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D
Hallo. Ich muss Mal etwas loswerden und hoffe ihr habt ein paar Tipps. Vor über einem Jahr wurde bei mir Ahoraphobie mit Panikstörung diagnostiziert. Es würde mit der Zeit besser und ich hatte auch einen Job gefunden. Allerdings im Home Office.
In den letzten Wochen ist es wieder schlimmer geworden. Ich traue mich kaum noch zur Mülltonne oder zum Altpapier Container. Deshalb liegen hier auch schon ein zwei volle Müllsäcke im Flur.
Nun ist auch schon bald Ostern und man würde ja gern mit der Familie feiern. Allerdings wohnt diese 30 km entfernt. Und da fängt das Problem schon an.

Ich finde zur Zeit keine Motivation raus zu gehen, da es mir deinen ja gut geht. Die Angst kommt nur draußen.

Leider lass ich mir meine Lebensmittel auch schon per Rewe Lieferservice liefern, weshalb ich wirklich schon denke 2 Wochen nicht draußen war. Ich schaffe es einfach nicht

So ich hab Mal alles rausgelassen. Vielleicht hilft das ein bisschen!

Liebe Grüße
Alexander

28.03.2021 04:40 • 30.03.2021 x 1 #1


11 Antworten ↓


A
Guten Morgen

Ja das kommt schon immer wieder mal vor...solche Phasen....ich kenne das auch...

Versuche es in kleinen Schritten damit du nicht ganz zurück fällst....
Vielleicht hast du zur Zeit zuviel Druck....das kann auch ein Auslöser sein.....es gibt viele Ursachen...die sowas auslösen können.....
Versuche es halt....in kleinen Schritten.....Liebe Grüße

28.03.2021 08:17 • #2


A


Agoraphobie und die Motivation raus zu gehen

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Kimsy
Hast du vielleicht einen guten Freund/in der dich motivieren könnte raus zugehen in Begleitung...denn Vermeidung ist eigentlich noch mehr Futter für die Angst...und wie Annalehna geschrieben hat, versuchen in kleinen Etappen raus zu gehen...viel Glück

28.03.2021 13:57 • #3


Calima
Zitat von dresdner:
So ich hab Mal alles rausgelassen. Vielleicht hilft das ein bisschen!

Wird es nicht, solange du nichts veränderst. Du kannst dich entscheiden, dein restliches Leben im Haus zu verbringen oder an dir arbeiten, dich konfrontieren und täglich mehrmals üben, rauszugehen. Jeden Tag ein Stückchen weiter - dann hast du bis zum Ende der kommenden Woche schon mal deinen Müll entsorgt.

28.03.2021 14:59 • x 1 #4


E
Hallo

Und ob dir das hilft dich von deiner Panik zu befreien wenn du darüber sprichst.
Du hast damit den ersten Schritt zum Container gemacht.
Mach weiter so , glaube an dich und gebe dir Zeit aber du weis ja selber , es geht wieder vorbei , auch wenn du jetzt glauben solltest keine Kontrolle über dich zu haben so weißt du im inneren selbst, dass es nicht wahr ist .
Du hast immer,auch bei Panik die Kontrolle über dich, außer du nimmst Dro..
Es ist aber auch eine Zeit die stressig ist und im Homers office zu arbeiten, bedeutet ja ebenfalls Stress. Die lange bildschirmarbeit strengt an .

Bei Agoraphobie ist es sowieso ratsam weniger am PC zu sitzen, eher den Blick in die Ferne zu richten oder ins grüne .
Das entspannt den Geist und schafft Freiräume für deine seelische Gesundheit.

28.03.2021 15:12 • #5


Icefalki
Was befürchtest du denn draussen?

28.03.2021 15:23 • #6


D
Zitat von Icefalki:
Was befürchtest du denn draussen?


Früher hatte ich sehr oft Panikattacken draußen. Jetzt nicht mehr. Aber es kommt immer eine unbestimmte Angst auf. Ich weiß es würde nichts passieren. Aber die Angst ist da und für mich wie unaushaltbar, dass ich flüchte..

29.03.2021 00:35 • #7


D
Zitat von tuffie 01:
Hallo Und ob dir das hilft dich von deiner Panik zu befreien wenn du darüber sprichst. Du hast damit den ersten Schritt zum Container gemacht. Mach weiter so , glaube an dich und gebe dir Zeit aber du weis ja selber , es geht wieder vorbei , auch wenn du ...


Ich habe es glaube ziemlich lange für mich behalten.. und mit niemand drüber gesprochen. Deshalb bin ich jetzt auch den Schritt gegangen mich hier anzumelden und außerdem habe ich mich jetzt bei sowas wie einer Online Selbsthilfegruppe angemeldet mit (Video)telefonaten um mich auch selber zu motivieren.

Ich weiß, dass ich draußen viel verpasse und auch wieder raus möchte! Schön im Sommer an den Elbwiesen sitzen und B. trinken. Das ist glaube mein großes Ziel!

Zitat von Kimsy:
Hast du vielleicht einen guten Freund/in der dich motivieren könnte raus zugehen in Begleitung...denn Vermeidung ist eigentlich noch mehr Futter für die Angst...und wie Annalehna geschrieben hat, versuchen in kleinen Etappen raus zu gehen...viel Glück[/pid]


Leider zur Zeit nicht.. Habe den Kontakt sehr verloren, da ich mich ziemlich eingeschlossen habe..

29.03.2021 00:40 • #8


S
Hallo, ich Habe auch eine Diagnostizierte Agoraphobie mit Panikattacken schon seit mehreren Jahren und wollte dir einfach mal einige von meinen Tipps geben. Ich weiß ja nicht genau wovor du Angst draußen hast aber bei mir ist es so das wenn ich draußen bin ich mir extrem hilflos vorkomme, alle Leute können mich anschauen und wenn ich dann eine Panikattacken kriege habe ich keinen direkten Rückzugsort und alle Leute würden mich dann noch sehen. Aufjedenfall, Was schon hier erwähnt worden ist, ist sich in kleinen Schritten immer mehr raus zu trauen. Wenn du heute noch nicht bis zur Mülltonne gehen kannst dann geh eben erstmal einfach vor die Tür und bleibe dort solange wie für dich angenehm ist und vielleicht kommst du dann am Nächsten Tag schon paar Schritte weiter. Du musst dich jeden Tag wenigstens bisschen austesten sonst fällt man direkt wieder komplett zurück. Ich hab mir selber geschworen jeden Tag wenigstens eine kleine Runde ums Haus zu gehen egal wie ich mich fühle und wenn es einmal nicht klappt dann ist das eben so. Außerdem hab ich immer meine kleinen Helfer dabei dass heißt eine kleine Wasserflasche, ein Handy, Kaugummis und pfanzliche Beruhigungstropfen. Die geben mir ein kleines Gefühl von Sicherheit wenn die Panik anfängt (natürlich keine Dauerlösung). Außerdem ist mein größter Tipp rauszugehen wenn es dunkel ist, Es sind viel weniger Leute unterwegs, viel weniger Autos, in der Dunkelheit kann man sich besser verstecken das heißt beispielsweise es fällt beinahe niemanden auf wenn du auf einer Parkbank kurz sitzt und eine Panikattacke bekommst oder wenn man sich kurz an einen Zaun anlehnt weil man Atemnot bekommt etc. . Mir hilft das tatsächlich bis jetzt am meisten, auch einkaufen und Sachen erledigen klappt in der Dunkelheit bei mir viel besser aber das ist natürlich bei jedem anders. Liebe Grüße Sandra

29.03.2021 09:29 • x 2 #9


D
Ich habe heute den ersten Schritt auch schon gemacht. War 10 Minuten vor der Tür und habe den Kindern beim Fußball spielen zugeschaut. Habe glaube jetzt endlich den Anstoß bekommen, weil es so einfach nicht weitergehenkonnte. Morgen dann wieder und einfach den Müll rausbringen. Ist ja auch kein 10 km Lauf. Ich fühle gerade ein bisschen Licht am Horizont!

29.03.2021 22:50 • x 2 #10


Flousen
Guten Morgen,

ich Schildere dir Mal mein Lebensweg.
2012 schlich sich bei bei auch eine Agoraphobie mit Panikattacken ein. Kassenschlangen, Städte, Menschen, Helligkeit, all das lösten Unruhe aus und ich wusste damals nicht was los sei.. Eines Tages nach der Arbeit als ich mit dem Zug nach Hause wollte ging die erste Starke Attacke los. Kaum im Zug, Herzrasen, Unruhe, Scheitzüge Hände, und den Drang raus zu müssen... Ich bin aber bis nach Hause gefahren! Bin dann nur noch Abends raus und Einkaufen wenn alles Leerer war. Ende 2012 zog ich dann wieder in die alte Heimat. Eines Abends bei meinem Schwager saßen wir alle zusammen und ich Zockte mit ihm an der Konsole, als ich dann nach Hause wollte bemerkte ich das selbe Gefühl wie im Zug. Ich trank ein Glas Cola aber es wurde nicht besser. Bin dann nach Hause und wollte den RTW anrufen aber hab es nicht getan und lag mich ins Bett. Nach langem hin und her bin ich dann eingeschlafen.
Am Nächsten morgen ging bei mir gar nix mehr. Ich wollte das Haus verlassen und geriet sofort in Panik. Jedes Geräusch und alles drum herum machte mich fertig. Ich fragte bekannte was das sein könnte und ein bekannter meinte direkt Agoraphobie. Ich rief Ärzte, Therapeuten an und wollte aufklären was da los ist. Meldete mich hier im Forum an und fing an zu Lernen.

Angefangen habe ich Abends, mit kleinen Schritten aus dem Haus. Und ich hatte etliche Probleme, wollte immer wieder sofort nach Hause wenn irgendwas mit dem Körper nicht stimmte. Wenn ich Einkaufen war und meine Begleitperson ein gang weiter war geriet ich sofort in Alarmbereitschaft. Ich hab es dann mit ach und Krach zum Arzt und Neurologen geschafft. Es wurde Agoraphobie und Panikattacken Diagnostiziert. Ich bekam ein Antidepressiva aber dieses habe ich nie eingenommen. Ich habe mir Geschworren entweder lebe ich damit ohne Psychopharmaka oder das war's für mich...
Ich bekam sehr schnell einen Therapie Platz und nun ging es los...

Was ist eine Panikattacke?
Wieso bekomme ich Sie?
Wie lange hält Sie an?
Warum gerade Ich?
Wie gehe Ich damit um?
Kann Ich daran Sterben?
Und wie komme Ich da wieder raus?
Und Und Und...
Als ich alles genau beantwortet bekommen habe wurde vieles leichter.
Wir Bauten Verhaltensmuster auf, Planten Konfrontationen, gingen auf mein Früheres Leben ein.
Die Erste Konfrontation war Zug fahren.. Man war das die Hölle anfangs, Ich stieg in den Zug ein und alle meine Bedenken waren verschwunden. Es folgten x andere Konfrontationen und ich begann wieder zu leben... Es war nie einfach, es war ein Ritt durch die Hölle und ich musste alles wie ein kleines Kind neu erlernen ...

Nun mach ich das ganze seit 9 Jahren ohne Medikamente durch. Habe immer Mal wieder Rückschläge, so wie heute. Habe im Bus eine Starke Attacke bekommen aber ich lass mich davon nicht mehr Verunsichern. Man lernt damit umgehen zu können und zu leben. Ganz wichtig ist, das man Sie akzeptiert!

Was dir helfen könnte ist folgendes:

Atemübungen: 3 Sekunden Tief Einatmen, 6 Sekunden Ausatmen.

Die Gedanken Umzulenken: Typische Denkweise, oh nein ich könnte Sterben, ich halt das nicht aus, ich muss raus hier.

Richtige Denkweise: Okei ich nehme bewusst meine Panikattacke wahr, weiß aber das sie mir nix an tun kann, das konnte sie seit Tag x nicht!

Fokus auf die Symptome: Ich habe Herzrasen, Atemnot, Unruhe, usw. Bewusst wahrnehmen und Akzeptieren. Und beobachten wie und ob sich etwas daran verändert.

Angst Tagebuch führen: Schreib auf was du Fühlst und beobachte es bewusst.

Kontrolle der Gedanken: Bei Akuter Panik, wie sehen die Leute um mich herum aus, was tragen Sie, wie viel Bäume sind zu sehen, was wird heute Abend gegessen? Den Gedanken mit der Zeit keine Chance geben mehr Böse durchdringen zu können.

Es gibt auch noch Entspannungsübungen aber diese Halfen mir nie.

Ich wünsch dir alles Gute!

30.03.2021 08:21 • x 1 #11


D
Zitat von Flousen:
Guten Morgen, ich Schildere dir Mal mein Lebensweg. 2012 schlich sich bei bei auch eine Agoraphobie mit Panikattacken ein. Kassenschlangen, Städte, Menschen, Helligkeit, all das lösten Unruhe aus und ich wusste damals nicht was los sei.. Eines Tages nach der Arbeit als ich mit dem Zug nach ...


Danke für deine Offenheit. Glaube mir fehlt noch ein kleiner Schritt. Sobald es bei mir losgeht und die Angst aufkommt, übernimmt die Angst noch, dann möchte ich sofort Nachhause. Es ist kaum aushaltbar.

30.03.2021 12:28 • #12


A


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