Pfeil rechts
7

F
Liebe Forums-Mitglieder,

ich bin in tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie wegen Angststörung, Depression und Panikattacken, dazu hat sich eine PTBS entwickelt. Mir wurde von der gesetzlichen Krankenkasse 50-53 Stunden genehmigt (weiß nicht genau, da mein Thera anfangs von 53 und dann von 50 gesprochen hat)...

Nun hab ich noch je nach dem wie viele es waren 16-19 Stunden übrig und dringenden Bedarf einer Verlängerung, die mein Thera auch für unbedingt erforderlich hält, da ich seit Monaten völlig unstabil, labil bin.

Mein Thera hat mir nun verkündet, dass wir die Therapie in 8-10 Std abbrechen werden, da er den Arbeitsplatz wechselt.

Er hatte nie erwähnt, dass es eventuell Veränderungen geben könnte- im Gegenteil 1 Woche zuvor meinte er noch wir haben alle Zeit der Welt, wir nehmen uns die, daher kam das sehr überraschend. So ein Jobwechsel erfolgt ja nicht spontan (klar die Zusage kommt von jetzt auf gleich), aber das wird geplant und da hätte er ja schon mal ankündigen können (müssen?) dass es Veränderungen geben könnte.... Oder?
Dann hätte ich die Chance gehabt selbst zu entscheiden, ob ich bleiben möchte mit dem Wissen, dass die Therapie vorzeitig beendet werden könnte oder ob ich mit meinen verbleibenden Stunden einen Therapeutenwechsel machen möchte aus Sicherheit damit ich dann nicht ohne da stehe und auch eine Verlängerung bekommen könnte... Hat er nicht...

Ebenso hat er mir diese Ankündigung gemacht, es so klingen lassen als wenn Tja, ist Pech, dumm gelaufen.... Danach haben wir das Thema gewechselt als wäre nichts gewesen...

Hier wird mir wohl jeder, der in Therapie war/ist zustimmen, dass es ein außerordentlich wichtiges Thema ist - richtig?! Gerade für einen instabilen Patienten, der eindeutig Therapie benötigt.
Daher hätte er mir doch Möglichkeiten und Wege anbieten müssen wie es weitergehen könnte, was ich tun kann, dass er mir zur Seite steht/hilft, meine Ängste nehmen, mir erklärt wie die verbleibenden Stunden aussehen werden (gerade auch weil der eigentliche Weg mit größeren Abständen zum Ende der Therapie zur Entwöhnung nicht stattfinden wird), was er/wir noch tun können damit ich mich einigermaßen sicher/bereit fühle für ein Ende, welche Themen ich noch bearbeiten möchte... Er hat NICHTS, gar nichts davon auch nur ansatzweise angesprochen und ist 1 Tag später in Urlaub, so dass ich nun in der Luft hänge und nichts weiß... Ist das korrekt, normal?

Ich stand unter Schock und hab gar nichts gesagt, zu Hause bin ich zusammengebrochen und war kurz davor mich umzubringen.

Dann kam mir ein sehr absurder, aber durchaus möglicher Gedanke: Es ist nur ein Bluff, ein sehr schlechter schwarzer Scherz, um mich ins Nachdenken, Reagieren und Handeln zu bringen.

Denn Tatsache ist, dass ich nie auch nur eine (emotionale) Reaktion zeige, meine Fortschritte sehr gering sind und wir uns die letzten 2-3 Monate nur im Kreis drehen bzw auf der Stelle treten.

Er hat im Laufe der Therapie immer wieder solche Aktionen abgezogen, um eine Reaktion von mir zu bekommen und mich zum Handeln zu bringen. Fakt ist, es hat immer funktioniert! Noch vor 3 Wochen hat er mir knallhart/eiskalt gesagt, dass ich ihn nerve mit meinem Verhalten, dass er darauf keine Lust mehr hat und ich mir mal überlegen soll, ob das so noch Sinn macht... Das hat mich tierisch geärgert und tief getroffen, so dass ich bis zur nächsten Stunde einiges begonnen hatte zu verändern... und ihm gesagt hab, dass es wirklich weh tat und eiskalt war, aber, dass es genau das war was ich gebraucht hab, das ich es eben knallhart brauche um zu verstehen und ins Handeln zu geraten...

1 Woche später verkündet er dann, dass er aufhört, ignoriert das Thema völlig und lässt mich eiskalt im Regen stehen... Komisch oder?

Fakt ist, er hat so was ähnliches öfter abgezogen, mich rausgeschmissen, gesagt ich soll nachdenken ob ich überhaupt ne therapie will, mich erschreckt, verwirrt, was auch immer...

Fakt ist auch, dass ich ihn IMMER als sehr rücksichtsvollen, besorgten, hilfsbereiten Thera erlebt hab, der alles respektiert was ich von ihm verlange (hab eine Angst vor Männern entwickelt und er lässt mich ohne Wimper zucken einfach machen was mir gut tut), der mich bei jeder Kleinigkeit nach meinen Gedanken/Gefühlen/Ängsten fragt und darauf beharrt eine Antwort zu bekommen wenn ich ausweiche, der mich schon Wochen vor seinem Urlaub darauf hinweist, dass er nicht da ist und mich fragt was er tun kann damit ich die Zeit gut überstehe, der mir immer Hilfe anbietet und alles tut damit ich mich gut fühle in den Stunden....

Und dieser Thera soll mir nun eiskalt verkündet haben ohne mich schon Wochen vorher darauf hinzuweisen, dass er aufhört ohne mir weitere Hilfe anzubieten, meine Ängste zu nehmen und mir zu erklären wie wir die verbleibenden Stunden nutzen werden? Finde ich sehr merkwürdig, kann ich mir nicht wirklich vorstellen, denn er war immer anders...

Daher glaube ich, dass es ein sehr makaberer Scherz ist um mich endlich aufzuwecken... Wie seht ihr das? Könnte das sein? Habt ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht?
Ich weiß, es ist ziemlich krass, aber leider lasse ich ihm auch nicht viel andere Möglichkeit.... Theras testen nun mal Grenzen, wie weit sie gehen können...

Sollte es kein Scherz sein, dann hab ich mich einfach von Grund auf in ihm getäuscht und er hat sein wahres Gesicht gut überspielt, dann zeigt das nur, dass er einfach ein schlechter Thera ist mit null Interesse und Einfühlungsvermögen für seine Patienten.

Indem Fall, was kann ich denn jetzt tun? Wenn die Therapie wirklich vorzeitig beendet wird, hab ich ja ne Sperre von 2 Jahren. Ich brauch aber ne Therapie und zwar jetzt. Oder kann ich jetzt noch nen Thera Wechsel machen?

Bin über jede Erfahrung, jeden Gedanken dankbar!

Liebe Grüße und danke!

Fashion_Angel

03.10.2017 20:13 • 06.10.2017 #1


15 Antworten ↓


Abendschein
Ich habe manches Mal den Kopf geschüttelt, denn was ihr da macht, geht weit über die Grenzen hinaus.
Er ist Dein Therapeut, es geht um Dich, nicht um ihn. Wenn er so etwas abzieht, dann muß er auch bedenken,
das er einen Kranken Menschen vor sich hat und mir ist nicht klar, ob er die Verantwortung dafür tragen kann.,


Was verlangst Du denn von ihm? Kann es sein, das Du von Deinem Therapeuten abhängig bist und das er das spürt
und deswegen gesagt hat, das er das abbrechen muß? Ich will das gar nicht in Frage stellen, ob Du von ihm
abhängig bist, denn wenn Du versucht hast, Dich umzubringen, als Du erfahren hast, das es die Stunen bei ihm
nicht mehr geben wird, bedarf es dieser Frage nicht.

Du bekommst natürlich keine Sperre in dem Fall.
Ich glaube nicht das er ein schlechter Therapeut ist, aber er sieht die Gefahr der Abhängigkeit und da handelt er gut so.

Denke da einmal drüber nach.

Abendschein

03.10.2017 21:36 • x 2 #2


A


Therapieabbruch durch Therapeut oder nur ein Bluff?

x 3


F
Hallo @Abendschein ,

danke für deine Antwort.

Nein, abhängig bin ich definitiv nicht von. Das kann ich mit Gewissheit sagen. Ich hab nicht versucht mich umzubringen, aber ich hatte das Gefühl, dass mein Leben gerade zu Ende geht. Ich bin psychisch komplett am Boden, die PTBS hat mich seit Monaten voll im Griff, ich steh komplett neben mir. Er hat mir immer wieder zusätzliche Stunden angeboten, die ich allesamt abgelehnt hab. Er hat mir immer angeboten ihn außerhalb der Stunden zu kontaktieren, wenn es mir schlecht geht - hab ich nie gemacht.. Denke mal, wenn ich abhängig wäre von ihm, hätte ich das doch sicherlich getan...

Es ist so, dass ich mit psychosomatischen Beschwerden und Panikattacken zu ihm gegangen bin. Im Laufe der Zeit haben sich gewaltige Abgründe aufgetan und die PTBS kam zum Ausbruch, hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Seine Angebote mit Zusatzstunden etc hab ich abgelehnt.

Ich brauche nicht ihn, sondern die Therapie und zwar dringend. Ich habe tatsächlich oft sogar ein Problem mit ihm, die Vertrauensbasis ist von meiner Seite sehr schwer, weil ich sehr viele negative Erfahrungen gemacht hab im Leben .. dadurch konnte ich mich nicht gut öffnen und hab gerade erst so richtig damit begonnen... eine emotionale Verbindung oder so was wie Gefühle für ihn, wie ich das in anderen Foren von Leuten gelesen hab, hat sich nie entwickelt, da ich einfach durch und durch kaputt bin...

Ich bringe mich nicht um, auch nicht wenn es tatsächlich vorbei ist. Es war und ist der Schock. Wenn man denkt, man hat noch 4-5 Monate mir Möglichkeit auf Verlängerung und dann sind es plötzlich nur noch 2 ohne jede Möglichkeit und dass obwohl es einem richtig schlecht geht, dann reißt einem das den Boden weg... 2017 sollte für mich durch die Therapie und die Veränderungen in meinem Leben ein gutes neues Jahr werden... Leider taten sich Abgründe auf und mir ging es schlechter denn je... nun hatte ich alle Hoffnungen in die Zukunft gesteckt und plötzlich soll es vorbei sein? Das schockiert. Dazu kommt, dass ich jedes Mal, wenn ich mich Vertrauenspersonen gegenüber öffne, verlassen werde... und nun war es schon wieder passiert. Ein Schock...

Aber dein Gedanke mit der Abhängigkeit hat mich noch auf eine andere Idee gebracht.. Danke dafür

Meinst du aber nicht, dass er das Thema dann auch so direkt angesprochen hätte? Wenn er wirklich der Meinung ist, dass ich abhängig von ihm bin, dann hätte er das doch offen gesagt, denn das wäre ja nen Thema an dem man arbeiten könnte und müsste. Meinst du nicht?

Und was genau meinst du damit, dass das was ihr da macht geht über die Grenzen hinaus? Was machen wir? Ich mache gar nichts...

03.10.2017 21:52 • #3


Icefalki
Nun, noch habt ihr 8- 10 Stunden. Magst du sie nicht nutzen, um darüber nachzudenken, was das bei dir auslöst. Und warum es das in dir auslöst. Gab es ähnliche Situationen, als Kind? Soll dein Therapeut die Vaterfigur sein,von der du absolutes Verständnis erwartest? Und der dich jetzt in Stich lassen könnte? Reine Überlegungen von mir.

Hier hast du doch Emotionen, Gefühle, also, lass die mal zu. Und denke nach. Und bring alles zur nächsten Sitzung mit.

03.10.2017 22:03 • #4


F
Hallo @Icefalki

nein, es gab keine solcher Situationen in meiner Kindheit. Ich sehe in meinem Therapeuten eigentlich gar nichts außer einem Therapeuten...Die meiste Zeit ist er einfach nur eine weiße Wand mit der ich rede, denn die emotionale Verbindung zwischen uns existiert quasi nicht oder nur selten, was zum großen Teil an mir liegt, da ich eben schwer vertraue...

Ich werde die Stunden so oder so nutzen und ich habe auch schon alle Gedanken und Gefühle, die das ausgelöst hat notiert. Auch welche Ängste, Hoffnungen, Wünsche die nun zerstört wurden. Fragen, wie es weitergehen könnte für mich. Welche Verhalten ich von ihm erwartet hätte nachdem er eine solche Ankündigung macht und deutlich meinen Schock gespürt und gesehen hat. Eben alles was mich seitdem beschäftigt.

03.10.2017 22:18 • #5


BellaM85
Hi!
Ich kann dich natürlich verstehen das du erstmal geschockt bist über die Aussage das er dort aufhören wird zu arbeiten aber er hätte dir das eh nicht mitteilen müssen. Du bist eine Patientin von ihm und er ist dir 0 Rechenschaft schuldig, wenn er ein besseres Angebot bekommen hat warum nicht? Du bist auch sicherlich nicht die einzige die solch eine Problematik hat und bei ihm in Behandlung ist
So ist das Leben eben Menschen kommen, Menschen gehen
Ich denke aber ihr solltet jetzt noch besprechen wie es in Zukunft weiter geht generell bei dir also Therapie mäßig! Ob du zu einem seiner Kollegen gehst usw. Das wäre schon wichtig. Vielleicht kannst du ja auch in seine neue Praxis wechseln wäre auch eine Option.

LG

03.10.2017 22:23 • #6


F
Hallo @BellaM85

danke. Eigentlich hat er nur gesagt, dass sich für ihn andere Möglichkeiten ergeben haben... Er meinte, die Therapie wird beendet und das war's dann nach im die Sintflut, so klang das - Das genehmigte Kontingent ist ja dann eh fast aufgebraucht, nicht komplett, aber das ist halt Pech.. daher stand die Frage nach einem Wechsel zu einem Kollegen gar nicht im Raum...

Mit Sicherheit bin ich nicht die einzige, die dieses Problem hat.. Aber ich hätte mir erhofft, da ich ihn monatelang anders erlebt habe, dass er das Thema nicht nach 10min abhakt sondern mich beruhigt, mir meine Ängste nimmt. Denn ich bin durch und durch labil und brauche dringend Therapie (hat er selbst gesagt nachdem er das verkündet hat und ich meinte, dass ich mir eigentlich eine Verlängerung vorgestellt hab)... daher hätte er mir anbieten sollen mich dabei zu unterstützen...

Aber naja, die Welt wird nicht untergehen... Das war eben nur der erste Schock

03.10.2017 22:33 • #7


BellaM85
Ja ich weiß vielleicht hilft er dir ja trotzdem noch die Therapie zu verlängern und du kannst echt bei einem Kollegen unternommen von ihm. Du bist wie gesagt sicherlich auch nicht die einzige die ihn verliert da werden sicherlich noch viele andere sein die jetzt auch an Kollegen weiter vermittelt werden.
Es ist schade aber so ist es eben.
Und Therapie kann man ja Gott sei dank bei vielen Therapeuten machen


Lg

03.10.2017 22:42 • #8


Icefalki
Zitat von Fashion_Angel:
da ich eben schwer vertraue...


Hab dir ja schon PN geschrieben, hatte das aber noch nicht gelesen. Deine weisse Wand hat dir trotzdem einen Schock verpasst. So weiss ist die gar nicht. Wie geschrieben, geh da rein. Hier liegt evtl. Deine Antwort oder ein Durchbruch.

03.10.2017 22:48 • x 1 #9


Abendschein
Zitat von Fashion_Angel:

zu Hause bin ich zusammengebrochen und war kurz davor mich umzubringen.

04.10.2017 05:21 • #10


F
Zitat von Fashion_Angel:

Denn Tatsache ist, dass ich nie auch nur eine (emotionale) Reaktion zeige, meine Fortschritte sehr gering sind und wir uns die letzten 2-3 Monate nur im Kreis drehen bzw auf der Stelle treten.

Er hat im Laufe der Therapie immer wieder solche Aktionen abgezogen, um eine Reaktion von mir zu bekommen und mich zum Handeln zu bringen. Fakt ist, es hat immer funktioniert! Noch vor 3 Wochen hat er mir knallhart/eiskalt gesagt, dass ich ihn nerve mit meinem Verhalten, dass er darauf keine Lust mehr hat und ich mir mal überlegen soll, ob das so noch Sinn macht... Das hat mich tierisch geärgert und tief getroffen, so dass ich bis zur nächsten Stunde einiges begonnen hatte zu verändern... und ihm gesagt hab, dass es wirklich weh tat und eiskalt war, aber, dass es genau das war was ich gebraucht hab, das ich es eben knallhart brauche um zu verstehen und ins Handeln zu geraten...


Indem Fall, was kann ich denn jetzt tun? Wenn die Therapie wirklich vorzeitig beendet wird, hab ich ja ne Sperre von 2 Jahren. Ich brauch aber ne Therapie und zwar jetzt. Oder kann ich jetzt noch nen Thera Wechsel machen?

Bin über jede Erfahrung, jeden Gedanken dankbar!

Södele. Was mir beim Lesen auffällt, ist nicht das was du zu lesen hoffst. Ich schreibe jetzt mal nichts zu deinem eigentlichen Thema.

1. Du kannst jederzeit innerhalb einer Therapie den Therapeuten wechseln und die Reststunden mitnehmen.

2. Du weißt aber schon, das du selbst verantwortlich bist für deine Seele? Wenn du also schreibst, das du nur emotionale Reaktionen zeigst, wenn du provoziert wirst, hier aber jetzt sehr offen schreibst und daheim Emotionen hast, dann stimmt was nicht.

Es gibt wissenschaftliche Erkenntnisse dazu, schon seit etlichen Jahren übrigens, das bei einer vorliegenden Traumatisierung eine stabile und vertrauensvolle Beziehung zwischen Klient und Therapeut für den Erfolg unabdingbar sind.

Bei einer PTBS die in der Kindheit ihren Anfang nahm, werden neurologische Verknüpfungen nur durch die Beziehung zwischen Klient und Therapeut reparabel. Besteht ein Misstrauensverhältnis, kann der Therapeut keinen Erfolg erzielen (interessanter Artikel in einer Psychologie kompakt vor einigen Jahren).

Das wird dein Therapeut wissen.

Ich gehe eher davon aus, das er dich tatsächlich fallen lässt.

Weil du nicht mitarbeitest.

Bzw weil du anscheinend tatsächlich die Erwartungshaltung hast, das dich ein Therapeut provozieren muss. Damit du den A...hoch bekommst.

Gefühle hast du ja. Hast du selbst geschrieben.

Bin gespannt wie es weitergeht...

04.10.2017 07:24 • x 1 #11


F
Liebe @Flocke37

danke für deine Antwort...!

Nein, ich bin für völlig darüber im Klaren, dass ich selbst für mich verantwortlich bin und nur ich mich ändern kann. Er kann mir nur Denkanstöße geben, umsetzen oder ändern muss ich mich... Ich arbeite mit und ich habe auch einige, wenn auch kleine, Veränderungen gemacht... Ich habe den Willen, was zu ändern, zu verarbeiten, zu verstehen, zu akzeptieren.. Ich stehe von Anfang an absolut hinter der Therapie... Natürlich hatte ich zwischendurch mal meine Zweifel, ob das so eine gute Idee und ob ich die Kraft hab weiterzumachen, denn als die PTBS akut ausbrach, war er selber 7 Wochen krank, ich wusste nicht was mit mir passiert und war völlig ausgelaugt... Da hab ich ganz kurz über einen Abbruch nachgedacht, weil ich einfach keine Kraft mehr hatte, aber ich hab's nicht getan, weil ich bereit bin mich dem Ganzen zu stellen..

Er sagt selbst immer wieder, dass es ein langer schwieriger Weg für mich wird, der in kleinen Schritten passiert und viel Zeit in Anspruch nehmen wird.... Daher freuen wir uns über jeden kleinen Schritt.

Ich hab Emotionen, aber ich zeig sie nicht nach außen. Schreiben ist was anderes und wenn ich alleine bin auch. Ich war jahrelang in einer Misshandlungsbeziehung mit allem was dazu gehört... Jede noch so kleine Regung von mir, ob verbal, eine Bewegung, ein Blick, eine Emotion, ja selbst ein Gedanke hatte eine negative Konsequenz zur Folge... so dass ich irgendwann aufgehört habe zu fühlen, zu zeigen... Dissoziation (auch Amnesie), Derealisation, Depersonalisation.. irgendwann bin ich in diesem Zustand mehr oder weniger verharrt...

Ich habe jahrelang ausgehalten anstatt was zu ändern, weil er immer wieder gedroht hat mich umzubringen und es auch versucht hat. Ich hab alles abgeschalten, sämtliche Grenzen überschreiten lassen und einfach nur funktioniert...

Ich bin verängstigt in die Therapie gekommen (hab mich nicht getraut was zu sagen, mitzuteilen was ich denke, was mich stört, was anders laufen soll etc) und mit jedem Flashback, jedem Alptraum wurde es schlimmer... Er hat mir immer wieder versichert, dass ich dort sicher bin und alles mitteilen kann... Damit hab ich dann angefangen und die Erfahrung gemacht, dass nichts schlimmes passiert - das war neu für mich... Die Angst ist besser geworden und ich sag ihm offen was ich will und wie ich mir das vorstelle, aber sie ist trotzdem noch da... Er bemüht sich wirklich - aber ich hab halt jahrelang die Erfahrung gemacht, dass die gute Stimmung in sekundenschnelle umschlagen kann und dann das wahre Gesicht zum Vorschein kommt.. daher behalte ich einiges doch noch für mich, beobachte, halte wieder aus und teile es ihm erst viel später mit...

Ich arbeite an mir und ich will das.. Es braucht nur viel Zeit und Kraft und das ist anstrengend zumal ich auch relativ häufig während der Stunden dissoziiere... ich bin einfach durch und durch schwer traumatisiert

Meinst du aber nicht, dass er es mir so gesagt hätte, dass er die Therapie beendet weil ich nicht mitarbeite?

Liebe Grüße

04.10.2017 11:32 • #12


F
Zitat von Fashion_Angel:
Meinst du aber nicht, dass er es mir so gesagt hätte, dass er die Therapie beendet weil ich nicht mitarbeite?

Liebe Grüße

Zumindest wäre dies der professionelle Weg gewesen.
Falls es nur seine Art sein sollte dich zu einer Regung zu zwingen, fände ich das ebenfalls unprofessionell.

Falls du wechseln möchtest, kannst du ja bei deiner Krankenkasse nach dem Kostenerstattungsverfahren fragen. Dann hättest du vermutlich keine lange Pause dazwischen.
http://www.medizin-transparent.de/psych ... index.html

04.10.2017 11:43 • x 1 #13


kopfloseshuhn
Erstmal den GedankenBluff oder nicht Bluff außen vor gelassen:
ichglaube auch, dass der Therapeut seine Verantwortung nciht ganz ernst nimmt.
So eine, nein, jede Provokation kann auch arg nach hinten los gehen. Man liest es hier ja. Suizidgedanken.
So ein therapeut bildet sich ein, seine Klienten gut zu kennen. So gut, dass er qweiß, wie weit er gehen kann.
Aber gerade bei Problemen im Bereich Beziehung und Vertrauen kann man sich auch schnell täuschen.
Was macht so ein Therapeut denn, wenn das Vertrauen nicht ausreicht und sich so ein Klient nach einer Provokation suizidiert?
Huch ja ähm...war ja gar nicht so gemeint?

ICH hätte Probleme so jemanden zu vertrauen. Ich wüsste nie, wo ich dran bin. Was meint er ernst, was soll ichglauben? Und genau das liest manhier ja jetzt auch von dir Fashion.
Du weißt nicht wo du dran bist. Aber genau DAS macht eine Therapie doch aus, oder?
Sollte es zumindest. Sicherheit finden, eine Beziehungsart. Gerade nach Traumata besonders wichtig - jemanden zu haben auf den ich zählenkann, dem ich vertrauen kannund einschätzen kann. UNdnciht jemand der seine verf**ten Spielchen mit mir spielt.

So oder so. ICH würde mir einen neuen Therapeuten suchen. Jemand der beständig und zuverlässig ist.
Übrige Stundenhin oder her.
Diese 2 Jahre Therapiepause sind übrigens auch ein hartnäckiges Gerücht. Im Grunde ist man danach nur Gutachterpflichtig. Die meisten Theras drücken sich davor.
Machbar ist eine weiterführung jedenfalls immer.

Grüße

05.10.2017 12:35 • x 1 #14


F
Liebes @kopfloseshuhn,

danke erstmal!

Zitat von kopfloseshuhn:
So ein therapeut bildet sich ein, seine Klienten gut zu kennen. So gut, dass er weiß, wie weit er gehen kann.

Das hatten wir vor einiger Zeit schon mal als die PTBS noch akut war. Er wusste, dass ich extrem schreckhaft bin, Flashbacks etc hab und er wusste, dass mein Ex mich ab und an geschlagen hat... Trotzdem hat er am Ende einer Stunde mit einem - in meinem Ohren extrem lauten Knall - in die Hände geklatscht und die Fäuste geballt und in die Hand geschlagen... Ich bin in ne komplette Schockstarre verfallen und hatte danach wochenlang mit noch schlimmeren Alpträumen zu tun... Das hab ich ihm gesagt und er war mindestens genauso geschockt über meine Reaktion wie ich.. er hat sich entschuldigt... aber er meinte, er konnte sich denken, dass mir seine Aktion nicht gefällt, aber er hat es trotzdem mal gewagt in der Hoffnung eine Reaktion von mir zu bekommen... das ich so reagieren werde, war ihm (angeblich) nicht bewusst - mir tatsächlich aber auch nicht... komischerweise war auch das genau vor seinem Urlaub...

Leider hatte ich nie richtig die Möglichkeit mit ihm über die tatsächlichen Auswirkungen und meine Gedanken zu sprechen, da er dann halt 3 Wochen weg war und danach schon wieder andere Dinge im Vordergrund standen.. natürlich auch meine Schuld, ich hätte drauf bestehen sollen...

Nun wieder so eine Aktion 1 Tag vorm Urlaub...

Du hast Recht, ich weiß nicht was ich glauben soll.... Es ist auch immer ein richtiges hin und her bei uns... Da ich keine Erfahrungen mit Therapie hab, weiß ich nicht ob es vielleicht auch normal ist... Wir sind uns einige Stunden super nah, andere Mal sind es nur ganz kurze Momente, aber die meiste Zeit spür ich diese Verbindung nicht... Das kann auch an mir liegen auf Grund meiner Erfahrungen.... trotzdem haben mir diese nahen Momente unglaublich gut getan und ich hätte mich viel schneller geöffnet, wenn wir mehr davon gehabt hätten... ich bin auch immer wieder mit der offenen Einstellung hin und hab versucht diese Verbindung herzustellen, aber ich hatte das Gefühl, dass er das gar nicht will oder so... daher wusste ich wirklich nie so richtig was ich davon halten soll... ein Spiel über Nähe und Distanz Komm her aber bitte geh weg... und wenn ich jetzt so drüber nachdenke, ist es genauso wie es bei meinem Ex war... der hat auch solche spiele gespielt...

Und manchmal, gerade als es mir so schlecht ging, bin ich mit dem Gedanken hingegangen, dass ich mich unsicher fühle weil ich nicht weiß, was als nächstes für eine Aktion kommt... Gerade auch im Hinblick darauf, dass ich eine Angst vor Männern entwickelt hab... daher bin ich eh schon misstrauischer geworden und merke, dass ich ihn beobachte wie ein Raubtier seine Beute, seinen Feind, jede Regung, jedes Muskelzucken immer bereit falls er angreift... solche Aktionen wie mit dem Klatschen hab das nur noch verschlimmert... aber da ich ja nicht rede, kann er das auch nicht wissen.. da besteht Handlungsbedarf..

Natürlich war es jetzt erstmal ein Schock, aber ich merke, dass ich aufgewacht bin, etwas jedenfalls und ich weiß jetzt ziemlich sicher, was ich möchte und was nicht und das werde ich nun auch umsetzen.

LG

05.10.2017 13:25 • #15


kopfloseshuhn
Liebe Angel

Also genau das meine ich. Es ist ein NOGO.
Man müss schon ein bisschen Feinfühliigkeit mitbringen. Klar, kann mal etwas sein, dass einem völlig aus dem Kozept bringt aber das sollte nciht die Regel sein.

Das Problem sehe ich da, wo Menschen wie wir eben viel viel viel zu schnell bereit sind, die SChuld dann tatsächlich bei sichzu suchen und der Therapeut macht ja keine Fehler es liegt alles an mir.
Und viele Therapeuten fördern das auch. Schließlich sind sie die Therapeuten und wir die kranken. Also wer hat Recht?
Ich hasse Theras die meinen alles besser zu wissen, und einen kategorisieren, katalogisieren und klein halten indem sie meinen, sie wüssten es besser, wüssten, wie es in einem aussieht und dann selbst Schuld.
Eine Beziehungsstörung in dem Bereich kann ja nur an uns liegen, oder? Und niemals weil ein Therapeut auch Fehler macht.
Gerade, wenn man noch nicht viel Therapieerfahrung hat und wenig Selbstbewusstsein geht das gerne auch mal schief. Und am Ende ist man Therapietraumatisiert.
Hab ich schon mehr als einmal gesehen.

Ja du wirst REDEN müssen. Ihm das alles sagen.
Und wenn sich nichts bessert, wieder auf die Suche gehen.

Was die Nähe angeht. Klar, das kann nicht jedes Mal gleich sein. Das ist natürlich. Da sitzen immerhin zwei Menschen die nicht jedes Mal gleich drauf sind.
Aber ein Muster sollte sich schon ergeben.
Und wie soll eine Beziehung funktionieren wenn man dort dauernd getriggert wird, wenn man die Spielchen des Therapeuten aushalten muss - die man ja schon zur Genüge kennt?

Ich bin gespannt, wie es weiter geht.
Halt uns mal auf den laufenden, ja?

Liebe Grüße

06.10.2017 07:51 • x 1 #16


A


x 4





Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Mira Weyer