Pfeil rechts
52

S
Hallo ihr Lieben,

ich hoffe, ihr könnt mich wieder etwas aufmuntern. Das habt ihr ja schon so oft getan.

Ich habe immer noch Angst alleine zu sein. Vor allem, wenn ich mit meiner Tochter alleine bin. Sie ist noch so klein und ich habe Angst, dass ich eine Panikattacke bekomme und nicht weiß, was ich dann mit ihr machen soll.

Die letzten Wochen war ich relativ stabil, weil mein Mann auch immer da war. Er hat viel wegen mir abgesagt.

Heute wünscht er sich aber schon seit langem zu einem Fußballspiel gehen zu dürfen. Meine Tochter und ich wären von 11:30 Uhr bis 16:00 Uhr alleine. Er freut sich da so drauf und ich kriege gerade die total Krise. Ich habe so Angst, es nicht alleine zu packen und Angst zu bekommen. Angst, dass ich keine Luft mehr bekomme und ich mich nicht mehr um die Kleine kümmern kann.

Es macht mich fertig. Was soll ich bloß tun? Soll ich ihn bitten, für mich daheim zu bleiben?

Alles Liebe, Satine

12.02.2023 09:02 • 19.02.2023 #1


34 Antworten ↓


Burgenland
Was wäre wenn du mit ihm ausmachst dass er alle Viertelstunde dich anruft dann hast du das Gefühl du bist nicht allein ? L g Burgenland

12.02.2023 09:09 • x 2 #2


A


Angst alleine mit Kind zu sein

x 3


S
Hey, für deine Antwort! Das Problem ist, dass es im Stadion immer so laut ist. Ich hatte ihn schon deswegen gefragt.

12.02.2023 09:13 • #3


K
Hey. Ich weiß wie schlimm das ist allein zu sein mit panikattacken..
Ich würde auch vorschlagen dass du vielleicht in der Zeit mit jemandem telefonierst. Wenn du niemanden hast dann vielleicht mit dem sorgentelefon.
Wenn man Panikattacken hat kommt einem die Zeit allein ewig vor aber eigentlich sind 5 Stunden nicht so lange. Mit deiner Tochter wird nichts sein. Da machst du dir bestimmt zu viel sorgen. Selbst wenn du jetzt nicht in der Lage wärst dich zu kümmern. Die 5 Stunden überlebt sie das. Ich denke du schaffst das auch wenn die Zeit nicht einfach wird. Versuch dich mit irgendwas abzulenken, vielleicht hilft dir das.

12.02.2023 09:32 • x 3 #4


M
Guten Morgen,

Angst vor der Angst. Wer kennt es nicht. Wie alt ist denn deine Tochter? (Hilft mir dann besser Tipps zu überlegen).

Ich bin auch Mama. Komischerweise habe ich extrem selten Panikattacken ist sie da. Und wenn, sind diese so überschaubar, dass ich z.B. mal ins Bad huschen kann. Dann lasse ich Wasser über meine Handgelenke laufen, mache mir Wasser ins Gesicht. Setze mich auf die Toilette und versuche mich zu beruhigen z.B. zu zählen. Meist reagiere ich aber schon im Vorfeld. Ich merke ansteigende Unruhe / Nervosität. Dann mache ich aktiv was in der Wohnung. Im Zweifelsfall: ab nach draußen zusammen.

Lerne ein Stück weit auch dir als Mama zu vertrauen. Auch wenn du Ängste / Panik hast: in dir sind definitiv natürliche Mama Instinkte. Nutze diese für dich, lerne auf diese zu hören. Sie können dir hilfreich sein, wenn Angst vor der Angst da ist.

12.02.2023 09:53 • x 3 #5


Leben-mit-Angst
Guten Morgen. Ich kann dich gut verstehen und weiß, wie sich das anfühlt. So schwer es auch ist, versuch es heute zu schaffen. Triff dich doch in der Zeit mit einer Freundin oder besucht Oma und Opa? Oder wie schon vorgeschlagen... ruf jemanden an, wenn du merkst das es nicht klappt.

Zitat von Satine222000:
Die letzten Wochen war ich relativ stabil, weil mein Mann auch immer da war. Er hat viel wegen mir abgesagt.

Zitat von Satine222000:
Soll ich ihn bitten, für mich daheim zu bleiben?


Nein, würde ich nicht tun. Du schafft das!

12.02.2023 10:02 • x 4 #6


P
Zitat von Satine222000:
Hallo ihr Lieben, ich hoffe, ihr könnt mich wieder etwas aufmuntern. Das habt ihr ja schon so oft getan. Ich habe immer noch Angst alleine zu sein. ...


Auch ich hatte zeiweise Angst, mit meinen Kindern allein zu sein. Sie sind schon Kindergarten- und Grundschulkind. Meine Sorge war, dass ich sie mit einer PA (also einer ängstlichen, verzweifelten Mutter) erschrecken könnte oder mich nicht adäquat um sie kümmern könnte.

Ich kann dir sagen, dass auch ich massive Ängste hatte, wenn mein Mann in der Zeit länger weg oder gar nicht erreichbar war. Aber es ist nie etwas in der Richtung, die ich fürchtete, passiert. Dabei hatte ich schon ein paarmal massive Ängste während ich mit meinen Kindern zusammen war. Ich konnte mich jedes Mal ganz normal um sie kümmern. Ich war vielleicht etwas fahrig oder etwas gereizt, aber schlimm war das für meine Kinder nicht. Einmal musste ich meinen Sohn abholen und hatte es schon fast nicht dorthin geschafft. Ich war derartig ängstlich und unruhig. Dann kam auch noch eine Erzieherin und sagte, mein Sohn würde sehr weinen, sie wüßte nicht, was los wäre. Ich musste mich dann also um ihn kümmern. Möglichst ruhig und einfühlsam. Währenddessen war ich gefühlt bei 9 von 10 Panikstärke. Ich habe meinem Mann später gesagt, dass ich wie automatisch gehandelt hätte. Ganz ruhig und wie immer - äußerlich.

Es stimmt, dass man viel, viel, viel mehr schaffen kann, als man denkt. Gerade wenn es um unsere Kinder geht.

Du solltest in die paar Stunden ganz mutig reingehen. Du wirst das gut schaffen. Und beim nächsten Mal noch besser und dann noch besser.

Wenn ich eins gelernt habe durch meine mittlerweile 4 starken Angstkrisen, dann ist es:
_durch Vermeidung wird alles immer schlimmer
_die Angst vor der Angst ist viel schlimmer als die tatsächliche Angst in der Situation
_Angst kann man wegtrainieren, in dem man die Dinge tut, vor denen man sich fürchtet

Du schaffst das!

12.02.2023 10:14 • x 5 #7


Cornelie
Ich werde wohlgefühlt Schelte bekommen. Schreibe aber trotzdem

Vorab. Ja ich verstehe dich


ABER

Du kannst nicht noch mehr von deinem Partner verlangen. Er schränkt sich schon für dich ein..

Er möchte such seine Wünsche erfüllen.

Ihr habt eine Partnerschaft- Augenhöhe-

Es ist ok. Wenn die Priorität wechselt man mal mehr mal weniger der ein oder andere mehr für einander da ist... aber er kann sein leben nicht kp hinten anstellen

Es ist ein überschaubarer Zeitraum. Weniger Std.

Das schaffst du beschäftige dich. Mit deinem Kind. Geht raus alleine fas fertig machen nimmt Zeit in Anspruch. Lese dem Kind vor erzähle fröhliche Geschichten.

Ihn aufcdem Fußballplatz anzurufen ist Banane '

Köspot eh nicht. Und du willst es ja auf Dauer schaffen.

Du wirst keine Panik bekommen. Stdlang telefonieren... was ist dann mit deinem Kind?
Suche dir schöne Beschäftigungen .. Am besten mit Kind..
Du wirst nachher stolz auf dich sein und dein Partner auch.
Er hstcwas schönes erlebt wird froh sein und du weil du es ihm ermöglicht hast.

Ja und ich weiß wovon ich spreche..
Im Notfall und nur dann schreibst du hier
So bekommt ihr 3 wieder ein Stück Lebensqualität


Ich drücke dir/ euch die Daumen

12.02.2023 10:20 • x 5 #8


K
Ich würde Dir auch raten, dass Du Dich nicht so reinsteigern solltest. Es klingt wirklich sehr wie Angst vor der Angst und das ist halt typisch.

Dein Mann nimmt schon sehr viel Rücksicht. Ich würde nicht noch mehr erbitten. Er kann nicht immer neben Dir sein. Und es ist auch nicht der Sinn der Sache. Du kannst das alleine. Natürlich hast Du vorab Kopfkino und tausend Ängste. Leider wissen wir hier jetzt nicht, wie alt Deine Kleine ist. Sonst könnte man sich auch besser damit auseinandersetzen, wie es konkret gehen könnte.

Ich hatte bisher nur eine echte Panikattacke. Also, so mit Übelkeit und Schwindel, dass sich alles dreht und der ganze Körper am ausrasten ist, mit Herzrasen und sich kaum noch auf den Beinen halten können. Das war vielleicht ein widerlicher, fieser, gemeiner Zustand. Aber ich habe das gemacht, was mir meine Mitbewohnerin früher mal im Krankenhaus dazu gesagt haben: Sich einfach irgendwo hinsetzen, versuchen, aufhören zu denken und sich sagen, dass es bald vorbei geht. Und nachdem ich mich so kurz drauf eingestellt hatte, dass es eben jetzt für eine kurze Weile wild abgehen wird in mir und dann auch auflösen wird, hat sich die Panikattacke auch langsam verzogen. Panikattacken haben auch was mit Überforderung zu tun. Es hilft, wenn man einfach dann akzeptiert, dass man ein paar Minuten außer Gefecht ist. Und mit Kindern kann man trotzdem umgehen. Dann macht man es vielleicht eine Viertelstunde nicht optimal und verschlankte Kinderbetreuung. Aber das wird Deinem Kind nicht schaden.

Ich habe sonst immer nur Angstzuständen und Flashbacks, Depression. Das ist auch höllisch, aber es fühlt sich anders an als eine Panikattacke. Das Üble an der Panik ist, dass der Körper so extrem Symptome macht. Nach der ersten Panikattacke hatte ich auch dann ein flaues Gefühl und dachte, dass das bitte jetzt nicht dauernd so sein darf. Und dann habe ich mir auch klargemacht, dass - falls wieder eine PA kommt - mir nicht passieren wird, außer, dass ich mich eine Weile richtig schlecht fühlen werde. Dieses Wissen und der Trick, mich nicht mehr in die Angst vor der Angst reinzusteigern, hat das Ganze beendet. Das war und blieb bis heute die erste und letzte PA in meinem Leben. Das war 2014. Man sieht daran, dass man sehr viel damit ändern kann, wie man mit den PA umgeht. Mich hat sie nur einmal gepackt und danach habe ich mich davon nicht mehr packen lassen. Auch mit Depressionen geht es so. Die kriegen mich auch kaum noch zu fassen und wenn ja, meistens nicht für lange.

Das Einzige, was ich nicht geregelt bekomme, sind Flashbacks nach Trigger und Zukunftsangst. Alles Andere kann ich abbiegen.

Wenn man erst mal viel weiß und Erfahrung damit hat, dann kann man lernen, seine Psyche und seinen Körper zu beherrschen und damit auch die Angst. Mir hat das Wissen geholfen, dass der Körper eine PA nicht länger als eine halbe Stunde aufrecht erhalten kann. Dh, nach 30 Minuten ist das Spiel rum.

Es gibt super gute Therapeuten Die sagen alle das Gleiche. Man kann jede Panikattacke wegatmen. Vielleicht magst Du mal im Internet dazu nachforschen. Ich habe das noch nicht getan. Aber vielleicht findest Du was und vielleicht ist das ein probates Tool, damit Du, wenn Du in Zukunft alleine bist, Dir damit helfen kannst. Ganz ausgeliefert bist Du den Panikattacken nicht.

Du wirst über kurz oder lang lernen müssen, mit Dir alleine zurechtzukommen. Dein Mann kann nicht ständig neben Dir sitzen. Das macht sonst Eure Ehe und Familie kaputt.

Ich habe in Kliniken immer wieder solche Paare erlebt, wo sie sich voll auf ihn gestützt hat. Das geht nicht gut auf die Dauer. Du musst unabhängig werden von Deinem Mann. Er soll Dir natürlich helfen und beistehen, aber in einem begrenzten Umfang. Er selbst muss auch für sich sorgen können und frei leben können.

Alles Gute für Euch!


Kosmos

12.02.2023 11:18 • x 4 #9


M
Hey,
Ich fühle mit dir
Bin gerade auch mit meinen Kindern alleine da meine Frau mit unserem Hund
Beim Hundetraining ist. Ich hatte immer wieder PAs als sie weg war und das
Weil ich angst vor der angst hatte. Mein problem war auch das sie dort nicht erreichbar ist
Und ich sie nicht erreichen kann.
Auch heute morgen hatte ich wieder körperliche symptome die mir Angst und anspanning gebracht haben.
Mir hilft es wenn ich mich dann intensiv mit den Kindern beschäftige also ablenke von mir selbst und wenn dann doch mal mehr Panik aifkommt bin ich mit den kindern aif den Spielplatz da dort immer was los ist und ich dadurch mehr sichherheit habe da jemand da wäre falls was nocch nie passiert ist ich umkippe.
Ich würde meine frau aber niemals bitten alles wegen meine Störung aufzugeben denn sie hat auch ihr leben und soll es genießen können. Bin eh froh so eine verständnissvolle frau zu haben
Versuche deine gedanken auf deine kleine zu lenken und genieße die Zeit mit ihr. Lach mit ihr und freu dich aber viele schöne Dinge mit ihr

12.02.2023 11:30 • x 1 #10


Jupiter64
Zitat von Satine222000:
Hallo ihr Lieben, ich hoffe, ihr könnt mich wieder etwas aufmuntern. Das habt ihr ja schon so oft getan. Ich habe immer noch Angst alleine zu sein. Vor allem, wenn ich mit meiner Tochter alleine bin. Sie ist noch so klein und ich habe Angst, dass ich eine Panikattacke bekomme und nicht weiß, was ich dann mit ihr ...



Es sind nur deine Gedanken , die diese Angst produzieren .
Angstvolle Gedanken , bringen dir auch Angst .
Es besteht kein Grund , warum du nicht mit deiner Tochter, alleine sein kannst .

Halt dir dies vor Augen , du schränkst deinen Mann ein , und ob du es glaubst oder nicht .
Ob er bei dir ist , oder eben nicht spielt keine Rolle .
Dir passiert genau gar nichts .

Ängste wollen einen einnehmen , die Macht haben , gib ihnen Raum und sie fressen dich auf .

Immer mehr werden sie dich einengen , dein Leben bestimmen . Deshalb habe Mut , das Leben wartet nicht .

12.02.2023 11:35 • x 2 #11


K
Wenn die noch ganz klein sind, kann nicht viel passieren. Dann legt man sie hin und weiter kommen sie noch nicht. Und wenn sie größer sind, dann kann man sie auch mal kurz in den Laufstall setzen. Das ist nicht perfekt betreut, aber zumindest sind sie soweit sicher. Meine Mutter hat uns als Kinder immer kurz in den Laufstall getan, wenn sie in der Küche gefährliche Arbeiten gemacht hat. Zum Beispiel, wenn sie heißes Nudelwasser ins Sieb abgegossen hat. So konnte sie die Arbeit machen und wusste, dass ihr keins von den Kleinen in die Quere kommt und keine Unfälle mit dem Kindern passieren können.

Und so kann man sich schon behelfen. Wenn die Panikattacke auch andauert, sitzt man doch neben dem Kind. Es sieht einen doch zumindest und weiß, dass man da ist. Man kann zu den Kindern auch sagen: Du, der Mama ist grade ein bisschen schwindelig. Die Mama muss mal ein bisschen hinsitzen und ausruhen. Das geht aber schnell wieder weg. Spiel' schön weiter!. Man kann Kindern klar machen, dass es grade Ausnahmezustand ist, aber dass es nichts ist, wovor sie Angst haben müssen. Man kann ihnen mit Gesetzen und Sätzen wie Das ist nichts Schlimmes. suggerieren, dass die Lage trotz des Zwischenfalls unter Kontrolle ist und Mama alles im Griff hat.

Man kann Kindern zeigen, wie man mit psychischen Erkrankungen umgehen kann. Sie erleben das dann anders. Ich hatte in Zeiten, wo es mir wahnsinnig dreckig ging, die kleinen Kinder meines Bruder oft zur Betreuung. Die waren 2 und 4. Und ich konnte das auch nicht alles packen. Wenn ich dann einfach nicht mehr konnte, dann habe ich das ja auch zunehmend gemerkt. Dann habe ich sie gut versorgt, was zu Trinken gegeben, was zu essen gegeben, habe ihnen was Interessantes zum Spielen gegeben und mir einen kuscheligen Platz gemacht und habe mich hingelegt und habe ihnen gesagt, dass ich heute nacht so schlecht geschlafen habe und ein bisschen ausruhen muss oder dass ich Kopfweh habe, weil ich draußen kalten Wind abbekommen hätte, als ich mit dem Hund drauen war. Und dann ging das. Ich war mit ihm Raum, ich habe aufgepasst, sie konnten jederzeit zu mir kommen, was fragen. Ich war immer lieb und geduldig mit ihnen. Mit einfachen Erklärungen ist das Kind beruhigt und zufrieden. Man darf auch mit Kind und in der Anwesenheit von Kindern krank sein und auch mal schwächeln. Wichtig ist der Kontext, wie man es ihnen erklärt, vermittelt, wie man für ihre Sicherheit und Geborgenheit trotz Allem sorgt.

Vielleicht hilft Dir das weiter.

Die einzige kritische Phase mit Kindern ist, wenn sie sich schon umdrehen können, aber nicht alleine zurück. Da muss man halt daneben sein und aufpassen und eingreifen können, weil die können sich in Gefahr bringen, ohne selbstständig für sich sorgen zu können, dass sie Luft bekommen. Alles Andere kann man - wie gesagt - mit einem Laufstall verhüten. Das ist für das Kind nicht das Schönste, aber es verhindert, dass sie sich körperlich ernsthafte Verletzungen zufügen könnten.

Und wenn es eben ganz schlimm ist:

Frag' doch mal bei den zuständigen Stellen, ob man Dir nicht eine Haushaltshilfe oder eine Kinderbetreuung - zumindest für gewisse Zeiten - bezahlen muss. Wenn die Kinder jetzt in einem Alter wären, wo eben alle Tricks nicht helfen, dann gibt es das vielleicht.

Man muss da sicher kreativ werden. Und es soll ja auch kein Dauerzustand bleiben, dass es Dir so geht.

12.02.2023 11:55 • x 2 #12


L
Zitat von Satine222000:
Hallo ihr Lieben, ich hoffe, ihr könnt mich wieder etwas aufmuntern. Das habt ihr ja schon so oft getan. Ich habe immer noch Angst alleine zu sein. ...

Liebe Satine,

ich kenne deine genaue Situation nicht und ich weiß auch nicht, was bei dir zu diesen Angstzuständen geführt hat.

Ich kann daher nur von meiner Situation schreiben und was mir geholfen bzw. nicht geholfen hat:

Bei mir wurde Ende 2020 mitten im Lockdown eine Tumorerkrankung diagnostiziert. Ich habe wahnsinnige Angst vor Operationen und ärztliche Eingriffe und hatte wahnsinnige Angst, aus der Narkose nach der OP, die für Anfang 2021 angesetzt war, nicht mehr aufzuwachen. Oder auch, an dem Tumor zu versterben. Dummerweise ist ein Kollege zwei Monate vorher bei einer routinemäßigen Blinddarm-OP an einer Lungenembolie verstorben und dann kam das eine zum anderen.

Leider war Lockdown und ich saß im Home-Office in meiner Wohnung fest. Regelmäßig kamen Angst- und Panikschübe mit Schüttelfrost, starken Weinkrämpfen, Atemaussetzern usw. auf. Diese Symptome kennst du vielleicht auch selbst.

Mir hat es da ein bisschen geholfen, draußen spazieren zu gehen. Auch wenn es nicht viel geholfen hat. Mir hätte Sport in der Mannschaft usw. gut getan. Aber das ging ja nicht wegen Lockdown. Zum Glück hatte mein Hausarzt großes Verständnis, als ich völlig aufgelöst und verheult bei ihm in der Praxis war und hat mich dann 2 1/2 Monate bis zur OP krankgeschrieben, sodass ich nicht mehr den ganzen Tag im Home-Office alleine in der Wohnung, sondern zumindest draußen joggen gehen, Fahrradfahren konnte usw. Es hat zwar nicht sehr geholfen, aber währenddessen kamen zumindest nicht die ganz schlimmen Symptome durch.

Viele Tipps hast du schon bekommen. Du hast das Glück, anders als ich, das nicht alleine durchstehen zu müssen. Ziehe dein Kind schön warm an. Wie alt ist das Kind? Kann es schon sprechen? Was macht es gerne?

Vielleicht könnte es dir helfen, mit deinem Kind rauszugehen. Ist es gerne im Zoo? Gibt es ein Café, in dem es gerne ist? Mach dann genau das mit dem Kind. Ich könnte mir vorstellen, dass es dich entspannen könnte, es glücklich zu sehen.

Das im Trigger wird dir wahrscheinlich nicht helfen. Mir hat es aber sehr geholfen.

Trigger

Mir hat es auch sehr geholfen, Hass-E-Mails an die Politiker zu senden. Besonders an die, die mit den Maßnahmen dazu beigetragen haben, dass ich in dieser schweren Zeit keinen Ausgleich hatte Mannschaftssport, Selbsthilfegruppen usw. .
Nichts, was strafbar wäre, was sie aber sehr verletzt haben könnte. Genugtuung hatte es mir verschafft, dass zwei Politiker Strafanzeigen gegen mich gestellt haben, die durch die Staatsanwaltschaft wegen fehlender Strafbarkeit eingestellt wurden.
Unter anderem war das der Bürgermeister der Gemeinde, in der ich lebe. Der hatte für Selbsthilfegruppen die Bildungsstätte geschlossen, obwohl professionell abgeleitete Selbsthilfegruppen bei mir im Bundesland in Präsenz erlaubt gewesen wären.
Getroffene Hunde bellen halt.

12.02.2023 12:01 • x 2 #13


L
Zitat von Satine222000:
Hallo ihr Lieben, ich hoffe, ihr könnt mich wieder etwas aufmuntern. Das habt ihr ja schon so oft getan. Ich habe immer noch Angst alleine zu sein. ...

Darf ich fragen wie du heute den Tag überstanden und was du schönes mit deinem Kind gemacht hast?

12.02.2023 18:36 • x 2 #14


S
Hallo ihr Lieben,

ich habe mich noch gar nicht zurückgemeldet, obwohl ich von euch so nettes Feeback bekommen habt und ihr mir so viel Mut gemacht habt, es zu schaffen. Tja, ich bin ehrlich. Ich habe es leider nicht geschafft... Mal wieder nicht... Ich habe meinen Mann gebeten zuhause zu bleiben und nicht zum Fußball zu gehen. Ich bin immer noch so fertig deswegen. Ich schaffe es einfach nicht mich der Angst zu stellen. Ich weiß einfach nicht, wie ich da wieder rauskommen soll.

18.02.2023 21:05 • x 1 #15


Leben-mit-Angst
Hallo und danke für die Rückmeldung.
Dir jetzt Vorwürfe zu machen oder kluge Ratschläge zu geben würde nichts bringen und das steht auch keinem von uns zu. Du hast ja selber genug damit zu kämpfen.
Abgesehen davon wissen wir alle wie es ist Angst zu haben. Darf ich fragen, wie dein Mann reagiert hat?

18.02.2023 21:58 • x 2 #16


Cornelie
Zitat von Satine222000:
Hallo ihr Lieben, ich habe mich noch gar nicht zurückgemeldet, obwohl ich von euch so nettes Feeback bekommen habt und ihr mir so viel Mut gemacht ...

Mutig das so zu schreiben.
Aber stelle dir vor . Du wärst dein Partner...
Du wirst da wohl durch müssen. Vor allen deinem Partner zuliebe...du nimmst nicht nur dir Lebensqualität sondern auch ihm

.Das solltest du nicht vergessen..

18.02.2023 22:11 • x 2 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

T
Hallo Satine222000,

Vielleicht hilft dir der Gedanke, dass du Nachbarn hast, das heißt es sind immer Menschen um dich herum euch trennen nur Haustüren, wie als wenn dein Mann in einem anderem Raum wäre bei euch zuhause.
(Falls du jetzt nicht in einem alleinstehedem Haus mitten im Wald wohnst).

Es wird dir nichts passieren, vorallem nehmen wir mal an es wäre iwas und du würdest einen Krankenwagen anrufen, denkst du die sagen ne- wir kommen nicht weil sie ein kleines kind daheim haben, also du brauchst auch niemals angst haben, das du keine Hilfe bekommst, wenn du sie benötigst.

LG

18.02.2023 22:27 • x 2 #18


L
@Cornelie

Nicht Satine nimmt ihrem Partner die Lebensqualität, sondern die Krankheit.

Das darf auch nicht vergessen werden. Auch wenn du natürlich recht hast.

18.02.2023 22:40 • x 2 #19


S
Hallo ihr Lieben, vielen Dank für eure Antworten! Ich weiß eure Meinungen sehr zu schätzen.

Mein Mann war nicht wirklich begeistert als ich ihn gebeten habe zu bleiben, aber er hat für meine Situation sehr viel Verständnis und hat mich danach sogar getröstet, weil ich fertig war. Dabei war er doch der Leidtragende. Aber ich weiß, ich Schränke ihn sehr ein und das will ich nicht. Früher waren wir viel getrennt unterwegs, haben unsere eigenen Freundeskreise und nun hänge ich wie eine Klette an ihm. Er sagt, wir schaffen das als Team, aber ich habe so ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber.

Wie macht ihr das denn? Traut ihr euch regelmäßig in Situationen, die euch Angst machen? Wie schafft ihr das?

Nächste Woche steht das nächste Fußballspiel an und ich will nicht schon wieder versagen…

18.02.2023 22:45 • x 2 #20


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Dr. Christina Wiesemann