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Hallo, ich leide seit meinem Pubertät an Panicattaken und Angststörungen. Es gab Zeiten/Phasen wo die komplet weg waren. Letzte Jahren waren sehr schwer, mit viel Stress verbuden sodass sich das alles in mir hochgekocht hat. Letztes Jahr bekam ich ein Baby, jetzt ist sie schon ein Kleinkind 1,5wegen Corona hat mein Mann Kurzarbeit gehabt und war ein Jahr lang nur 2 Tage in der Woche arbeiten. An den zwei Tagen fühlte ich mich immer sehr schlecht, überfördert uswseit 7 Monaten arbeitet er Vollzeit und wir sind aus der Stadt aufs Land umgezogen. Seitdem habe ich ständig Angst alleine mit den Kind zu sein, ich habe Angst es passiert mir etwas(werde ohnmächtig) und Kind verletzt sich oder kommt keine zu helfen(wir kennen hier niemand und wohnen im Gebiet wo wir kaum Nachbarn haben). Mein Mann arbeitet 2min von der Wohnung, unter der Woche bin ich mit meinem Kind 8-17 Uhr alleine und wir schaffen es zurzeit sehr gut, aber wenn mein Mann Abends raus gehen möchte oder beruflich länger bleiben muss oder in der Stadt 30min entfern fahren muss bekomme ich gleich extreme Angst und Panikattacken, und ich beruhige mich erst wenn er wieder daheim ist. Deswegen geht er kaum noch irgendwo und bleibt immer max 1-2 Stunden weg. Hat jemand von euch auch so was in Verbindung mit dem Kind? Weit von Zuhause spazieren gehen mit meinem Kind(wo keine Menschen gibt) ist für mich auch Qual geworden muss immer jemand um uns sein damit ich mich gut fühle
In 6 Monaten fange ich wieder eine Paychotherapie. Mich plagt am meisten dann übelkeit und schwindel sodass ich immer denke ich kippe gleich um.
Freue mich auf eure Erfahrungen und Tipps.
Liebe Grüße

06.11.2021 23:11 • 17.11.2021 #1


3 Antworten ↓


Hallo Selma, ich kenne das. Zu meiner Krise Anfang letzten Jahres konnte ich zeitweise auch nicht mit meinen Kindern sein. Ich hatte Angst, dass mir etwas passiert, was schrecklich für sie wäre oder, dass ich mich nicht adäquat kümmern könnte. Das war allerdings verstärkt durch die Einschleichsymptome vom Citalopram. Ich ging in eine Klinik und als ich richtig eingestellt war, war das vorbei und auch meine Souverän mit meinen Kindern war wieder da.

Nicht nur, dass dein jetziger Zustand, der ja schon lange anhält, schrecklich und belastend fürs dich ist, er ist auch nicht gut für deine Tochter und auch dein Mann wird leiden.
Du brauchst also schnellstmöglich Hilfe. Nimmst du schon ein Medikament? Warum kannst du erst in 6 Monaten zur Therapie? Warst du schon früher in Therapie? Was hat dir damals geholfen?
Was sagt dein Mann, kann er dich dabei unterstützen, dass du Hilfe bekommst? Was ist mit deinen oder seinen Eltern?

A


Angst alleine mit dem Kind zu bleiben

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Vielen Dank für deine Antwort. Ich habe diagnostiziert eine generalisierte Angststörung, Medikamente habe ich noch nie genommen, ich versuche ohne zu schaffen. Es sind meistens Phasen wo mir sehr schlecht geht, da muss mein Mann auch 1-2 Tage frei nehmen dass ich mich ausruhen kann. Wir haben leider keine Freunde und keine Familie die uns unterstützen kann, mein Mann hilft wo er kann er ist immer da wenn ich ihm sage ich kann nicht mehr, grad ist so dass ich 2-3 Wochen fit bin und dann habe ich wieder ein Kolaps von Überförderung. Ich habe viele Sachen reduziert, wie zb große Einkäufe mit dem Kind, was mich extrem gestresst hat aber das Problem ist die Angst dass mein Mann nicht in der Nähe ist wenn mir sehr schlecht geht. Vor paar Tagen gings mir ganzen Tag extrem schlecht, ich war so müde dass ich kaum Augen auf halten konnte, habe sehr starke Übelkeit und reiz zu Erbrechen gehabt und ich muss trotzdem ganze Zeit für mein Kind da sein, spielen, besorgen, Essen zubereiten usw es gibt niemand außer ihm wer kommen und kurz Kind abnehmen kann dass ich mich hinlege. An dem Tag kam er um 17 Uhr nach Hause ich habe mich kurz hingelegt und danach gegessen und gings mir viel besser. Ein Tag mit dem Kind von morgens bis Abends ist für mich sehr anstrengend, ich koche jeden Tag, wir gehen spazieren, spielen draußen, treffen 1-2x die Woche ihre kleine Freunde, fahren in Stadt zu Arzt Termine, gehen zu Kurse usw aber das alles erschöpft mich wahnsinnig, nach 2-3 Wochen voller Programm bin ich wieder in Kolaps, ich habe keine richtige Zeit für mich. Die Angst ist extrem geworden wo wir aus der Stadt aufs Land umgezogen sind, und da wohnen wir in einem Gebiet wo wir gar keine Nachbarn haben und um uns ist meist nur Feld und Wald, keine Spielplätze, Parks, andere Menschen mit Kinder uswWegen Therapie, ich war/bin in einer Langzeittherapie aber schon sehr lange nicht mehr zufrieden mit Therapeutin deswegen habe ich eine neue gefunden wo ich erst in 6 Monaten Therapie anfangen kann.
Die kleine beginnt mitte nächsten Jahr mit Kita da hoffe ich auf mehr Zeit für mich und eine Besserung

Oh, das klingt wirklich anstrengend. Macht die Kleine noch Mittafsschlaf? Wenn ja: mit hinlegen, wenn dir das gut tut. Lass dafür den Haushalt liegen.

Wie ist es mit einem Babysitter, der dich regelmäßig entlastet, damit du dich ausruhen kannst? Krabbel-/Spielgruppe, wo du sie abgeben kannst?
Oder eine Leih-Oma? Letzteres in Coronazeiten vielleicht etwas schwierig aber recherchieren kannst du ja mal.

Mit der Kita wird es bestimmt besser.





Dr. Christina Wiesemann
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