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A
Hallo,

eigentlich führe ich ein Leben, wo ich nur 9 Std. pro Tag arbeite und dann zu Hause bin und auch dort bleibe. Ein Verein oder so habe ich schon öfters probiert, aber auch da entstehen keine Freundschaften. Eigentlich habe ich nur guten Kontakt zu meinen Eltern und Großeltern. Somit ist auch entsprechend groß die Angst davor, wenn die mal sterben. Wenn meine Eltern in Urlaub fahren, dann drehe ich hier durch, Herz klopft, ich sauf mich zu, mir wird heiß, ich weiß nicht mehr weiter. Ich überlege schon, was ich alles zu tun habe, wie das Leben dann wohl weiter geht, ich warte auf das klingeln das die Nachricht überbracht wird. Es ist schrecklich. Oft habe ich täglich die Gedanken, gleich ruft jemand an und sagt, mit Oma oder Opa ist was passiert. Ich habe so eine Angst davor.

Kennt das jemand und hat es erfolgreich irgendwie lösen können?

25.01.2009 12:02 • 30.01.2009 #1


14 Antworten ↓


M
Also so direkt kenn ich das nicht - allerdings kenn ich die Angst plötzlich allein zu sein sehr gut. Niemanden mehr zu haben, der einem beisteht.
Hast du wirlich keine Freunde mit denen du dich austauschen kannst, auf die du dich verlassen kannst?

Ich denke nicht oft daran, dass meine Eltern auch irgendwann sterben, aber wenn ich es tue, wird es mir auch ganz anders. Manchmal wird mir bewußt, dass sie nicht mehr die jüngsten sind und diesen Gedanken versuche ich dann weit weg zu schieben.

Versuch dich ein bisschen von deinen Eltern zu lösen und dir selbst Sicherheit zu geben.

LG

25.01.2009 12:34 • #2


A


Tod

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Ich habe leider niemanden.

Hab da einen, den ich kenne, weil ich eine Dienstleistung von dem in Anspruch nehme. Sagen wir mal mein Fensterputzer. Der hat Familie. Die Frau kenne ich auch. Ich kann beiden immer per eMail schreiben, wenn ich reden möchte. Aber das kann es doch nicht sein. Ich würde Tag täglich schreiben. Und das ist auch nicht richtig.

Von meinen Eltern lösen, ja, das habe ich auch schonmal gehört und auch selbst gedacht und überlegt. Aber das ist schwieriger als gedacht. Keiner, den man einfach mal anrufen kann und fragen kann, wie es geht. Keinem, den man erzählen kann, wie der Tag heute war. Außerdem haben mehrere Versuche gescheitert, meine Wäsche alleine zu waschen und bügeln. Somit macht Mutti das noch. Aber selbst wenn ich es alleine machen würde, wäre Mutti voll traurig, weil die mich braucht. Die hat sonst auch nicht wirklich jemand. Die braucht auch einfach jemand, dem sie mal kurz erzählen kann und um den die sich kümmern kann.

25.01.2009 12:40 • #3


M
es sagt ja auch niemand, dass du den Kontakt zu deinen Eltern abbrechen sollst, aber such dir doch mal Freunde in deinem Alter bzw. natürlich braucht das Zeit bis du jemanden findest, dem du alles(vieles) erzählen kannst, aber wenn du es nicht versuchst, dann wird´s nie was und irgendwann stehst du wirklich alleine da.

Such dir doch noch andere, außer diesem Paärchen mit dem du e-mail Kontakt haben kannst, dann kannst du immer mal wechseln. Das wär doch schonmal ein Anfang

Lg

25.01.2009 18:00 • #4


A
Das probiere ich schon seit Jahren und dazu habe ich in einem anderen Thread hier auch was geschrieben.

Aber trotzdem danke für den Hinweis. Auch wenn darüber mir alles schon bekannt ist.

25.01.2009 19:14 • #5


W
Hallo Angsthäschen!

Das mit der Angst vor einem schlimmen Anruf kenne ich auch. Ist wohl Teil der generalisierten Angststörung. Ich hab das, seit ich ein Kind bin.

Hast du schon mal über eine Therapie nachgedacht? Jeder muss für sich rausfinden, was ihm helfen kann. Bei dem einen genügen intensive Gespräche, ein anderer braucht eine intensive Therapie, manch einer eine medikamentöse Unterstützung. Es ist aber ein längerer Weg, bis man das rausfindet. *seufz*

Alles Gute!!

Wonnie

25.01.2009 21:38 • #6


P
Hallo Angsthäschen,

ich weiß genau wie du dich fühlst. Bei mir kommt noch dazu, dass ich fast 200 km von meiner Familie weg wohne. Lebe seit 3 Jahren in einer Stadt, in der ich mich überhaupt nicht wohl fühle. Ich habe hier keine Freunde und arbeiten gehe ich auch nicht. Mache mir auch ständig Sorgen darüber, dass ich einen Anruf bekommen würde, dass meinen Großeltern was passiert ist, oder meiner Mutter. Solche Sachen spielen sich öfters am Tag in meinem Kopf ab. Mit dem Urlaub ist das genauso. Wenn ich weiß, dass einer von denen in den Urlaub fährt, muss ich beinah täglich Kontakt haben, sonst komm ich noch um vor Sorge. Mich quält das ganz schön. Und ich habe immer das Gefühl, das ich meine Familie in Stich gelassen habe. Ich denke so oft darüber nach, was ich noch an Zeit mit ihnen verbringen könnte, und was ich alles so verpasse, und das macht es auch nicht gerade leicht. Wenn ich eine Beschäftigung oder auch Freunde hätte, würde ich mir wohl nicht den ganzen Tag darüber Gedanken machen. Zzt. bin ich auch wieder auf Arbeitssuche und hoffe das es klappt, sodass ich wenigstens mal ein paar Stunden am Tag auf andere Gedanken komme.

LG Pueppy

26.01.2009 10:56 • #7


A
Hallo wonnie4u,

ja, über eine Therapie denke ich sehr oft nach. Aber ich möchte es mir nicht eingestehen und gehe eher dann wieder mit dem Gedanken ein, dass ich keine Freunde habe, die einem in der Situation zur Seite stehen könnten. Dann hat man jemanden gefunden, der für einen da ist, aber dann kommen die Gedanken, dass man die Zeit nicht rauben möchte, weil diese Person Familie hat, ein eigenes Leben und man diese nicht mit seinen Sorgen, die so viele sind, mit runterziehen möchte, egal, wie oft es einem angeboten wird Ein Thema hatte ich angesprochen und es hat mir auch sehr geholfen. Nun habe ich es geschafft, dass die Person denkt, es ist wieder alles ok mit mir. Das freut mich, weil ich die Person nicht mehr belaste. Es geht mir auch was besser, aber es sind noch so viele offene Fragen bzgl. andere Themen in meinem Leben, die mich noch belasten.


Das mit dem Anruf ist also echt ein Teil einer Angststörung? Also das ist wirklich Ernst zu nehmen? Ja, das ist echt übel. Selbst wenn ich meine Eltern anrufe und besetzt ist, treten manchmal Gedanken auf, dass die mich anrufen wollten, der Hörer beiseite liegt, weil die einen Herzinfarkt bekommen haben, als die meine Nummer wählen wollten oder so. Es ist echt traurig und schlimm immer diese Gedanken.

Wie gehst Du damit um? Ich denke, intensive Gespräche würden helfen bzw. jemand, damit man weiß, das man im Falle eines Falles wirklich nicht alleine ist, egal wieviele Stunden lang. Oder zumindest, dass ein Therapeut einem das Gefühl gibt. Aber es ist schwer, den Schritt zu machen, sich damit wirklich auseinander zu setzen.

Lieben Gruß,
Angsthäschen1

26.01.2009 20:35 • #8


A
Hallo Pueppy,

danke für Deinen Beitrag.

Es ist krass das so von Dir zu lesen. Auch das Du auch so extrem daran denkst. Wieso ziehst Du denn nicht wieder zurück in die Stadt Deiner Familie?
Ja, das hast Du Recht. Arbeit lenkt sehr ab. Freunde auch. Aber wenn man nach der Arbeit heim kommt und alleine ist, dann geht es wieder los. Als meine Oma mich angerufen hat, einen Abend bevor die zur Magenspiegelung musste, nach dem auflegen habe ich nach langer langer Zeit mal wieder geweint. Es war ein Telefonat des Abschieds für mich. Es war schrecklich. Am Tag der Spiegelung, ich bin fast durchgedreht. Habe mir schon alles ausgemalt. Manchmal ist es echt ätzend, so eine blühende Fantasie zu haben. Dann kam der Anruf. Habe schon gehört, tut mir leid, Oma ist gestorben. Nein, es war meine Oma. Die wollte sich zurück melden

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass Du schnellstmöglich eine Arbeit findest, die Dir Spaß macht und wo Du gerne Tag für Tag hingehst und Dich aufhältst.

Lieben Gruß,
Angsthäschen1

26.01.2009 20:40 • #9


P
Hallo Angsthäschen1,

die Frage, warum ich nicht wegziehe, stelle ich mir auch jeden Tag. Bin wegen meines Freundes in die Stadt gezogen. Unsere Beziehung ist eigentlich auch nur noch eine einzige Katastrophe und ich weiß, dass mir das ganze auch psychisch nicht gut tut. Und trotz alledem, schaffe ich es nicht von hier weg zu gehen.

Diese Abschiedsanrufe kenne ich auch. Manchmal denke ich bei bestimmte Sachen die ich sage oder tue, dass es mein eigener Abschied ist. Total verrückt irgendwie. Ich schlafe zB. auch nie mit überkreuzten Armen ein. Denke dann ich würde in der Position sterben. Höre dann auch wie die Leute sagen, ach guck mal wie friedlich sie doch eingeschlafen ist. Es ist manchmal schon echt beängstigend.

Die Angst davor, dass jemanden aus meiner Familie was passiert, wird mir wohl keiner nehmen können. Aber wenn die Angst etwas weniger wäre, dann wäre es schon besser. Doch das kann ich nur selber lösen. Wenn ich es endlich schaffen würde, umzuziehen, und endlich wieder bei meiner Familie sein kann.

Wenn dich das wirklich so belastet, dann würde ich denn Schritt wagen und eine Therapie machen.

Ich wünsche dir alles Gute

LG Pueppy

27.01.2009 00:13 • #10


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Ich frage mich, was ich noch alles für Therapien machen soll, obwohl ich auch denke, es wäre das Beste. Aber es wirklich zu tun, schiebt man gerne vor sich hin, obwohl man es eigentlich gar nicht vor sich her schieben möchte.

Wie wäre es denn, wenn Du Dich in der Stadt, wo Deine Familie lebt, mal bewirbst...?! Vielleicht ist das ja dann bei einem positiven Ausgang die für Dich treibende Kraft.

27.01.2009 19:27 • #11


P
Das wäre auch noch eine Möglichkeit. Aber ich habe Angst davor, wenn es klappt, und ich wieder nicht den Schritt mache, von hier zu wegzuziehen. Das ist so schwer für mich. Jeden Tag sage ich mir , dass ich hier niemals glücklich werde und auch meine Ängste nicht weniger werden, wenn ich hier bleibe. Aber ich bin einfach zu feige, den entscheidenen Schritt zu machen

28.01.2009 16:28 • #12


A
wovor hast Du denn bedenken?

28.01.2009 20:02 • #13


P
Meine Sorge ist, dass ich meine Entscheidung hinterher bereuen könnte, und es dann kein zurück mehr gibt. Und deswegen habe ich mich wahrscheinlich nicht getraut den Umzug zu wagen.

30.01.2009 11:46 • #14


A
Ob eine Sache gelingt, erfährst du nicht, wenn Du darüber nachdenkst, sondern wenn du es ausprobierst

Ich habe auch in einigen anderen Dingen oft solche Bedenken gehabt. Aber dann gab es da einige Sprüche/Zitate/Weisheiten, in die ich mich reinversetzt habe und die ich befolgt habe. Die haben mir geholfen.

Lebe im hier und jetzt und nicht zu viele Ecken voraus.

30.01.2009 17:58 • #15


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