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P
Hallo ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll wenn ich gefragt werde, was ich beruflich mache oder ob es bei mir Fortschritte gibt. Meine Eckdaten sind, dass ich seit 20 Jahren eine soziale Phobie habe und Ängste, dadurch viele Therapien und Tabletten hinter mir habe. Arbeiten kann ich nicht, bin sogar schon EU berentet und bin voll und ganz mit meinen Ängsten und seit Jahren mit körperlichen Schmerzen beschäftigt. Eine Familie habe ich nie gegründet. Familienfeiern bin ich aus dem Weg gegangen, bin umgezogen und konnte das alles verheimlichen. Nun ziehe ich aber zurück in die Heimat und muss wieder mit der Familie anknüpfen, werde wohl wieder auf damalige Freunde zufällig treffen und bei uns redet man auch gern mal in der Nachbarschaft. Meine Gedanken und Fragen dazu sind folgende:

1. Story erfinden um bloß nicht die Wahrheit zu sagen? Finde ich aber blöde.
2. Komplette Wahrheit so wie sie ist? Ob ich da den Mut zu habe, hm.
3. Kurz und knapp, bin berentet, habe Schmerzen, näheres will ich nicht erzählen.
oder
4. wozu ich aktuell tendiere, möglichst locker umschreiben und fast bei der Wahrheit bleiben, bzw etwas abschwächen.
Hatte Jahre dort und dort gearbeitet, habe aber mit Schmerzen zu tun, viele Tabletten, lange Leidensgeschichte, dazu kommt die Psyche, da muss ich auch Medis nehmen, dadurch Nebenwirkungen, alles etwas viel in letzter Zeit, komme aktuell nicht so richtig klar, bin sogar berentet, werde mir Nebenjob suchen.

Was meint ihr zu meiner Lage bzw wie erzählt ihr ehemaligen Schulfreunden, wie es euch geht?

26.03.2023 15:47 • 21.06.2023 x 2 #1


49 Antworten ↓


E
Einfach die Wahrheit sagen, nicht zu ausschweifend werden und wer dich gern hat ist es doch eh egal.

26.03.2023 15:51 • x 3 #2


A


Und was machst du so beruflich? Hast du Kinder?

x 3


positivgetestet
Habe auch schon darüber nachgedacht.

Ich würde sagen, ich war lange Zeit sehr Krank, auch Chronifizierung inzwischen und deshalb konnte ich weder meinen Beruf ausüben, noch eine Familie gründen.
Das belastet mich zwar, aber ich will nun hier Fuß fassen und nach vorne schauenuundddasbbesteddraus.MMachen

Sorry Handy spinnt manchmal

26.03.2023 16:07 • x 3 #3


U
Auf die Berentung oder ähnlich musst du gar nicht eingehen.
Ich sage : ich bin derzeit nicht berufstätig und zuhause.
Wird nachgefragt : darüber möchte ich nicht reden

Du kannst sagen: Da ich Probleme hatte (nicht Krankheit sagen) habe ich darauf verzichtet, eine Familie zu gründen.

Näher stehenden kann man dann die Wahrheit sagen. Die anderen erhalten dann die Ausflüchte.

26.03.2023 16:26 • #4


P
Interessant. Danke.
Aber machen denn diese Umschreibungen oder Ausflüchte oder Sätze wie darüber will ich nicht reden, es nicht noch neugieriger für die Leute denn man hat ja was zu verstecken?

Oder wenn die dafür kritisieren, zB ach Psyche, stell dich nicht so an. Oder was genau ist denn chronisch?
habe außerdem Angst, dass sie sich über die Wahrheit lustig machen, oder sogar Sozialschmarotzer oer Rentner an die Haustür schreiben (ok etwas übertrieben ich weiß), aber das macht sicher die Runde beim Tuscheln.

26.03.2023 16:39 • #5


Flame
Ich bin auch für die Wahrheit.

Möglicherweise distanziert sich deswegen tatsächlich der ein oder andere aber möchte man wirklich Kontakte haben,innerhalb derer man sich quasi verstecken muss oder gar verstellen?

Das bringt einem nichts,man gibt dann ein Bild ab,dem man nicht entspricht und fühlt sich in Folge weiterhin einsam,weil das Gegenüber ja gar keine Chanece hatte,uns in echt kennen zu lernen.

Man muss ja nicht gleich die ganze Lebensgeschichte ausbreiten aber wenn jemand fragt,würde ich ehrlich antworten und dann auch mal schauen,wie die Reaktion ausfällt.

Meine Erfahrung ist,dass mehr Menschen Verständnis haben als man so denkt.
Selbst dann auch mehr Mut haben,offen von sich zu berichten,schliesslich hat jeder sein Päckchen zu tragen (auch wenn das eigene einem oftmals als das Schwerste erscheint).

P.S.: ich hab auch keine Kinder und kann auch nur stundenweise als Putzfrau arbeiten.
Deswegen sind wir nicht besser oder schlechter als jemand anderes.
Menschen in Vollbeschäftigung mit Kindern haben auch ihre Sorgen und Nöte.

26.03.2023 17:24 • x 7 #6


P
Jep das habe ich so auch überlegt, siehe oben, also sprich bei der Wahrheit zu bleiben wegen der Gesundheit, aber jetzt eben nicht jedes Detail gleich verraten oder zu persönlich werden. Aber so schon ansprechen, dass man berentet ist wegen der Gesundheit, dann noch die Psyche dazukommt, Nebenwirkungen etc.
Naja weglaufen kann mir niemand, weil ich dort keinen kenne. Habe mehr Angst davor, ehemalige Mitschüler von 2000 wieder zu sehen und dan fragt man sich ja, wieso ich 20 Jahre weg war und was ich da so gemacht habe. Die Familie ist relativ eingeweiht, aber wissen halt auch mehr Psyche Ängste, körperliche Defizite.
Ich möchte auch keine Lüge aufrecht erhalten. Das wird sicher kompliziert. Bin sowieso der ehrliche Typ. Und ja wenn jemand wegrennt, auf den kann ich verzichten. Aber die Angst, ausgelacht zu werden oder als faul zu gelten, ist halt da. So ist das mit unsichtbaren Behinderungen.

26.03.2023 17:45 • x 2 #7


positivgetestet
Auf jeden Fall nicht rechtfertigen und zu sehr ausholen. Knapp und gut und bei näheren bekannten kannst du ja ausführlicher werden.

26.03.2023 17:49 • x 3 #8


P
Ja ich gerate da gerne mal in so einen Rechtfertigungs-Zwang bzw Erklärnot ^^

26.03.2023 17:51 • x 1 #9


Juliehb
das ist ja für uns ganz typisch.

Es tut mir erst mal Leid, dass es dir nicht gut geht und du schon so lange damit kämpfst.

Einen wirklichen Rat habe ich nicht, denn die Gesellschaft ist eben wie sie ist. Sagst du nichts, werden sie reden. Sagst du was, werden sie auch reden. Also mache es, wie du es für am Besten hältst. Nur von Lügen und Konstrukten halte ich nicht so viel...

26.03.2023 17:58 • x 4 #10


positivgetestet
Ich sage bei Frage nach Kindern immer ,, nicht jedem sind Kinder vergönnt,,
So ist es ja auch
Das hat bisher jeden stumm geschaltet

26.03.2023 18:01 • x 3 #11


Flame
Zitat von pharao:
So ist das mit unsichtbaren Behinderungen.

Das denk ich auch oft.
Es ist nicht auf den ersten Blick erkennbar,dass man eingeschränkt ist.

26.03.2023 18:16 • x 3 #12


U
Zitat von pharao:
oder Ausflüchte oder Sätze wie darüber will ich nicht reden, es nicht noch neugieriger für die Leute denn man hat ja was zu verstecken?

Dann laß sie halt neugierig sein. Es ist etwas anderes, wenn jemand interessiert ist.
Du hast nichts zu verstecken oder zu verbergen. Sowas nennt man Privatsphäre.
Du bist nicht verpflichtet, dein Leben zu erklären.
Du lügst ja nicht, wenn du jemandem eine Information vorenthältst. Du bleibst halt bedeckt.

Außer...du MÖCHTEST es sagen....die Wahrheit. Für die, die es wissen sollen und dürfen.

Für mich klang es eher so, dass du nicht so auskunftsfreudig sein möchtest. Das wäre doch ok.
Ich erzähle auch nicht jedem die Wahrheit.
Wer die Wahrheit verdient, der bekommt sie auch.

26.03.2023 18:36 • x 1 #13


Allegro54
Bin neu hier.. Hallo erstmal.

Bin Geologin , habe einen Sohn der in Kanada lebt.

26.03.2023 18:40 • x 1 #14


U
Zitat von Allegro54:
Bin neu hier.. Hallo erstmal. Bin Geologin , habe einen Sohn der in Kanada lebt.

Hi
du bist in einem Thread gelandet, wo es nicht darum geht, sich vorzustellen. Aber das macht nix.
Wenn du den Eingangstext liest, verstehst du das.
Mach einen neuen Versuch...oder einen eigenen Vorstellungsthread auf. Man liest sich.

26.03.2023 18:47 • #15


P
Zitat von UnbekannteFrau:
Sowas nennt man Privatsphäre. Du bist nicht verpflichtet, dein Leben zu erklären.

Ja das stimmt wohl. Denke immer ich müsste das erklären, weil ich ja nicht der Norm entspreche. Weil es eben nicht gut für mich lief. Und das müsste ich dann offenlegen, was bei mir los ist, oder wieso ich keinen Beruf ausübe. Vielleicht muss ich mehr selbstbestimmt entscheiden, wer was wissen darf und mir sagen, dass ich auch etwas verschweigen darf und mich nicht outen muss.

27.03.2023 15:56 • x 2 #16


Grummel72
Ich bin immer ganz ehrlich wenn mich jemand fragt wie es mir geht oder wie es in der Arbeit ausschaut.
Vor ca 3 Jahren hatte ich ein großes Problem damit aus dem zu gehen weil ich mir immer eingebildet hab das ich aufs Klo muss. Das ging dann soweit das ich Termine absagen musste oder auf dem Weg in die Arbeit wusste wo überall Toiletten sind.
Naja, kein schönes Thema aber als ich z. B. auf Reha gewesen bin und in der Gruppe das Thema/Problem erzählt habe sind plötzlich noch andere damit rausgekommen und im Bekanntenkreis dann auch jemand. Sogar mein eigener Bruder hat mich mit großen Augen angeschaut und mir vom gleichen Problem erzählt.
Ich han mir angewöhnt ganz ehrlich mit meiner Krankheit umzugehen und entweder versteht es mein Gegenüber oder er ist es nicht wert näher auf ihn einzugehen.

27.03.2023 16:12 • x 1 #17

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U
Zitat von pharao:
Ja das stimmt wohl. Denke immer ich müsste das erklären, weil ich ja nicht der Norm entspreche. Weil es eben nicht gut für mich lief. Und das müsste ich dann offenlegen, was bei mir los ist, oder wieso ich keinen Beruf ausübe. Vielleicht muss ich mehr selbstbestimmt entscheiden, wer was wissen darf und mir sagen, ...

genau ! Ich bin auch Vollzeit berentet seit über 10 Jahren..also ich kenne deine Gedanken/Befürchtungen.

27.03.2023 17:39 • x 1 #18


U
Wie gesagt, du lügst ja nicht. Du bleibst ja ehrlich, auch wenn du nicht alles jedem offenbarst.

27.03.2023 17:41 • #19


P
Wahrscheinlich muss ich mir zutrauen, das einfach selbstbestimmter anzugehen und bin niemandem eine Auskunft schuldig. Danke für eure Antworten.

28.03.2023 12:45 • x 4 #20


A


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