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M
Hallo liebes Forum!
Kurz vorne weg: Ich bin schon sehr lange eine stille Leserin der vielen Beiträge hier im Forum. Ich muss sagen, dass sie mir manchmal in meinen schwersten Zeiten sehr sehr geholfen haben. Ich bin sehr froh, dass es solcherlei Foren gibt - und ich damit weiß, dass ich nicht die einzige bin mit meiner schei**-Angst und Depris!
Nun habe ich mich endlich auch mal angemeldet.
Ich bin so verunsichert, was meine derzeitige Lebenslage betrifft. Ich hatte jetzt ein paar Monate, in denen es mir richtig gut ging. Ich konnte mein Leben genießen und war einfach so unendlich froh, dass ich die Krise mal wieder überstanden hatte. Von allerlei Ängsten (Vor allem meinen Körper betreffend) gebeutelt, gefolgt von Depressionen mit dem ganzen Mist, der dazu gehört. Ich fing dann im Februar mit Escitalopram an (10mg) und zählte die Tage, Wochen, Monate bis zur Besserung. Schlimmste Nebenwirkungen (hatte ich beim vorigen Mal überhaupt nicht) haben mich zusätzlich sehr belastet.
Und dann kam eben eine wirklich gute Phase. Ich hatte ungeahnte Kräfte, bin wieder meinen Hobbys nachgegangen, habe meine Beziehung wieder schätzen gelernt, habe mich wieder mit ganzer Seele meinen Kindern gewidmet, habe einfach wieder GELACHT.
Und nun plötzlich, nach einer harten Arbeitswoche, schleichen sich wieder Ängste an. Ich habe solche Angst, wieder in die Angst zu rutschen, dass das vielleicht meine größte Angst ist. Ich habe schon sehr sehr viel zu diesem Thema gelesen, mache eine Therapie - ich würde behaupten, die Theorie habe ich drauf. UND DENNOCH: Mein Kopf hält krampfhaft daran fest! Beziehungsweise mein Körper. Appetitlosigkeit (sehr sehr schlimm für mich, da ich eine permanente Angst vorm Abnehmen habe), zittrig, schwitzig. Nun kommt die Angst hinzu, dass das Escitalopram nicht wirkt, ich vielleicht aufdosieren muss und dann noch mehr Nebenwirkungen bekomme.
Außerdem eine noch eine neue Angst: Ich habe meinen Kindern versprochen, dass sie ein Haustier bekommen (nach 2-jähriger Diskussion). Sie werden im August ein Tier bekommen. Das steht fest. Und ich hatte mich wirklich darauf gefreut. Freue mich eigentlich immer noch sehr. Aber da klingelt plötzlich wieder die Angst in meinem Kopf: Was, wenn das alles viel zu stressig ist? Was, wenn ich dem ganzen Stress nicht standhalten kann? Meine Kinder freuen sich so so sehr! Immer dieser schei**-Druck
Ich würde mich sehr über einen Austausch mit euch freuen!
Minusch

01.07.2017 16:07 • 05.08.2017 #1


48 Antworten ↓


Schlaflose
10mg Citalopram ist quasi die Einstiegsdosis. Als Erhaltungsdosis müssten es mindestens 20 mg sein, um eine dauerhafte Wirkung zu erzielen. Die meisten Leute brauchen 30-40mg.

01.07.2017 19:20 • #2


A


Zukunftsangst, Angst nicht mehr alles zu schaffen

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meryem
Hallo Minusch,
Ich kann mich gut in Deine Situation hineinversetzen.
Ich habe selbst drei Kinder und ich kenne auch diesen Druck.
Wie alt sind Deine Kinder?
Hast Du Unterstützung, so das du was für Dich tun kannst?
Das ist sehr wichtig.

01.07.2017 19:44 • #3


M
Ich nehme nicht Citalopram, sondern Escitalopram. Da ist wohl die normale Dosis 10mg, ich glaube bei Citalopram nimmt man mehr.
meryem, das ist schön zu hören, dass du verstehst. Die Kinder sind 9 und 6. Mein Mann macht sehr viel. Vor allem in Zeiten, in denen es mir nicht gut geht fängt er sehr viel auf. Wie ist es bei dir?
In schlechten Zeiten mache ich dann auch wieder viel für mich. Yoga, Meditation, Mass., Sport. Aber wenn ich wieder oben auf bin und es mir besser geht, schläft das alles wieder ein. Ich weiß, es ist total dumm!
So langsam steige ich auch dahinter, dass die Ängste immer dann wieder hoch kommen, wenn es eine stressige Zeit ist. Ich merke den Stress gar nicht, ja manchmal denke ich sogar: Boah, hatte ich heute nen stressigen Tag - den hab ich ja toll gewuppt. Und dann bemerke ich eine Kleinigkeit an meinem Körper und die kalte Angst durchströmt meinen Körper und ich denke das allerschlimmste. Oder ich denke an den morgigen Tag oder das kommende Wochenende und fange an zu schwitzen und denke, das schaffe ich nie. Oder eben jetzt die Situation mit dem Hund. Ich freue mich seit 2 Jahren auf diesen Hund! Und jetzt haben wir alles soweit unter Dach und Fach und schon beschleicht mich eine Heidenangst. Ich konnte den ganzen Tag nix essen, dachte die ganze Zeit, dass ich das nicht schaffen werde usw. Und ich KANN jetzt keinen Rückzieher mehr machen - es würde meiner Tochter das Herz raus reißen.
Kannst du mir erzählen, wie sich dieser Druck bei dir auswirkt?

01.07.2017 20:35 • #4


Minkalinchen
@ Minusch,

das kann ich vollkommen verstehn, das du Stress hast, dann treten bei mir auch die meisten Ängste auf, weiß eigentlich nicht genau
warum...in dem Moment ist es einem ja nicht unbedingt bewußt, im nach hinein, ist es dann klar.

Ich habe auch 2 Kinder, sind zwar schon erwachsen, Tochter aus 'm Haus, Sohn wieder im Haus, er hatte sich von seiner Freundin getrennt und ist
vorübergehend wieder zu uns gezogen, hat aber schon eine neue Wohnung, zieht Mitte Juli aus.
Die Sorgen der Kinder hören nie auf, egal wie alt sie sind.

Du hast ja Hilfe von deinem Mann, trotzdem ist der Stress nicht weg. Deine Sorgen wegen des Hundes kann ich auch verstehen, da kommt die Angst hoch, was ist, wenn es mit 'ihm' nicht klappt und und und....

Aber, ich bewundere dich, das du noch deine Hobbys und den Sport schaffst, da bin ich eher faul ...
Ich möchte gern mit Qui Gong anfangen, muß mal sehn wo das bei uns angeboten wird.

Kommen deine Attacken auch immer aus heiterem Himmel?

Leider haben die Antidepris immer ihre Nebenwirkungen, habe auch schon einige ausprobiert.
Da muß man erstmal das Richtige finden.
Ich nehme sie auch nicht gern....
Jeder verträgt die Medis eben anders.

Ich mache meine 3. Psychotherapie und man hat zwischendurch mal wieder einen Rückfall, damit sollte man rechnen.

Gut, das du eine Therapie machst.

LG

01.07.2017 20:57 • x 1 #5


M
Danke für deine aufmunternden Worte!
Ja, das mit dem Sport ist immer eine Überwindung - jedes Mal! Obwohl ich inzwischen weiß, dass es mir hinterher immer besser geht als vorher. Dieser olle Schweinehund!
Qui Gong ist ja auch sehr meditativ - mach das auf jeden Fall!
Ja, die Attacken kommen einfach so, aus heiterem Himmel. Schlimmstenfalls während der Arbeit. Dann geh ich aufs Klo und versuche durch hüpfen oder schütteln diese Spannung aus meinem Körper raus zu kriegen.
Wie ist es bei dir?

01.07.2017 21:07 • #6


Schisserle
Hallo! Die guten Phasen ist die Zeit in der deine Krankheit schläft und sich erholt von dem Kampf mit dir. Dann kommt wieder die schlechte Phase und der Kampf beginnt von neuem. Jeder macht das durch!Gesunde Menschen sind nur nicht so sensibel und steigern sich nicht so rein. Und genau das müssen wir lernen. Wenn es wieder anfängt muss man einfach denken Nein!Ich hab jetzt kein Bock mehr, ich will mich nicht beherrschen lassen sondern ich beherrsche dich!
Ich weiß es ist einfacher gesagt als getan! Mein Sohn verlangt mir auch alles ab und es ist schwer an sich selbst zu denken! Aber wir müssen uns den Druck selbst nehmen, wir müssen nicht perfekt sein! Unsere Kinder lieben uns so wie wir sind! Und wer weiß vielleicht ist der Hund genau das richtige! Vielleicht kann er dir durch seine Liebe und ruhe helfen. Meine zwei Kater bringen mich immer runter!

01.07.2017 21:15 • x 1 #7


Minkalinchen
Ich versuche es mit meiner Atemtechnik und lasse die Angst zu...stelle mich ihr...sie kann mir ja nix tun.
Es klappt wohl nicht immer, aber oft.

Habe auch autogenes Training versucht, das klappt auch oft ganz gut.
Das wende ich schon an, so wie ich hibbelig werde.

01.07.2017 21:18 • #8


M
@schisserle: Danke, das hat mir sehr geholfen! Vor allem das, was du über den Hund geschrieben hast, bzw. über deine Kater
Schaffst du das denn, zu denken: Nein, ich hab jetzt keinen Bock, mich beherrschen zu lassen!?
Ich finde immer, je mehr ich mich gegen die Angst stelle, desto stärker wird sie. Versuche ich jedoch, sie in Kauf zu nehmen und zu denken: Hey Angst, da bist du ja schon wieder. Lang nix von dir gehört!, geht sie schneller wieder weg. Das ist aber so so so schwer. Denn ich hasse sie ja so. Ich könnte mich selbst ohrfeigen, wenn sie wieder kommt - und das ist natürlich destruktiv.

Ja, autogenes Training habe ich mal probiert. Das war wirklich gut. Wo machst du das, Minkalinchen? Gibt es da nen guten Youtube-Kanal?

01.07.2017 21:28 • #9


Minkalinchen
Man kann es wohl bei you tube auch finden, denke ich.
Ich habe den Kurs bei meiner ersten Therapeutin mit meiner Tochter zusammen gemacht.
Wir waren eine große Gruppe.

Zuerst wolllte mir das Ganze nicht gelingen, sich immer auf die Sätze zu konzentrieren, irgendwas lenkte mich immer ab.
Erst nach mehrmaligen Versuchen (Stunde war fast zu Ende), ist es mir doch
gelungen .

Man kann es ja überall praktizieren, auch unterwegs in Bus und Bahn im Auto..etc..

01.07.2017 21:33 • #10


Schisserle
Zitat von Minusch:
@schisserle: Danke, das hat mir sehr geholfen! Vor allem das, was du über den Hund geschrieben hast, bzw. über deine Kater
Schaffst du das denn, zu denken: Nein, ich hab jetzt keinen Bock, mich beherrschen zu lassen!?
Ich finde immer, je mehr ich mich gegen die Angst stelle, desto stärker wird sie. Versuche ich jedoch, sie in Kauf zu nehmen und zu denken: Hey Angst, da bist du ja schon wieder. Lang nix von dir gehört!, geht sie schneller wieder weg. Das ist aber so so so schwer. Denn ich hasse sie ja so. Ich könnte mich selbst ohrfeigen, wenn sie wieder kommt - und das ist natürlich destruktiv.

Ja, autogenes Training habe ich mal probiert. Das war wirklich gut. Wo machst du das, Minkalinchen? Gibt es da nen guten Youtube-Kanal?


Ich akzeptiere die Angst aber ich ich habe sie jetzt zu lange über mich herrschen lassen.

01.07.2017 22:43 • #11


K
@Minusch
Hallo, ich kenne das auch ganz gut, denn gerade mit Kind setzt man sich noch mehr unter Druck zu funktionieren. Aber da hat Schisserle ganz recht, unsere Kinder lieben uns und man muss der Angst sagen, das sie uns mal kann
Ich bin da auch noch in der Übungsphase aber mittlerweile klappt es ganz gut. Nicht immer, aber oft.
Gestern Abend hat es gar nicht geklappt, ich lag bis 4 heute früh wach. Dann habe ich mich an einen YouTube Channel erinnert. Ohrinsel
Ich finde den ganz gut. Damit mache ich Entspannungsübungen. Vielleicht mal reinhören. Der hat zu vielen Themen was.

Du bekommst das hin

01.07.2017 22:53 • x 1 #12


M
Ja, wahrscheinlich habt ihr recht. Danke für den Tipp mit der Ohrinsel, werde es mal probieren.
Bin heute um 3.30 Uhr aufgewacht und konnte nicht mehr schlafen. Seitdem grübel ich. Soll ich in letzter Sekunde die Notbremse ziehen und die Sache mit dem Hund abblasen? In einer Minute denke ich:Ja, lieber jetzt die Notbremse ziehen, bevor der Hund da ist.. Im nächsten Moment denke ich, ach quatsch...
Oje! Was mach ich nur?

02.07.2017 05:49 • #13


MornMeril
Natürlich macht ein Hund arbeit! Aber ich glaube das der Spaß überwiegt. Du kannst durch den Umgang mit einem Tier sehr viel Kraft bekommen. Tiere reagieren oft sehr viel sensibler als Menschen und nehmen deine Stimmung besser war. Du schaffst das!

02.07.2017 08:36 • x 2 #14


M
Bin jetzt im Wald spazieren und versuche klar zu kommen. Danke MornMerli für deine aufmunternden Worte.
Mein Mann hat mich vorhin ziemlich zur Schnecke gemacht, was ich mir einbilde, dieses ewige hin und her. Erst überrede ich ihn zu einem Hund, dann will er auch einen, beschäftigt sich voll mit dem Thema und dann mache ich einen Rückzieher. Er hat absolut kein Verständnis. Das zieht mich runter

02.07.2017 09:37 • x 1 #15


Schisserle
Zitat von Minusch:
Bin jetzt im Wald spazieren und versuche klar zu kommen. Danke MornMerli für deine aufmunternden Worte.
Mein Mann hat mich vorhin ziemlich zur Schnecke gemacht, was ich mir einbilde, dieses ewige hin und her. Erst überrede ich ihn zu einem Hund, dann will er auch einen, beschäftigt sich voll mit dem Thema und dann mache ich einen Rückzieher. Er hat absolut kein Verständnis. Das zieht mich runter

Ohje das kann ich verstehen, aber leider muss ich ihm da ein klein Wenig recht geben. Ich weiä Tiere machen Arbeit aber das was man von Ihnen zurück bekommt ist Gold wert! Es ist ja nicht nur dein Mann der sich drauf eingestellt hat sondern deine Kinder auch! Ich denke dein Mann wird sich auch um den mit kümmern!
Gib dir einen Ruck und lass auf dich zukommen!

02.07.2017 09:43 • x 2 #16


M
Tausend mal Danke, schisserle.
Sowas muss ich gerade hören, sonst kriege ich die Angst nicht aus meinem Kopf!
Habe jetzt schon wieder Angst, morgen in aller hergottsfrühe mit den gleichen Gedanken im Bett zu liegen. Dann werde ich diesen Thread hier rauf und runter lesen - das gibt mir wirklich sehr viel eure Meinungen zu hören!
Bitte noch 100 Mal sagen, dass es nur ein kopfkino ist und ich es schaffen werde!

02.07.2017 09:50 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Schisserle
Zitat von Minusch:
Tausend mal Danke, schisserle.
Sowas muss ich gerade hören, sonst kriege ich die Angst nicht aus meinem Kopf!
Habe jetzt schon wieder Angst, morgen in aller hergottsfrühe mit den gleichen Gedanken im Bett zu liegen. Dann werde ich diesen Thread hier rauf und runter lesen - das gibt mir wirklich sehr viel eure Meinungen zu hören!
Bitte noch 100 Mal sagen, dass es nur ein kopfkino ist und ich es schaffen werde!

Natürlich schaffst du das! Und du wirst sehen das es dir Freude bereiten wird! Man wächst mit seinen Aufgaben. Und wenn du Fragen hast oder einfach dir was von der Seele reden willst sind wir da und helfen dir!

02.07.2017 10:01 • x 1 #18


kritisches_Auge
Ich möchte einmal auf das Problem des Haustiers Bezug nehmen.
Meine Tochter war 7 oder 8 als sie sich dringend eins wünschte, ich war schon einverstanden gewesen bis ich las ob man auch dazu bereit wäre sich um ein kotzendes Tier zu kümmern. Mir machte das Angst und ich zog mein Einverständnis zurück.

Ein Jahr später war ich soweit, ein Meerschweinchen kam ins Haus, damals hatte ich noch keine große Ahnung von Tieren.
Ich würde dir zu zwei Meerschweinchen raten, zwei Weibchen, diese sind in der Handhabung recht unkompliziert, Kaninchen sind viel komplizierter.
Meine Tochter war eine Ausnahme, sie kümmerte sich immer um ihre Tiere, aber oft verlieren Kinder das interesse, dann werden es deine Tiere.
Meine Tochter ist außer Haus, heute leben bei uns Kaninchen, Meerschweinchen und zwei Wellensittiche. Ich habe entdeckt wie gut mir die Tiere tun obwohl ich früher nie welche hatte, das gemütliche Knuspern der Meeris, das Springen und Hoppeln des Kaninchens, das Zwitschern der Wellis und dabei hatte ich früher panische Angst wenn Vögel im Zimmer herumflogen.

02.07.2017 10:10 • #19


M
Danke, schisserle- ehrlich.
@feigina: wir haben ja schon ewig abgewägt, überlegt usw. Kaninchen hätten wir mal, die waren uns zu langweilig.
Der Hund als Haustier steht schon fest. Fest steht aber auch, dass es der Hund von meinem Mann und mir wäre - nicht von den Kindern!
All die Gründe, die meinen Hunde-Wunsch jahrelang gestärkt haben, hole ich plötzlich hervor, um mir Angst zu machen! Verrückt oder? (Er ist immer bei uns, begleitet uns überall hin, er ist ganz stark an uns gebunden,...)

02.07.2017 10:19 • #20


A


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