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Guten Morgen zusammen
Jetzt hab ich mich auch Mal angemeldet vielleicht tut es ja gut mal hier meine Beschwerden zu schreiben.
Oder sogar jemanden zu finden der es mal hatte oder kennt.
Ich bin vor einigen Wochen Auto gefahren als Beifahrer!
Aufeinmal bekam ich solch ein enge Gefühl als ob ein Riesen Stein auf mir liegt ich konnte mich kaum bewegen bzw. Hatte das Gefühl nicht mehr aus dem Auto steigen zu können, obwohl ich am liebsten Rausgesprungen wäre.
Jetzt bin ich bestimmt 6-8 Wochen nicht mehr mitgefahren aus Angst das dieses Gefühl wiederkommt.
Ich habe Diagnostizierte Panikattacken wie auch Depersonalitation .
Ich würde mich sehr über antworten freuen oder natürlich auch Tipps.
Danke schonmal und einen schönen Samstag

31.05.2025 07:35 • 04.06.2025 #1


15 Antworten ↓


Hallo Normi,

willkommen im Forum.
Weißt Du woher es kommen kann,
Das Du gelegentlich mit Panik reagierst, wenn Du den Eindruck hast, daß Du eine Situation nicht kontrollieren kannst?
Erzähle doch einfach mal mehr über Dich.
Seit wann und warum lässt Du Dich häufig verunsichern?
Hat es nur etwas mit dem Autofahren zu tun? Oder passiert das mit der Panik auch in vielen anderen Situationen?

Viele Grüße
Bernhard

A


Auto Panik

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Guten Morgen Normi48.
Ich kenne das was du beschreibst, zu gut. Allerdings nicht als Beifahrerin sondern als Fahrerin. Bei mir war der Auslöser für die Angst vorm Autofahren eine heftige Migräneattacke auf der Autobahn mit Lähmungs- und Sehstörungen.

Die hat sich bei mir eingebrannt und dazu geführt, dass ich kurze Zeit später im Auto eine Panikattacke mit den Symptomen, die auch du gespürt hast, hatte. Und ab da gings dann immer weiter, wurde immer schlimmer. Hatte teilweise schon beim einsteigen Beklemmungen.

Mittlerweile kann ich wieder besser Auto fahren, bin in Therapie und immer wieder gefahren, auch auf Strecken, die mir Angst gemacht haben. Nur so lernt der Kopf, das nichts passiert. Durch Vermeidung bestätigst du nur dein Gehirn, dass es recht hat und etwas schlimmes passieren kann / wird.

Hast du denn schonmal was negatives im Auto erlebt? Oder einen schlimmen Unfall etc. mitbekommen? Oder ist an dem Tag etwas negatives vorgefallen, war die Stimmung im Auto nicht gut? Denke dabei auch an vermeintliche Kleinigkeiten.

Solche Gefühle können schon vom kleinsten Trigger ausgelöst werden. Manchmal ist einem das in dem Moment auch gar nicht so bewusst.

@Marie04 ja leider , mein Mann war an dem Tag schon mega gestresst und genervt vielleicht kam es daher auch, das ich das zu sehr an mich heran gelassen hab.
Oh man du arme ! Ja das meine ich ja als Fahrer kann ich das ja noch nachvollziehen aber als Beifahrer total komisch ich muss sagen Auto fahren war noch nie wirklich meins aber einen schlimmen Unfall hab ich noch nicht erlebt Gottseidank. Immer nur mal in den Nachrichten gehört.
Lg

@Normi48 das könnte aber meiner Meinung nach schon ein Grund sein, eben dass dein Mann an dem Tag schon so genervt gestresst war und schon eine gewisse Grundanspannung bestand.

Machst du Therapie wegen deiner Panikattacken? Kennst du die unterschiedlichen Anspannungsbereiche? Vom niedrigen Anspannungsbereich bis zum Hochstress?

Oft habe ich gedacht, meine Panikattacken / das Unwohlsein kommt aus dem Nichts, aber das stimmt nicht. Wenn man genauer hinschaut, ist zuvor immer irgendwas gewesen.

In Therapie bin ich ja seit Januar.
Aber wirklich geholfen weiss ich noch nicht.
Im Moment sind wir bei der Angstspirale

@Normi48 ich war auch 2018-2021 im Therapie, danach ging es mir besser. Mit dem Migräneanfall 2023 ging alles wieder los, bis ich vor wenigen Wochen fast kaum mehr eine ruhige Minute hatte vor lauter Angst und Panik.

Ich versuche mal, dir die verschiedenen Spannungsbereiche zu erklären.

Am Anfang, im niedrigen Spannungsbereich ist oft einfach eine leichte Unruhe. Man fühlt sich irgendwie komisch, nicht ganz „da“. Es ist nichts Dramatisches, aber man merkt, dass der Körper in erhöhter Wachsamkeit ist. Gedanken beginnen sich zu drehen, der Atem wird vielleicht etwas flacher, der Bauch zieht ein wenig. Ich habe das früher oft ignoriert, oder sofort versucht zu bekämpfen, vor lauter Angst vor der Panik.

Dann kommt die nächste Stufe (mittlerer Anspannungsbereich) wo sich alles intensiviert. Man nimmt körperliche Empfindungen viel stärker wahr: Herzklopfen, flauer Magen, Kloß im Hals. Und die Gedanken fangen an, beängstigend zu werden: Was, wenn es diesmal ernst ist? Was, wenn man gleich umfällt? Du spürst, wie dein Körper in Habachtstellung geht. Früher hat mich das schon in Panik versetzt – heute erkenne ich jedes Mal etwas besser: Es ist nur Angst. Die Angst kann mir nichts anhaben.

Wenn die Anspannung weiter steigt, wird der Körper völlig alarmiert. Dann befindest du dich im Hochstress. Herzrasen, schwitzige Hände, Zittern, Schwindel. Alles fühlt sich plötzlich bedrohlich an. Ich war dann bis vor kurzem oft wie in einem Tunnel, konnte kaum noch denken. In dem Moment dachte ich wirklich, ich verliere die Kontrolle. Es fühlte sich an als würde ich sterben, oft habe ich den Notarzt gerufen.

Bis vor kurzem hat mich dieser Zustand komplett überrollt. Ich habe versucht, gegen die Panik anzukämpfen, sie loszuwerden. Doch das hat alles nur schlimmer gemacht. Was mir wirklich geholfen hat, war zu verstehen: Die Panik ist nicht gefährlich. Sie kann mir nichts antun.

Und in dem Moment, wo ich angefangen habe, sie bewusst einzuladen – statt sie zu bekämpfen – hat sich etwas verändert. Ich sage mir dann: „Komm ruhig, Panik. Ich weiß, was du bist. Du darfst da sein. Du kannst mir nichts tun.

Seitdem wird sie seltener, schwächer, und manchmal bleibt sie sogar ganz weg. Nicht, weil ich sie „besiegt“ habe – sondern weil ich aufgehört habe, gegen sie zu kämpfen. Das war für mich ein riesiger Wendepunkt.

Zu den unterschiedlichen Anspannungsbereichen kann man zudem die für sich passenden Skills raussuchen. Bei mir waren zB Atemübungen oder sportliche Betätigung im niedrigen Anspannungsbereich sehr hilfreich, um gar nicht erst in den mittleren oder hohen Bereich zu rutschen.

Wenn dies aber nicht funktioniert hat, konnte ich mich mit somatischem Yoga, PMR, Tiere raten (zB Elefant und als nächstes ein Tier mit dem letzten Buchstaben von Elefant - T - wie Tiger) wieder beruhigen bzw. die Attacke durchstehen, ohne den Arzt zu rufen. Das wichtigste ist aber, sich immer wieder vor Augen zu führen, dass die Angst einem nichts anhaben kann. Egal wie bedrohlich und schlimm sie sich anfühlt.

Und nur so kommen wir aus diesem Angstkreislauf wieder heraus. Indem wir immer wieder erfahren, dass unsere schlimmsten Befürchtungen sich nicht bewahrheiten.

Das Screenshote ich mir jetzt Mal das hast du toll geschrieben danke !

Zitat von Marie04:
@Normi48 ich war auch 2018-2021 im Therapie, danach ging es mir besser. Mit dem Migräneanfall 2023 ging alles wieder los, bis ich vor wenigen Wochen ...

Sehr schön beschrieben, dazu gibt es auch ein tolles Buch, wo Genau diese Phasen gut beschrieben werden und was wenn es doch was schlimmes ist? gerade für Menschen mit Körperängsten sehr gut.

Das tut mir leid, dass du diese Erfahrung machen musstest. Ich erlebte das selbst, als Fahrerin. Ich habe Autofahren schon immer geliebt, für mich war das ein freiheitsgefühl und der einzige Ort wo ich keine Angst verspürte. Bis an den einen Tag...

Ich war schon Grundgestresst, hatte einige tassen Kaffee intus und dann passierte es, in einer Situation wo ich nicht weg kam. Stau und keine Möglichkeit zu wenden. Habe dann fast nichts mehr gesehen und habe mich absolut im freeze Modus befunden (wie eine schockstarre). Das war für mich so beängstigend, dass ich nur noch heim wollte und Angst hatte, wieder in mein Auto zu steigen.
Da ich aber schon 20 Jahre Angstkarriere hinter mir habe, wusste ich, wenn ich das jetzt mache, ich meiner Angst die Oberhand gebe. Also bin ich am nächsten Tag, wohlgemerkt voller Anspannung, in mein Auto und habe versucht erstmal nur 5 Minuten zu fahren -was nur unter Anspannung ging. Am nächsten Tag musste ich einen weiteren Weg zu einer Freundin fahren. Ich wollte nicht absagen, also habe ich mich einfach getraut und meine Angst mit eingeladen. Mein antistress Ball hat meine Spannung ab bekommen. Und auch da merkte ich immer wieder ein Anflug von massiver Anspannung, insbesondere an roten Ampeln.
Ich habe mich dann jeden Tag wieder hinter das Steuer gesetzt und das war meine Lösung. Ins TUN kommen, die Angst erlauben da zu sein, nichts zu müssen. Ich habe mir dann immer gesagt.*ok Angst /Panik, wenn du unbedingt willst, dann komm, ich kann jederzeit anhalten, wenn du mir Symptome schicken willst * und es kam nichts mehr..

Gib der Angst nicht die Macht. Es ist nur Panik, ja die fühlt sich bedrohlich an, ist sie aber nicht. Lade sie ein und drücke sie nicht weg. Umso stärker klopft sie an.

Du packst das.. Du musst nicht funktionieren.... Wenn die Panik nochmal kommen sollte, dann ist es so. Sei dir bewusst, umso mehr du Situationen die dir Angst machen aufsuchst, umso schwächer wird die Angst. Dein Nervensystem kann nur dadurch verstehen, dass keinerlei Bedrohung vorhanden ist. Du schaffst das, glaub an dich und deine Stärke.

@Benommen vielen Dank auch dein Text hat mir heute sehr gut getan ...
Manchmal habe ich das Gefühl das.mein Umfeld das total auf die leichte Schulter nimmt ... da wünscht man sich einfach mal jemanden der sagt hey komm wir probieren es und du schaffst es bestimmt oder der dich einfach mal fest drückt und sagt komm los wir fahren eine Runde

Zitat von Normi48:
@Benommen vielen Dank auch dein Text hat mir heute sehr gut getan ... Manchmal habe ich das Gefühl das.mein Umfeld das total auf die leichte ...

Du kannst dir dein umfeld aussuchen. Gerade, wenn man nicht offen mit der Thematik umgehen kann, entsteht der massive innere Druck zu funktionieren. Menschen die davon nicht betroffen sind, verstehen oft nicht, wie der Betroffene sich fühlt, in welcher Anspannung er lebt. Ja, einige belächeln einen vielleicht dafür. Es gibt viele Internetseiten für Angehörige, wo die Angst Thematik gut beschrieben wird.
Vllt zeigst du deinem Partner mal so eine Seite und er kann etwas mehr in deine gefühlswelt eintauchen, was dir wiederum druck nehmen kann (Funktionieren zu müssen).

Ja dieses Funktionieren müssen...ich glaube das ist auch mein größter Druck.
Am Samstag steht der 9 Geburtstag meines Sohnes an den möchte er im Indoor Spielplatz mit den Kumpels feiern , da müssen wir hinfahren aber Gottseidank nur 10 min aber der Kloß steckt mir jetzt schon im Hals
Was ich aber auch wieder ultra lustig von meiner Psyche finde Angst in den Bus zu steigen hab ich nicht damit bin ich schon dem öfteren gefahren.

Zitat von Normi48:
Das Screenshote ich mir jetzt Mal das hast du toll geschrieben danke !

Du kannst Dir das hier auch im Forum abspeichern, dazu drückst Du den kleinen
Stern, unten Rechts. Dann hast Du es auch immer bei Dir.

Ich kenne das auch mit den Panikattacken, im Auto. Meist wenn ich selber fahre
und einen LKW überhole. Dann denke ich, Frau Abendschein, entweder du überholst ihn jetzt
oder du gehst wieder hinter ihm. Meist passiert das beim Überholen.

Ich überhole ihn und habe die Gedanken komplett woanders. Am Anfang war ich sehr zittrig,
aber das hat sich gelegt, Arbeiten an mir selber. Ist schwierig, aber machbar.

Wenn Du beim nächsten Mal in ein Auto steigst, versuch mal an was Schönes zu denken,
oder unterhalte Dich mit Deinem Partner, dann bist Du auch abgelenkt.

Oder schau aus dem Fenster und beobachte die Natur. Das mache ich unheimlich gerne.

Zitat von Normi48:
Was ich aber auch wieder ultra lustig von meiner Psyche finde Angst in den Bus zu steigen hab ich nicht damit bin ich schon dem öfteren gefahren.

Wenn du deine erste Panikattacke im Bus gehabt hättest, hättest du davor Angst und nicht im Auto. Oder wenn es dich in einem Geschäft erwischt hätte, dann davor.

Muss es euch erzählen da es mich so freut ...bin heute spontan mit 2 Kids und meiner Schwester ins Schuhcenter GEFAHREN.
ICH FREU MICH GRAD WIE BOLLE HAB MICH ANGEZOGEN OHNE VIEL NACHZUDENKEN UND LOS.

Zitat von Normi48:
Muss es euch erzählen da es mich so freut ...bin heute spontan mit 2 Kids und meiner Schwester ins Schuhcenter GEFAHREN. ICH FREU MICH GRAD WIE BOLLE HAB MICH ANGEZOGEN OHNE VIEL NACHZUDENKEN UND LOS.

TOLL

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