu entscheiden, das Medi doch weiterzunehmen oder ein anderes zu probieren.

Es gibt zu dem Thema ein gutes Buch von Peter Ansari Genug geschluckt - Psychopharmaka erfolgreich absezen.

Und bevor ich jetzt hier wieder geteert und gefedert werde - das ist meine persönliche Meinung und mein persönlicher Weg. Jeder darf hier seine eigene Entscheidung treffen und selbstverständlich ist es absolut o,k, wenn sich jemand für einen Weg mit Antidepressiva entscheidet.

Ich finde das hier interessant, genauso war es bei mir.


Zitat von AnnSu:
Hallo ihr Lieben ich wende mich heute an euch, weil ich wirklich mal Hilfe brauche. Ich leide seit vielen Jahren unter Krankheitsängsten und ...

Habe ich h auch so gehabt, 10 kilo abgenommen weil ich nichts m3hr essen konnte, jaum mich getraut irgendwas zu machen, mir hT dann am ennde wohl mein Ad geholfen

@AnnSu wenn das AD nichts bringt, dann weg damit oder ein anderes probieren. Aber das du loslegen musst, stimmt auch. Gute Therapeutin! Mein Therapeut meinte damals auch: Du kannst gern immer zum Jammern herkommen, aber ändern wird das gaaaar nichts.
Dafür bin ich ihm heute noch dankbar.

Und ich glaube, wie kruemel_68 sagt, dass es ganz viel an der eigenen Entscheidung liegt. Das ist zwar nicht so leicht, bei der Flut an Informationen, aber vielleicht musst du noch etwas darauf rum denken. Auch wenn du natürlich schnell Hilfe möchtest. Aber das Grundgefühl muss stimmen.

Ich danke euch für euere Worte.

Ich habe nur diese extreme Unruhe und Anspannung in mir.. Ich habe das Gefühl ich verkrampfe irgendwann davon. Alles zittert innerlich.
Ist das die Angststörung?

Was kann ich da noch tun.. trotzdem weitermachen mit allem ?
@Unverzagt

@AnnSu inneres zittern Anspannung habe ich seit zwei Jahren nehme Tavor jeden Tag.

@AnnSu wenn du kannst. Das Doofe ist ja, wenn man erstmal drinsteckt, kommt man nicht so schnell wieder raus. Progressive Muskelentspannung tat mir immer gut. Das ging zuerst auch nicht so gut, weil ich so angespannt war. Aber irgendwie dann doch.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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