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M
Hallo!

Ich bin neu hier und hab direkt mal eine Frage!

Ich leide seit ca. einem Jahr an Panikattacken.
Bin seit 7 Monaten eigentlich sehr glücklich in einer Beziehung.
Warum eigentlich? Mein Partner akzeptiert meine Angst und unterstützt mich so gut es eben geht. Doch, wir streiten und Diskutieren sehr oft über ein Thema: unser Sexleben.
Er leidet auch seit gut paar Monaten an einer psychischen Störung, die bei ihm leider zu einer Errektionsstörung führe. Was ihn natürlich sehr belastet hat, da er noch sehr jung ist. Ich hab damit absolut keine Probleme, dass es bei ihm nicht ganz so funktioniert. Auch nach 7 Monaten nicht!
Zu seinem Problem kommt noch, dass ich momentan wenig Lust auf Sex habe.
Wir machen beide eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie und unsere Therapeuten sind irgendwie nicht der gleichen Meinung. Sein Therapeut ist der Meinung wir würden uns deshalb über dieses Thema streiten, weil ich wegen IHM keine Lust habe. Also, weil es bei ihm nicht so funktioniert und wir sollte uns lieber trennen.
Ich weiß, dass er es nicht tun wird, aber wie kann er sowas sagen?
Mich stört das wirklich überhaupt null, weil Sex für mich einfach nicht alles ist.
Mein Therapeut ist zwar auch der Meinung das wir uns durch unsere psychischen Probleme zwar gerade nicht sehr gut tun, aber wir sollten uns nicht trennen, denn wenn wir beide wieder gesund sind, haben wir eine Krise überstanden, die einfach zusammen hält.

Er hat natürlich sehr viele Komplexe wegen seinem Problem, aber ich versuche ihm so gut es geht zu helfen.

Meine Frage ist jetzt, ob wir das wirklich überstehen? Ist es so ein großes Problem, wenn wir beide psychische Probleme haben?
Wir lieben uns sehr und möchten auch Ende des Jahres zusammen ziehen.

Kommt es häufig bei einer Panikstörung zu dieser unlust?

Ich freue mich auf Antworten.

Liebe Grüße

01.03.2010 21:31 • 01.03.2010 #1


2 Antworten ↓


C
Ich denke schon, dass das mit der Unlust auch was mit der psychischen Störung zu tun hat. Ob nun Panikstörung, Angststörung oder Depression, ist dabei völlig egal. Wobei fast immer unterschwellig was depressives mit bei ist, wenn auch ohne die typischen Symptome.

Was die psychischen Probleme bei 2 Partnern angeht, kann ich wenig sagen, aber ich kann nur von mir und einer Ex-Bekannten (keine Beziehung) reden. Sie war schwer depressiv, auch Panik und wenn ich ehrlich sein soll, gut tat mir das nicht und ihr auch nicht. Wenn man selbst psychische Probleme hat, wird man noch mehr runtergezogen, wenn die 2. Person auch sowas hat. Ich kann aber nur von mir reden (!). Mir geht es nicht super, aber wesentlich besser seit der Trennung von ihr.
Sie weinte viel, gerade auch, wenn es mir schlecht ging. Aber eben allein wegen ihre Reaktion ging es mir dann erst richtig mies. Den nächsten Tag war sie dann wieder fast manisch und machte mich völlig irre damit.

In einer Partnerschaft kann sowas natürlich nicht zur Trennung führen, denke ich. Aber man muss versuchen, sich zu zweit an den schönen Dingen zu erfreuen. Wenn man sich nur gegenseitig noch belastet, wird es schwer.

01.03.2010 22:03 • #2


Christina
Zitat von M-Loving:
Wir machen beide eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie
Das ist bei Panikstörung keine wirklich gute Idee, die Therapie der Wahl ist dabei erstmal Verhaltenstherapie...

Zitat von M-Loving:
und unsere Therapeuten sind irgendwie nicht der gleichen Meinung. Sein Therapeut ist der Meinung wir würden uns deshalb über dieses Thema streiten, weil ich wegen IHM keine Lust habe. Also, weil es bei ihm nicht so funktioniert und wir sollte uns lieber trennen.
Eine Therapie ist keine Lebensberatung und solche Ratschläge vom Therapeuten sind absolut indiskutabel - in jeder Hinsicht. Der Therapeut hat die Aufgabe, dem Patienten zu helfen, seinen eigenen Weg zu finden. Er hat ihm keinerlei Vorgaben zu machen, schon gar nicht in einer tiefenpsychologisch fundierten Therapie. Und das Allerletzte sind Spekulationen über die Motive und Bedürfnisse der Freundin seines Patienten. Aus welcher Kristallkugel hat er das denn?

Zitat von M-Loving:
Mein Therapeut ist zwar auch der Meinung das wir uns durch unsere psychischen Probleme zwar gerade nicht sehr gut tun, aber wir sollten uns nicht trennen, denn wenn wir beide wieder gesund sind, haben wir eine Krise überstanden, die einfach zusammen hält.
Falls euer beider Therapeuten eine Meinung dazu haben, ob ihr eure Beziehung weiter führen solltet, dann gehört es eigentlich zur Berufsethik, diese Meinung schön für sich zu behalten. Bei derartigem therapeutischen (Fehl)Verhalten kräuselt es mir die Fußnägel! Wenn ihr euch auf Anraten des einen oder anderen Therapeuten trennt oder nicht trennt, wird mit Sicherheit keiner der Therapeuten die Verantwortung dafür übernehmen, wenn euch das Befolgen ihres Rates nicht gut bekommt. Unfassbar!

Zitat von M-Loving:
Meine Frage ist jetzt, ob wir das wirklich überstehen? Ist es so ein großes Problem, wenn wir beide psychische Probleme haben?
Wir lieben uns sehr und möchten auch Ende des Jahres zusammen ziehen.
Wer kann das wissen? Vielleicht könnt ihr euch gerade dadurch, dass ihr euch beide gleichzeitig psychisch hinterfragen müsst, gegenseitig Kraft geben. Es hat auch was für sich, nicht der einzige Gestörte in der Beziehung zu sein. Und wenn ihr in unterschiedlichen Bereichen Probleme habt, könnte ihr euch u.U. gut gegenseitig unterstützen. Mit euren Therapeuten solltet ihr aber mal tacheles reden, sonst führt ihr demnächst eine Beziehung zu viert, oder eure Therapeuten fechten über euch und auf eure Kosten Rechthabereien aus.

Zitat von M-Loving:
Kommt es häufig bei einer Panikstörung zu dieser unlust?
Ja, kann vorkommen und ist doch auch nachvollziehbar. Eine Panikstörung bedeutet Dauerstress, mehr oder weniger ständig auf dem Sprung sein wegen möglicher Panikattacken, das Körpergefühl leidet und man hat gelegentlich Todesängste. Das ist kein wirklich ero. Zustand.

Liebe Grüße
Christina

01.03.2010 23:54 • #3





Dr. Hans Morschitzky