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S
Guten Abend zusammen,

ich bin gerade mal wieder an einem absoluten Tiefpunkt und wollte euch mal um Rat fragen.

Ich habe seit einiger Zeit wieder mit Panikattacken zu kämpfen, nachdem ich lange Zeit Ruhe hatte. Ich habe immer meine Wohnung als Anker gesehen und war so gerne alleine zuhause. Da konnte ich tun was ich wollte und habe es wirklich genossen. Ich habe mich echt gefreut, wenn mein Mann und meine Tochter mal übers WE zu Oma und Opa gefahren sind und habe es mir daheim richtig schön gemacht.

Nun habe ich folgendes Problem. Wir sind Anfang Dezember umgezogen und ich komme irgendwie in der neuen Wohnung nicht wirklich an. Anfang Januar ist mein Mann mit meiner Tochter wieder zu seinen Eltern gefahren, damit ich ausspannen kann. Allerdings bekam ich als sie weg waren totale Angstgefühle und Unruhe. Hatte sogar Angst vor der Nacht und dem alleine schlafen und allgemein vor dem Alleine sein. Da war ganz komisch. Ich konnte die Zeit überhaupt nicht genießen.

Momentan fühle ich mich so halbwegs entspannt, wenn ich nicht alleine bin. Aber sobald mein Mann oder meine Tochter weg sind, wird mir schon wieder mulmig und ich muss versuchen mich abzulenken.

Kennt jemand solche Gefühle? Also Gefühle vor dem Alleinsein in den eigenen vier Wänden?

Ich könnte Rotz und Wasser heulen. Meine Wohnung war bis jetzt immer mein sicherer Hafen und jetzt sowas.

Alles Liebe, Satine

19.01.2023 20:14 • 19.01.2023 x 2 #1


15 Antworten ↓


Herta_Emmi
@Satine222000 ich hatte das in der Wohnung von 2006 bis 2013 allerdings wurden wir von Nachbarn gestalkt gemobbt mit Sachbeschädigung, übler Nachrede. Ich habe mich kaum auf die Terrasse getraut nur wenn die netten Nachbarn auch draußen waren.
Da hatte ich ständig Angst. Bis dahin und seit 2013 ist das Haus mein sicherer Hafen.
Was ist anders an der Wohnung?
Fühlst du dich alleine?
Seid ihr weit weg gezogen, so dass du eine neuen Freundeskreis brauchst?
Das könnte evt zum Unwohlsein führen?
Habt Ihr ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn.

Sag dir, es kann dir in der Wohnung nichts passieren !

19.01.2023 20:24 • #2


A


Angst vorm Alleinesein - Geht das wieder weg?

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S
@Herta_Emmi Danke schön für deine Antwort! Oje, da hast du ja auch schon ganz schön was mitgemacht. Es freut mich sehr, dass es jetzt wieder anders ist.

Ich kann eigentlich gar nicht sagen, warum das jetzt so ist. Wir sind eigentlich nur in das Haus nebenan gezogen. Die Nachbarschaft ist damit geblieben. Die Nachbarn sind nett, auch wenn welche davon eher grummelig sind. Aber im Großen und Ganzen mag ich alle.

Die Wohnung jetzt ist größer. Sie hat ein Zimmer mehr. Unsere Tochter ist nun in dem Alter, in dem sie ein eigenes Zimmer braucht. Ich habe lange von so einer Wohnung geträumt und konnte mein Glück kaum fassen, als wir diese bekommen haben. Und nun ist nichts mehr von dem Glücksgefühl da, sondern nur Angst. Ich habe solche Angst, dass ich mich hier nicht wohlfühlen werde und dass ich nicht mehr ohne Angst alleine sein kann.

19.01.2023 20:35 • #3


Jupiter64
Zitat von Satine222000:
Guten Abend zusammen, ich bin gerade mal wieder an einem absoluten Tiefpunkt und wollte euch mal um Rat fragen. Ich habe seit einiger Zeit wieder mit Panikattacken zu kämpfen, nachdem ich lange Zeit Ruhe hatte. Ich habe immer meine Wohnung als Anker gesehen und war so gerne alleine zuhause. Da konnte ich tun was ich ...


Das wird sich wieder legen , wenn du eingewöhnt bist .
Es verinnerlicht hast , dein neues Zuhause .

19.01.2023 20:38 • x 1 #4


Herta_Emmi
@Satine222000 oh
Auf der einen Seite müsstest du dich freuen, ein Zimmer mehr eine größere Wohnung alles schön, und auf der anderen Seite hast du Angst
Hattest du vorher schon Angst gehabt oder ist Angst ein ganz neues Thema.
Wichtig ist, dass die Angst sich nicht verselbstständigt,
Gibt es andere Veränderungen, die mit Grund für die Angst sein können ?
Ich rate dir,in Therapie zu gehen und ggf auch Medikamente zu nehmen
Lg

19.01.2023 20:42 • #5


Windy
Was bringt dir diese Selbstsabotage, in Form von negativen Gedanken. Du bestimmst was du denkst. Freu dich über die schöne, neue Wohnung und pflege die Dankbarkeit dafür, jedesmal wenn die negativen Gedanken wieder auftauchen. In der heutigen Zeit ist es ein großes Glück, wenn man eine schöne, passende Wohnung bekommt.

19.01.2023 20:46 • x 3 #6


KampfderAngst
@Satine222000 ich hatte das auch. Und ist wieder weg gegangen. War sogar 10 Tage allein in Quarantäne...

Leider aber aktuell wieder da. Sobald ich alleine bin oder zur Ruhe komme, werde ich unruhig und bekomme Ängste.

19.01.2023 20:48 • x 1 #7


Y
Ich denke auch, dass sich das legen wird, aber gleichzeitig zeigt es auch, wie viel dir dein Kind und dein Mann bedeuten, was ja erstmal auch positiv ist.

Und manchmal ändern sich gewisse Verhaltensweisen über die Zeit auch einfach. Selbst wenn man früher gerne alleine war, kann das ja mittlerweile anders sein. Geht mir z. B. auch so, vor allem wenn meine Partnerin mal ein paar Tage verreist ist.

19.01.2023 20:48 • x 1 #8


weyoun
Hmmm es ist eine Veränderung, und mit denen kommen wir Angsthasen ja nicht gut klar. Auch, wenn es 'nur' die Wohnung im Nachbarhaus ist, es ist was Neues. Und das weiß Dein Kopf.

Kannst Du genauer definieren, wovor Du Angst hast? Vor dem Alleinsein an sich, oder weil es eine neue/fremde/ungewohnte Umgebung ist?

Mir ging es im Sommer ähnlich. Ich hab zwei kleine Katerchen bekommen, auf die ich mich wochenlang gefreut habe. Am ersten Abend mit ihnen wurde ich hochgradig depressiv. Keine Ahnung, warum. Vielleicht ist in meinem Kopf angekommen, daß nun eine 'neue Generation' am Start ist.

Würde es vielleicht helfen, wenn Du Dir eine Ecke (oder gar mehrere) in der neuen Wohnung möglichst genau so gestaltest, wie es in der alten Wohnung war? Damit Dein Kopf das 'wiedererkennt' und möglichst mit 'sicherer Hafen' verbindet?

19.01.2023 21:00 • x 2 #9


G
Ich kenne das auch sehr gut, allerdings ohne Umzug. Wenn ich länger alleine bin, fühle ich mich sehr unwohl und ängstlich. Jedes Geräusch lässt mich hochschrecken. Wobei länger gar nicht lang ist, da reicht eine Nacht. Tagsüber geht's noch halbwegs!

Meine mehr oder weniger hilfreiche Strategie für solche Situationen ist viel Ablenkung tagsüber und Abends hab ich halt alles zu gemacht und hab mir wirklich eingeredet, dass ich sicher bin! Sicherheit ist gerade Abends für mich am Wichtigsten.

Einfach ist es nicht, aber ich bin zuversichtlich, dass es irgendwann besser wird!

19.01.2023 21:21 • x 2 #10


S
@Jupiter64 Danke, Jupiter. Das hoffe ich sehr.

19.01.2023 21:50 • #11


S
@Herta_Emmi Ja, das ist ja das Paradoxe an der Sache. Ich freue mich eigentlich, dass wir eine so schöne Wohnung gefunden haben. Ich kenne viele, die auf der Suche sind und bislang noch nicht das Glück hatten. Aber manchmal denke ich mir, dass ich gerne unsere alte Wohnung wieder hätte, weil es mir da so gut geht. Die gehört immer noch uns, ist aber nun vermietet. Ich muss mich also irgendwie mit der Situation abfinden und mich hier einleben.

Ängste und Panikattacken sind leider kein neues Thema für mich. Ich habe seit Jahren immer mal wieder damit zu tun, allerdings ist diese Art von Angst neu für mich. Ich hatte in letzter Zeit auch viel um die Ohren und habe mich überfordert gefühlt. Schlafmangel durch die Kleine, Tagesmutter oft ausgefallen, Weiterbildung, Umzug und ich war lange krank. Das hat ganz schön geschlaucht.Vielleicht spielt das auch mit rein.

Ich habe nächste Woche einen Termin bei einer Psychologin. Ich weiß, dass es so nicht weitergehen kann. Ich muss das und die anderen Baustellen, die ich habe, angehen.

19.01.2023 21:57 • x 1 #12


S
@KampfderAngst Danke für deinen Beitrag. Dann gehts dir ja wie mir. Das tut mir leid. Ich hoffe, das legt sich bald wieder bei dir.

19.01.2023 21:59 • x 1 #13


Herta_Emmi
@Satine222000 dann ist es kein Wunder, dass dein Körper mit Angst antwortet.
Da hast Du viel durchgemacht.
Ich denke mit einer Therapie und beheben oder minimieren der Baustellen wird die Angst auch kleiner
Die Ausfälle der Tagesmutter kannst du nicht beeinflussen (deshalb minimieren und nicht beheben)

Nimm dir Zeit für dich!Atme tief durch. Versuche in die Entspannung zu kommen und nimm dir me Time und wenn es nur 5 Minuten sind, wo du für dich Zeit hast nur für dich

19.01.2023 22:05 • x 1 #14


S
@Grübelkatze Ich drück uns die Daumen, dass es irgendwann weg geht und wir wieder unbeschwerter leben können!

19.01.2023 22:23 • x 2 #15


G
Zitat von Satine222000:
@Grübelkatze Ich drück uns die Daumen, dass es irgendwann weg geht und wir wieder unbeschwerter leben können!

Das mache ich auch! Es wird irgendwann besser werden. Da glaube ich fest dran.

19.01.2023 22:34 • x 2 #16


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Dr. Christina Wiesemann