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F
Hallo,

ich bin männlich, 27 Jahre alt und mich quälen seit einer zeit mal mehr mal weniger Panikattacken.

Mittlerweile habe ich gelernt, damit umzugehen, auch wenn es jedesmal blöd ist, wenn mir schwindlig wird und ich das Gefühl habe, gleich in Ohnmacht zu fallen.

Allerdings habe ich immer wieder Angst beim Autofahren, dass mich eine Panikattacke überfällt. Besonders wenn ich allein fahre und die Strecke etwas länger ist. Und besonders dann, wenn man eine Strasse fährt, wo man nicht schnell anhalten kann, weil kein seitenstreifen oder Ähnliches vorhanden ist. Fahre ich dagegen auf einsamen Landstarssen, macht mir das garnichts aus, da ich jederzeit problemlos halten könnte.

es war zwar erst einmal so schlimm, dass ich wirklich halten mußte, aber ich mache mir halt Sorgen, dass ich wirklich bewußtlos werde und dadurch einen Unfall verursache. Normalerweise fahre ich sogar sehr gern Auto und ich hatte in der Hinsicht auch kein negatives Erlebnis wie Unfall oder so.

Es ist dann schon so, dass vor Fahrtbeginn meine Hände wässrig werden, ich zu schwitzen beginne usw. Nach fahrtbeginn wird es dann oft besser, wenn ich merke, dass nichts weiter passiert. Wenn mir unterwegs etwas schwindlig oder schwitzig wird, öffne ich ein fenster, in der Hoffnung, dass das etwas hilft. Außerdem achte ich sehr darauf, den Wagen nicht übermäßig zu beheizen, weil ich das gefühl habe, dass Hitze die Sache eher begünstigt. Als Beifahrer hingegen mag ich es lieber, wenn der Wagen gut geheizt ist.
Beruhigend wirkt auch, wenn ich ein handy dabei habe und jemand in der Hinterhand, der mich imm äußersten Notfall abholen könnte.

Im Supermarkt oder anderen geschlossenen Räumen mit vielen Menschen habe ich oft Ähnliche Symptome. Allerdings macht es mir da nicht soviel aus, da wenn ich tatsächlich bewußtlos werde, einfach nur umfalle, aber kein Unfall verursache. Schöner wäre es natürlich, wenn ich auch da keine Attacken hätte.

Hat vielleicht jemand sowas Ähnliches? Wie geht ihr damit um?
Macht es Sinn, hier bewußt zu trainieren, d.h. weiter wegfahren, ohne Handy, die Panikattacken aushalten um zu sehen, dass nichts Schlimmes passiert und ich nicht bewußtlos werde?

Eine andere sache noch:

Ich habe normalerweise relativ niedrigen Blutdruck (meistens so 100-110/60-70. Bei einer panikattacke erhöht sich mein Herzschlag oft auf über 100 Schläge in der Minute und der Blutdruck steigt auf 130/80. Also eiegntlich ein normaler Wert. Liegt bei mir vielleicht eher ein zu niedriger Blutdruck vor, der dann zu Panikattacken führt? Oder führen Panikattacken zu den o.g. blutdruckverhältnissen?

25.11.2007 16:44 • 26.11.2007 #1


9 Antworten ↓


G
Hallo,
so wie du es vermutest ist es auch richtig. Man soll in der Situation bleiben, nicht flüchten, damit man merkt das der Horrorfilm im Kopf nicht
eintritt. Das der Puls und der Blutdruck steigt ist normal und mit so einem Wert kann man auch nicht ohnmächtig werden. Ich denke das schwierigste ist am Ball zu bleiben und nicht nachzugeben.
Das ist jedenfalls mein größtes Problem.
Lass dich von den Attacken nicht unterkriegen.
Aber es hört sich so an als ob du sie gut meisters.
LG Melli

25.11.2007 17:04 • #2


A


Panikattacken im Auto-Wie damit umgehen?

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ZZerRburRuSs
hi
deine symptome sind ja sehr typisch für panikattacken.
also alle , die beim autofahren genauso wie die im kaufhaus z.B.

es macht nicht nur sinn diese situationen zu trainieren und auszuhalten es ist sogar der weg !
wobei sich das beim autofahren wohl schwerer gestalten dürfte als eine kaufhaus übung .
wenn du jedoch die panikattacken als ganzes siehst helfen dir kaufhausübungen auch beim autofahren .
das heisst wenn du viel im kaufhaus übst und an anderen situationen in denen du panik bekommst wird es irgendwann insgesamt besser also auch beim autofahren .

hast du schon eine therapie gemacht ?
verhaltenstherapie ist ne spitzenmässige sache bei angst und panik und kann dir wenn du die sache offen agehst sehr schnell und gut helfen !!

alles gute ZZ

25.11.2007 17:05 • #3


F
Danke für Eure schnellen Antworten.

Ja ich denke auch, dass ich einigermassen zurecht komme mit den Attacken. Wie gesagt, es macht mir ja auch nicht wirklich Angst, aber es ist etxrem lästig und ohne würde ich mich natürlich wohler fühlen.

Die einzige relle Angst, die ich habe ist halt die, dass ich beim Autofahren durch so eine Attacke einen Unfall verursache. Aber andererseits ist eine Attacke am Steuer bei mir auch sehr selten. Meist ist die Angst vor Beginn der Fahrt (die Angst, dass eine Attacke kommt) das Schlimmste.

Ich versuche immer zu trainieren, fahre zb. ins kaufhaus (obwohl ich nichts kaufen will) und halte mich da dann zb. mindestens eine halbe stunde auf. Oder ich kaufe eine schachtel Zig. (die ich auch am Automaten hätte kaufen können), nur um das Anstehen an der Kasse zu üben.

Nein, eine Therapie habe ich noch nicht gemacht, habe mich inzwischen allerdings angemeldet, aber die Warteliste ist sehr lang und mit 6-12 Monaten wartezeit muß man rechnen. Medikamente nehme ich auch nicht. Höchstens mal Johanniskraut oder Baldrian, wenns schlimm ist.

Mein größtes problem ist allerdings, dass die Angst dazu führt, dass ich ständig meine Muskeln im Rücken und Beckenbereich und die entsprechenden Muskeln auf der Körpervorderseite anspanne. Das führt zu Schmerzen. Mir scheint es fast so, dass die Angst mir sagen will: Wenn ich dich durch Schweißausbrüche und Schwindel nicht aus der Ruhe bringen kann, dann bereite ich dir eben Schmerzen. Mal sehen ob dich das aus der bahn wirft.

Dazu paßt auch, dass ich die Schmerzen fast ständig habe, aber bei einer akuten Panikattacke die Schmerzen fast vollständig weg sind.

25.11.2007 17:40 • #4


G
Hallo,
wenn ich so lese wie du mit deinen Attacken umgehst muß ich dir großen Respekt aussprechen. So würde ich es auch gerne können.
Du bist auf dem richtigen Weg sie schnell wieder loszuwerden. Gegen die Muskelverspannungen (die dabei glaube ich, jeder hat), helfen vielleicht Sport und Entspannungstechniken.
LG melli

25.11.2007 18:09 • #5


F
Danke Melli,

das zu hören macht mir wirklich Mut und zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin. allerdings, und das muß ich fairerweise sagen, habe ich das Gefühl, dass es bei mir nicht so etrem ist, wie bei vielen anderen von euch. Zumindest kommt es mir so vor, wenn ich diverse beiträge hier im forum lese.

Ich benötige zumindest bislang ja auch keine Medikamente, um meinen Alltag zu meistern. Deshalb bbin ich auch am Überlegen, ob es überhaupt Sinn macht, eine therapie anzufangen. Komme mir da dann etwas blöd vor, weil ich im Gegensatz zu vielen Anderen ja garnicht so schlimm beeinträchtigt bin und denen dann quasi den therapieplatz wegnehme.

Aber vielleicht kann ich ja dem ein oder anderen Mut machen, es auch mal so wie ich zu versuchen und zu sehen, ob es hilft.

25.11.2007 18:58 • #6


G
hallo,
ich denke ob schlimm oder nicht schlimm beeinträchtigt ist egal. Wenn du merkst das die Attacken nicht verschwinden wollen, würde ich auf jeden Fall eine Therapie versuchen. Vielleicht hast du es dann ja schnell geschafft.
Ich hatte meine erste Attacke auch im Auto und bin mittlerweile so eingeschränkt, daß ich kaum noch das Haus verlasse und wenn dann habe ich mit 1000 Symptomen zu kämpfen. Leider auch deshalb weil ich wahrscheinlich nicht so mutig war wie du und mich nicht den Situationen gestellt habe. Irgendwann wird es dann immer schwieriger.
Mach weiter so.
LG Melli

25.11.2007 19:12 • #7


F
Ach Melli,

ich habe auch gute und schlechte tage. Ich bin schon 300km gefahren ohne auch nur das geringste zu spüren und war auch in nem stickig-warmen Kaufhaus in der Vorweihnachtszeit ohne Probleme.
An anderen tagen bekomme ich Panik wenn ich nur ein paar Kilometer fahren muss oder im fast leeren Supermarkt bin.
auf der Arbeit ist es genau dasselbe. Mal geht es tagelang gut, dann wieder totale Panik.

Ich benutze immer so kleine Hilfsmittel: zb lutsche ich einen Fisherman, nehme eine Prise Tbk (bin starker Raucher) oder einen Stoß Meerwassernasenspray. Versuche allerdings auf solche Hilfsmittel soweit wie möglich zu verzichten. Ob diese hilfsmittel sinnvoll sind kann ich natürlich nicht beurteilen, aber mir hilft es teilweise.

Wirklich helfen tut mir allerdings die Tatsache, die ich mir wenn mir schwindelig wird, immer ins Gedächtnis rufe: Dir kann nichts passieren. Allerschlimmstens fällst du um und liegst da. Das is aber auch alles. Und dann sind ja noch andere Leute da die mir helfen werden.

Das funktioniert ganz gut, außer halt beim Autofahren. Deswegen macht mir das auch an schlechten tagen am meisten Probleme.

25.11.2007 19:33 • #8


M
Hallo!

Das Problem mit dem Panik vor längeren Autofahrten habe ich auch neuerdings

Bei uns im Ort geht es noch ganz gut, aber selbst so ab 15 km in den nächsten Ort kriege ich vorher Schweißausbrüche, mir wird schwindelig und übel. Hab dann das Gefühl, dass was Schlimmes passiert, wenn ich weiterfahre, eben ein Unfall oder so, weil ich ohnmächtig werde oder durch den Schwindel und die Übelkeit total abgelenkt bin.

Als Ablenkung lutsche ich auch meist Fisherman's oder kaue Kaugummi, ohne diese Hilfsmittel geht's momentan gar nicht mehr.

Letztens bin ich in Begleitung bei uns im Ort rumgefahren und hatte auf einmal ne Panikattacke
Anhalten wollte ich nicht, ging auch grad schlecht, also hab ich mir selbst im Kopf Rechenaufgaben gestellt und mir gesagt, dass mir nichts passiert und ich ja bald am Ziel bin.

Auf dem Rückweg wollte ich Angsthase am liebsten meine Begleitung fahren lassen, falls ich nochmal nen Anfall kriege - aber ich war dann zur Abwechslung doch mal mutig und bin selbst zurück gefahren und hab es ohne Panik geschafft!

Aber eine große Überwindung ist es zurzeit schon, obwohl ich doch auch so gerne Auto fahre und mich dadurch total unabhängig und eigentlich gut fühle...

Mein Therapeut meinte dazu letztens, dass die Angst, Anderen durch eine Panikattacke beim Autofahren Schaden zuzufügen, eine typische Ausrede von Angstpatienten wäre (hatte auch angeführt, dass ich im Supermarkt mit meiner Ohnmacht ja niemanden verletzen kann).

Tja, da heißt es wohl nur, am Ball bleiben und fleißig üben!! Und meistens kann man ja im Notfall auch mit Warnblinker anhalten. Das muss nur auch noch in meinen Kopf rein

26.11.2007 23:50 • #9


ZZerRburRuSs
hallo fehlzündung

das du so geziehlt übst ist schon mal ne supertolle sache.

versuche mal wenn du dich in dein auto setzt und Zig. holst, schon wärend du den endschluss fast üben zu fahren , zu denken : so meine lieben (panikattacken) dann wolen wir mal schauen wo ihr euch so rumtreibt heute .

also ich meine ,geh raus und suche sie aktiv !
warte nicht auf sie in dem du dich in situationen begibst in denen du sie treffen könntest sondern such sie, bei jedem schritt forwärts!

wichtig dabei ist allerdings das du freundlich bist ,selbst wenn du eine treffen solltest .

eine panikattacke für sich genommen will dir ja nichts böses ,im gegenteil sie will dich vor einer gefährlichen situation warnen und dein leben retten .
wenn du also eine irrlaufende attacke treffen solltest :bedanke dich bei ihr wünsch ihr alles gute und geh durch sie hindurch !

gegen die permanente verspannung und bei angststörung allgemein ist muskelendspannung nach jacobson sehr hilfreich.
mit etwas übung und bei regelmässiger anwendung (täglich) sollte das recht schnell helfen .

LG ZZ

27.11.2007 00:29 • #10


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