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T
Hi,

ich habe Probleme mit PAs schon seit 10 Jahren, anfangs hatte ich sie nur sehr selten 3 mal im Jahr und dann auch nur verbunden mit anderen Ängsten, Krankheitsangst und Schlafstörung. Vor 3 Jahren fing es dann an das ich PAs im Auto bekam, erst auch nur selten dann aber wurde es immer mehr. Beruflich fahre ich Transporter über 400km am Tag und hatte wegen meinen Ängsten und PAs eine Therapie angefangen. Meine Hauptsorge während einer PA war immer das ich ohnmächtig werden könnte dabei oder mein Herz stehen bleiben könnte, das hat mir große Angst gemacht. Mein Therapeut erklärte mir das man bei PAs nicht ohnmächtig werden kann und ich mich wenn ich wieder eine PA habe einfach der PA ergeben soll und einfach abwarten ob ich ohnmächtig werde, irgendwann machte es klick und die Angst ohnmächtig zu werden war stark reduziert. Meine Therapie ist seit 5 Monaten vorbei und es wurde wieder besser mit dem Autofahrn.

Nun stellt sich während der Autofahrt eine neue Angst ein, jetzt hab ich das Gefühl das ich schlecht Luft bekomme um so mehr ich mich darauf konzentriere um so schlimmer wird es. Irgendwann fangen dann auch meine Finger an zu kribbeln dann der Arm und dann spüre ich so eine schwäche in den Armen. Vor 3 Wochen musste ich deswegen auch rechts raus und zum aller erstenmal den Notarzt rufen auf der Autobahn. Ich wurde gecheckt war alles ok, also ne reine PA mit seinen be.sc.his.enen Symptomen.
Ich bekomme jetzt natürlich wieder Angst sobald ich ins Auto steige und ne längere fahrt machen muss. In meinem Kopf stellt sich dann immer ein das ich schlecht Luft bekomme und dann atme ich immer tiefer, ich bekomm diesen Gedanken einfach nicht aus dem Kopf.
Auf eine erneute Therapie hab ich echt keine Lust mehr, würde das gerne selbst in die Hand nehmen und hoffe jemand kennt das und kann mir gute Tipps geben.

Mfg Joker

14.01.2016 15:38 • 17.01.2016 x 1 #1


4 Antworten ↓


Delphie
Hallo Joker,

was ich toll finde, dass du die Panik vor dem onmächtig werden, in den Griff bekommen hast und diese los geworden bist . Finde ich ganz klasse, echt!
Da hast du gut an dir gearbeitet!

Was mich wundert, dass es immer nur dann passiert, wenn du unterwegs bist? Oder ist das auch wann anders noch? Fühlst du dich noch wohl mit dem Job, oder bist du damit überfordert?
mich wundert es nur, dass es dann auftritt und nicht woanders. Hat dein Therapeut da auch mal hintergeschaut, warum du das nur dort bekommst oder es mal mit dir hinterfragt?

Klar muss man dran arbeiten dass es weg geht, keine Frage, aber manchmal kann ja auch eine Panikstörung kommen, wenn man einfach überlastet ist und/oder unzufrieden mit der Arbeit/seinem Leben. Manche entwickeln Panikattacken, andere Depressionen.

Du hast geschrieben, dass dir der Therapeut geraten hat, dann einfach abzuwarten das du ohnmächtig wirst. Was ist deine größte Panik bei dem schlecht Luft bekommen? das du ersticken könntest?

Wichtig ist da bestimmt dann erst mal rechts ran zu fahren. Das ist natürlich gut bei einer richtig starken Panikattacke. Aber vielleicht probierst du dann das gleiche mal mit der gleichen Methode wie mit der Ohnmacht. Zu schauen ob du davon dann(ich denke mal wenn man keine luft mehr bekommt wegen Erstickung oder asthmaanfall oder so was, wird man dann auch bestimmt ohnmächtig irgendwann mit der Zeit) auch ohnmächtig wirst ect. Also was da deine schlimmsten Ängste halt sind.
Diese Methode war ja ganz gut auch bei der anderen Angst, vielleicht funktioniert sie auch da jetzt bei.
Mir wurde so eine Methode bei meinen körperlichen Symptomen auch mal genannt. Zu einer Zeit hat es auch mal funktioniert.
Vielleicht klappt es bei dir damit ja auch.

Wenn die Panik natürlich zu stark ist, und du auch nicht mehr klar denken kannst, wäre vielleicht etwas zur Ablenkung ganz sinnvoll. Das du dich auf etwas anderes fokussieren musst.
Hast du so etwas schon mal ausprobiert?

Mit lieben Grüßen,
Delphie

14.01.2016 18:47 • #2


A


90% Panikattacken wenn ich im Auto bin

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nayeri
Mir geht es ähnlich. PA beim Autofahren, damit fing es an. Bei mir geht das auch seit 10 Jahren so. Komischerweise erlebe ich aber auch lange Zeiten (Jahre), wo gar nichts ist und ich alleine weite Strecken fahren kann. Zurzeit ist es wieder schlimmer und ich schaffe es nicht mal in den nächsten Supermarkt. Ich weiß, das geht auch wieder vorbei, so war es zumindest in den letzten Jahren. Therapie hab ich 2 mal gemacht. Das hat es zeitweilig auch gebracht, aber irgendwann waren sie doch wieder da. Mein Therapeut meinte, das ist nun mal so, dass immermal wieder schlechtere Phasen kommen, weil ich sensiblilsiert bin. Ich nehme in meinen schlechten Zeiten Medikamente (zurzeit 20 mg Trimipramin). Mein Plan: mit den Medimkament mache ich langsam aber sicher wieder alles, bis ich wieder gelernt habe, dass nichts schlimmes passiert. Wenn ich meine, genügend Erfolgserlebnisse gesammelt zu haben, setzte ich die Medikament langsam wieder ab. Das hat vor ein paar Jahren gut funktioniert. Und wird vom meinem Psychiater unterstützt und begleitet.

Ich glaube nicht mehr daran, dass man in einer Therapie ergründen muss/kann, wo die Gründe für die PA liegen. In meinen 2 Therapien habe ich die Gründe nicht gefunden, dafür aber viel über PA gelernt und wie man mit ihnen umgehen kann. Es mag sein, dass andere hier im Forum andere Erfahrungen gemacht haben und daher eine andere Meinung haben. Ich fand es frustierend, nach den gründen zu forschen, ohne sie zu finden. Und ich hatte Sellbstzweifel: Ich würde nicht genug mitarbeiten, sonst würde ich ja wissen, wo die PA herkommen. Im Grunde genommen hat mich das eher fertig gemacht. Ich hab es dann mit meinem Therapeuten besprochen: Manchmal ist es eben so, dass man die Gründe nicht kennt. Damit kann ich jetzt besser umgehen.

Also. Therapie ist schon wichtig, aber die endgültige Lösung ist sie nicht in jedem Fall. Und ich hab mich darauf eingestellt, dass PA zu meinem Leben gehören. Mal mehr, mal weniger. Auch wenn ich im Momnet in einem Loch bin, ich freue mich jetzt schon wieder auf die besseren Zeiten, die hoffentlich wieder Jahre dauern werden.

14.01.2016 20:21 • #3


T
Hi Delphie,

Danke für die Antwort.

Zitat:
was ich toll finde, dass du die Panik vor dem onmächtig werden, in den Griff bekommen hast und diese los geworden bist   . Finde ich ganz klasse, echt!
Da hast du gut an dir gearbeitet!


Die Angst ist leider nicht ganz weg aber viel weniger als davor. Wenn bei einer PA viele Symptome zusammen kommen, dann kommt ne Todesangst dazu und das Gefühl dann gleich umzukippen aber Gott sei Dank das ist eher selten.

Zitat:
Was mich wundert, dass es immer nur dann passiert, wenn du unterwegs bist? Oder ist das auch wann anders noch? Fühlst du dich noch wohl mit dem Job, oder bist du damit überfordert? 
mich wundert es nur, dass es dann auftritt und nicht woanders. Hat dein Therapeut da auch mal hintergeschaut, warum du das nur dort bekommst oder es mal mit dir hinterfragt?


Meistens im Auto, ansonsten nur dann wenn ich gestresst bin oder wenn irgendwelche Krankheitsängste mich plagen. Mit dem Job hat es nix zu tun, macht mir Spass und wenn die PAs nicht wären noch mehr. Ich glaube für mich ist das Auto ein Platz was in meinem Kopf ein Trigger auslöst, da ich dort eben die schlimmsten PAs hatte. Was wir heraus gefunden haben war das wenn ich im Auto sitze und gerade unterwegs bin ich keine Fluchtmöglichkeit habe, fühle mich im Auto beengt sobald ich eine PA bekomme. Sobald ich aus dem Auto austeige und etwas rumlaufe gehts mir wieder etwas besser aber die Symptome sind in leichter Form noch vorhanden.

Zitat:
Du hast geschrieben, dass dir der Therapeut geraten hat, dann einfach abzuwarten das du ohnmächtig wirst. Was ist deine größte Panik bei dem schlecht Luft bekommen? das du ersticken könntest?


Ich weiß nicht, macht mir einfach Angst schwer Luft zu bekommen und wenn dann meine Arme anfangen zu kribbeln noch mehr, ich glaube es ist die Angst durch Atemnot umzukippen, ich glaube die Angst hatte ich vor 3 Wochen, deswegen hab ich auch den Notarzt gerufen.

Zitat:
Wichtig ist da bestimmt dann erst mal rechts ran zu fahren. Das ist natürlich gut bei einer richtig starken Panikattacke. Aber vielleicht probierst du dann das gleiche mal mit der gleichen Methode wie mit der Ohnmacht. Zu schauen ob du davon dann(ich denke mal wenn man keine luft mehr bekommt wegen Erstickung oder asthmaanfall oder so was, wird man dann auch bestimmt ohnmächtig irgendwann mit der Zeit) auch ohnmächtig wirst ect. Also was da deine schlimmsten Ängste halt sind. 
Diese Methode war ja ganz gut auch bei der anderen Angst, vielleicht funktioniert sie auch da jetzt bei. 
Mir wurde so eine Methode bei meinen körperlichen Symptomen auch mal genannt. Zu einer Zeit hat es auch mal funktioniert. 


Hab ich mir auch gedacht aber das Gefühl schwer atmen zu können macht mir mehr zu schaffen und Angst als eine PA mit der Angst ohnmächtig zu werden. Das Problem bei diesem Symptom ist das es nach einer PA nicht weg geht sondern mich noch ne Weile beschäftigt bis sich die Angst langsam langsam beruhigt. Die länge macht mir eben auch zu schaffen, weil ich sonst nur PAs hatte die höchstens nur 5 min gingen.

Auf was könnte ich mich fokussieren? In dem moment geht mir nur die Angst durch den Kopf egal was ich mache. Sobald ich das Auto verlasse gehts mir zwar besser aber ich fühl mich trotzdem ängstlich. Wenn ich wieder einsteige steigt die Angst wieder langsam, ich müsste schon lange Abstand halten vom Auto bis es mir wieder besser geht, aber das geht nicht da ich zeitlich gebunden bin.

14.01.2016 20:23 • #4


Delphie
Hallo Joker,

okay, das mit dem gestresst kenne ich auch. Dann kommen Ängste schneller hoch. Oder Panikattacken.
Was für krankheitsängste? Hast du angst körperlich krank zu sein?

Okay, dass ist schon mal gut, wenn es dir Spaß macht und es damit nix zu tun hat.
Ja, das kann natürlich sein, denn jetzt verbindest du das Auto immer damit. Das klingt logisch, was ihr da herausgefunden habt. Da stimmt, dass kann dann schon mal beengend sein das Auto im Falle einer Panikattacke.
Es ist aber sehr gut, dass du schon mal herausgefunden hast, dass das herumlaufen außerhalb des Autos dir dann schon mal gut geht.

Das kribbeln ist auch unangenehm, dass kenne ich auch, aus Zeiten wo ich hyperventiliert habe. Das ist dann alles normal, wenn es dann anfängt zu kribbeln. Man atmet dann in dem Moment ja auch anders.
Okay, das verstehe ich, dass dir die Länge dann zu schaffen macht und es dir mehr angst macht mit der Luft.

Wenn es dir zu lange dauert bzw. du merkst, du kommst gar nicht mehr alleine aus der Panik und dich beschäftigt es zu sehr und du kommst mit deiner anderen Methode da nicht zurecht, dann versuche dich auf etwas zu fokussieren wo du woanders mit deinen Gedanken sein musst.
Irgendwie ablenken, an was anderes denken. Zum Beispiel von 100 in 7ern schritten rückwärst zählen, oder zehn männliche Vornamen mit dem Buchstaben A ect. suchen.
Oder eine Rätselzeitschrift parat legen und dann kurz dich darauf zu konzentrieren.
Also die Aufmerksamkeit auf was ganz anders zu lenken. Wäre das eine Idee oder vorstellbar?
Oder über die sinne deine Aufmerksamkeit zurück holen?

Wenn die panik zu groß ist oder man da gar nicht mehr heraus kommt, dann darf man sich da auch mal behelfen. Bis die Angst auf einem Level ist, wo man weiter damit arbeiten kann bzw. umgehen kann.

Das mit dem zeitlich gebunden klingt ja auch nicht so gut. Aber bitte versuche dir da echt die zeit zu nehmen. Du musst ja schon in einem Angstbereich sein, wo das Autofahren wieder möglich ist.

@nayeri,

das klingt bei dir ja auch nicht ganz so schön ! Da hast du es ja auch schon eine Zeit lang.
das ist ja manchmal so, dass es mal auch Zeiten gibt in einer angsterkrankung, dass es auch mal besser gehen wieder kann und dann auch mal wieder schlechter werden kann.

Das klingt dann ja auch bei dir gerade wieder schwieriger. Aber gut finde ich deine Einstellung, dass du dir selbst sagst, dass es auch wieder vorbei geht.
Gut, dass du auch Therapie dagegen gemacht hast. Und auch einen Psychiater an der Hand hast, der dich da unterstützt und begleitet.
Seit wann nimmst du das Medikament jetzt wieder? Merkst du schon kleiner Erfolgserlebnisse bzw. hattest du schon welche, die du jetzt wieder als erfolgserlebniss abgespeichert hast?

Vielleicht nicht bei allen, aber ich denke, manchmal ist es gut zu wissen, warum man anfälliger ist für Panikattacken oder was da los ist. Irgendwie oder so muss man ja anfälliger dafür sein, oder manchmal ist man mit etwa unzufrieden oder überfordert(da kann die Psyche auch so reagieren) oder man hat etwas erlebt was aufgearbeitet werden muss oder sollte, wenn es geht.
Das ist auch wichtig, und sollte doch ebenfalls erarbeitet werden, wie man mit Panikattacken umgehen muss und kann.
Da hast du recht, da hat jeder eine eigene Meinung dazu, dass ist ja auch gut so .
Und wenn du damit besser umgehen kannst, ist es für dich auch richtig so. Da kommt es auch wahrscheinlich darauf an, wie der mensch so ist und für jeden ist halt etwas anders besser. Deswegen gibt es ja auch so viele verschiedene Therapieformen oder auch jeder Therapeut arbeitet anders. und das ist auch gut so!

Nein, Therapie gibt einen ja auch nur Hilfe zur Selbsthilfe oder zur Stabilisierung wenn man in Krisenmomenten steckt oder hilft noch in Sachen Aufarbeitung. Aber es ist nicht unbedingt die Lösung für jeden oder so insgesamt.
Du hast eine gute Positive Einstellung dazu, dass gefällt mir und da hast du für dich genau das richtige aus der Therapie gezogen. das freut mich sehr für dich!

Mit lieben Grüßen,
Delphie

17.01.2016 22:11 • #5





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