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Hallo zusammen,

nachdem ich ein gutes Jahr angstfrei war bin ich mittlerweile wieder in einer enormen Panikattackenphase, die sich teilweise schon in eine gewisse Frustration und Hilflosigkeit verwandelt - frustriert darüber, dass man das Problem nicht in den Griff bekommt und hifllos, weil man manchmal das Gefühl hat, den Verstand zu verlieren.

Seit guten 2 Wochen nehme ich deshalb wieder vom Arzt verschriebenes Venlafaxin 32,5 mg um Stabilität zu erreiche, eine tatsächliche Besserung merke ich aber noch nicht ganz (die erste Frage ist: Wann stellt sich das ein?).

Was mir aber nun generell aufgefallen ist in letzter Zeit ist die Tatsache dass ich enorm empfindlich auf Alk. und auf Koffein reagiere.

Vor ner Woche war ich auf dem Weihnachtsmarkt und hab da 4 Glühwein getrunken, es handelt sich also nicht um einen Totalabsturz, eher um gut angeduldelt. Trotzdem habe ich enorm schlecht geschlafen, bin nachts aufgewacht mit einer Panikattacke und am Tag danach gings mir seelisch extrem elend, frustriert und antriebslos - das volle Programm also, das kannte ich so bisher nicht.

Heute habe ich seit langem mal wieder einen Kaffee mit Koffein getrunken (normalerweise ohne Koffein) und das Ergebnis ist, dass ich ne Stunde später bis jetzt (3 Stunden lang quasi) eine innere Unruhe habe, total nervös bin, leichtes Herzrasen und eine komische Atmung habe und mirs generell schlecht geht, seelisch und körperlich. Nach etwas Recherche habe ich mehrfach gelesen dass das am Koffein liegen kann.

Nun ist für mich einfach die Frage wie eure Erfahrungen damit sind und ob ich in Zukunft gänzlich auf Alk. und auf Koffein verzichten soll, um so eine Situation zu vermeiden, weil Spaß macht das im Moment absolut nicht, ich fühl mich schrecklich und könnte fast heulen, so frustriert bin ich.

Vielen Dank schonmal,
beste Grüße
DarkTemplas

18.12.2013 21:14 • 02.01.2014 #1


25 Antworten ↓


Hallo

Also ich muss auch sagen, dass ich nach meiner ersten Panikattackenphase und erfolgreiche Ausschleichung meiner Medikamente auch wieder einen Rückfall erlitt und wieder Tabletten nehmen musste!
Jetzt geht es zum Glück wieder
Zum Thema Kaffee kann ich nix sagen, ich bin/war eine Red Bull Trinkerin! Ich habe auch aufgehört damit, weil ich
plötzlich das Gefühl hatte, dass ich es irgendwie ganz doof aufnehme. Ich habe genau wie du darauf reagiert!
Auch bei Cola!
Das habe ich bei meinem Speiseplan gestrichen. Jetzt gehts mir besser!

Bei Alk. habe ich sowas nicht!

Lass mal den Koffein weg! Wenn du eh immer Koffeinfrei getrunken hast!
Alk.? Keine Ahnung! Auf noch einen Versuch ankommen lassen bei der nächsten Feier!?

Alles Liebe

A


Alk. und Koffein - Die Angstverursacher schlechthin?

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Danke für deinen Beitrag schonmal. Was mich irritiert ist, dass ich früher bei Koffein nicht so anfällig war, ich habe immer 1-2 Tassen am Tag bei der Arbeit getrunken und hatte damit absolut garkein Problem. Und nun so überempfindlich, dasselbe beim Alk..

Ich bin kommenden Freitag nochmal aufm Weihnachtsmarkt und werds nochmal versuchen, aber mir ist aufgefallen, dass ich bei einem Kater einfach viel deutlicher auf mich höre, auf Herzschlag, auf Befinden und auch meinem Körper dann ein schlechtes Gewissen habe und dadurch mir viel Blödsinn im Kopf rumgeistert. Auch fühl ich mich richtig antriebslos, fast schon depressiv, wenn ich nach einem Suff so am Ar. bin - hatte das schonmal vor einigen Wochen, da hab ichs aber wirklich übertrieben...

Ich sehe es genau umgekehrt Kaffee, auch mit Koffein, halte ich für unproblematisch, sofern man ich gleich eine halbe Kanne abpumpt. Dann gibt es natürlich Herzrasen

Alk. würde ich meiden. In der Regel wirkt er angstlösend, daher auch das enorme Suchtpotential dieser sozial tolerierten, aber sehr gefährlichen Dro.. Allerdings kann sich diese Wirkung auch umkehren, Alk kann unter Umständen auch Angstzustände bis zur PA induzieren.

Zitat von Kater Carlo:
In der Regel wirkt er angstlösend, daher auch das enorme Suchtpotential dieser sozial tolerierten, aber sehr gefährlichen Dro.. Allerdings kann sich diese Wirkung auch umkehren, Alk kann unter Umständen auch Angstzustände bis zur PA induzieren.


Das sehe ich auch so, Alk. wird definitiv generell unterschätzt. Zwar fühlt man sich mit den Promillen sehr gut, aber am Tag danach wenn die Wirkung des Alk. nachlässt und der Kater zuschlägt, ist es umso schlimmer.

Aber womit hängt das generell zusammen? Wie lösst sich das psychologisch und biologisch erklären? Und vorallem: Wie komme ich damit klar? Das Problem beim Alk. ist halt (d.h. eher bei unserer Gesellschaft) dass man oft nüchtern aussen vor ist, egal ob das jetzt Geburtstage sind oder Discobesuche.

Stimmt, Alk. ist eine sozial nicht nur tolerierte, sondern sogar geforderte Dro.. Wenn ich auf Feiern, z.B. auf der Weihnachtsfeier mit den Kollegen nur Alk. trinke, machen sich einige drüber lustig.

Aber das geht mir glatt am Ar*** vorbei

Da ich momentan eh in ner Diät stecke, kann ich das auch problemlos damit begründen wenn ich sage Sorry, heut ist nix mit Captain Cola oder Havana Club, und wenn ich dran denke wie oft ich früher schon im Bett gelegen bin und gejammert hab von Samstag bis Sonntag nach einem durchzechten Freitag, dann ist mir das auch ziemlich Wurst

Dennoch würde mich interessieren, was biologisch und psychologisch für Prozesse stattfinden, die zum einen eine erhöhte Angstbereitschaft beim Koffein, zum anderen eine erhöhte Panikbereitschaft beim Alk. verursachen... oder wie andere damit umgehen, weil im Endeffekt ist das alles nur Kopfsache.

Ich muss euch recht geben was den Alk betrifft.
Man fühlt sich den Abend super und ist beschwerdefrei.
Dann kann es passieren, dass man nachts aufwacht und eine PA hat. Warum auch immer.... und der Tag ist einfach nur grausam.
Trotzdem ist es in Massen mal ganz ok um mal etwas beschwerdefrei zu sein. Nur sollte es jedem bewusst sein dass es einem am nächsten Tag schlimmer gehen könnte.
Lg

Ich kenne es bei schwarzem oder gruenem Tee

Alk. trink ich nicht mehr als ein Glas Wein oder Sekt...hartes gibt es gar nicht

Kann mir aber die Wirkung gut vorstellen da es ja auf das zentrale Nervensystem reagiert
Und wenn dann die Wirkung nachlässt gibt es nen Flash. Ist ja bei den daempfenden Medis auch so wenn man sie wieder absetzt deswegen hab ich mich immer so gegen die Einnahme gewehrt und es geht auch ohne.

Deswegen trink ich nix mehr. Am Tag danach geht's mir grausam und ich fühle mich furchtbar. Wie unter Dauerstrom. Wahrscheinlich noch bedingt durch Schlafmangel, der mir immer extrem aufs Gemüt schlägt.

Aber ohne Kaffee - geht gar nicht.

Das lustige ist, dass die meisten seltsam reagieren: Wiiiiieeee, du trinkst NIE was?
Die meisten können sich das nicht vorstellen

Was mir persönlich beim Thema Alk. schon oft aufgefallen ist: Man deutet die Katerbeschwerden zum einen viel deutlicher (die Schwiessausbrüche, den Schwindel, die Übelkeit) und steigert sich da enorm rein, zum anderen (und das ist das was mich am meisten belastet) ist es die Hilflosigkeit über den Zustand - man weiss ganz genau, dass die Übelkeit und der Kater den ganzen Tag anhält und man im Endeffekt nichts dagegen tun kann. Und dann fall ich dabei immer in eine leichte Depression und sag mir (was sich jeder schon tausendmal gesagt hat): Nie wieder Alk.... und dann kam die nächste Weihnachtsfeier

@libellchen - Wo wir wieder beim Thema gesellschaftlicher Zwang wären. Wenn du nichts trinkst, bist du raus. Klar, da kann man jetzt sagen Was hast du für n Freundeskreis, aber im Endeffekt ist das überall so. Ich persönlich versuche einfach mittlerweile den Konsum so niedrig wie möglich zu halten, meistens zu fahren und mir dennoch n schönen Abend machen - bis sich mein Allgemeinzustand verbessert und ich mal so n Suff wegstecke.

Also ich verzichte jetzt seit 11 Jahren auf jeglichen Alk. weil es immer zur Panik geführt hat, und auch meinen Kaffee gibt es ausschließlich nur noch ohne Koffein. Von beidem werden ich einfach innerlich total unruhig. Auch Cola und sonstiges ist kompl. gestrichen. Ich war davor der absolute Koffein Junkie, morgens mittags und abends sogar nachts egal wann immer Kaffee, Cola, und Red Bull. Ich glaube ich hab mich damit auch ein Stück weit kaputt gemacht.

@lucil - Wie hat sich das denn bei dir geäußert als du dann gesagt hast Du trinkst keinen Alk. mehr und trinkst nichts mehr mit Koffein?

Zitat von DarkTemplar:
@libellchen - Wo wir wieder beim Thema gesellschaftlicher Zwang wären. Wenn du nichts trinkst, bist du raus. Klar, da kann man jetzt sagen Was hast du für n Freundeskreis, aber im Endeffekt ist das überall so. Ich persönlich versuche einfach mittlerweile den Konsum so niedrig wie möglich zu halten, meistens zu fahren und mir dennoch n schönen Abend machen - bis sich mein Allgemeinzustand verbessert und ich mal so n Suff wegstecke.


Nene, ich bin da standhaft; mir geht's ja am nächsten Tag schei., nicht meinen Freunden. Gut, am Anfang habe ich Ausreden erfunden, aber mittlerweile bin ich da ehrlich, auch weil ich ganz gerne weiß, wie ich nach Hause komme und lieber zuhause schlafe.
Wenn ich Lust habe, ganz selten, dann gönn ich mir mal was... Sehr selten.

@libellchen - Wenn Du dir was gönnst, wieviel ist das dann? Und kommst Du damit dann problemlos klar? Generell hast Du aber echt recht... nicht meinen Freunden gehts elend sondern mir selber, das ist echt sehr vernünftig.

Ich denke ich hätte weit aus noch mehr PA's wenn ich beides noch trinken würde ich habe das Gefühl das beides den Körper stresst. Und da ich ihn mit meinen Gedanken schon genug stresse war es ganz leicht wenigstens die anderen Übel abzuschalten. Klar wird man immer mal wieder blöd angeguckt wenn man sagt das man nichts trinkt aber da bin ich schon lange drüber hinweg. Und im Büro geht es mir wesentlich besser ohne Koffein, ich bring mir meine Kapseln für den Kaffee einfach selber mit und das passt das schon.

Zitat von DarkTemplar:
@libellchen - Wenn Du dir was gönnst, wieviel ist das dann? Und kommst Du damit dann problemlos klar? Generell hast Du aber echt recht... nicht meinen Freunden gehts elend sondern mir selber, das ist echt sehr vernünftig.


Ich kriege immer Herzrasen und das empfinde ich als sehr unangenehm, weil ich das auch direkt mit einer Panikattacke verbinde. Ich will mich nicht den ganzen Tag so fühlen und auch noch selbst dran Schuld sein.
Ich trinke vielleicht ein paar Mal im Jahr was. Mal ein Gläschen, mal mehr. Und bei mehr gehts mir meistens am nächsten Tag dreckig
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Danke euch beiden für die persönlichen Erfahrungen, damit habt ihr natürlich recht. Wenn der Körper reagiert und sich die Psyche damit noch stärker aus der Bahn werfen lässt, muss man darauf einfach verzichten.

Wie gesagt, heute mit dem Kaffee, das war echt zuviel des Guten und mir geht es im Moment nun, wo das Koffein fast abgebaut ist (wie lange dauert das eigentlich im Schnitt?) immernoch nicht richtig gut, deshalb tut mir natürlich das Gespräch hier gut und fördert meinen Geist, mit der Sache vernünftig umzugehen... dennoch erschrickt man da und denkt sich schei., und das alles wegen ner Tasse Kaffee?

ich schmeiß da jetzt mal was in den raum bzgl. der gründe für dieses wirken von Alk./koffein: freie radikale vielleicht? wird ja in vielerlei hinsicht stark diskutiert (alterungsprozeß/krebs und und und...). ist jetzt aber wirklich nur ein gedanke, keine antwort.

Zumindest würde das erklären, warum ich den Alk. früher besser vertragen habe als jetzt. Dennoch muss man sich fragen: Beeinträchtigen die freien Radikale tatsächlich den Gemütszustand so sehr?!

A


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Dr. Reinhard Pichler
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